Welpe im Haus, eine der Katzen ist böse

  • hallo zusammen, eine freundin hat mir das forum empfohlen, deshalb hab ich mich gleich angemeldet. wäre froh, tipps über folgende situation zu bekommen.

    vor etwa sechs wochen kam meine schäfer-retriever-mix-hündin rosana mit neun wochen ins haus. ich habe noch 3 hauskatzen, die fünf jahre und elf jahre alt sind und nur im haus leben.

    zuerst waren die katzen alle neugierig, haben ein bisschen rumgefaucht und sind ansonsten fix geflüchtet wenn rosana auf sie zukam. rosana hat schnell gemerkt das sie die katzen nicht einfangen kann und die gleich abhauen und hat schnell das interesse verloren sie zu verfolgen. alles lief ganz gut, in der ersten woche haben zwei der katzen sich immer in der nähe der hündin aufgehalten (bis auf nachts, da war der hund mit uns im schlafzimmer, in das die katzen nicht rein kommen) und sie beobachtet, sind abgehauen wenn rosana zu nah kam. unsere dritte ältere katze hat sich gar nicht mehr groß interessiert, sie hält sie eh fast nur im erdgeschoss im hobbyraum auf und begegnete rosana nicht oft, wenn wir mit ihr durchs haus nach raus gingen.

    so, nun war es so, dass eine der zwei neugierigen katzen auf meinem sofa auf ihrem angestammten platz lag und rosana lief ums sofa rum, ohne interesse an der katze, wollte sich wohl unters sofa oder davor legen. katze legte die ohren an und zack zack verpasste sie von oben der hündin ein paar hiebe mit ausgefahrenen krallen direkt ins gesicht und an die augen. rosana schrie auf und lief jaulend davon, wir fanden einen tiefen blutigen kratzer direkt auf der nase und einen am augenrand. glück gehabt.

    seitdem vermeiden wir durch gitter, türen zu, zwischenaufenthalt auf dem balkon und gesichertem welpenauslauf eine direkte begegnung. die böse katze behält rosana weiterhin argwöhnisch im blick, hat aber gemerkt, dass sie ihr nicht mehr zu nahe kommen kann, wegen der gitter. mobbt sie oft durch blicke, legt sich direkt vor den welpenauslauf und glotzt, miaut auch mal. die hündin verzieht sich unsicher in ihren decken und versucht aus sichtweite zu kommen. unsere hündin ist oft mit uns unterwegs und ansonsten auch einige stunden am tag im garten, aber das soll ja nicht ewig so bleiben, sie kann auch länger anhalten und macht nur noch draußen ihre geschäfte. außerdem es wird ja langsam kälter und wir sind auch bald nicht mehr so oft mit ihr draußen unterwegs, sondern zuhause.

    jetzt finden wir keinen anfang mehr, denn natürlich soll rosana auch irgendwann mal im wohnbereich rumlaufen und um die sofas rumliegen dürfen. drauf darf sie eh nicht.

    unsere katzen haben viele hochflächen in allen räumen des hauses und durch katzentür gesicherte bereiche im haus, in die sie nach bedarf flüchten und in ruhe essen können.

    was machen wir jetzt bloß? rosana ist sehr freundlich und neugierig und nähert sich auch der weiteren freundlichen katze mittlerweile auch ganz langsam und zurückhaltend, die katze ist auch neugierig und auch gern in der nähe der hündin, man hat den eindruck ihr wäre mehr körperkontakt recht, was aber im moment wegen der bösen katze kaum in ruhe möglich ist. im grunde leben im moment hund und katzen getrennt. wir wünschen uns dass irgendwann frieden herrscht und wir keine angst haben müssen, dass die tiere sich verletzen. das problem ist diese eine böse katze die vom charakter her eher feige ist und jetzt endlich ein opfer gefunden hat, dass sich vor ihr ängstigt und dem sie erfolgreich eine gewischt hat. ihr selbstbewusstsein scheint aufpoliert, sie gefällt sich in der rolle der hundekillerkatze.

    wir versuchen wirklich alles, dass alle tiere ihre streichel- und spieleinheiten bekommen. aber es ist schwierig, wenn man ständig zu nahe begegnungen vermeiden muss und rosana mehr durch die wohnung nach draußen trägt, als dass sie selbst zur haustür laufen kann.

    hat jemand rat? ein freund meint, wir sollen die tiere einfach machen lassen. wir sind sehr unsicher ob wir das risiko einer augenverletzung wirklich eingehen können? rosana wird ja auch woche für woche größer und ist sich mit ihren 16 wochen langsam ihrer scharfen zähne und ihrer kraft bewusst. vieleicht beißt sie in einer kritischen situation irgendwann mal zu um sich zu wehren, dann ist die katze hin ...

    wäre dankbar für tipps und erfahrungswerte.
    danke, robert

  • Katzen sind, wenn es um junge Hunde geht wehrhafter als Hunde Katzen gebenüber, zunächst muss Du also keine Angst um Deine Katzen haben. Wenn der Hund zu aufdringlich wird, dass gibts' was auf die Nase, wobei ab und zu auch mal ein Tröpfchen Blut fließen kann, was aber auch nicht schlimmer ist als bei uns Menschen, also erträglich.
    Dass eine Katze einem Hund gefährlich werden kann ist also eher unwahrscheinlich. Es ist zwar theoretisch möglich, dass ein Auge beschädigt wird, aber ich habe das noch nie erlebt.

    Meine Katzen sind neuen Hunden gegenüber vorsichtig, nach den ersten Erfahrungen aber können sie diese aber einschätzen und verhalten sich entsprechend. Mal wird Abstand gehalten, mal geschmust.

    In der Nachbarschaft gab es aber auch mal einen Hund der gekillt hat, zwei unserer Katzen hatte er auf dem Gewissen und sicher zahllose Kaninchen. Der hat sie gepackt und totgebissen, eine Sache von Sekunden. Ein solches Verhalten kenne ich bei Hunden die mit Katzen groß wurden aber nicht.

    LG
    Prunus

  • Zitat

    katze legte die ohren an und zack zack verpasste sie von oben der hündin ein paar hiebe mit ausgefahrenen krallen direkt ins gesicht und an die augen. rosana schrie auf und lief jaulend davon, wir fanden einen tiefen blutigen kratzer direkt auf der nase und einen am augenrand. glück gehabt.

    Hallo Robert,

    ihr betreibt ja einen wahnsinnigen Aufwand.

    Ich hätte Hund und Katzen nach der obigen Situation nicht getrennt.
    Sie müssen lernen miteinander auszukommen. Das können sie nicht, wenn Du sie ständig trennst.

    Ich würde den Hund an die Leine nehmen, Deine Frau passt auf die Kampfkatze auf und dann führt ihr sie wieder zusammen. Das kann man jeden Tag verlängern.

    Man kann auch Katzen in gewissem Masse erziehen. Wenn sie wieder die Krallen gegen den Hund ausfahren sollte, hilft ein lautes Schimpfen und evtl. Händeklatschen. Zur Not auch mal ein kleiner Wasserstrahl aus der Blumenspritze.

    Die beiden werden sich irgendwie arrangieren, da bin ich mir sicher.
    Man kann nicht ständig mit der Angst leben, dass dem Hund oder der Katze etwas passiert.
    Völlig ohne Risiken ist das Leben nicht.

    Wir fahren auch Bus oder Auto ohne ständig in Angst zu leben, oder?

  • Als wir Spike zu uns geholt haben war unser Kater 5 und kannte Hunde nicht. Er war überhaupt nicht begeistert von Spike aber wir haben uns nicht beirren lassen und haben die beiden einfach machen lassen. Wenn der Hunde dem dicken Knut zu nahe gekommen ist gabs was auf die Schnauze, das hat Spike schnell gelernt und hat Knut in Ruhe gelassen. Als Spike dann anfing Knut zu meiden wurde dieser auch immer aufmüpfiger und ist sogar schon einmal auf Spike los gegangen (Spike ist mehr als Kniehoch und dem Katerchen total unterwürfig :lol: ) von da an haben wir dann angefangen mit Knut zu schimpfen, sobald er aggressives Verhalten (knurren, Fauchen, Ohren anlegen etc.) gegenüber Spike gezeigt hat. Wenn das nicht geholfen hat gabs auch mal einen kleinen schubser an die Seite bzw. ein spritzer Wasser. Mittlerweile können die beiden sich draußen ohne Probleme gemeinsam aufhalten im Haus gibt es allerdings noch zickereien. :tropf:
    Also ich würde den Hund nicht weg sperren sondern die Tiere einfach machen lassen. Wenn der Hund nichts macht die Katze aber trotzdem anfängt zicken zu machen direkt ein scharfes NEIN! (wenn die Katze das denn kennt) oder einmal anstubsen bzw. Wasser. Irgendwann werden die sich einander dulden auch wenn das vielleicht nie beste Freunde werden. Wir hatten auch immer Hunde und Katzen zusammen und unser alte Fauchi (Katze) hat regelmäßig unsere Hunde verhauen wenn die zu nahe gekommen sind. Jetzt haben wir nur noch Spike und Knut und das werden niemals beste Freunde. Aber durch Abschirmung wird es nie klappen, man muss schon die Konfrontation suchen und in der Regel gewinnt eine Katze die meisten Kämpfe (meine Erfahrung)
    Übrigens sind auch Katzen sehr gelehrige Tiere meine Mausi konnte sogar "sitz" und "platz" :headbash: vllt kannst du ja auch mit der "bösen" Katze klickern damit sie ein wenig entspannter wird :D gibt Katzen die durch Reifen springen und eine art Agility machen
    Ich hoffe auf jeden Fall für dich, dass sich die Situation bald entspannen wird

  • Auch, wenn das blöd klingt, weil man als Mensch ja immer eher zu dem Unterlegenen halten möchte, aber ich würde bei Bewältigung der Situation mein Hauptaugenmerk auf die Katze legen. Die wird ganz schnöde überfordert sein mit der Situation und so wirklich viele Möglichkeiten haben Katzen nun auch nicht, um sich dahingehend zu äußern. Also wird der Welpe verdroschen. Das ist im Grunde auch nur eine Art der Streßbewältigung.

    Hast Du es schon mal mit den Feliway-Produkten probiert? Die können helfen, das Katzentier etwas entspannter an die Sache mit dem Welpen rangehen zu lassen. http://www.feliway.de/

    LG, Chris

  • Die Katze hat zwar durch den Hund Stress aber solche Mittel braucht man meiner Meinung nach nicht. Die Katze muss genauso lernen den Hund in Ruhe zu lassen, wie der Hund lernen muss die Katze zu ignorieren. Man muss allerdings darauf achten, dass man den Katzen genau so viel Aufmerksamkeit schenkt wie bevor der Hund da war. Die Katze war zu erst da und darf dem Hund in der Rangordnung auch ruhig überlegen sein. Katzen und Hunde passen von Natur aus nicht zusammen (klar gibt es immer Katzen die sich mit Hunden verstehen, diese sind dann meist auch gemeinsam aufgewachsen) sie können nichts mit der Körpersprache des anderen anfangen. Der Hund freut sich und wedelt mit dem Schwanz und die Katze fühlt sich dadurch bedroht und sieht den Hund als potenziellen Angreifer. Die Katze schnurrt und der Hund denkt, dass er angeknurrt wird. Wenn die nicht jeweils mit dem anderen Tier aufgewachsen sind verstehen die nicht sofort die andere Sprache. Das kann man in etwa so vergleichen wie wenn wir in ein komplett fremdes Land gehen - wir können deren Sprache nicht und umgekehrt und sich mit Gestiken zu verständigen ist auch nicht immer leicht, weil verschiedene Gestiken in verschiedenen Länder unterschiedliche Bedeutungen haben.
    Der Hund ist noch Jung und kann die Sprache der Katzen lernen, für die älteren Katzen wird es aber meist schwer die "Hundesprache" zu lernen. Aber eines ist klar: Die Katze wird irgendwann lernen mit dem Hund klar zu kommen und wenn die Katzen genug ausweich Möglichkeiten haben und auch plätze haben, wo der Hund nicht hin kommt wird das in der Regel gut gehen und man kann Hund un Katze beruhigt alleine lassen.

  • Hey, ich hatte ein ähnliches Problem. Aber es war die Katze meiner Mutter, im gleichen Haus aber anderer Stock.

    Mir hat eine langsame Annäherung über Monate hinweg geholfen.
    Mit z.B. so Kleinkinder Gitter zwischen Katze & Hund. So können sie sich langsam nähern oder auf Abstand gehen.

    Noch ein Tipp. Leg z.B. ein Tuch, worauf der hund geschlafen hat in die Nähe vom Lieblingsplatz deiner Katze.
    Aber noch gut entfernt und lege es alle paar Tage etwas näher. (muss aber auch zwischendrinn aufgefrischt werden) :D So gewöhnt sich die Katze an den Geruch des Hundes.

  • vielen vielen dank für eure antworten.

    ich denke mittlerweile auch, wir müssen das risiko einfach eingehen und die zwei unter aufsicht zusammen lassen. ist einfach auf dauer nicht machbar diese trennerei, auch wenn wir das so geschickt anstellen, dass der ungnädige kater es meist gar nicht als eine solche mitbekommt.

    halt total blöd das unsere sofas so niedrig sind, die katzen dort ihre lieblingsplätze haben und rosana um die sofas rumwuselt, insbesondere dann, wenn wir auf den sofas liegen und beispielsweise fernsehen, möchte sie halt auch drauf (also sie versucht es, auch wenn sie nicht darf) und das ist auf jeden fall eine arge konfliktsituation, wenn die katze eben gerade drauf liegt. katzen und hund sind eben sehr anhänglich und auf körperkontakt bedacht. und das rosana in ihrer kuschelecke bleibt, können wir vergessen - sie will auch zu uns. das sie neben dem sofa liegt werden wir nicht verhindern können.

    haben schon einiges umgebaut in haus und garten aber irgendwann muss auch mal schluss sein, können ja nicht noch hochsofas anschaffen.

    wir haben vor anschaffung des welpen an viele probleme gedacht und das meiste erfolgreich gelöst. dass gerade diese feige katze ihr sofarevier so wahnsinnig verteidigt, hätten wir nie in betracht gezogen.

    :headbash:

  • Das wird schon irgendwann werden ;) spätestens wenn die Katze merkt, dass der Hund im Haus bleibt wird sie sich irgendwann damit abfinden. Und wenn Rosana die Katze irgendwann komplett ignoriert wird die Katze ruhiger und lässt Rosana auch in Ruhe. dann wird es auch kein Problem mehr sein, wenn Der Hund vorm Sofa liegt und die Katze halt oben drauf. Wird evtl zwar ein langer Weg, der auch unter Umständen etwas stressiger werden könnte aber das klappt schon :D
    Du kannst ja mal Berichten, wenn es Erfolge gibt

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