Frage zur Rettungshundearbeit

  • Schweinestall : Das ist ja schön. Hoffentlich werden ihr auf Dauer aufgenommen.


    Ich habe den Hund meiner Freundin schon 5 km nach Verletzung getragen, da wurden die 23 kg echt schwer. Es hatte sich gelohnt verschiedene Tragetechniken zu üben (über die Schulter). Übe ich jetzt mit meinem Hund auch.


    Für schwere Hunde habe ich ein Bergetuch in meinem Auto, das hat eine Tragekraft von 200 kg : http://www.rettungstuch.com/sh…t_info.php?products_id=12


    Wenn man nicht weiß ob der eigene Hund für die Rettungshundearbeit geeignet ist, und ob man selbst auch geeignet ist, dann besucht man am besten eine Rettungshundestaffel in der Nähe für einen Schnuppertermin.


    Die Trageübung muss so gemacht werden wie auf meinem Foto. Tragegeschirre sind nicht erlaubt, werden später aber auch geübt für das Abseilen.



    Grüße Bernd

  • Hallihallo!
    Da es mir momentan leider vergönnt ist meinen Hund einem erfahrenen Trainer vorzustellen der sich mit der Rettungshundearbeit auskennt frage ich einfach mal hier nach:
    Ich interessiere mich für die Ausbildung meines 4Beiners als Rettungshund. Habe mich darauf jedoch nicht festgelegt, da ich erst einmal abwarten möchte wie sich Herr Hund entwickelt.
    Ich denke er wäre rein körperlich und von der Such-"Lust" und Geschicklichkeit sicherlich geeignet. Er liebt es zu klettern, ALLES (bis auf lange Betonröhren, die sind einfach nur langweilig und bedürfen keinerlei Inspektion ;P) zu erkunden und Such-Spiele findet er auch toll.
    Der einzige Haken, weshalb ich hier schreibe ist, dass er Menschen gegenüber teilweise sehr reserviert reagiert. Er ist meist interessiert, manchen Menschen (vor allem Männern) gegenüber ist er jedoch teilweise unsicher. Er ist einfach nicht der Typ Hund, für den Fremde das Tollste überhaupt sind. Unsichere Personen verunsichern ihn, dies kann er aber mit dem Alter und mehr Erfahrung ablegen denke ich.
    Da er die Menschen ja nicht knutschen und knuddeln muss, könnte ich mir vorstellen dass er mit dem Kontakt an sich kein Problem hat. Meint ihr jedoch, er wäre überhaupt dazu zu motivieren "Irgendwen" zu suchen? Bekannte und Freunde im Wald suchen findet er schon mal super... :lol:

  • Zitat

    .....
    Zum Tragen auf der Schulter, das geht und ist auch erlaubt aber schonmal überlegt, wie der 60kg koloss da
    hochkommt? Ich kann mir das nicht vorstellen.


    Ne Hilfe zum hochnehmen darfst Du verwenden (Bank o.Tisch o.ä.). Aber Du mußt ihn halt ich glaub 20 Meter tragen und ner Fremdperson übergeben - evtl. (bin aber nicht sicher) kannst auch von Fremdperson hochnehmen und einer anderen Fremdperson übergeben lassen, wenn ich die Prüfungsordnung richtig im Kopf habe... Aber da würd ich einfach vor Ort nochmal nachfragen. Schließlich wäre Deiner nicht der Einzige Hund, der mehr als 10 Kilo wiegt, in ner Rettungshundestaffel *gg


    Bei der letzten von uns veranstalteten Prüfung hab ich z.T. die Rolle dr Fredmperson gehabt und dann 35 Kilo Hund durch die Gegend schleppen "dürfen" (nein, keiner hat mich dazu gezwungen *gg). Das war wohl die gerechte und auch noch selbsterwählte Strafe dafür, immer mit dem 5-Kilo-Hund anzugeben bei der Trageübung *ggggg

  • Zitat

    .....
    Ich interessiere mich für die Ausbildung meines 4Beiners als Rettungshund. Habe mich darauf jedoch nicht festgelegt, da ich erst einmal abwarten möchte wie sich Herr Hund entwickelt.
    Ich denke er wäre rein körperlich und von der Such-"Lust" und Geschicklichkeit sicherlich geeignet. Er liebt es zu klettern, ALLES (bis auf lange Betonröhren, die sind einfach nur langweilig und bedürfen keinerlei Inspektion ;P) zu erkunden und Such-Spiele findet er auch toll.
    Der einzige Haken, weshalb ich hier schreibe ist, dass er Menschen gegenüber teilweise sehr reserviert reagiert. Er ist meist interessiert, manchen Menschen (vor allem Männern) gegenüber ist er jedoch teilweise unsicher. Er ist einfach nicht der Typ Hund, für den Fremde das Tollste überhaupt sind. Unsichere Personen verunsichern ihn, dies kann er aber mit dem Alter und mehr Erfahrung ablegen denke ich.
    Da er die Menschen ja nicht knutschen und knuddeln muss, könnte ich mir vorstellen dass er mit dem Kontakt an sich kein Problem hat. Meint ihr jedoch, er wäre überhaupt dazu zu motivieren "Irgendwen" zu suchen? Bekannte und Freunde im Wald suchen findet er schon mal super... :lol:


    Hi!


    Erstmal: wie der Hund sich entwickelt, kann keiner sagen - aber: je früher Du anfängst, desto besser. Die Staffel selbst macht auch irgendwann nen Eignungstest, und kann Dir dann sagen, ob der Hund geeignet ist oder nicht. Ein ordentlicher Ausbilder sagt Dir das aber schon während der Ausbildung und schickt Dich net erst zum Test *gg Ob Ihr es dann tatsächlich mal bis zur Prüfung schafft, das steht dann wieder auf nem anderen Blatt *ggg Viele geben wegen des enormen Zeitaufwandes auf, das habe ich in den ganzen Jahren bisher erlebt.


    Reservierheit gegenüber Menschen ist nicht das Problem - die Hunde gewinnen gerade durch diese Arbeit enorm an Selbstbewußtsein, und wenn richtig gearbeitet wird, lernen sie durch die Arbeit, daß Menschen toll sind. Hauptsache, der Hund hat weder panische Angst vor Menschen noch geht er aus Unsicherheit nach vorn. Der Hund sucht ja nicht wirklich die Person, weil er sie toll findet - nein, er sucht die, weil das Suchen Spaß macht (Spurensuche = Element aus der Jagd!) und hier auch noch von Erfolg gekrönt ist: er kriegt ja an der Fundstelle und von der gefundenen Person seine Bestätigung. Außerdem gibt´s verschiedene Anzeigeformen, wenn er dann gefunden hat, sodaß die gewählt werden kann, die dem Hund am besten liegt. Ein Hund, der eher net so begeistert von Fremden ist, kann z.B. auch zum Freiverweiser ausgebildet werden, d.h. er läuft nach dem Fund zum Hundeführer zurück und zeigt bei diesem an, daß er gefunden hat. So braucht er sich mit der vermißten Person gar net großartig zu befassen. Oder wenn ein Hund nicht gerne mit Fremden spielt, dann wird er eben mit Futter bestätigt.


    Mein Bossi wurde beim Trailen anfangs mit Zerrspiel bestätigt - bis ich gemerkt habe, daß außer mir niemand so mit ihm spielt, wie er das mag, nämlich total wild, sodaß er schon vom Boden abhebt. Dadurch war ihm das Spielen mit der Zeit voll langweilig, und er drehte sich von der gefundenen Person gelangweilt weg..... seitdem kriegt er Futter - ne Dose hinhalten kriegt jeder grad noch so hin *gg und das hat immer dieselbe Qualität, nicht mal toll und mal langweilig, je nachdem, wer versteckt ist.....


    Also: stürzt Euch einfach ins Vergnügen, wenn Du sicher bist, daß Du auf Dauer die Zeit aufzubringen in der Lage und Willens bist. Und vergiß eins nicht: Du bildest NICHT Deinen Hund zum Rettungshund aus - sondern EUCH als Team! Denn Du wirst genauso viel lernen müssen, wenn nichtmehr als der Hund (der weiß selbst am besten, wie er die Nase verwenden kann): Suchtaktik, Funk, Karte/Kompaß, Erste Hilfe, Erste Hilfe am Hund, Verhalten vermißter Personen, Kynologie, Einflußfaktoren auf die Witterung (Temperatur, Tageszeit, Windrichtung etc., damit Du das Suchgebiet effektiv absuchen kannst), irgendwelche Standard-Organisationabhängigen Kurse (wer sind wir, was machen wir, zu welchem Bereich der Organisation gehören wir etc.), Unfallverhütungsvorschriften, Umgang mit suizidgefährdeten Personen ("Krisenintervention") u.v.m. Ist also ne Menge Zeit, die dabei draufgeht für rein theoretische Inhalte, die man anfangs oft unterschätzt. Am aufwendigsten ist der Sanitäts-Kurs. Und die Einsätze später sind auch nicht ohne - Du wirst unter Umständen mit verletzten/toten/verzweifelten Personen konfrontiert, verschwundenen Kindern etc., und die Einsätze sind grundsätzlich dann, wenn man grad ins Bett gegangen ist oder sich auf die Familien-Weihnachtsfeier freut.... *gg

  • Zitat

    Ne Hilfe zum hochnehmen darfst Du verwenden (Bank o.Tisch o.ä.). Aber Du mußt ihn halt ich glaub 20 Meter tragen und ner Fremdperson übergeben - evtl. (bin aber nicht sicher) kannst auch von Fremdperson hochnehmen und einer anderen Fremdperson übergeben lassen, wenn ich die Prüfungsordnung richtig im Kopf habe... Aber da würd ich einfach vor Ort nochmal nachfragen. Schließlich wäre Deiner nicht der Einzige Hund, der mehr als 10 Kilo wiegt, in ner Rettungshundestaffel *gg


    Bei der letzten von uns veranstalteten Prüfung hab ich z.T. die Rolle dr Fredmperson gehabt und dann 35 Kilo Hund durch die Gegend schleppen "dürfen" (nein, keiner hat mich dazu gezwungen *gg). Das war wohl die gerechte und auch noch selbsterwählte Strafe dafür, immer mit dem 5-Kilo-Hund anzugeben bei der Trageübung *ggggg


    Ja, dass das erlaubt ist weiß ich. Mein Hund wiegt 38kg, den bekomm ich vom Boden aus nicht hoch. Aber auf die Schulter? Ich weiß nicht....
    Die Frage hat sich aber auch erledigt, da bei der TE kein Cane Corso eingezogen ist, sondern eine Ridgeback Hündin. Würde mich freuen, wenn hier weiter berichtet wird, ob mit der Hündin trotzdem die Arbeit in einer RHS angestrebt wird. Natürlich erst, wenn sie richtig daheim angekommen ist! :smile:


    Was anderes: Ich hab neulich ein einem anderen Forum gelesen, dass man 40-50 Stunden pro Woche!! für die Rettungshundearbeit veranschlagen sollte. Das fand ich maßlos übertrieben. Auf welche Zeit kommt ihr so in der Woche?

  • Hallo lila,


    Zitat

    Der einzige Haken, weshalb ich hier schreibe ist, dass er Menschen gegenüber teilweise sehr reserviert reagiert. Er ist meist interessiert, manchen Menschen (vor allem Männern) gegenüber ist er jedoch teilweise unsicher. Er ist einfach nicht der Typ Hund, für den Fremde das Tollste überhaupt sind. Unsichere Personen verunsichern ihn, dies kann er aber mit dem Alter und mehr Erfahrung ablegen denke ich.


    Um zu entscheiden ob Dein Hund geeignet ist stelle ihn am besten in einer Rettungshundestaffel vor. Dort bekommt er schon beigebracht dass alle Menschen toll sind, weil sie sein Leckerlie oder Spielzeug haben.


    Pirschelbär : Ich hatte im Jahr 2013 522 Stunden für Fortbildung, Training, Vorführungen, Sandienste und Einsätze. Dazu kommen Hundeplatz und An- und Abfahrt.


    Grüße Bernd

  • Zitat

    ......Was anderes: Ich hab neulich ein einem anderen Forum gelesen, dass man 40-50 Stunden pro Woche!! für die Rettungshundearbeit veranschlagen sollte. Das fand ich maßlos übertrieben. Auf welche Zeit kommt ihr so in der Woche?


    80 Stunden, darunter geht gar nix...... Hunde können sich doch nix so lange merken, dewswegen muß man auch immer innerhalb von 1-2 Sekunden bestätigen-sonst vergessen sie´s wieder, wie´s geht *gggggggg Und damit sie nicht vergessen, was "suchen" bedeutet, brauchen sie gaaaanz viel Übung und tausende Wiederholungen die Woche..... :headbash: :headbash:


    Aber mal im Ernst: wer hat denn 40 Stunden pro Woche übrig für ein Hobby??? Wann soll man dann noch schlafen? Also, bei uns war´s so, daß ich anfangs beide Trainings in der Woche mitgemacht habe. Das war einmal Dienstag Abend, jeweils ab 18 Uhr bis ca. Mitternacht, je nachdem, was halt gemacht wurde bzw. wie viele da waren. Ansonsten am Wochenende im Wechsel entweder Samstag oder Sonntag den ganzen Tag (sind aber auch recht viele Hunde). Klar, gerade anfangs kommt oft noch die Theorie dazu, SAN-Lehrgang etc. Aber das ist ja jeweils ne einmalige Sache und sicherlich nicht mit 40 Stunden die Woche (es sei denn, man macht den am Stück - und dann ist das nur einmal 40 Stunden). Ansonsten machen wir die Theorie im Winter an den Dienstags-Trainingsterminen alle 4 Wochen, richtig trainieren tun wir DI nur im Sommer (ca. Anf. April bis Ende Sept. oder Oktober).


    Inzwischen geh ich meist nur noch in das Wochenend-Training, DI ist freiwillig. Da kann man gehen, wenn man sonst nicht auf seine Anwesenheitsquote kommt oder am Wochenende mal keine Zeit hatte, oder wenn´s wegen Schichtarbeit besser paßt o.ä., und v.a. die Anfänger sollten halt immer beide Trainings wahrnehmen, damit sich die Aufgaben, die dem Hund gestellt werden, besser und schneller einprägen durch häufigeres Wiederholen. Da werden dann auch mal "specials" geübt, wenn wenige Leute da sind und man die Zeit hat, wie komische Opfer oder besonders schwierige Verstecke (z.B. wenn der Hund komplett zugedeckte Personen noch net kennt o.ä.), oder man kann sich speziellen Problemen einzelner Hunde besonders widmen.


    Wir sollten auch v.a. anfangs um Himmels Willen daheim nix üben, um nicht irgendeinen Unsinn reinzubringen, wenn nicht explizit was als "Hausaufgabe" aufgetragen wurde.


    Also momentan ist´s demnach nur ein Tag die Woche, den ich investiere für die Staffel. Zuzüglich der Einsätze natürlich.... ;-)

  • Ja danke.
    Puh. Ich dachte schon.... :tropf:
    Aber gut, vielleicht waren auch 40h/ Monat gemeint (es hatte aber niemand widersprochen), allerdings hatten sich in dem Thread eh alle so wichtig genommen als seinen sie die einzig wahren Rettungshundeführer und alle anderen Staffeln nur Tränen. Da wurde dann wohl "etwas" dick aufgetragen :hust:

  • Zitat

    ...... allerdings hatten sich in dem Thread eh alle so wichtig genommen als seinen sie die einzig wahren Rettungshundeführer und alle anderen Staffeln nur Tränen. Da wurde dann wohl "etwas" dick aufgetragen :hust:


    Das is so ziemlich weit verbreitet im Rettungshundewesen, muß man halt aufpassen, an was für ne Staffel man gerät. Gibt da doch recht viele Staffeln, die die "einzig Wahre Staffel" sind..... *gg


    Ist ganz schön nervig, denn letztlich geht es doch um die Ausbildung des Hundes und darum, Menschenleben zu retten, aber solche Selbstbeweihräucherer fühlen sich im ehrenamtlichen Bereich offenbar besonders gut aufgehoben. ;-)


    Wär für mich ein Ausschlußkriterium, solche Leut in dem Haufen..... Wenn ich in meiner Freizeit bin, hab ich keine Lust, mich mit sowas abzugeben. Und ist ja doch relativ viel Zeit, auch wenns "nur" ein ganzer Tag pro Woche ist (immerhin einer von nur 2 freien Tagen, die man normalerweise hat, wenn man arbeitet...), die man dann mit den Staffelkollegen verbringt.

  • Es tut mir leid, dass ich nicht mehr geantwortet habe. Vielen lieben Dank für die Antworten :)
    Ich werde ihn auf jeden Fall mal vorstellen, es gibt ja immer wieder Menschen die er toll findet - er ist nicht total Anti.
    Nero ist einfach ziemlich geschickt, scheut keine Hindernisse, Untergründe oder sonstiges (Natürliches größtenteils) und lieeeebt es (als halber Jagdhund) mit der Nase zu "arbeiten". Wenn es mit der Rettungsarbeit nichts werden sollte, werde ich auf jeden Fall anderweitig seine riech-Lust umsetzen. Ich fände es nur toll dies auch mit etwas Sinnvollem zu verbinden. Naja ob ICH überhaupt geeignet bin muss ich dann ja auch noch rausfinden :p

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