Stress und Angst bei Jack Russell Hündin
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Hallo!
Meine Jack-Russell Hündin Lucy macht mir momentan großen Kummer. Sie entwickelt massive Ängste und Stress. ich beschreibe ersteinmal unsere Basics: Lucy wird im September 2 Jahre alt und ist seit ihrer 10. Lebenswoche bei mir. Grundsätzlich ist sie ein Traumhund, mit dem Rückruf gab es nie Probleme, Jagdtrieb ist so gut wie nicht vorhanden. Wir beide haben eine sehr enge Bindung, ich arbeite im Homeoffice. Alleine bleiben haben wir trotzdem trainiert und funktioniert problemlos für einige Stunden. Meist nehme ich sie allerdings überall hin mit. Bei der derzeitigen Hitze verzichte ich aber darauf.
Wir haben regelmäßig die Hundeschule besucht vom Welpenkurs über den Junghundekurs, Obedience und Trickdog. Leider können wir seit einem halben Jahr nicht mehr hin, da meine finanzielle Situation es im Moment nicht zulässt. Allerdings trainieren wir privat fast täglich, die Grundlagen habe ich mir ja geschaffen. Wir machen lange Spaziergänge alleine oder mit ihren Hundefreunden. Soziale Kontakte sind genügend vorhanden. In der Hundeschule hat sie sich während der Toberunden immer zurückgezogen und blieb neben mir. Bei engen Hundefreunden ist das kein Problem.
Lucy hatte von Anfang an Angst vor dem Staubsauger, mit Training und ganz vielen Leckerlie haben wir es geschafft, dass sie den ausgeschalteten Staubsauger ignoriert. Wenn er an ist verkriecht sie sich nach wie vor unter dem Sofa oder dem Schrank. Ich habe dies dann so stehen lassen. Vielleicht ein großer Fehler. Das geht soweit, dass sie schon mit eingeklemmten Schwanz flüchtet wenn ich die Tür zur Kammer nur öffne, und den Sauger garnicht nehme. Ebenso ging es beim Bedienen der Rollläden, im Schlafzimmer klappt es mittlerweile, wenn allerdings im Wohnzimmer der Rolladen unten ist, läuft sie panisch und hechelnd umher und verkriecht sich unter dem Sofa.
Seit gestern hat sich nun die Situation zugespitzt. Den ganzen Vormittag lief sie ruhelos umher und wirkte extrem gestresst. Sie wirkt wie auf der Flucht und sucht Schutz unter dem Sofa. Gefressen hat sie seit gestern Abend nichts mehr. Immer wenn sie sich dem Napf genähert hat, gab es ein "unheimliches" Geräusch, Flugzeug, Scheppern aus der Wohnung über uns. Ich habe dann unter die Couch Decken gerollt und ihr so den Zugang versperrt. Ich weiß nicht ob das richtig ist...
Gleiche Situation seit einigen Wochen beim Autofahren. Lucy hat eine Box auf dem Rücksitz. War nie ein Problem, sie war auch bei längeren Fahrten sehr entspannt. Nun hechelt und jammert sie sobald sie im Auto ist. Es gibt kein Ereignis welches diese Verhaltensänderung begründen könnte.
Vor ca. 1 Jahr habe ich eine schwere Trennung hinter mich gebracht. Lucy hat das augenscheinlich gut weggesteckt und hat keinen Kontakt mehr zu meiner Expartnerin. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies nun nach einem Jahr ein Auslöser für die Problematik sein kann. Was meint ihr?
Ebenfalls wurde sie vor genau einem Jahr kastriert. Der Heilungsverlauf war völlig normal.
Im letzen Herbst dann hatten wir lange mit einem üblen Krallenpilz zu kämpfen der alle Pfoten betroffen hat und für die Maus sehr schmerzhaft war. Durch die ganzen Behandlungen hat sie sicherlich ein kleines Trauma davongetragen. Mittlerweile ist aber wieder alles in Ordnung und sie lässt sich wieder problemlos untersuchen.
Lucy wird gebarft seit dem ich sie habe.Was ich bisher versucht habe:
Komplettes Ignorieren des Verhaltens, schimpfen, beruhigend reden und kuscheln. Ich komme aber während einer Attacke nicht an sie ran.Draußen ist sie wie ausgewechselt, völlig entspannt und Fröhlich wie immer.
Habe nun Kontakt zu meiner Hundetrainerin aufgenommen und hoffe wichtige Tipps zu bekommen. Vielleicht könnt ihr mir aber auch schon Tipps fürs Wochenende geben.
Ist ein furchtbar langer Text geworden, aber ich habe versucht alles zusammenzufassen. Ich bin einfach verzweifelt weil es der Kleinen so schlecht geht.
Liebe Grüße von Nicole und Lucy!
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Hi
hast du hier Stress und Angst bei Jack Russell Hündin schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!*
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Nicht verzweifeln - Kopf hoch, das wird schon wieder......
Hast Du sie schon mal gründlich untersuchen lassen? Vor allem neurologisch und auch die Schilddrüse? Auch Futtermittel oder (Schimmel)pilze können aufs Verhalten schlagen - das alles wäre jetzt mein Ansatzpunkt da Deine Hündin vorher ja "normal" war.
Frag mal Deinen Haustierarzt um Rat, vielleicht hat der ja eine Idee.
Es gibt ebenfalls einen Zusammenschluss von TÄ die sich auf Verhaltensmedizin und medizinische Ursachen bei Verhaltensproblemen spezialisiert haben, vielleicht hast Du ja einen in der Nähe um Dir da weiterführenden Rat zu holen:
http://www.gtvt.de/10/verhaltenst…ihrer-naehe.htm -
Als "Erste-Hilfe-Maßnahme" könntest Du ihr ja Bachblüten-Notfalltropfen geben - ruhig alle Viertelstunde eine Pipettte voll eine Stunde lang, dann sollte sich ein Ergebnis zeigen. Danach unregelmäßige Gaben alle 2-4Std - das kann Deinem Hundchen erstmal übers WE helfen.
Rescue-Tropfen sind keine Dauerlösung und kein Allheilmittel, aber in solchen Fällen meiner Erfahrung nach wirklich hilfreich -
Ich schließe mich der Dächsin an und verweise noch mal ausdrücklich auf die Schilddrüse, die ich von einem schilddrüsenbewanderten (sind nicht alle) Tierarzt untersuchen lassen würde.
Wenn du einen TA von der Liste nimmst, hast das den riesen Vorteil, dass der dann Verhalten und Körperliches viel besser in Verbindung bringen kann als ein Tierarzt ohne verhaltenstherapeutische QualifikationRein fürs Verhalten, auch für die Identifikation, ob du versehentlich Angstverhalten förderst bzw. wie du am besten mit dem ängstlichen Hund umgehst, hilft sicher dieses feine, kleine Buch:
http://www.weltbild.de/3/14945722-1/b…em-fremden.html -
Vielen Dank für Eure Antworten.
Die Schilddrüsensache werde ich gleich nächste Woche bei meinem Tierarzt ansprechen. Dort sind insgesamt 6 Ärzte, die sehr viele Fachgebiete abdecken. Alternativ werde ich mir schon übers Wochenende Alternativen im Raum Köln ergoogeln. Werde mich auch nochmal mit einer Tierheilpraktikerin in Verbindung setzen, die uns schon bei der Behandlung des Krallenpilzes super weitergeholfen hat.
Meine Hundetrainerin hat mir versprochen mich heute noch zurück zu rufen.Rescue Tropfen hole ich mir gleich noch aus der Apotheke, da hätte ich auch selbst drauf kommen können.
Allgemein ist es heute wieder etwas besser, sie wirkt wesentlich entspannter, sie liegt ruhig auf dem Balkon. Das kann aber von jetzt auf gleich wieder umschlagen. Es ist für mich einfach nicht abzuschätzen.
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Bist Du bei Kellerwessell in Behandlung?
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Lass dann auch gleich noch die Ohren checken. Vielleicht hat sich da ja was verändern, weshalb bei ihr plötzlich verschieden Geräusche anders ankommen und deshalb Angst machen.
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Mein erster Gedanke war auch Gesundheitscheck beim TA. Das kann wirklich die Schilddrüse sein. Aber auch Bauchweh wegen Unverträglichkeiten.
Meine hatte das und es war Toxoplasmose und FSME. Ich denke, ein umfangreiches Blutbild würde da sicherlich Sinn machen. Und wenn sich da nichts findet, dann Hundetrainer.
Ach ja, Staubsauger finde meine auch doof. Das sagen die glaub weiter.
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Staubsauger finden alle Hunde doof, so glaube ich. Nur meine scheint da eine Ausnahme zu sein.
Die kann ich sogar mit nem Bürstenaufsatz für Stabsauger abbürsten
Und dafür kann ich nichtmal wirklich was. Da hat die Züchterin schon supergute Vorarbeit geleistet.Aber wie gesagt, wg Staubsauberpanik sollte man sich nicht zu viel Sorgen machen. Wenns zu heftig ist mit der Panik, dann würde ich den Hund erstmal irgendwie zwischenparken im anderen Zimmer solang gesaugt wird.
In diesem Fall würde ich trotzdem den TA aufsuchen.
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Wir sind bei der Praxis Janassary Albring in Frechen in Behandlung, meine Tierheilpraktikerin ist Frau Mauer Popp in Immendorf.
Als Abschluss der Krallenpilzbehandlung haben wir im Januar ein großes Blutbild machen lassen, da war alles in Ordnung. Werde das aber auf jedenfall nochmal checken lassen.
Wobei es mir schon komisch vorkommt, dass draußen alles in Ordnung ist. Die ganzen "Macken" treten nur in der Wohnung auf. Sie ist topfit und kann körperlich alleine nicht ausgelastet werden.
Futtermittelunverträglichkeit müsste ich nochmal durch Ausschlusstest checken. Wie gesagt, sie wird gebarft. Habe mich gerade mit dem Thema Ernährung intensiv auseinandergesetzt. War auch großes Thema im Rahmen der Krallenpilzbehandlung bei der Heilpraktikerin. Aus diesem Grund bekommt sie nur sehr dosiert Kohlenhydrate.Irgendwie habe ich wirklich den Verdacht, ich habe an einem Punkt auf ihre Verhaltensweisen falsch reagiert oder sie falsch interpretiert.
Wie gesagt, Lucy war schon immer ängstlicher als der "normale" Jack Russell. Die Staubsauger Geschichte ist für mich auch erklärbar. Das Ding macht ja auch gruselige Geräusche.
Sie steigert sich sichtlich in Stress und Angst hinein. Dann gibt es wieder Situationen wo sie gefühlt 180 cm groß ist, sie hat sich schon vor mich gestellt als wir in der Dämmerung einem "komischen" Spaziergänger begegnet sind. Oder wenn sie dem nicht ganz so freundlichen anatolischen Hirtenhund aus dem Nachbardorf zeigt, dass sie sich von ihm Null beeindrucken lässt und nach vorne prescht.
Bester Hundefreund ist übrigens ein Eurasier-Schäferhund+X Mix mit einem Kampfgewicht von 40 kg den sie komplett um die Pfote wickeln kann.Lange Rede, kurzer Sinn: Die beschriebenen Verhaltensweisen sind keinesfalls stetig vorhanden, heute ist es das, morgen das. Im Moment ist es nur so schlimm, dass ich verzweifle. Zudem unterstelle ich ihr eine extreme "Unwetterfühligkeit".
Für mich steht fest, dass ich mir professionelle Hilfe holen muss. -
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