Hunden leben in der Gegenwart - komplexes Denken

  • Soweit ich mich noch erinnern kann - ich schon länger her, das ich das im TV gesehen haben - ging es bei dem Experiment darum, zu zeigen, dass Hunde eben gelernt haben, Menschen um Hilfe zu bitten - nicht ob andere Artgenossen um Hilfe gebeten werden, wobei ich auch nicht weiß, inwiefern Wölfe und/oder Hunde auch Artgenossen aktiv um Hilfe bitten ;)

  • Ich weiß nicht ob das richtig oder falsch ist... aber ich sehe schon viele Gemeinsamkeiten in der Erziehung eines Hundes und eines kleinen Kindes. Wie oft ich meine beste Freundin am Telefon "Nein" zu ihrem kleinen Sohn sagen höre, erinnert mich immer an die Anfangszeit mit Milo :headbash: Oder "Was soll ich nur tun, er hört einfach nicht damit auf?" "Ignorieren" ...zwei Wochen später "Stimmt, das hat geholfen" :lol:

    Das soll natürlich nicht heißen, dass ich Menschenkinder mit Hunden/Welpen gleichsetze, aber das Denken (Hinterfragen, ausprobieren, Aufmerksamkeit einfordern, widersetzen etc) ist bis zu einem gewissen Alter des Kindes, so empfinde ich es, ähnlich.

    Ich kann nicht sagen, ob das wirklich komplexes Denken ist. Mein Hund soll ja auch nicht meine Steuererklärung machen können :lol: aber ich unterstelle einem Hund schon eine Art von komplexem Denken. Er verbindet schnell "Oh, wenn ich das mache, dann geschieht das" So schnell, dass man bei vielen Dingen nicht von Konditionierung sprechen kann, meiner Meinung nach....

  • Zitat

    Luna versucht ab und an die anderen - da sie ja immer schnell fertig ist mit Fressen - von ihren Näpfen zu locken, indem sie bellend zur Tür läuft :roll:

    Die anderen beiden laufen dann auch schon mal los und sofort flitzt Luna dann Richtung eines Napfes - nur Pech, dass ich sie durchschaue und ihr das Vergnügen verderbe :p

    :lachtot: was für ein Frechdachs :lachtot:

  • Interessante Beispiele hier :D

    Mit dem nachts wecken kenne ich auch - Patches kommt immer mit, wenn mich Dusty nachts wecken will, weil er raus muss bzw. unruhig wird. Da wird also sozusagen geholfen.

    Was ich hier allerdings mal sehr spannend und rührseelig fand: Dusty hat Epilepsie, Patches ist damit aufgewachsen. Ganz am Anfang wurde er aus dem Raum geschickt, später saß oder lag er bei mir und dem krampfenden Dusty.
    Dieses Jahr stand ich irgendwann auf meinem Balkom (mit Treppe zum Garten), aber so das ich noch nicht direkt auf den Rasen sehen konnte. Unten saß Patches und starrte mich unverwandt an (das konnte ich gerade noch sehen). Dusty habe ich nicht gesehen, mich aber gewundert warum Patches nicht zu mir kommt.
    Des Rätsels unschöne Lösung, ich bin ein paar Schritte vorgegangen und sah das Patches neben dem krampfenden Dusty saß und mich damit darauf aufmerksam gemacht hat. Er ist Dusty erst von der Seite gewichen als ich unten war.
    Gelernt? Mitgedacht? Keine Ahnung auf jeden Fall starrt er mich normalerweise nicht so an und bleibt dabei angewurzelt sitzen.

    Ich denke auch, dass Hunde sicherlich eine Art von komplexen Denken haben, inwiefern genau ist sicher auch ein wenig eine Typfrage des Hundes.

  • Ich fand Pondi in der Beziehung immer klasse. Der war ja dauerhungrig mit einem Hang zur Beschaffungskriminalitaet.

    Hatte Maxe noch etwas zu kauen, er aber nicht mehr, hat er das gemacht wie Luna. Er ist raus gelaufen, hat am Tor 2x gewufft. Maxe rast raus und schwupps war Pondi wieder drin und hat - rein zufaellig - das verlassene Kauteil gefunden.

    Oder die kleine Oskar-Tonne in der Kueche. Das war mein Bio-Abfall. Extra gekauft, weil man den Deckel da schliesslich zu klemmen kann. Pondi hatte natuerlich recht schnell raus, wie das Dingen aufgeht. Ich hab aber gehoert, wenn der Deckel gefallen ist. Er hat gelernt, dass ich dann komme und schimpfe und Eimer weg. Was macht er? Nimmt oben den Eimer am Griff und traegt den in die letzte Gartenecke bevor er aufmacht.

    An Fressbares ist Pondi immer dran gekommen, unser Haus ist seither Fort Knox und nur Finlay hat die einzige Schwachstelle gefunden: den Kuehlschrank. Den hatte Pondi nie aufgemacht. Seit Finlay hat der auch nen Riegel.

    Pondi hat sich in einer Sache aber schwer blamiert. Einmal ist er am rueckwaertigen Grundstueck durch ein Heckenloch zu Nachbars Kompost und hat den gepluendert. Hab ich nicht mitbekommen, sass irgendwie oben. Und auf einmal denk ich: komisch, ist doch Pondi der da hysterisch klaefft... Naja, ich bin runter und komme zum Tor. Da hatte Pondi von Aussen schon eine Holzlatte rausgebissen, weil er das Heckenloch wohl nicht wieder gefunden hat. Dumm fuer ihn, haben wir das Loch natuerlich gesucht und geflickt.

  • Ich bin mir sicher, dass Hunde (mindestens einige) abstrakt denken können. Ich hatte Bella, unser ersten Hündin, beigebracht, Ampeln zu schalten und bei grün zu gehen. Eines Tages nun waren wir unterwegs, vor uns 2 Ampeln, eine in Fahrtrichtung (die war rot) und eine ging nach links über die Fahrbahn, die war grün. Bella sah sie (sah deutlich nach links rüber), drehte sich zu mir um, um sich rückzuversichern (sie hätte dann beschleunigt und wäre nach links rübergezogen), und ich sagte "Nein, wir nehmen die andere, on by". Also ordnete sie sich geradeaus ein und bremste ab.
    Thori hatte das auch gelernt, es dauerte so etwa 6 Wochen. Mir fiel auf, dass sie anfing, an der Haustür "nach dem Schalter zu suchen". Sie sprang immer wieder hoch und tastete Tür und Türlaibung ab (man sieht es noch, da alles auf der Seite zerkratzt ist). Das machte sie etliche Tage lang systematisch. Ich bin mir sicher, dass sie so die Tür öffnen wollte, um in der Nachbarschaft nach den Kaninchen zu sehen. Auf diese Weise fand sie heraus, dass man, wenn man zufällig auf den Drücker kommt, die Tür auch aufbekommt und das nicht ferngesteuert ist.
    Nun schließen wir immer ab, wenn wir weggehen.

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