Wo besser aufgehoben?

  • Zitat

    Ich kenne mehrere Tierheime, wo die Hunde täglich mit Gassigehern rauskommen und auch mindestens einmal in der Woche trainiert werden. Kein Wald-/Wiesentraining, sondern guter Hundetrainer und feste Personen, die mit den Hunden trainieren. Wenn die Hunde Durchfall haben oder öfters aufgrund einer plötzlich auftretenden, aber langwierigen Erkrankung zum Tierarzt müssen, ist jemand vor Ort. Und es kann auch bezahlt werden. Denn oft müssen die Hunde bei den Familien ja so lange alleine bleiben, weil kein Geld für Betreuung oder Gassigeher vorhanden ist. Da habe ich dann auch meine Zweifel, was Kosten für medizinische Versorgung anbelangt.


    Und genau das meine ich nicht. Nenne mir ein Tierheim, das Pfleger so einsetzt, dass Hunde ihr soziales Komfortverhalten und die Körpernähe ausleben können - für nicht wenige Hunde ist das weitaus wichtiger, als ein fester Trainer, der EIN MAL in der Woche mit ihm trainiert.


    Es gibt sehr gute Tierheime, die alles tun, was in ihrer Macht steht.
    Aber es gibt welche, die blocken von Anfang an. Sie gehen gar nicht auf den Interessenten ein. Obwohl sie völlig überbelegt sind.


  • Stimmt vielleicht bei den Tierheimen nicht die du kennst. Bei mir schon, also verbessere mich bitte nicht wenn du es nicht weißt.


    Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht wie Schlabberhund, zusätzlich die Zusammenarbeit mit Pflegestellen bei ängstlichen Hunden oder Hunden die im Tierheim akuten Stress haben, da bleibt also kein Hund im Tierheim der damit wahnsinnigen Stress hat.
    Vergessen hatte ich die Hundeschule nebenan, bei der die Tierheimhunde trainiert werden.


    EDIT: in deinem letzten Beitrag differenzierst du ja selber, alle Tierheime kann man nun mal nicht über einen Kamm Scheren. Ggf. Ist eine Pauschalantwort gar nicht möglich.

  • Zitat

    Und genau das meine ich nicht. Nenne mir ein Tierheim, das Pfleger so einsetzt, dass Hunde ihr soziales Komfortverhalten und die Körpernähe ausleben können - für nicht wenige Hunde ist das weitaus wichtiger, als ein fester Trainer, der EIN MAL in der Woche mit ihm trainiert.


    Es gibt sehr gute Tierheime, die alles tun, was in ihrer Macht steht.
    Aber es gibt welche, die blocken von Anfang an. Sie gehen gar nicht auf den Interessenten ein. Obwohl sie völlig überbelegt sind.


    Ich habe dich nur zitiert, weil mir deine Aussage zu pauschal klang =)


    Die Pfleger können das zumeist zeitlich gar nicht leisten. Aber eben die Personen von außerhalb, die regelmäßig in den Tierheimen helfen. Diese Leute sind es, die mit den Tieren (Hunden wie Katzen oder Kleintieren) kuscheln, mit den Hunden rausgehen und eben auch trainieren. Auch wenn einmal in der Woche wenig scheint: Bei den normalen Spaziergängen wird ja auch geübt und ich unterstelle, dass ein Mensch, der 9 Stunden täglich außer Haus ist, auch im Normalfall (es mag Ausnahmen geben) nicht öfters mit dem Hund arbeitet.


    Dass es auch Tierheime gibt, die nicht optimal arbeiten, ist ja unbestritten :-/

  • Ich kann die Tierheime teilweise verstehen, ehrlich gesagt würde ich auch keinen Hund an jemanden abgeben der von vorne herein den Hund 9 Stunden alleine lassen wird. Ich würde mir aber auch keinen Hund holen ohne dafür eine Betreuung während meiner Arbeitszeit zu suchen, d.h. HuTa oder Gassigänger.
    Ich denke ein Hund hat es in einer Familie besser als im Tierheim, aber wer unbedingt einen Hund will und voll berufstätig ist muss auch so viel Verantwortung übernehmen den Hund nicht einfach 9 Stunden sich selbst zu überlassen sondern eine Alternative suchen.

  • @AnnaAimee
    Doch, da kann ich schon pauschalisieren. Denn die Zeit, die ich meine, kann ein Tierheim nicht ableisten. Dazu müsste es massiv unterbelegt sein.
    Ich verlange es auch nicht, ich verstehe auch, dass es nicht möglich ist, jedem Hund eine richtige (!) Bezugsperson zur Verfügung zu stellen, die sich einfach mal eine halbe Stunde zum Kuscheln dazu legt.




    @Schlabberhund
    Das ist doch nicht vergleichbar mit einem zusammengewachsenen Mensch-Hund-Gespann. Das alles ist auf Zeit und mit Beschränkung. Selbst Pflegefamilien können das nicht gewährleisten (und ich bin selbst Pflegestelle).


    Dass man als Tierheim kategorisch Leute ablehnt, die mehr als "sechs Stunden" (war hier als Beispiel genannt) außer Haus sind, ist doch... wahnwitzig. Als könnte man sich im Tierschutz den Luxus leisten. Wenn sonst alles stimmt, warum denn nicht? Natürlich setze ich dem keinen Hund ins Haus, der unter Trennungsangst leidet...


    Und diese "Sechs-Stunden-Grenze" ist ja eh nur willkürlich gewählt worden!

  • Woher weißt du, dass es nicht Leute gibt, die den Hund wollen wo er nicht so lange alleine bleiben muss?


    Warum keine Huta (ja, kostet halt).


    Meiner Meinung nach gehen neun Stunden einfach gar nicht. Dann lieber im Tierheim auf ein 'artgerechteres' Zuhause warten.


    Wieso kannst du dich als Pflegestelle nicht so auf den Hund einlassen als wäre das dein eigener? Finde ich reichlich seltsam, bei mir ging das.


    Es gibt hier nicht um kategorisches Ablehnen. Wenn Betreuung gewährleistet ist ist doch alles wunderbar.

  • Zitat

    @Schlabberhund
    Das ist doch nicht vergleichbar mit einem zusammengewachsenen Mensch-Hund-Gespann. Das alles ist auf Zeit und mit Beschränkung. Selbst Pflegefamilien können das nicht gewährleisten (und ich bin selbst Pflegestelle).


    Dass man als Tierheim kategorisch Leute ablehnt, die mehr als "sechs Stunden" (war hier als Beispiel genannt) außer Haus sind, ist doch... wahnwitzig. Als könnte man sich im Tierschutz den Luxus leisten. Wenn sonst alles stimmt, warum denn nicht? Natürlich setze ich dem keinen Hund ins Haus, der unter Trennungsangst leidet...


    Und diese "Sechs-Stunden-Grenze" ist ja eh nur willkürlich gewählt worden!


    Das heißt, du würdest deine Pflegehunde in Familien vermitteln, wo das Tier täglich 9 Stunden alleine wäre? Ohne Betreuung, ohne Gassigeher?


    Für mich ist Vollzeit arbeiten kein Problem, aber nur dann, wenn gewährleistet ist (und es nicht dahergesagt wird), dass der Hund nicht die gesamte Zeit alleine bleiben muss und sich lösen kann.


    Denn ein Mensch-Hund-Gespann kann auch nicht zusammenwachsen, wenn Hund und Mensch tagsüber und nachts getrennt sind. Da hat der Hund im guten Tierheim nicht weniger Abwechslung.


    Unsere Pflegehunde lebten vom Einzug bis zum Auszug bei uns nicht anders als unsere Hunde. Da gab es in keiner Hinsicht einen Unterschied.

  • Vielen Dank für Eure Rückmeldungen.


    Also, ich hatte mit meinem Ex-Partner einen Berner-Sennen-Mix, der auch so lange allein war. Ab morgen um etwa 5.30 Uhr bis etwa 14.30 Uhr. Der hatte damit überhaupt kein Problem. Der war morgens noch so verpennt, dass der kaum rauszukriegen war und scheinbar froh war dann seine Ruhe zu haben, wenn wir weg sind. Der hat manchmal auch nachts so lange eingehalten und sich nicht gemeldet, dass wir uns selber oft wunderten. Das waren manchmal 12 Std., die er nicht raus mußte.
    Ich denke mal, dass man das nicht verallgemeinern kann, dass ein Hund das nicht kann. Kommt vielleicht auf die Rasse an und ich denke mal, dass ein Hund sich auch daran gewöhnen kann.
    Wir haben uns nach der Arbeit aber auch gut um ihn gekümmert. Spazieren gehen, kuscheln ohne Ende (das liebte er), den Hund überall mit hingenommen,....der Hund war zufrieden und wirkte auch in keinster Weise verstört oder zeigte irgendwelche Auffälligkeiten.
    Von daher finde ich es dann schon schade, dass viele Tierheime das kategorisch ablehnen einen Hund an Vollzeit-Berufstätige zu geben.

  • @AnnaAimee
    Weil der Hund nicht bleiben wird. Und weil ich nicht alles mit ihm trainiere, was ich mit meinen eigenen trainieren würde, weil ihn das im neuen Zuhause behindert. Wieder komplette Umstellung. Er darf aber sicherlich kontaktliegen. Er wird beim Futter gleichbehandelt, beim Gassigehen und liegt da, wo auch meine Hunde liegen. Ich habe sogar aus eigener Tasche neue Leine und Geschirr spendiert, ohne das Geld vom Verein zu verlangen. Allerdings wird es nie mein eigener Hund sein, also "verpfusche" ich ihn nicht.


    Wieso ist das Alleinsein denn der Weltuntergang? Es ist deine ureigene Meinung, das ist schön, allerdings hat die TS sich gar nicht auf einen bestimmten Hund festgelegt, für den ja in fünf Jahren auch mal ein Zuhause abfallen kann, das ideal ist.
    Auch ohne Betreuung sollte ein Mensch nur aufgrund dieser Tatsache nicht als neuer Hundehalter ausgeschlossen werden.





    @Schlabberhund
    Ich, als Pflegestelle, vermittle nicht - zumindest nicht alleine. Ich habe Mitspracherecht. Und ja, würde sonst alles für den Hund (!) passen, würde ich es nicht ausschließen.
    Da ich ja durchaus normalerweise IMMER da bin, sehe ich, dass Hunde ein Ruhebedürfnis von 16 -20 Stunden haben und mich gar nicht "brauchen". Wenn also die Hälfte dieser Zeit keine Betreuung stattfindet, halte ich das für vertretbar, wenn der Rest sinnvoll genutzt wird. Ich habe mir sogar abgewöhnt, drei - vier Mal außer Haus zu gehen mit den Hunden, weil sie es teilweise gar nicht wollen und ich sie nur störe. Selbsiges gilt fürs Training. Ich habe den Luxus meinen Tagesshythmus anzupassen.


    Ah ja. Da du einen Plegehund auf Zeit nimmst, ist das alleine schon ein Grund gegen dich: Manche Hunde brauchen wahnsinnig lange, bis sie sich an eine Person binden. Und zwar vollständig.

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