Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Eigentlich ist es eh müßig, weil sie es garnicht verstehen will. Haben hier nun viele schon so oft erklärt...


    Wobei, das wäre doch mal ne Jobcenter-Maßnahme! Für alle die Spaß an der Natur haben, Wache schieben bei den Herden.
    Ich wüßte da auf Anhieb einige Leute die das wirklich gerne machen würden und leider ist es heutzutage anders ja überhaupt nicht mehr möglich. Freiwillige (zB von den WikiWolves) oder eben vom Jobcenter, die meisten der normalen Kleinherdenhalter können ja garniemanden bezahlen.


    Am Ende wirds nur leider so aussehen das die richtige Schafhaltung verschwinden wird und die Schafe nur noch in Großbetrieben gehalten werden. *seufz* Und das ist nicht nur jammerschade, die Schäden durch die fehlende Beweidung werden immens sein!

  • uch bin mal zynisch: althergebrachte Weidehaltung ging nur mit dem Wolf zusammen, soooo lange ist das nicht her das der Wolf und andere beutegreifer ausgerottet wurden!Was sind kleine Bestände? Schafe und so kommen abends in den Stall. Bei den meisten Rindern und Pferden (solange die Wetter vertragen) sieht das natürlich anders aus.

    Du willst es nicht wahr haben, oder? Das ging nur, weil die Leute Tag und Nacht bei der Herde waren und den Wolf GETÖTET haben, oder was glaubst Du, warum der ausgestorben war? Zu Tode geknuddelt hat ihn keiner.


    Klar kommen alle Schafe abends in den Stall - dort steht dann ein Heubettchen bereit und eine Gutenachtgeschichte gibt es auch ....

  • Du willst es nicht wahr haben, oder? Das ging nur, weil die Leute Tag und Nacht bei der Herde waren und den Wolf GETÖTET haben, oder was glaubst Du, warum der ausgestorben war? Zu Tode geknuddelt hat ihn keiner.


    Klar kommen alle Schafe abends in den Stall - dort steht dann ein Heubettchen bereit und eine Gutenachtgeschichte gibt es auch ....


    liest ihr eigentlich was ich schreibe? ich habe deutlich gemacht das das überspitzt ist! warum schreib ich wohl Ich bin mal zynisch?
    ich kann nur von hier ausgehen, die Leute die ein paar Schafe haben sperren die über Nacht ein, schon wegen der Hunde.

    wens interessiert: hier ist der Schafstall der Schäfgers der hier duch die Gegend zieht OpenStreetMap | Knoten: ‪Huppenbroich‬ (‪1337992799‬)

  • liest ihr eigentlich was ich schreibe? ich habe deutlich gemacht das das überspitzt ist! warum schreib ich wohl Ich bin mal zynisch?
    ich kann nur von hier ausgehen, die Leute die ein paar Schafe haben sperren die über Nacht ein, schon wegen der Hunde.

    wens interessiert: hier ist der Schafstall der Schäfgers der hier duch die Gegend zieht OpenStreetMap | Knoten: ‪Huppenbroich‬ (‪1337992799‬)

    Ich lese, was Du schreibst und bin versucht, dir ein Bedeutungswörterbuch ans Herz zu legen, vielleicht auch eine Bahn Card, damit Du dir die Weidetierhaltung im ganzen Land ansehen kannst - besonders, dort, wo der Wolf schon angekommen ist. Die Wälder sind da übrigens nicht gewachsen.

  • Naja, man muss schon so ehrlich sein und sagen, dass Schafhaltung in Deutschland ein zu vernachlässigender Wirtschaftszweig ist und davon nur sehr wenige Leute leben. Eigentlich fast nur Landschaftpfleger. Die meisten Schafthalter sind Hobbyhalter oder bestenfalls Teilzeitlandwirte und ich bin da schon ein bisschen auf dem Standpunkt, dass jeder, der sich zum Spaß (selbst wenn er mal ein paar Überschüsse vermarktet) Tiere hält, auch in der Hauptsache selber für deren Schutz zuständig ist, auch finanziell.


    Wenn ich als Hobby und für den Eigenbedarf Hühner hab und die nachts nicht aufstalle oder der Stall Löcher hat oder was auch immer, dann ersetzt mir auch keiner den Schaden wenn der Marder sie holt. Bzw ersetzt einem da eh keiner irgendwas, egal wie gut der Stall gesichert war oder nicht... zu Recht, meiner Meinung nach. Mein Spaß, mein Geld, mein Verlust wenn's nicht klappt.
    Ebenso muss auch der Taubenhalter damit leben, dass Habicht und Wanderfalke Tauben holen und darf die Greifvögel nicht mehr einfach abschießen.


    Für die hauptberuflichen Schaf- und Ziegenhalter, wie z.B. den Bio-Milchziegenbetireb mit 200 melkenden Ziegen den es bei meinen Eltern in der Nähe gibt (mit eigener Käserei und allem Pipapo), muss es schon Unterstützung geben, keine Frage. Da hängen ganz direkt Existenzen dran, das ist nochmal ganz was anders als jemand, der sich aus Liebhaberei oder zur Beschäftigung seiner Hütehunde 30 Schafe hält oder 4 Streichelziegen hinterm Haus hat.




    Nun ist es so, dass ich auch verstehen kann, warum man sauer ist, wenn irgendein Viehzeug an die eigenen Tiere geht, die man mit Herzblut und viel Geld hält. Ich würd da auch ausrasten...


    Da muss man diplomatisch sein, den Leuten zu sagen "Persönliches Pech, kümmert euch drum, der Wolf darf das" bringt nur Hass und führt am Ende dazu, dass die Leute halt heimlich das Gewehr rausholen.


    Zumal der Wolf das ja auch eben nicht "darf", denn ein paar Schafsrisse werden zu vielen Schafsrissen, werden zu Kälberrissen, werden zu Rinderrissen (und von Rindsviechern leben im Gegensatz zur Schafhaltung ja schon so einige), werden zu Pferderissen (wo sich die Leute dann erst Recht ohne Ende aufregen weil Pferde emotional für die meisten noch nen anderen Stellenwert haben und das einzelne Tier materiell auch ziemlich wertvoll sein kann), werden letztlich zu Hunde- und Katzenrissen im Garten, wie in Schweden... und dann hat's sich ausgewolft.



    Insofern finde ich es schon wichtig, dass auch Hobbyhalter ne gewisse Unterstützung kriegen, neben der Eigenverantwortung... und das man den Wolf scheu hält, indem man richtig gemein zu ihm ist, wann immer es möglich ist.
    Soll der ruhig weiter nur über DNA-Nachweise aus Kot, Straßentode und gelegentliche Wildkamerafotos nachweisbar sein, ich muss den nicht sehen...





    Weiß eigentlich jemand wie unsere östlichen Nachbarn in Polen das machen? Werden Wölfe da regulär bejagt und wenn ja, in welchem Umfang? Wie viele Wölfe gibt's da eigentlich? Wie wird der Herdenschutz dort gehandhabt? Wie viele Viehverluste haben die da so?


    Italien? Spanien? Da weiß ich jeweils nur sehr wenig drüber, nur, dass sie sowohl in Spanien als auch in Italien jeweils kontinuierlich arbeitende Herdenschutzhunde hatten/haben, weil der Wolf nie ganz ausgestorben war. Die haben allerdinsg auch teilweise noch weniger dicht besiedelte Gegend als wir hier...

  • und ich bin da schon ein bisschen auf dem Standpunkt, dass jeder, der sich zum Spaß (selbst wenn er mal ein paar Überschüsse vermarktet) Tiere hält, auch in der Hauptsache selber für deren Schutz zuständig ist, auch finanziell.


    Wenn ich als Hobby und für den Eigenbedarf Hühner hab und die nachts nicht aufstalle oder der Stall Löcher hat oder was auch immer, dann ersetzt mir auch keiner den Schaden wenn der Marder sie holt. Bzw ersetzt einem da eh keiner irgendwas, egal wie gut der Stall gesichert war oder nicht... zu Recht, meiner Meinung nach. Mein Spaß, mein Geld, mein Verlust wenn's nicht klappt.
    Ebenso muss auch der Taubenhalter damit leben, dass Habicht und Wanderfalke Tauben holen und darf die Greifvögel nicht mehr einfach abschießen.

    Die Viecher haste aber meist im eigenen Garten und die Ställe sind kaum größer als ne Gartenhütte...
    Probier mal ne Erlaubnis zum Bau eines richtigen Stalles auf ner Weide zu kriegen. Je nach Gemeinde ists nämlich schlicht und ergreifend verboten!
    Und es ist halt schon was anderes ob ich die 60qm für die Hühner in meinem Garten einzäune oder ob ich alle meine Weiden mit X Hektar 2 Meter hoch einzäunen muss nur weil der Wolf wieder zurück will.


    Hier bei uns darf nichtmal der Reiterhof seine Koppeln hoch einzäunen, die plagen sich nämlich mit den Fütterern rum, da helfen auch die zig Schilder nicht.
    Aber höher als 1,60 darf da nicht eingezäunt werden sagte die Behörde. Das Gefluche des Besitzers könnt ihr euch vorstelllen...

  • Weiß ich alles. Aber letzlich ist die Tierhaltung bei den meisten Schaf- und Ziegenhaltern trotzdem ihr persönlicher Spaß, nur in etwas größerem Rahmen als bei Kleintieren und deswegen ist der Schutz ihrer Tiere in meinen Augen auch ihre eigene Aufgabe.


    Da kann ich sonst, sobald die ersten Hunde gerissen werden (und dazu wird es früher oder später sicher kommen) hingehen und fragen, ob ich auch nen Zuschuss zum Zaunbau kriege, damit meine Hobbytiere sicher vor'm Wolf sind.
    Nee, ich weiß, hinkt schon ein bisschen der Vergleich (Hunde kann man ja auch einfach an der Leine und unter Aufsicht lassen und sie müssen zur artgrechten Haltung auch nicht stundenlang auf der Wiese rumstehen), aber es ist nunmal lange, lange nicht so, dass bei allen oder auch nur den meisten Schafhaltern in Deutschland die Existenz dran hängt, sondern es ist eben nur ihr Hobby, genauso wie bei mir die Hundehaltung bloß mein Privatvergnügen ist - für das ich folgerichtig auch selber aufkommen muss.


    Wenn man das sagt, explodieren die Leute natürlich vor Zorn (und eben deswegen bin ich ja auch durchaus für staatliche Unterstützung auch von Hobbyhaltern, es ist für die Akzeptanz von großen Raubtieren mMn unumgänglich, egal was ich persönlich drüber denke)... aber glaub mir, das tun Taubenzüchter auch, wenn man sie auf den Wanderfalken und auf Greifvogelschutz anspricht.


    Breiftauben können übrigens locker drei- bis vierstellige Beträge wert sein und die MÜSSEN zum Training/Freiflug und für Wettbewerbe raus, die KANN man nicht dauerhaft sichern, das wäre weder artgerecht noch für dieses Hobby irgendwie zweckmäßig.
    Wenn einem der unter Naturschutz stehende Wanderfalke so ein kleines Schätzchen vom Himmel geholt hat, dann stehen einem auch die Tränen in den Augen... und trotzdem haben die Halter das zu akzeptieren und die Kosten selber zu tragen.
    Was auch Konfliktpotenzial hat, das seh ich durchaus.



    Ich find man darf bei der Debatte einfach niemanden aus der Pflicht lassen, weder den Wolf und die Wolfsschützer, noch die Tierhalter und auch nicht den Staat.


    Und ich möchte auch nochmal betonen, das für mich gewerbliche Tierhalter, die wirklich durch den Wolf in ihrer Existenz bedroht werden, auf ner anderen Stufe stehen als Hobbyhalter was den Beihilfe- und Entschädigungsbedarf angeht.

  • Nun ist es so, dass ich auch verstehen kann, warum man sauer ist, wenn irgendein Viehzeug an die eigenen Tiere geht, die man mit Herzblut und viel Geld hält. Ich würd da auch ausrasten...

    Jaaaaa...Vor ein paar Tagen war am hellichten Tag der Fuchs da und hat 10 von 11 Hühnern geholt :( Ich habe fürwahr keine emotionale Bindung zum Federvieh, aber das war nicht schön :shocked:
    Aber es gehört auf dem Land halt dazu, daran mussten wir uns als Stadtkinder erstmal gewöhnen.

  • Für mich sind auch die Hobbyhalter wichtig. Für die sind die Nutztiere noch Individuen, keine Nummer. Die haben noch den direkten Bezug zum "Lebensmittel", als das selbst noch lebte. Die kümmern sich um Rassen, Nutzungen, Haltungsvarianten und Flächen, die aus Wirtschaftlichkeitsgründen von der Agrarindustrie schon längst abgeschrieben wurden. Die bewahren Tradition, genetische Reserven, altes Wissen, ohne alles sofort in Heller und Pfennig berechnen zu müssen, weil das Preisdiktat der globalisierten Wirtschaft sonst die Insolvenz bedeutet.


    Und ja - ich bin der Meinung, diese "Hobbyhalter" haben auch einen Anspruch darauf, mit einem Problem nicht alleingelassen zu werden, daß sie nicht gewollt und verursacht haben. Nur weil diese Halter nicht gezwungen sind, ihr komplettes Einkommen aus der Weidetierhaltung zu erzielen, heißt das nicht, sie könnten aus Idealismus irgendwelche unrealistischen Lasten stemmen!


    BEIDE Kategorien von Tierhaltern dürfen nicht im Regen stehen gelassen werden. Und wenn die Atomkraftwerke aus gesellschaftlichen Gründen abgeschaltet werden und jeder Energieverbraucher mit seiner Strompreiserhöhung die Energiewende mitfinanzieren muß, so sollte das auch für für die gewünschte Wiederansiedlung von Prädatoren gelten, die tiefgreifende Umwälzungen in der Erzeugung von tierischen Produkten bedeutet - wenn man nicht die Kröte schlucken will, alle Weidetiere in lichtlose Ställe der Großanlagen verbannen zu wollen.


    Das wäre so, als schaltete man die hiesigen Atommeiler ab und kaufte den Strom dann von Atomkraftwerken direkt hinter der Grenze...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!