Echte Wölfe und blöde Fragen

Ich denke ja nicht, dass sich die Weidetierhaltung komplett verändern wird. Eher halte ich es für wahrscheinlich, dass der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen wird. Aber bis dahin wird es noch dauern und wahrscheinlich müssen in der Zeit noch viele kleine Betriebe und Hobbyhaltungen darunter leiden.

Die Jäger, die ich kenne, wollen keinen Wolf im Jagdrecht. Und zwar gar nie nicht. Dann hätten sie nämlich den schwarzen Peter. Und zwar bei allen. Und die Landesregierungen wären den Kram mit den Schadensregulierungen und dem ganzen herdenschutz und den Morddrohungen bei lethalen entnahmen (schiessen) los. Und überhaupt. Wie soll das dem Aussehen. Jagdrecht, aber ganzjährig Schonzeit? Ist Quatsch. Jagdsaison? Quoten? Wer den schiesst , hat morgen keine ansitze mehr, und übermorgen keine funktionstüchtigen Kanzeln. Und muss dann noch Chris die gerissen Schafe ersetzen. Ernsthaft? Welcher Jäger ist so blöde, das zu wollen.

Ich kenne auch keinen Jäger der das will, ich denke aber trotzdem, dass es darauf hinaus laufen wird. Wahrscheinlich würde es dann ähnlich wie beim Biber geregelt werden. Der unterliegt auch dem Naturschutzrecht, darf aber vom Biberbeauftragten entnommen werden. Oder wie beim Reiher, der im Umkreis von 200m an stehendem Gewässer geschossen werden darf. Vielleicht darf ein Wolf geschossen werden der im Umkreis von 200m an Viehweiden oder bebauten Gebieten ist?
Da werden die Leute schon kreativ bei den Verordnungen. Gerissene Schafe ersetzen müsste der Jäger auch nicht, weil ein Wolf keinen ersatzpflichtigen Wildschaden anrichten kann.

Ich sag ja nicht, dass das sofort kommt, aber wenn sich die Risse häufen und die Negativberichte, dann wird auch die Bevölkerung langsam umschwenken. Jagdgegner gibts ja sowieso.

Zitat von Mehrhund

Ich finde nicht, dass ich diesen flapsigen Tonfall verdient habe.

Aufgeben ist für mich (!) keine Lösung für ein Problem. Aufgeben ist (für mich!) Resignation.
Meine Lösung ist das nicht - ich setze mich lieber dafür ein, dass Herdenschutz überall möglich ist. Ich nehm dafür sehr Vieles auf mich - aber mein Leben werde ich wegen der Wölfe nicht aufgeben. Das meiner Tiere auch nicht.

"Na, dann..." bedeutet lediglich, dass wir 2 uns dann nicht weiter über Wölfe und Herdenschutz unterhalten brauchen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Zitat von AnjaNeleTeam

Vielleicht darf ein Wolf geschossen werden der im Umkreis von 200m an Viehweiden oder bebauten Gebieten ist?

Welcher Wolf ist das nicht?

Naja ich schätze mal ne ganze Menge, sonst gäbe es noch viel mehr Sichtungen.
Bei so einer Regelung würde es ja darum gehen wo der Wolf aktuell ist und nicht wo er mal war.

Das klingt nach "Macht der umfallende Baum im Wald ein Geräusch, auch wenn niemand da ist, der es hört?"

Der Artikel aus Niedersachsen passt grad zur Thematik, die Jägerschaft einzubinden:
Rodewalder Problemwolf: Umweltminister Olaf Lies im Interview

Weiß gerade nicht was du meinst oder auf was du hinaus willst Aber ist auch ok.

Zitat von AnjaNeleTeam

Bei so einer Regelung würde es ja darum gehen wo der Wolf aktuell ist und nicht wo er mal war.

Zitat von AnjaNeleTeam

Weiß gerade nicht was du meinst oder auf was du hinaus willst Aber ist auch ok.

Das war nur Blödelei von mir - sorry, ich wollte keine Verwirrung stiften. Mir gings um "ist der Wolf nur da, wenn ihn auch einer (in dem Fall der Jäger) sieht", deshalb der Vergleich mit dem Baumspruch.

Zitat von Mehrhund

Ganz blöd gesagt, waren die Wölfe eigentlich immer hier zuhause.

Nö. Die waren mal hier zuhause, vor langer, langer Zeit.
Und jetzt kommen sie wieder, in ein Land das sie nicht braucht. In ein Land in dem sie nicht so leben können wie sie es wollen und sollten. Denn dazu ist dieses Land viel zu dicht besiedelt, gibt es viel zu viele stark befahrene Straßen, gibt es zuviele Menschen die alles an "Natur" nutzen wollen wie es ihnen Spaß macht.

Das Vieh einzuzäunen wie Fort Knox ist ja nur die eine Seite! Mal davon ab was da überhaupt möglich ist, sowohl finanziell als auch rechtlich, die andere Seite ist das Wild das so ebenfalls mitgenutzte Fläche verliert, das Fluchtwege verliert.
Und wer will schon morgens vor seinen Zäunen tote Rehe finden, die bei der Flucht voll in den Zaun gerast sind und dann dort gerissen wurden...

Wer den weg macht? Tja. Wenn der Leidensdruck den die Viehhalter haben/noch bekommen dann auf die Konsumenten umgelegt wird, dann darf der Jäger ran. Darf nicht nur, dann schreien sie alle wieder das er muss!
Vorher Morddrohungen schreiben, danach wütende Posts verfassen warum die Jäger nicht ihren Job machen, faule Bande die!
So wirds kommen. Denn die Wölfe interessieren sich einen Scheiß dafür was der Mensch von der Natur denkt. Die freuen sich über das Angebot und sobald ein gewisses Maß an Population erreicht ist werden auch die Gärten mit den Gehegen voller Kaninnchen und Meerschweinchen interessant.
Und das wird dann richtig, richtig lustig...