Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Komisch. Ich wohne hier im Wolfsgebiet und habe in den letzten 2 Jahren 6x einen Wolf gesehen und zügig den Rückzug angetreten - zähle ich die Erzählungen (glaubhafter) Freunde hinzu, komme ich auf 30 Sichtungen. Hat die erwähnte Dame eventuell Probleme mit der Wahrnehmung?

    Vll. hält sie sich an anderen Orten auf?

    Und es ist immer ein Unterschied, ob man wo tagtäglich lebt oder sich eher einen Eindruck von aussen holt.

  • Zitat

    Und soweit ich informiert bin, resultieren ihre Wolfserfahrungen aus 30 Jahren Yellostone Nationalpark.

    Deutschland hat mit Yellostone Nationalpark nahezu nichts gemeinsam und das wird auch irgendwann der letzte Wolf-Yellostone-Beobachter einsehen müssen. Dort herrschen ganz, ganz andere Lebensbedingungen. Schon alleine die Konkurrenzpredatoren schaffen ein ganz anders Klima für den Wolf ... von der Weite der Natur mal ganz abgesehen ...

    Keine Ahnung.

    Wenn ich was über Sozialverhalten von Wölfen untereinander wissen will, würd ich mich schon an die Wolfsforscher und Beobachter halten. Da ist bestimmt spannend, was sie sagt.

    Wenn es um die spezielle Problematiken wie eben Weidetierhaltung vs. wildlebende Raubtiere geht, wär sie und andere nicht meine Anlaufstelle.

    Ist ja nicht so, dass Weidetierhaltung, Landschaftspflege, ökologisches Gleichgewicht, Biodiversität usw. Themenkomplexe sind, die man als Wolfsbeschreiber mal eben so nebenbei mitbehandelt, sondern weit umfangreichere Themenkreise und Wissenschaften für sich.

    Die jeweils einzelne Sicht einer Seite allein ist kein ganzes Bild und ne Lösung auch nicht.

  • Radingers Zitat ist aus einem alten (wunderbaren) Buch.


    Und sie hat sehr früh einen Wolf in Deutschland gesehen.


    Jetzt ist das nicht selten, eine Freundin, hat tägliche Wolfssichtungen.


    Sie hat ihre Pferde dort stehen.

    Welpen, große, kleine. Ich hab massig Videos gesehen von ihr.

    Ich habe leider noch keinen gesehen.

  • hasilein75

    hier ist wild nicht ganz so mal eben zu bekommen.

    "unser" jäger hat nur rehwild(in seinem revier sind keine schweine) und für weiteres wildfleisch muß man hier weit fahren.

    deswegen der text so geschrieben:smile:

    lg

    Ich bin nun selbst kein Jäger, kann mir aber vorstellen, dass es da schon regional starke Unterschiede gibt. Ich wohne in einer landwirtschaftlichen Region. Leider wächst hier sehr viel Mais. Dagegen würden wir hier gerne auf unserem "bisschen" Land aktiv was tun.

    Interessant finde ich, dass mir die ganzen Wildschweine im Grunde keine Probleme bereiten auf meinem Land (Wiesen, Gemüsegarten). Jetzt denken wir über ein paar Schafe nach um das Land nachhaltig zu beweiden. Am Geld liegt es nicht, beruflich mache ich was völlig anderes. Wäre ein reines Hobby und darf gerne "nur" kosten und arbeit machen. Aber die paar Wölfe die hier leben + Bauvorschriften (nun haben wir auch teilweise Naturschutzgebiet und Bachlauf mit drin) - da denkt man sich echt, dass kann doch alles nicht wahr sein. Denn eigentlich sollte sowas doch einfach sein - meine ich zumindestens. Ist es aber leider absolut nicht. Weder beim Thema Zaun, noch beim Thema Herdenschutzhunde. Und es geht hier wirklich nur um Vorschriften und Widerstände. Nicht um Geld, Arbeit oder Wille.

  • Will man das der Wolf sich natürlich verhält

    dann bringt man ihn am besten nach yellostone (oder Kanada ... oder Russland ... oder, oder). Wobei das natürlich realtiv ist, also "natürlich" verhalten. Denn sich anzupassen, das gehört auch zum natürlichen Verhalten von Wölfen :ka:

    Wählt man die natürliche Natur, muss man auch selbst mit den Konflikten leben die sich daraus ergeben

    Also ich denke, das geht in Deutschland gar nicht erst. Es sei denn, die Deutschen ziehen um. Solange das nicht passiert, stellt sich die Frage gar nicht erst, welche Natur man wollen würde. Denn Deutschland ist nun einmal dicht besiedelt und sehr zersiedelt (anders, als die Nationalparks des grossen Kontinents oder die Weiten Russlands oder gar bspw. Tschernobyl ...)

  • Radingers Zitat ist aus einem alten (wunderbaren) Buch.


    Und sie hat sehr früh einen Wolf in Deutschland gesehen.

    Ich hab extra nachgesehen und dachte, das Buch sei aus 2017.

    Weil..naja...Neunzehnhundertsowieso hat man dies oder jenes sowieso nie oder dauernd gesehen und wenn in der Ausgabe von 1975 steht: Es ist aber so, dann muss das doch für 2020 nicht mehr gelten.

  • Mir schwirrte was von 1991 im Kopf herum ...

    Ich hab extra nachgesehen und dachte, das Buch sei aus 2017.


    Weil..naja...Neunzehnhundertsowieso hat man dies oder jenes sowieso nie oder dauernd gesehen und wenn in der Ausgabe von 1975 steht: Es ist aber so, dann muss das doch für 2020 nicht mehr gelten.

    Hatte ich auch gemacht, also auf das Veröffentlichungsdatum des verlinkten Buchs geschaut. Kann aber sein, dass sie es in 2017 noch einmal verwendet hat (so hatte ich mir das zumindest erklärt).

  • Und das ist ganz normal. dass Pferdehalter, Schafhalter, Rinderhalter ihre Tiere nur hinter Hochsicherheitszäunen laufen lassen können, die man leider im Naturschutz/-Landschaftsschutzgebiet nicht genehmigt bekommt. Also sperren wir Pferde, Rinder Schafe halt nachts ein. Was solls? IN den letzten 30 Jahren wurden zwar große Anstrengungen unternommen, gerade den Nutztieren ein artgerechteres Leben zu ermöglichen (und da gehört Weidehaltung nunmal zu), aber nun kommen ein paar Wölfe. Da müssen die tausenden von Pferden, Rinder und Schafe halt weichen. Weil die paar Wölfe sind wichtiger.

    Auch im normalen Aussenbereich bekommst du als Hobbyhalter nichts genehmigt. Wir durften vor Jahren bereits einmal einen Zaun abmontieren, da zu massiv.

    Und genaugenommen dürften auch die priviligierten Landwirte nur dann einen festen Zaun installieren, wenn dadurch Ihr Einkommen gesichtert ist.

  • dann bringt man ihn am besten nach yellostone (oder Kanada ... oder Russland ... oder, oder). Wobei das natürlich realtiv ist, also "natürlich" verhalten. Denn sich anzupassen, das gehört auch zum natürlichen Verhalten von Wölfen

    Die Frage ist da ja, in dem Kontext, Anpassung durch den Menschen oder Anpassung an den Menschen. Und über die Anpassungsfähigkeit des Wolfes im algemeinen... nun er hat es auf unsere Sofas geschafft. :D

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