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Hallo ihr Lieben,
vor einigen Monaten habe ich schonmal ein Thema bezüglich meiner ängstilchen Akita-Hündin eröffnet (https://www.dogforum.de/junghu…erheit-angst-t162448.html).
Trotz intensiven Training kann ich nun nicht gerade behaupten, dass sich ihr Verhalten gebessert hätte. Besonders schlimm sind für sie fremde Menschen. Sieht sie welche, ist sie extrem gestresst, bellt diese an und würde gerne flüchten.Seit einigen Wochen trainieren wir nun so, dass Ninja für jedes Ansehens eines (fremden) Menschens einen Click und Belohnung bekommt, ähnlich wie es oft bei Hundebegegnungen geraten wird (also bei Leinenaggression).
Natürlich nach Möglichkeit in ihrer Wohlfühldistanz. Dies ist aber sehr schwierig und klappt idr. nicht wirklich, weil wir in der Stadt wohnen und sie zudem eine sehr große Distanz benötigt.
Unanhänig von der Situation und ihrem Verhaslten erhält sie aber dennoch immer einen Click also auch dann wenn sie Angst und daraus resultierendes Bellen u.ä zeigt. Mir wurde erklärt das wäre ok, der Hund würde eben NICHT für das Bellen belohnt und mit der Zeit würde er den Click eben auf den Menschen beziehen und diesen mit etwas positiven verknüpfen. Soweit so gut. In der Tat habe ich das Gefühl, sie wird langsam (wirklich langsam) etwas entspannter. Ist aber auch extrem Tagesformabhängig.Nun habe ich dieses Artikel gelesesn http://www.wutznews.com/2013/0…trainers_24.html?spref=fb und bin wieder total verunsichert :/
Hat jemand schon wie beschrieben trainiert und kann über Erfolge oder Misserfolge berichten?
Ninja ist wie ein Hund mit 2 Gesichtern, zu Hause, bei mir an der Arbeit und in Wald und Flur ist sie soooo ausgelassen und fröhlich. Über Menschen die sie kennt, freut sie sich total und kriegt sich kaum ein. Und auf der anderen Seite ist sie ein ängstliches, zittriges Nervenbündel, welches vor Angst komplett total blockiert.
Liebe Grüße,
Ann -
- Vor einem Moment
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So, wie in dem Bericht geschrieben, kann es auch nicht funktionieren, schon gar nicht bei nur zwei Hundebegegnungen!
Die Sache mit "in das Verhalten" clickern, funktioniert, wenn der Click positiv aufgeladen ist, über das Unterbewußtsein und erreicht die Hunde in Stresssituationen, in denen sie sonst nicht ansprechbar sind!
Dazu muß aber erst mal Vorarbeit geleistet werden, sprich der Click muß so konditioniert sein, das er positive Gefühle auslöst.
Ich habe mit dieser Methode schon sehr erstaunliche Resultate erlebt und es auch selber schon erfolgreich angewandt.
Allerdings muß man sich schon damit beschäftigen und den Mechanismus verstehen, ist wie bei allen Hilfsmitteln!
Eine Fernsehsendung von 45 Min. oder ein 100 zeiliger Bericht hilft dabei nicht weiter. -
Der Text ist eine Persiflage, eine Sammlung von Dingen, wie man es NICHT machen sollte! Mit Clickertraining hat das gar nix zu tun, der Kauf eines Clickers befähigt nicht automatisch zum sinnvollen Einsatz dieses Werkzeugs!
Ja, man kann damit sinnvoll und erfolgreich trainieren, haben hier einige User gemacht. Man markert aber nicht das ängstliche Verhalten, man markert die bewusste Wahrnehmung des angstauslösenden Reizes - das ist ein signifikanter Unterschied! Das Verhalten ist ersteinmal weniger wichtig. Wie schon erwähnt muss der Clicker natürlich dazu gut etabliert sein als sekundärer Verstärker. Wenn deine Hündin aber wirklich so extrem wie beschrieben reagiert, sind wohl begleitende Massnahmen angebracht, also positive Arbeit mit Menschen. Und überprüft jemand euer Timing?
Die Methode ist ok, aber falsch ausgeführt bringt sie nix. Richtet aber immerhin weniger Schaden an als falsch ausgeführte Methoden, die auf Bestrafung setzen.
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Naijra: Sehr guter Text von dir, kann dem nur zustimmen
von unterwegs...
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Hallo Ann,
bin auch kein Profi was das alles betrifft, werde dir also keine Tipps geben können. Kann dir aber davon berichten, wie wir mit der Angst unserer Hündin umgehen.
Wir haben nämlich ein ähnliches Proble, nur, dass sie Angst vor manchen Hunden zeigt und nicht vor Menschen. Damit haben wir es natürlich deutlich einfacher als du. Außerdem wird sie nur in Ausnahmesituationen panisch, auf die ich nur bedingt Einfluss habe (liebestoller Ridgebackrüde brettert in uns rein etc.). Ansonsten ist sie einfach wirklich unsicher bzw. ängstlich.
Auch wir haben es mit clickern probiert, wobei der Clicker schon lange konditioniert war und zum Üben von Tricks verwendet wurde.
Das erste, was wir angegangen sind, waren bellende Hunde hinter Zäunen.
An einigen Stellen unserer Gassistrecken hat sie angefangen zu ziehen und wollte nur möglichst schnell weg, egal ob Hund im Hof oder nicht.
Wir haben damit angefangen, beim vorbeilaufen zu clickern wenn das Tor offen stand und kein Hund im Hof war.Wir haben dabei einfach in das Angstverhtalen reingeclickert, das so furchtbar gar nicht war, denn sie hat sich dann immer gleich umorientiert . Als Belohnung sind wir dann weitergelaufen und haben ihr ein Bällchen in den Mund geschoben.
Später ging das Üben weiter wenn Hunde im Hof waren. Standen in sicherer Entfernung, Hund locker und entspannt an der Leine. Habe dann immer das Bellen abgewartet und geckickert. So haben wir uns dann ganz langsam voran gearbeitet, sind immer näher gekommen, haben dann jedes Hingucken zum Tor wenn gebellt wurde geklickert. Später dann vor allem ruhiges Verhalten und jeden Blickkontakt mit uns.
Haben also zuerst versucht, besagte Strecke positiv zu belegen und dann das Wahrnehmen der Geräusche, später das Alternativverhalten belohnt. Und obwohl wir ins Angstverhalten reingeclickert haben ist es keinesfalls schlimmer geworden.Knapp 3 Wochen später waren wir dann soweit, dass wir an lockerer Leine vorbeilaufen konnten. Zwar immer noch auf der anderen Straßenseite, aber dafür mit einem ziemlich entspannten Hund der mich bei jedem Bellen in freudiger Erwartung anschaut.
In freier Wildbahn finde ich es ein bisschen schwieriger, deshalb lese ich hier mal weiter interessiert mit :)
Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auch erst mal nicht darauf, dass unsere Hündin gar keine Unsicherheit mehr zeigt. Wir wollen wir ihr gerne beibringen, dass sie bei uns Schutz findet und ihr beibringen, dass sie sich mehr an uns orientiert, anstatt kopflos wegzulaufen. Dabei kann es je nach Situation sein, dass ich das Angucken des anderen Hundes belohne. Guckt sie mich an ist es auch gut, guckt sie erst den anderen Hund an und dann mich ist es noch besser.
Kann ich die Situation selbst nicht beeinflussen, z.B. weil ein freilaufender Hund auf uns zu kommt und sich nicht abrufen lässt handel ich je nach Situation, aber immer bedacht darauf, ihr Sicherheit zu vermitteln und sie ggf. aus der Situation rauszunehmen. Dabei versuche ich vor allem selbst ruhig zu bleiben.Hier und da merkt man auf jeden Fall schon Verbesserung, sie orientiert sich viel mehr an uns und hat auch schon ein paar Mal bei uns Schutz gesucht, was sie vorher nie gemacht hat
Wir schauen, dass sie gleichzeitig so viele positive Erfahrungen mitnimmt wie möglich, was wahrscheinlich auch für deine Hündin ganz wichtig wäre.
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Ich würde bei einem pöbelnden Hund, auch aus,Angst, nie clickern. Ich würde clickern bevor der Hund loslegt und am besten, wenn er einen anguckt.
Denn sonst kann es tatsächlich passieren, dass der Hund das Mistverhalten bestätigt bekommt und es zum erlernten Verhalten wird.
Meine Hündin war auch so. Ich habe sie am Anfang beim Anblick eines Menschen nur gefüttert. Schönfüttern bzw desensibilisieren. Als nächstes habe ich Fremde gebeten, den Hund zu füttern. Sie lernte, Fremde sind cool, da gibts was.
Bei Unsicherheiten musste sie sitzen und mich angucken. Mit der Zeit lernte sie ruhig zu bleiben, da reichte schon ein alles ist ok von mir.
Hätte ich das geclickert, so hätte sie das Verhalten sicherlich als Handlungskette abgespeichert und nie abgestellt. Später habe ich bei Kindern geclickert. Immer, wenn sie Kinder sah und ruhig blieb, habe ich geclickert. Ich hätte aber nie geclickert, wenn sie schon gewarnt hätte. Das wäre Bestätigung des Verhaltens gewesen.
Ich sehe das auch so, dass der Clicker häufig völlig verkehrt eingesetzt wird. Ich habe den Verdacht, dass er als Anguckzeichen mißbraucht wird.
Ich kann da häufig nur den Kopf schütteln, wenn ich lese wie der Clicker mißbraucht wird. Er ist das Versprechen auf Belohnung. Also, was lernt der Hund, wenn man beim Pöbeln clickt?Genau, dass das das gewünschte Verhalten ist. Das Pöbeln ist aber kein gewünschtes Verhalten.
Also, wenn du einen Menschen siehst und dein Hund ist ruhig, darfst du clicken. Ansonsten fordere den Blickkontakt, er soll sich setzen oder ruhig bleiben. Schafft er das, dann wird geclickt.
Sollten aber dir die Ausraster seltsam vorkommen, so lasse mal den Hund vom TA untersuchen. Oft kann eine Erkrankung wie FSME, Toxoplasmose oder Schilddrüsenunterfunktion sowas verschlimmern.
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Schopenhauer, grundsätzlich sehe ich das schon auch so: für richtiges Verhalten markern etc., ABER die TS schreibt hier von einem Hund der Fluchttendenzen zeigt.
Da würde ich wahrscheinlich auch den Blick auf die Person klicken und nicht mit Futter, sondern mit Entfernung vom Reiz belohnen. Also eher Pendeltraining (BAT könnte ein Stichwort sein was dir hilft Ann).
(Angst kann man nicht verstärken über Clicker, sondern der hilft oft den Hund wieder "her zu holen", aber lernen tut der Hund in dem Moment nix.)Hier mal ein link zum Video: http://www.youtube.com/watch?v=eMc-zyNfRO0
Hier ein link zu "Click 4 Blick" und "Angst verstärken": http://cavecani.de/wissenswertes/click-for-blick/
http://www.easy-dogs.net/home/…lten_belohnen_seumel.htmlIn Abständen wo der Hund nicht weg will, sondern soweit ist, dass er pöbeln kann, würd ich auch wie Schopenhauer ja alles toll beschrieben hat Ruhe clickern und richtiges Alternativverhalten abfragen/belohnen.
Meinem Hund hilft ein "hinter mich bringen" also die menschliche Blockade. Kann man ganz toll zuhause aufbauen (also das "hinter") und dann als Alternativverhalten abfragen, wenn der Reiz nicht zu nah ist.
Wenn der Hund schon pöbelt würde ich managen.Aber ich kenne das Problem... mit so einem Hund im städtischen Umfeld ist zielgerichtetes Training wirklich schwer!
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Den Artikel find ich gut!
Hoffentlich lesen ihn viele Leute und lernen was drauß! -
Hallo :)
erstmal Danke für die hilfreichen Beiträge.
ZitatDazu muß aber erst mal Vorarbeit geleistet werden, sprich der Click muß so konditioniert sein, das er positive Gefühle auslöst.
Ich habe mit dieser Methode schon sehr erstaunliche Resultate erlebt und es auch selber schon erfolgreich angewandt.
Allerdings muß man sich schon damit beschäftigen und den Mechanismus verstehen, ist wie bei allen Hilfsmitteln!Ninja wird von Welpe an geclickert, hauptsächlich zum Tricktraining und für die UO. Und da kann ich mich wirklich überhapt nicht beschweren :) Immer motiviert mit mir zu üben und recht gut im Gehorsam ist sie auch.
Also clicker ist für sie super positiv "aufgeladen"ZitatMeine Hündin war auch so. Ich habe sie am Anfang beim Anblick eines Menschen nur gefüttert. Schönfüttern bzw desensibilisieren. Als nächstes habe ich Fremde gebeten, den Hund zu füttern. Sie lernte, Fremde sind cool, da gibts was.
Nicht möglich! Zumindest nicht im Alltag. Bevor sie sich soweit beruhigt, dass sie von Fremden etwas nehmen würde, vergeht bestimmt ne halbe Stunde. Und so viele fremde die Ninja nicht kennt, hat man ja nun auch nicht im bekanntenkreis.
ZitatDa würde ich wahrscheinlich auch den Blick auf die Person klicken und nicht mit Futter, sondern mit Entfernung vom Reiz belohnen.
Das klingt gut und sinnig, aber ich muss mal schauen, wie gut sich das im Alltag einbauen lässt (leider gibt es ja so viele Menschen *g*)
ZitatWenn deine Hündin aber wirklich so extrem wie beschrieben reagiert, sind wohl begleitende Massnahmen angebracht, also positive Arbeit mit Menschen. Und überprüft jemand euer Timing?
Unterstützend bekommt Ninja homöopathische Mittel, zudem haben wir die Fütterung so umgestellt, dass im Gehirn mehr Seretonin gebildet werden kann (nach dem Buch "Die Neuropsychologie des Hundes "). Das klappt grundsätzlich super, sie ist ausgelassener und fröhlicher, aber leider nicht in den Situationen wo sie es braucht.....
Wir versuchen, so gut es klappt, dass von fremden etwas positives kommt.
Läuft jemand auch erstmal mit uns mit, bei Spaziergängen, ist es auch ok. Eine Zeitlang waren Fahrradfahrer kein Problem mehr, jetzt wieder.
es ist auch komisch, gehen wir bei uns auf den HuPla zum Agility, sind die Menschen vollkommen ok, selbst wenn da 15 Mann rum stiefeln, die Leute direkt neben ihr stehen usw. ist das gar kein Thema.n Anfassen würde sie sich zwar nicht lassen aber das ist ja auch nicht schlimm. Da war das von Anfang an so, obwohl es bei ihr schon stark ausgeprägt war bei unserem 1. Besuch.Neulich aber, haben wir auf dem Parkplatz vom HuPla trainiert, es war eine Katastrophe und ich habe abgebrochen.
generell ist sie super stress empfindlich. Biegen wir mit dem Auto wo links ab, wo wir sonst rechts fahren....Weltuntergang.
Neulich haben wir das Auto mal aufgeräumt....Weltuntergang
Ein Müllcontainer dfer sonst zu war, war vor ein paar Tagen offen.....Weltuntergang
Könnte ich endlos weiter führen.Ich versuche die Tage nochmal ein Vid zu machen.
Liebe Grüße,
Ann -
Zitat
generell ist sie super stress empfindlich. Biegen wir mit dem Auto wo links ab, wo wir sonst rechts fahren....Weltuntergang.
Neulich haben wir das Auto mal aufgeräumt....Weltuntergang
Ein Müllcontainer dfer sonst zu war, war vor ein paar Tagen offen.....Weltuntergang
Könnte ich endlos weiter führen.Hat sie denn grundsätzlich Zeit den Streß auch zu verarbeiten?
Mein Hund ist ebenfalls so und ich habe nun lange hin und her getestet in den letzten beiden Jahren und kann sagen: ich muss reizarmes Programm mit ihm fahren! Wir gehen einmal pro Woche Mantrailen, wenn wir unterkommen bei unserer Trainerin. Ansonsten hat mein Hund striktes Langweiler-Programm (aus meiner Sicht) und hat so endlich genug Schlaf bekommen und kann besser mit außergewöhnlichen Situationen umgehen.Wieviel macht ihr denn so pro Woche? Macht ihr jeden Tag abwechslungsreiche Spaziergänge etc.? Ich konnte bei Enki wirklich deutliche Besserung im Angstverhalten sehen, als ich angefangen habe, dass zu dem Zeitpunkt schon nicht spektakuläre Programm runter zu schrauben, die Spaziergänge runterzuschrauben etc.
Gerade weil Angst so anstrengend ist für die Hunde, müssen sie Zeit haben auch zu "verdauen". Vielleicht ist das noch eine Stellschraube an der ihr was ändern könnt.
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