Saarloos Wolfhund als erster Hund - aber mit VIEL Vorbildung

  • spar bitte nicht bei der Autobox, eine normale ausbruchssichere ist für einen Wolfhund sehr oft kein Hindernis. Da wend dich an erfahrene Boxenhersteller, optimal, wenn sie selbst auch Wolfhunde besitzen oder schon Boxen für Wolfhunde gebaut haben..


    Beim Zwinger würd ich an deiner Stelle etwas größeres bauen, wichtig ist, dass du auch einen Untergrabschutz einplanst. Je nachdem wie der Hund tickt, sollten es schon 70-80 cm im Boden sein. Dann ca. 200 cm hohe Seiten und oben einen Überspringschutz mit 45°C Neigung, optimal auch wieder 70-80 cm. Zu klein sollte der Zwinger auch nicht sein, wichtig ist, dass er an einer ruhigen Ecke steht und der Hund sich dort vollkommen wohl fühlt, wobei wir dann wieder beim Zweithund wären, weil SWHs extrem soziale Tiere sind. Sie brechen nicht aus Zwingern aus oder zerstören Autos weil es ihnen langweilig ist, sondern meist weil sie alleine sind und alles versuchen um zu ihrem Herrchen/Frauchen zu kommen und deswegen auch diese extremen Angaben des Zwingers. Die Tiere wollen mit allen Mitteln ausbrechen und versuchen es nicht halbherzig. Wichtig bei allem ist also eine langsame Gewöhnung ans Alleine sein, vielleicht klappt es, vielleicht auch nicht. Wie schon oft geschrieben, ein zweiter Hund vereinfacht sehr viel, weil der Wolfhund eben nie alleine ist, sondern zumindest einen Artgenossen bei sich hat..

  • Zitat

    Erstens kann man von CM sehr viel und auch sehr wenig halten. Er ist von der Art und Weise seiner Erziehung sicherlich nicht der optimale Trainer für Wolfhunde, weil mit Gewalt und Druck erreicht man bei diesen Tieren idR nur das Gegenteil. Man kann Hunde sehr einfach sehr schlimm darstellen und mit damit vermarktet er eben seine Show..


    Zudem frag ich mich bei vielen Antworten wie viel ihr überhaupt über den SWH wisst. Ja im SWH steckt Wolf, es ist ein Wolfhund, aber es ist eine durchgezüchtete Rasse wie andere Rassehunde eben auch. Sie mit „Hybriden“ oder Tieren der ersten Generation zu vergleichen ist lächerlich! Der SWH gilt als der einfachste der Wolfhunde, also wenn man sich an das Abenteuer Wolfhund wagen möchte, dann ist sicherlich ein SWH aus einer guten Linie eine sehr gute Wahl.


    Und wegen dem Verhalten und den Charakterzügen sind diese Tiere mehr Wolf als Hund? Mein Wolfhund ähnelt (bis auf die Optik) extrem der Kangalhündin meiner Freundin. Dann ist sie auch ein „Hund“?


    Ein weiterer Aspekt, warum ich genau *den* SWH will, und warum ich vom Schäferhund an sich dadurch abstand genommen habe (je nach Lektüre ging das dann mal pro Schäfer-contra Wolfhund und pro Wolfhund-contra Schäfer)


    Angefangen hat es mit dem Bild von einem Tschechen. Gut, informiert, was sich auf die schnelle so läsen lässt. Und weil ich ja noch vieeeel Zeit habe und seeehr neugierig bin und ohnehin gerne durchs lesen vieles erlerne saß ich bereits stundenlang im Internet auf der Suche nach TWHs bis ich dann mal durch Zufall die Rassebeschreibung eines Saarloos fand. Man muss auch bedenken, die Rassen sind selten und Leute die was im Internet drüber schreiben stehen nicht zwangsläufig auf Seite 1 im Google. Also auch über den Saarloos gelesen und festgestellt, das diese Rasse von Art und Auslegung besser zu mir passten würde als der Tscheche, der durch Kreuzung mit einer anderen Wolfsart wohl 'härter' sei.


    Dann auf Basis des Saarloos alle weiteren Nachforschungen angestellt.


    Warum ein Wolfhund. Die Rasse der TWH und SWH sind keine Wolfshybriden, sondern in meinen Augen Hunde mit sehr viel Schäferhund mit drin. Da ich mich auch in die Entstehung der *markantesten* Wolfhunderassen bisschen eingelesen habe (Für mich jetzt konkret SWH,THW,Amerikanischer Wolfhund und Tamaskan) war ich erstmal begeistert davon, dass es soetwas gibt. Denn sosehr mir wolfsgroße/ähnliche Hunde schon immer gefallen haben so sehr war ich auch unzufrieden darüber, was die Zucht aus dem Wolf *gemacht* hat und tendiere allein schon deswegen zu einem Hund, der dahingehend ursprünglicher sein darf. Weiterhin verstehe ich diese 4 Rassen so:


    -dass von diesen 4 Rassenkreuzungen aus Schäferhund und Wolf der TWH aus anderen Wolfsarten gezogen wurde wie der SWH, jedoch beide jeweils nur *eine Handvoll* Wölfe mit eingekreuzt bekamen vor langer Zeit. Für mich ist ein (Saarloos/Tschechischer-) Wolfhund also ein (Schäfer-)Hund, der durch die Einkreuzung von Wölfen viele (in meinen Augen) positiven Charakter-Eigenschaften zurückgewonnen hat.


    -dass bei den Amis immer wieder Wölfe reingenommen werden und dann mit dem hündischeren Teil der Welpen weitergezogen wird. Diese Hunde sind in meinen Augen noch die wölfischsten Wolfhunde.


    -dass Tamaskane ein Rassenmix sind aus Nordischen, wo auch mal ein Wolf reindurfte oder mal Wolfhunde und das das von Züchter zu Züchter schwankt. Es lässt sich also schlecht nachvollziehen was jetzt drin ist, und das ist mir zu viel Wundertüte.


    Warum diese Rasse? Ich nehme jetzt Yunaris Worte und sage, warum NICHT diese Rasse? Ich kann mich mit Haltern identifizieren wie Schnappi mit seiner Nimueh und tanzwichtel die einen TWH hat. Von denen habe ich hier uA Berichte, ,Geschichten, Bilder gesehen und gelesen.


    Es würde sich vieles ändern im Leben, ja. Aber das würde es mit einem anderen (großen) Hund auch. Ich, als kinderloser Mensch, vergleiche daher vieles meiner Hundeplanung mit den Erfahrungswerten meiner Freunde/Kolleginnen und deren Kindern. Da ändert sich so vieles und doch findet man nen Weg den alle glücklich macht. Es ist gut in so einem Forum zu lesen, denn hier wird man ja vorgewarnt (siehe Auto von Schnappi alias Frank) Aber all das sind Dinge deren ich mir bewusst bin.


    OT, aber das muss ich in dem Zusammenhang einfach loswerden. Eltern bekommen bei der Pränataluntersuchung die Diagnose, dass ihr Kind das Downsyndrom hat und dürften sogar abtreiben. Manch einer tut es, viele tuen es nicht. Warum werden einerseits wunderbare Menschen noch vor ihrer Geburt getötet, anderer Menschen Eltern stellen sich der Aufgabe und stellen sich der Herausforderung um nachher mit einem Kind belohnt zu werden das auf so viele andere Arten das Leben bereichert? Warum?

  • Zitat

    Ich finde die Idee, sich die SWH auf einer Ausstellung anzuschaun, ganz gut.


    Wer da mal gesehen hat, wie sich die meisten der späteren Zuchthunde präsentieren, überlegt sich vielleicht noch einmal, ob er wirklich so einen Hund braucht.


    Natürlich sollte man sich dann auch die anderen Rassen anschaun, wie die im Ring laufen.


    Meinst du mit dem Präsentieren, das die Hunde beim *schmiss* ins kalte Wasser der großen Menschenmenge über den Boden kriechen und genötigt/gezogen werden müssen?


    Wenn ich meine Katze, die rein wesenstechnisch genauso angsterfüllt in einer Menschenmenge reagieren würde weil sies nicht gewohnt ist, diesem Stress aussetze würde, würde sie sich gleich verhalten.


    Jedes Pferd der berittenen Polizei würde ohne Training vor allen Dingen reißaus nehmen die auf ein Polizeipferd so lauern im Alltag. Und doch springen sie sogar übers Feuer und laufen auf die Randale zu. Warum? Weil sie gelernt haben zum Reiter vertrauen zu haben und das all diese (angstmachenden) Dinge total cool sein können.


    Selbst Hundestaffelhunde müssen es lernen über Leitern zu laufen oder sich mit dem Herrchen zusammen vom Heli abseilen zu können.


    Das gehört für mich alles in ein und den selben Topf

  • Zitat

    Vom Jagdtrieb her sind diese Hunde, denke ich, (meistens, Ausnahmen gibt´s) viel einfacher zu handeln als andere Rassen, die eben zur eigenständigen Jagd gezüchtet wurden.


    Davon würde ich lieber nicht ausgehen ;)


    Zitat

    Aber ich verstehe dann immer noch nicht, warum viele Züchter meinen, dass in den Hunden mehr Wolf als Hund steckt, anstatt zu sagen die Hunde kämen den Wolf noch von allen Rassen am nähsten. :???:


    Ein vernünftiger SWH-Züchter wird sowas nicht vom Stapel lassen. Und wenn, würde ich als Welpenkäufer schleunigst die Beine in die Hand nehmen und das Weite suchen :D


    Zitat

    Junie, das mit den Schäferhunden wusste ich ja gar nicht.
    Ist das immer noch das Ziel?


    Nein. Nicht mehr. Die ursprünglichen Zuchtziele beim SWH und TWH wurden zu den Akten gelegt. Beim SWH war das ursprüngliche Ziel auch nicht nur eine Gesundheitsverbesserung. Sondern auch hier war geplant, einen verbesserten Gebrauchshund zu züchten, der sich für die Rettungshundearbeit und als Blindenführhund eignet. Unter der Zuchtarbeit und Ausbildung von Herrn Saarloos gab es da auch einige Erfolge. Mit einer erneuten Wolfseinkreuzung in den 60er Jahren, kam dann aber wieder die Scheuheit zurück in die Rasse. Und bald darauf verstarb Herr Saarloos, was durch dann entstehende Querelen auch das Aus für die Zuchtziele bedeutete.


    Viele Grüße
    Frank

  • Zitat

    Meinst du mit dem Präsentieren, das die Hunde beim *schmiss* ins kalte Wasser der großen Menschenmenge über den Boden kriechen und genötigt/gezogen werden müssen?


    Man muss da schon ehrlich sein: das betrifft nicht nur Hunde, die zum ersten Mal auf einer Ausstellung sind, sondern auch viele Hunde mit denen wirklich daran gearbeitet wird.


    Viele Grüße
    Frank

  • Zitat

    Man muss da schon ehrlich sein: das betrifft nicht nur Hunde, die zum ersten Mal auf einer Ausstellung sind, sondern auch viele Hunde mit denen wirklich daran gearbeitet wird.


    Viele Grüße
    Frank


    :rock1green:


    und @ TE: Du weißt, dass ich nicht gegen eine Anschaffung eines SWH in deinem Falle bin, aber bei den zuletzt geschriebenen Dingen habe ich das Gefühl bekommen du meinst mit genug Training wäre alles in den Griff zu bekommen.
    Das ist der vollkommen falsche Ansatz und ganz schlechte Bedingungen um sich einen Wolfhund zu holen. Natürlich sollte man trainieren und wahrscheinlich wird es auch mal Fortschritte geben, aber man sollte niemals davon ausgehen.
    Ich kenne auch einen super scheuen SWH, mit dem sehr viel trainiert wurde und wird und es absolut keinen Erfolg hat. Genauso ist das alleine bleiben und all die anderen Dinge einfach nur begrenzt und manchmal gar nicht "weg zu trainieren".
    Du solltest auf jeden Fall davon ausgehen, dass der Hund alle "schlimmen" Eigenschaften hat und du keine davon mit Training weg bekommst. Wenn du irgendwo in Gedanken (wenn auch unbewusst) hast "Hm.. das würde mich schon stören, aber ich trainiere das einfach gut mit ihm.." ist das keine gute Voraussetzung.

  • Frank, danke und schade.
    Eva, den Zusammenhang mit deinem OT habe ich irgendwie nicht verstanden.
    Ich denke Yunaris letzter Beitrag ist sehr wichtig.

  • Zitat

    Frank, danke und schade.
    Eva, den Zusammenhang mit deinem OT habe ich irgendwie nicht verstanden.
    Ich denke Yunaris letzter Beitrag ist sehr wichtig.


    Das mit dem OT hatte ich so gemeint, dass es Entscheidungen gibt, die die Meinungen *spalten* und das dann aber diejenigen, die sich für/gegen etwas entschieden haben dann zu ihrer Entscheidung stehen auch und gerade wegen der Berücksichtigung vieler Informationen und Ratschläge. Manche Dinge kann man eben nur nach Gefühl entscheiden.


    @ Frank


    Danke für deine Information bez. der Trainierbarkeit von der Scheuheit. Mein Leben sieht zum Glück nicht danach aus, als das ich darauf angewiesen sein werde den Hund in große Menschenmengen/Ausstellungen mitnehmen zu müssen. Bzw. ich komm hier in meiner Gegend, wenn überhaupt, nur 1-2 mal im Jahr nach Stuttgart und bin ansonsten nur in Provinzstädten unterwegs und meißtens auf dem Land ums Haus rum. Mit trainieren meine ich für mein Verständnis, das ich mit allem was ich kann trainieren würde, aber nicht drauf *angewiesen* bin für den regulären Alltag, das der Hund zB Menschenmengen problemlos wuppen kann ohne panisch zu werden.


    Und noch bez. dem Ausbrechverhalten. Den Untergrabschutz hab ich auch auf die ToDo Liste gesetzt :rollsmile:

  • So wie ich SWH kennengelernt habe, sind es nicht die Menschenmassen, es reicht einer, oder ein vorbeifahrender Bus, oder ein Kinderwagen, jemand schaut sie an, oder oder, was sie, wenn nicht gesichert, flüchten lässt. Ein Blick in die Box und sie sitzen verängstigt wirkend im letzten Eck zusammengekauert.


    Und ja, diese Hunde wurden an ihren Alltag gewöhnt. Und es ist eben schon der normale Alltag, der dieses Fluchtverhalten auslöst.


    Wenn man sich damit abfinden kann, dass es rassetypisches Verhalten ist, so wie Frank ja auch schreibt, dann ist das ok.


    Wunderschöne, stattliche Rüden.... mit eingeklemmten Ruten, ständig auf der Flucht. Das ist nicht das Bild, dass ich von einem ursprünglichen Hund habe.

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