Welche unbekanntere Rassen sind zum Therapiehund geeignet?

  • Ich persönlich finde: Wichtig ist einfach, dass sie ihren Anlagen entsprechend eingesetzt werden. Kann man das flexibel handhaben und jedem Hund seinen ganz speziellen Arbeitsplatz zuteilen, dann eignet sich erst mal jeder Hund (traumatisierte und aggressive Hund außen vor natürlich).
    Ich habe bisher einfach auch so viele unterschiedliche Hunde vom Spanienmix bis zum Labrador kennengelernt, die alle nen tollen Job machen, gemeinsam mit ihren Besitzern.


    Und selbst beim Labbi oder Golden muss ich doch schauen welche Aufgabe die richtige ist. Meine ist zum Beispiel kein Hund für Großgruppen oder sehr kleine Kinder (nicht weil sie die nicht mag, eher das Gegenteil). Aber mit Kleingruppen oder Einzelpersonen (das können auch immer neue Leute sein) macht sie einen hervorragenden Job.


    Ich selbst habe nen Labrador und bekomme nächstes Jahr den zweiten, wenn alles gut läuft (weil Labbis einfach suuuper sind). Stimmt schon, die Wahrscheinlichkeit, dass ich einen geeigneten Hund bekomme, ist damit recht groß und ich würde mir jetzt so bewusst keinen Weimaraner oder Belgier anschaffen, weil man da schon eher Glück haben muss, um einen geeigneten Hund zu bekommen...
    Aber einen erwachsenen Tierschutzhund, warum nicht? Oft sind die recht gut einschätzbar und man kann schnell sehen ob man mit dem Hund in seinem Arbeitsfeld arbeiten kann oder eben nicht.

  • Zitat


    Von 5 Hunden arbeitet meine Züchterin mit 3 ihrer Hunde in Altenheimen, Schulen und Kindergärten. Sobald sie die "Materialen" herausholt drehen die Collies vor Freude durch, so begeistert sind sie zu arbeiten.


    Das ist bei Finlays Züchterin auch so. Nur, dass das bei ihr nicht nur Langhaar- sondern auch Kurzhaarcollies machen.


    Und wenn bei uns der Verein ins Altenheim geht, wird Herr Finlay extra angefordert. Der Collie, der mit dem langen Fell, der möge doch bitte mitkommen. Gerade in den Generationen vor uns, ist der Collie eben noch Lassie und absoluter Sympathieträger.


    Wie bei anderen Rassen auch, muß man das invividuelle Tier natürlich gut aussuchen, will man einen Hund, der das quasi immer macht. Da ist man dann bei Züchtern, die das selbst machen, sicher gut aufgehoben. Die finden den passenden Welpen.
    Geordy macht das auch, ist auch sehr charmant. Aber der würd das als wirkliche Arbeit nicht so gut wegstecken und sicher weniger Arbeitszeit leisten können, als Finlay.


    In Collies Rassestandard steht ja, die wären reserviert. Soll auch Exemplare geben (ja, ich kenne auch den ein oder anderen). Aber meine sind das definitiv so überhaupt nicht. Im Gegenteil hat Geordy es genau so schwer wie der typische Labrador lernen müssen, dass hund eben nicht jeden Menschen überschwenglich begrüßen darf.
    Noch heute braucht ein fremder Mensch ihn nur anlächeln und er bebt fast vor beherrschter Freude. Fällt ihm richtig schwer, dann nicht loszuspurten. Finlay ist da abgeklärter , aber auch der ist niemals ignorant oder abweisend, freundlichen Menschen gegenüber.

  • Zitat

    Pony82, um deine Frage zu beantworten: ich!



    Und ich unterscheide mich noch in einem wichtigen Punkt von dir: da der Hund in gewisser Weise "Werkzeug" für mich ist, bin ich bereit, mich auf Eigenschaften beim Hund einzulassen, die ich privat nicht unbedingt bräuchte. Bedeutet für mich: lieber nen Labrador, der für meine beruflichen Zwecke gut geeignet ist (und mit dem ich damit Geld verdienen will) als nen Großpudel, die ich (privat) total genial finde. Und da ich beruflich nun mal in bestimmten Bereichen bleiben möchte, muss ich meinen Hund passend danach aussuchen, denn ich hätte keine Lust, mir jedesmal das Arbeitsfeld zu suchen, das zum Hund passen könnte. Da mache ich persönlich lieber "private Abstriche" beim Hund.
    Aber auch das muss jeder für sich entscheiden und zum Glück hat man nicht nur die Wahl zwischen LR und GP.


    JA, vor allem da unterscheiden wir uns deutlich. Meine Hunde sind kein Werkzeug sondern meine Lebensgefährten und besten Freunde mit denen ich auch arbeite, aber das ist nicht ihr Hauptjob, sondern der ist Hund sein.
    Ich sage nicht, dass fast jeder Hund sich eignet. Ich finde es nur schwierig, dass hier immer gleich ganze Gruppen ausgeschlossen werden. Habe hier schon mehrfach gelesen, dass Hütehunde ungeeignet wären als Therapiehunde. Komisch, dass ca 60% der guten Therapiehunde die ich kenne Hütehunde sind. Aber sie sind eben kein Arbeitswerkzeug als Therapiehunde, sondern Hütehunde, die nebenbei euch Therapiehunde sein dürfen.
    Meine Hündin fand Fremde mega scheiße. Sie hat trotzdem total Spaß an ihrer Arbeit, weil sie nichts mehr liebt, als mit mir zusammen zu arbeiten und das tun wir als Gespann.
    Als Besuchshund wäre sie vollkommen ungeeignet. Daran hätte sie gar keinen Spaß. Sich einfach nur von fremden antatschen lassen wäre nicht ihres. Dafür habe ich ja zum Glück einen zweiten, meinen Oldie, der genau so was liebt.
    Und ich glaube nach wie vor, dass die eigene Vorliebe extrem wichtig ist. Wenn ich unglücklich mit einem Labrador bin werde ich niemals ein stimmiges Team mit ihm abgeben.

  • Nehm ich auch nicht so.
    Ich kann gut nachvollziehen was du meinst.


    Ich hab, wie geschrieben, vorrangig einen Labbi, weil ich Retriever toll finde und wäre es nicht so, hätte ich keinen sondern einen anderen Hund, der besser zu mir passt und würde mit dem zusammen schauen, ob und wo wir gemeinsam arbeiten können.


    Für mich sind meine Tiere in erster Linie auch genau das: meine Tiere, Freunde, Begleiter. Und im Nebenjob eben meine Co-Pädagogen.

  • Meine Border Collies sind Therapiehunde und begleiten mich auch zur Arbeit. Aber.....
    sie dürfen auch Hütehund sein und unsere Schafe hüten. Deswegen sind sie so ausgeglichen und es funktioniert.
    Ein Hütehund ist Geräuschempfindlich, nicht immer Kinder freundlich.


    Ein Kelpie braucht erst Recht seine Schafe und das in größeren Format, sprich größere Herde.


    Lasst doch die Hütehund einfach Hütehunde sein, dafür sind sie da.


    Du brauchst einen Nervenstarken Hund der auch mal was verzeiht. Der schmusig ist und Kontakt zum Menschen aufbaut.


    Da gibt es wirklich geeignetere Rassen.


    Ich würde auch mal im Tierheim Ausschau halten.

  • Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, aber dafür bin ich Physio und meine Hunde habe ich oft zu Patienten mitgenommen. Es war immer wieder erstaunlich, da mühe ich mich ewig ab, um eine Spastik zu lockern und was passiert, wenn die Patienten einen meiner Hunde 2 min. streicheln...die Spastik lässt nach, die Hand liegt locker auf dem warmen Hundefell !!!
    Im Grunde ist die Rasse egal, meine ersten Hunde waren 2 Yorkis, sie haben mich 14 Jahre zu Patienten begleitet, dazu kam dann eine Dalli-GoldenR.-Mix-Hündin, die obwohl schwarz, von ALLEN heiss geliebt wurde (und wird). Selbst meine germanische Bärenhündin ( 75cm +50kg) habe ich von Anfang an mit zu Patienten genommen und sie steht total auf Rollifahrer. Wehe wir begegnen einem Rolli in der Stadt und sie darf nicht dahin...
    Wichtig finde ich, dass der Hund schon als Welpe Menschen mit Behinderungen kennenlernt, die Bewegungen sind teilweise sehr abweichend von denen nichtbehinderter Menschen, deshalb würde ich persönlich mir eher einen Welpen ins Haus holen, als einen erwachsenen Hund.

  • Zitat

    JA, vor allem da unterscheiden wir uns deutlich. Meine Hunde sind kein Werkzeug sondern meine Lebensgefährten und besten Freunde mit denen ich auch arbeite, aber das ist nicht ihr Hauptjob, sondern der ist Hund sein.
    Ich sage nicht, dass fast jeder Hund sich eignet. Ich finde es nur schwierig, dass hier immer gleich ganze Gruppen ausgeschlossen werden. Habe hier schon mehrfach gelesen, dass Hütehunde ungeeignet wären als Therapiehunde. Komisch, dass ca 60% der guten Therapiehunde die ich kenne Hütehunde sind. Aber sie sind eben kein Arbeitswerkzeug als Therapiehunde, sondern Hütehunde, die nebenbei euch Therapiehunde sein dürfen.
    Meine Hündin fand Fremde mega scheiße. Sie hat trotzdem total Spaß an ihrer Arbeit, weil sie nichts mehr liebt, als mit mir zusammen zu arbeiten und das tun wir als Gespann.
    Als Besuchshund wäre sie vollkommen ungeeignet. Daran hätte sie gar keinen Spaß. Sich einfach nur von fremden antatschen lassen wäre nicht ihres. Dafür habe ich ja zum Glück einen zweiten, meinen Oldie, der genau so was liebt.
    Und ich glaube nach wie vor, dass die eigene Vorliebe extrem wichtig ist. Wenn ich unglücklich mit einem Labrador bin werde ich niemals ein stimmiges Team mit ihm abgeben.


    Jup, man kann natürlich auch was reininterpretieren. Auch meine Hunde haben als Hauptjob das "Hund sein". Aber da ich mit meiner Arbeit bestimmte konzeptionell festgelegte Ziele verfolgen, unterstützen Sie mich als "Werkzeug". In meiner Arbeit als Streetworkerin zB als "Türöffner" zu bestimmten Gruppen.


    MIR wäre es für MEINE Arbeit zu wenig, wenn der Hund das "nur" macht, weil er gerne mit mir zusammenarbeitet (dann kann ich mAn auch Dummytraining, Fährte, THS, SD.... machen). Für MEINE Arbeit brauche ich einen Hund, der Spaß am Kontakt mit Menschen im allgemeinen hat. Ich mache u.a ein Selbstwirksamkeitstraining mit einzelnen Jugendlichen, dafür arbeiten sie auch selbständig mit dem Hund, ich bleibe dabei im Hintergrund (Buchempfehlung: Angelika Putsch - Kompetenztraining mit Hund).


    Und deshalb schließe ICH für MICH bestimmte Rassen aus. Und werde das auch immer wieder so sagen.

  • Den Buchtipp muss ich mir mal genauer anschauen. Das klingt interessant. ^^


    Edit: Meinst du Spurwechsel mit Hund? Das andere hab ich nicht gefunden gerad.

  • Zitat

    Den Buchtipp muss ich mir mal genauer anschauen. Das klingt interessant. ^^


    Edit: Meinst du Spurwechsel mit Hund? Das andere hab ich nicht gefunden gerad.


    Oh ja, so heißt es richtig. Hatte nur den "Untertitel" im Kopf. "KmH" wird das Training abgekürzt. :lol: sorry
    Aber ist echt super.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!