Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Man darf nicht einfach Kameras aufhängen. Du könntest dein eigenes Grundstück zwar überwachen, allerdings dürfen keine Wege, Gebäude, öffentliche Straßen oder sonstiges zu sehen sein, wo eventuell dann ein Mensch gefilmt oder fotografiert werden könnte. Und den Besitz anderer Menschen darf man schon gar nicht aufnehmen. Eine Kamera auf einem Zaun nimmt ja mindestens den Wald oder Feldweg auf, dieser gehört der Stadt oder einer Privatperson und schon ist filmen verboten.

    Ich weiss das.
    Mein Grundstück ist auch Kameraüberwacht, für Besucher hängt ein "bitte lächeln, Sie werden gefilmt"- plus ein Symbolschild vor dem erfassten Bereich.
    Man kann Wiesen wunderbar mit Cams ausstatten ohne irgendwelche Wanderwege o. ä. zu erfassen.
    Es geht ja in dem Fall nicht um die Spaziergänger sondern um die Bewegung auf der Weide selbst. Und das ist wirklich keine Herausforderung. Verboten ist das auch nicht, ausser es ist eine Wiese wo ein Wanderweg drüberführt, davon rede ich nicht. Sondern von den Weiden die potentiell wolfgefährdet sind ohne Fussgängerverkehr mitten hindurch.

  • Wenn die Cam's auf der Weide hängen dürfte es aber zu spät sein... Zumal sich die Wölfe an Lärm- und Lichtquellen schnell gewöhnen und das evtl die Panik der Herde noch verstärkt...

  • Und wer soll jeden Abend die 95.999 Bilder auslesen?


    Software, dafür hat man sie ja :ka:
    Die KI (Künstliche Intelligenz) kann man so füttern und einstellen, dass sie auf ungewöhnliche Bewegungen oder gar Töne reagiert.
    Ist nun alles friedlich und "wie immer" werden die Bilder bezw. das Video in die Cloud geladen und man kann gucken wenn man Langeweile hat. Passiert nun etwas Unvorhergesehenes - die Schafe werden auseinandergesprengt oder blöken wie wild oder es gibt schnelle Bewegungen, wird ein Alarm ausgelöst, Du bekommst den auf Dein Smartphone und kannst live gucken, was die Tiere so durcheinanderbringt.
    Das mögen anfangs dreissig Fehlmeldungen sein, die KI lernt jedoch dazu.
    Nach ein paar Wochen (maximal) hast vielleicht noch fünf falsche Alarme am Tag.
    Für mich wärs den Aufwand Wert, auf mein Handy zu starren ein paar Mal am Tag :ka:
    (so ein System habe ich erst grad in einer Lagerhalle ausprobiert. Diebe und so. Man spart extrem Personal, wenn nicht permanent einer auf den Bildschirm starren und ein anderer ihn wachhalten muss).


    Du kannst auch den Draht an ein KI-Gerät hängen, wird am Zaun herummanipuliert, wird ein Alarm ausgelöst.
    Grad da wo keine Wanderer sind aber durchaus Wolfsgebiet, wäre sowas vielleicht gar nicht soooo doof?
    Kann man zum beispiel mit Raspberry Pi's machen.



    Wegen den Cams (bezw. warum nicht) habe ich "meine" Bäuerin gefragt :smile: Für sie ist es definitiv eine Kostenfrage, aber noch ist hier kein Wolfsgebiet und ihre Schafe sind nur ab und zu durch Vollpfosten gefährdet, die ihre Hundchen zum spielen über den Zaun heben / schicken. Und da bin ich ja dann da weil ich es hören kann :lol:
    Mal gucken wie lange ich brauche um sie weichzukochen :D Spass an Technik, schreckliche Sache.

  • Ja ich weiss das klingt alles schrecklich kompliziert - aber wenn man mit Zäunen nicht weiterkommt, wäre sowas vielleicht einfach mal einen Gedanken wert.

  • @Chris2406 Ich frag jetzt einfach so direkt wie ich nun mal bin:
    Hättest Du Interesse an einem Pilotprojekt?
    Ich habe jemand der's kann, der braucht aber Daten um die Künstliche Intelligenz zu trainieren.
    Du hast Daten... :D
    Über Kosten etc. werden wir uns einig, das darf kein Hindernis sein.
    Kein Scherz, gell :smile:

  • B-W - Die Rinderunion B-W lehnt Beteiligung an Herdenschutzprojekt rigoros ab, das Positionspapier ist als PDF-Link im Text:
    RBW lehnt Beteiligung am Herdenschutzprojekt II ab - News - Aktuelles - Rinderunion Baden-Württemberg


    LG, Chris

    nur zu sagen, die RBW lehnt die Beteiligung ab, klingt so negativ, auch das Wort rigoros
    was sie im Positionspapier schildern klingt aber alles sehr vernünftig und gut, sie wollen, dass den Tierhaltern geholfen wird und sie wollen, dass die Rinder weiterhin draußen bleiben können
    nur, dass die RBW der falsche Beteiligungspartner ist vielleicht, das ist doch eher Sache vom Land selbst..

  • Was genau ist daran vernünftig?
    Zusammengefasst: Der Wolf ist eine gebietsfremde und invasive Art und Herdenschutz ist uns zu teuer und aufwendig, wollen wir also nicht. Alles soll so bleiben wie es ist!


    Das ist in etwa das, was in Südtirol gemacht wird, man schimpft einerseits auf den Wolf, der zurück (!) kommt und schützt andererseits seine Tiere nicht effektiv, weil ist ja zu aufwendig.
    Gewonnen ist damit sicher nichts.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!