Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Diese Grafik aus Frankreich zeigt, warum nächtliches Aufstallen der Weidetiere nicht wirklich "Herdenschutz" bedeutet - weil sich die Wölfe dann halt anpassen und tagsüber auf Nutztierjagd gehen. Das hat auch die Beutegreifer-Expertin Michaela Skuban aus Slowenien auf der Herdenschutz-Tagung berichtet, ihren Vortrag hatte ich hier irgendwo schon mal verlinkt.
    Sprich - nächtliches Aufstallen mag vorübergehend Sinn machen, als Dauerlösung ist es aber nicht hilfreich, solange der sonstige Herdenschutz sich nicht weiter entwickelt, sind die Herden dennoch gefährdet.
    file.php?id=721

    Man kann nur immer wieder auf die Wichtigkeit weiterer Forschungen zum Thema Herdenschutz hinweisen.

    LG, Chris

  • Ochse in M-V gerissen:
    1303833973058421

    ..:: Bauernverband Mecklenburg Vorpommern ::..: Wolfsriss in Ludwigslust

    Ich bin so froh, dass ich damals mein diffuses Unbehagen in Sachen Wölfe in Herdenschutz umgesetzt habe und mich nicht von den "den Rindern passiert schon nix"-Schwaflern hab einlullen lassen:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.


    LG, Chris

  • Ich weiß gar nicht was ihr habt, Herdenschutz ist doch so einfach :lol:
    In dem Radiobeitrag sagt die gute Frau vom NABU noch, dass man bei Wolfsbegegnungen einfach nur mit den "Armen wedeln muss und die scheuen Tiere ziehen sich sofort zurück" :headbash:


    10.08.2017
    Viele Menschen haben Angst, wenn sie daran denken, dass der Wolf zurück in unsere heimischen Wälder kommt. Doch im gesamten Märkischen Kreis wurde in den letzten Jahren noch kein einziger Wolf gesichtet. Dennoch gibt es Stimmen auch bei uns, Wölfe zum Abschuss freizugegeben, sollte sie hier auftauchen.
    Der Westfälisch-Lippische-Landwirtschaftsverband macht sich beispielsweise Sorge um das Vieh auf den Weiden. Naturschützer haben für diese Forderung kein Verständnis: Wölfe sind sehr scheue Tiere. Zäune und Herdenhunde reichen vollkommen aus, den Wolf von freistehendem Vieh fernzuhalten, sagt Birgit Königs vom Naturschutzbund (NABU) NRW. Sie geht davon aus, dass der Landwirtschaftsverband mit seiner Forderung nicht durchkommt.
    Quelle: Radio MK

  • Ich wohne ja in der Nähe des "berühmten, schweizer Calandarudels".
    Hier wurde ja sogar bewiesen, dass die Wölfe aufgrund von "Anfütterung" sich überhaupt so nah an den Menschen wagen. Hier ist es aber noch nie zu einem Zwischenfall zwischen Wolf und Mensch gekommen (da werden hier mehr Menschen von Muttekühen verletzt, als von Wölfen).
    Ich halte das ganze Wolfthema ist jede Menge panikmasche.

    Klar reisst der Wolf Weidetiere und dass das die Bauern nicht freut ist mir auch klar, den Wolf deshalb zur Abschreckung zum Abschuss auszurufen, halte ich aber für zu einfach :roll: . Viel wichtiger wäre es den Herdenschutz zu fördern. Hier gibt es schon einige Gegenden, gerade die hier in der Nähe des Calandas, wo Herdenschutzhunde eingesetzt werden :applaus: und Bevölkerung und Wanderer über grosse Infotafeln und Flyer darüber informiert werden, wie sich sich gegenüber einen HSH zu verhalten haben.

  • @Vakuole - es gibt auch ein paar Millionen mehr Mutterkühe als Wölfe.... :lol:

    Aber ich schicke Dir jederzeit gern meine Nachbarschaft vorbei - vllt. schaffst Du es ja, was mir seit einem Jahr nicht gelingt: im unmittelbaren Umfeld die Akzeptanz für dringend nötigen Herdenschutz zu schaffen.

    LG, Chris

  • Klar gibt es mehr Muterkühe - ich mag auch nicht die Mutterkuh von der Weide vertreiben oder zum Abschuss freigeben ;) .
    Ich wollte nur sagen, dass hier in der Gegend eigentlich jeden Sommer was auf einer Weide mit Mutterkuh passiert, aber ich noch nie in den letzten Jahres was vom Wolf hat Mensch bedroht und das Calanderrudel gilt ja hier in der Schweiz als das schweizer Wolfsrudel.

    Deine Nachbarn musst du aber behalten :lol: , die würde ich auch nicht überzeugen, den manche Menschen wollen gar nicht überzeugt werden :muede: ....
    Die machen lieber Panik wegen dem Wolf / Bär (die haben wir ja auch immer mal wieder hier - die reissen deutlich mehr als die Wölfe).

    Du kannst aber zu mir ins schöne Bünderland ziehen - inkl HSH :D . Die werden hier ohne Probleme akzeptiert.
    (Die Bündner sind auch ein wenig Hundegaga. Ich wurde noch nie so oft angesprochen wie mit einer jungen AmStaff Dame (war nicht meine, sondern Gassigehhund von der Tierpension) was für ein hübscher Hund das den wäre :lol: . In Dland wechseln die Leute bei so einem Hund die Strassenseite.)

  • Wer sich das Bild vom toten 450 kg-Ochsen gestern vom Riss in M-V angeschaut hat, hat gesehen, dass das Tier nahezu komplett aufgefressen war.
    Wieviel hungrige Wölfe müssen da also unterwegs sein, wenn es dort schon wieder einen Riss gab?
    Nach Ochsen-Riss: Rinderherde erneut attackiert | NDR.de - Nachrichten - Mecklenburg-Vorpommern

    Wenn die Tierhalter weiter so derart im Stich gelassen werden, braucht man sich nicht wundern, wenn irgendwann einem die Nerven durchgehen.

    LG, Chris

  • Und diese Antwort vom UM M-V ist der blanke Hohn:

    Wolfsübergriffe auf Rinderherden gelten als seltene Einzelfälle, da Rinder sehr wehrhaft. Derzeit wird laut Ministerium geprüft, ob dennoch zusätzliche Vorkehrungen zum Herdenschutz sinnvoll seien.

    Langsam brauch ich echt den Brech-Smiley. Was gibt es da zu prüfen? Natürlich brauchts Herdenschutz auch für Rinder, die Länder haben doch bloss Schiss, dass die Rinderhalter auch in die Förderkulissen für den Herdenschutz wollen, da kommen sie mit €15.000,- in drei Jahren de minimis man bloss nicht weit....

    "Seltene Einzelfälle" - schauen die sich wohl auch mal in anderen BL um?

    LG, Chris

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!