Am nächsten Tag habe ich (endlich) Zeit, die Fotos zu sortieren, den Wohnwagen aufzuräumen, Wäsche zu waschen und dergleichen. Der Stress der sonnigen Tage ist vorbei. Es dauerregnet. Morgens beim Kaffeetrinken fing es an, auf das Dach zu prasseln, und hörte nur nachmittags mal kurz auf. Einen kleinen Strandspaziergang und einen in der Nähe angelegten Rundweg (2km oder so) - mehr bewegte ich mich heute nicht vorwärts. Die Pause war auch mal ganz schön.
Freitags dann ist das Wetter richtig schottisch. Ab und an drizzelt es ein wenig, die Wolken hängen tief, und gelegentlich kommt ein Lichtstrahl durch, der ein Stück des Landes in knalliges Licht taucht. Auch nach all den Jahren und den vielen schon zu Fuß zurückgelegten Kilometern dort oben faszinieren mich diese Lichtspiele immer wieder.
Heute fahre ich an der Küste entlang bis fast zur Braemor Junction, stelle das Auto ab, und laufe am Loch a' Bhraoin entlang bis zur Lochivraon Bothy. Unterwegs halte ich Ausschau nach potentiellen Stellplätzen für mein Zelt, gehört dieser Weg doch zu meiner nächsten geplanten Trekkingtour.
Am Ende des Lochs befindet sich ein alter Anlegeplatz:
Da hat jemand den Scheinwerfer angeschaltet....
(ich habe die Farbintensität sogar runtergeregelt, so knallig war das)
Das kleine Gebäude ist die Bothy (Schutzhütte), das große ein Gebäude, das zum Dundonnel Estate gehört und verschlossen ist. Bis vor ein paar Jahren war das große Gebäude die Bothy und damit für Wanderer als Schutz- und Übernachtungsplatz zugänglich. Dann wechselte der Besitzer des Estates; der neue Besitzer renovierte das Haus und richtete es für seine Estate-Arbeiter her. Im Gegenzug wurde der alte Stall renoviert und dient jetzt als (sehr kleine) Bothy. Besser als nichts. Wenn man da draußen im üblen Dreckwetter unterwegs ist, ist man froh für vier feste Wände und ein dichtes Dach...