Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Was mich dabei so verstört ist, dass der Schutz für eine einzelne Art viele, vielen anderen, ebenfalls geschützten Arten übergeordnet wird.

    Natur ist, alles laufen zu lassen, egal, was sich ändert. Natur ist immer Wandel und Anpassung.

    Naturschutz und damit verbundener Artenschutz erhält bestimmte Lebensräume, um den dort lebenden Arten noch ein paar Fleckchen unserer Erder zur Verfügung zu stellen.

    Ich glaub nicht daran, dass man in einem so dicht besiedeltem Land wie unserem das echte Rewilding-Konzept mit einer sich selbst überlassenen Natur durchsetzen kann. Deshalb sollte das Hauptaugenmerk darauf liegen, spezielle Lebensräume weiterhin zu erhalten. Wenn diese Lebensräume durch Weidewirtschaft entstanden sind, gehören die Weidetiere dort zum Naturschutz-Konzept unabdingbar dazu.

    Ich glaube, dass man für den Wolf als Art, nicht als Individuum, ein gänzlich anderes Konzept bräuchte, als ihn sich einfach überall wieder ansiedeln zu lassen, egal, was sich dann daraus für Konsequenzen ergeben.

    Man muss einfach so realistisch sein, dass konsequenter und effektiver Herdenschutz in diesem Land nicht überall dort möglich ist, wo man ihn einsetzen müsste.

  • Aber irgendwie ist das doch wieder Rewilding... nehmen wir dem Menschen jede Möglichkeiten die er die letzten 1000 Jahre Erfunden hat und werfe ihn zusammen mit seinen Schafen in die Wolfsgrube - da hat er dann was er von Natur aus auch hat. Also seine Stimme zum brüllen, seine Hände zu winken oder Stock und Steine schmeißen, alternativ dann auch Kot. Rewilding pur eigendlich. Trockennasenaffe gegen Wolf. Wie vor 40.000 Jahren, ohne technischen Schnickschnack.

  • Für mich gehören Weidetiere zu einer gesunden Kulturlandschaft unabdingbar dazu. Die Priorität ist viel zu niedrig. Wenn ich unsere frisch gemähten Wiesen wieder sehe - von heute auf morgen alles weg. Ich bin sehr froh um unsere dichten Rand- und Blühstreifen welche stehen gelassen und angesäht wurden.

    Weidetiere (na gut, Wiederkäuer) helfen übrigens enorm gegen die Zeckenplagen welche wir mittlerweile haben. Sie verringern den Zeckendruck merklich und "desinfizieren" Zecken für den Menschen. Ein weiterer wertvoller Beitrag den Weidetiere leisten.

  • Also nicht nur Natur pur, sondern auch noch mit Handykap...

    Bin ja dafür die , die entscheiden, mit in die Wolfsgrube zu werfen. Aber es sind nie die , die die Entscheidungen treffen, die an der jeweiligen Front kämpfen. Leider. Man müsste all jene Mal dazu verdonnern ihr Lebensunterhalt mit Viehzucht zu bestreiten als mit Stühle wärmen. Aber so ist das halt, ein Politiker der Landwirtschaftsminister ist, ist eben nicht Landwirtschaftsminister sondern Politiker, und das Handwerk eines Politikers ist eben nicht die Landwirtschaft sondern die Politik. Sollte nicht so sein, ist aber so.

    Hmm, Rewildingbeführworter mit einem Fallschirm in den Südamerikanische Jungel verfrachten. Wildniss pur.

    Sich Natur pur zu wünschen, kann doch eigendlich nur aus Unzufriedenheit mit der Momentanen Situation und romantischer Verklärung entstehen. Ich meine, so ein stolzer, freier, unabhängiger, schlauer und schöner Wolf... der hungert fast ständig und ist ewig am "arbeiten" ist ständig in Klopperein mit seinen Kumpels verstrickt, und wenn er sich mal verletzt hat, also gerade dann, kommt nen Rudelkumpel und es gibt nochmal extra eins auf die Mütze. Ich weiß nicht. Kann ja nur Romantisiert sein.

    Weidetiere (na gut, Wiederkäuer) helfen übrigens enorm gegen die Zeckenplagen welche wir mittlerweile haben. Sie verringern den Zeckendruck merklich und "desinfizieren" Zecken für den Menschen. Ein weiterer wertvoller Beitrag den Weidetiere leisten.

    Davon hab ich ja noch nie gehört. Interessiert mich jetzt. Wo gibts da Infos drüber?

  • Ich lebe ja in der Heide, also der Lüneburger Heide und finde das einfach unsäglich, was hier passiert. Die Region lebt zum großen Teil von Tourismus. Einzeltourismus (Familien, Wandertourismus, Fahrradtourismus etc), Bustourismus (obwohl der weniger geworden ist), Reitertourismus. Und die kommen alle, um die Heideflächen und die sehr weitläufige Landschaft und Natur hier zu geniessen. Dazu gehört halt auch, dass man durch die Heideflächen und die Natur hier wandern/radfahren kann.

    Die würden nicht kommen, würde an den Heideparkplätzen ein großer Bauzaun um den Parkplatz stehen mit dem Hinweisschild: Hier können Sie einen Blick auf die Heideflächen werfen.

    Abgesehen davon, würden die Heideflächen dann über kurz oder lang verschwinden - sie sind ja jetzt schon weniger geworden, weil es weniger Heideschäfer gibt. Was ja jetzt schon Auswirkungen auf die Artenvielfalt hat.

    Aber der Wolf wird's schon komplett hinrichten...

  • Ich lebe ja in der Heide, also der Lüneburger Heide und finde das einfach unsäglich, was hier passiert. Die Region lebt zum großen Teil von Tourismus. Einzeltourismus (Familien, Wandertourismus, Fahrradtourismus etc), Bustourismus (obwohl der weniger geworden ist), Reitertourismus. Und die kommen alle, um die Heideflächen und die sehr weitläufige Landschaft und Natur hier zu geniessen. Dazu gehört halt auch, dass man durch die Heideflächen und die Natur hier wandern/radfahren kann.

    Die würden nicht kommen, würde an den Heideparkplätzen ein großer Bauzaun um den Parkplatz stehen mit dem Hinweisschild: Hier können Sie einen Blick auf die Heideflächen werfen.

    Abgesehen davon, würden die Heideflächen dann über kurz oder lang verschwinden - sie sind ja jetzt schon weniger geworden, weil es weniger Heideschäfer gibt. Was ja jetzt schon Auswirkungen auf die Artenvielfalt hat.

    Aber der Wolf wird's schon komplett hinrichten...

    Ich gehe da vollkommen mit. Wohne ebenfalls in der Lüneburger Heide. Allerdings würde ich eher sagen, dass der Mensch es hinrichtet. Der Wolf kann ja nichts dafür, dass da so dusselig mit verfahren wird. Der darf irgendwann ebenfalls die Quittung zahlen...

  • Ich lebe ja in der Heide, also der Lüneburger Heide und finde das einfach unsäglich, was hier passiert. Die Region lebt zum großen Teil von Tourismus. Einzeltourismus (Familien, Wandertourismus, Fahrradtourismus etc), Bustourismus (obwohl der weniger geworden ist), Reitertourismus. Und die kommen alle, um die Heideflächen und die sehr weitläufige Landschaft und Natur hier zu geniessen. Dazu gehört halt auch, dass man durch die Heideflächen und die Natur hier wandern/radfahren kann.

    Die würden nicht kommen, würde an den Heideparkplätzen ein großer Bauzaun um den Parkplatz stehen mit dem Hinweisschild: Hier können Sie einen Blick auf die Heideflächen werfen.

    Abgesehen davon, würden die Heideflächen dann über kurz oder lang verschwinden - sie sind ja jetzt schon weniger geworden, weil es weniger Heideschäfer gibt. Was ja jetzt schon Auswirkungen auf die Artenvielfalt hat.

    Aber der Wolf wird's schon komplett hinrichten...

    Ich gehe da vollkommen mit. Wohne ebenfalls in der Lüneburger Heide. Allerdings würde ich eher sagen, dass der Mensch es hinrichtet. Der Wolf kann ja nichts dafür, dass da so dusselig mit verfahren wird. Der darf irgendwann ebenfalls die Quittung zahlen...

    Manche Menschen.... ;-)

  • Ich finde leider nicht mehr die Quellen bei der ich das ursprünglich mal gelesen habe. Hier wird das Thema aber auch aufgegriffen:

    https://www.bundestag.de/resource/blob/…17-pdf-data.pdf

    Grob gesagt:

    Um genau zu sein geht es dabei um Borellien was das "desinfizieren" betrifft. Eine Zecke welche an einem Widerkäuer gesäugt hat, hat keine Borellien mehr.

    Warum der Zeckendruck sinkt ist ganz simpel: Die Weidetiere halten das Gras kürzer als wenn man mäht (extensive Beweidung ist gemeint), wodurch Zecken sich nicht so wohl fühlen. Außerdem fressen sie auch die Zecken beim abweiden mit. Wenn gemäht wird, fallen die Zecken lediglich runter und wandern dann ins untere Gras. Sie bleiben also auf der Fläche.

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