Erziehungstipps - Pro&Contra

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    Oder man unterlässt das Verhalten, um die unangenehme Konsequenz zu vermeiden.


    Ja so stehts im Lehrbuch ;)
    Und genau deswegen gibt es keine Heroinabhängigen in den Ländern wo auf Heroinbesitz die Todesstrafe steht ... ach nee doch gibt es und zwar jede Menge ;). Oder schau in die islamischen Länder - gibts Peitschenhiebe für Alkoholkonsum und -Besitz gibt ... wie viele Jugendliche hält das ab Alkohol zu trinken? :lachtot:
    Strafen wirken aber wie dragonwog schon schrieb - die Motivation für ein sanktionierbares Verhalten muss recht gering sein. Dann klappts auch mit der Strafe was natürlich den Menschen positiv verstärkt weil er Erfolg hatte. Hat er keinen Erfolg mit solchen Methoden und der Hund zeigt immer noch "unerwünschtes" Verhalten, dann wird der Mensch jedes mal positiv gestraft und versucht der Strafe zu entfliehen indem er endlich einsieht, dass er mal auf die Leute im Dogforum hören sollte welche einen Weg über positive Verstärkung und negative Strafe propagieren. :lachtot:

  • Zitat

    Oder die Strafe härter ausfällt, als die Belohnung durch das angestrebte Verhalten.


    Ja und wenn es gar nicht passt kommt ein Blechnapf zum Einsatz (respektive eine PET Flasche) :gut:

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    Demnach ist doch ein "Hey" für einen sensiblen Hund eine Strafe. Verhalten unter- oder sogar abzubrechen als Konsequenz auf's "Hey" kann (mMn) ja nur aus einer momentanen Verunsicherung entstehen. Wenn der Hund das Verhalten nicht wieder aufnimmt, ist es ein Zeichen (für mich), dass der Hund aus dieser für ihn unangenehmen/uneinschätzbaren Situation raus will, um wieder einen entspannten Zustand herzustellen :ka:


    Strafe??? Was soll die ganze Zeit das Gedöns über solche Strafen? Es gibt Grenzen und Regeln und die gibt es einzuhalten, ansonsten ist ein vernünftiges Miteinander nicht möglich. Dann ist der Hund verunsichert. Das gehört zum realen Leben dazu. Hunde sind ja nicht aus Watte und ein gewisses Maß an “Strafe“ halten sie aus und sind sogar froh, wenn man ihnen sagt, das geht oder das geht nicht. Dann nämlich herrscht Klarheit.


    Wenn wir so anfangen, müssen wir beim Hund die Anarchie einführen. Denn egal was wir tun, ob anleinen, Sitz, Platz....selbst mit positiver Verstärkung zwingen wir dem Hund unseren Willen auf. Selbst unerwünschtes Verhalten, das man wegclickern will, beinhaltet Druck und Zwang es zu ändern.


    Insofern ist für mich die Diskussion sehr seltsam. Ich kann nicht ein Sitz wollen, das clickern und über Strafe diskutieren. Denn auch ein Sitz kann positiv beigebracht eine Strafe sein. Denn wenn ich ein Sitz will, will ich ein Sitz, selbst wenn eine Belohnung winkt.


    Dann wird die ganze Hundeerziehung zum Zwang und jede Leinenführigkeit zur Strafe.


    Komisch nur, dass meine Hunde meine Zwangsübungen irre gerne machen und nicht genug davon bekommen, neues zu lernen und zu arbeiten.


    Sogar die “ Zwangssportarten“ machen ihnen Spaß. Und hier sage ich auch, geh auf den Steg. Für den Hund unwichtig, unnötig und ganz sicher nicht lebensnotwendig. Ich will es, also ist es Zwang, oder gar Strafe? Aber dann macht es meinem Hund saumäßigen Spaß, diese Unterordnung, dieses Agility, am Fahrrad laufen...


    Und wenn ich es dann nicht tue, ist es dann Strafe oder hält der Hund das aus?

  • Zitat

    Es muss ja nicht um harte Strafen gehen. Eine drohende oder mahnende Haltung ist auch eine unangenehme Konsequenz. Und meiner Meinung nach funktioniert das sogar um so leichter je besser die Beziehung ist. Ich persönlich finde daran auch nichts verwerfliches. Auch mit einem Verhalten auf Ablehnung zu stoßen gehört zum Leben und ich bin sogar der Meinung, dass es für die Entwicklung eines sozialen Lebewesens extrem wichtig ist, diese Erfahrung zu machen.


    Es ging ja letztlich darum, dass jedes Verhalten - auch bei uns Menschen - seinen Ursprung in der Tatsache findet, dass es sich lohnt. Und dem stimme ich voll und ganz zu. Ich bin allerdings der Meinung, dass das gerade in der Hundeerziehung sehr schnell auf das übliche Lob, Streicheln, Spiel oder Kekse reduziert wird. Das ganze ist aber in meinen Augen deutlich komplexer. Soziale Zugehörigkeit, Aufmerksamkeit, körperliche Unversehrtheit, Ruhe, Sicherheit, Geborgenheit, Vertrautheit, Rituale, die Möglichkeit zur Selbstentfaltung: all das sind lohnenswerte Dinge, die fernab von Keksen oder Anrempeln dazu beitragen, Verhalten zu beeinflussen.


    Viele Grüße
    Frank


    Dem kann ich mich voll und ganz anschließen. Mal wieder ein gelungenes Statement zum Thema, Frank :gut:


    Ich persönlich finde, dass Grenzen setzen und Motivationen setzen unabdingbar zusammen gehören. Nur das eine oder andere Extrem zu fahren, wäre gar nicht meins - und auch für meine Hunde eher nicht sinnvoll.


    @Lieblingspia: Mit zu 100%iger Wahrscheinlichkeit wirst du nicht rein über positive Verstärkung arbeiten - sonst dürftest du nicht einmal mehr eine Leine benutzen ;)


    Was machst du z.B., wenn dein Hund gerade lieber die Blumen ausbuddeln möchte, obwohl du "Weiter" gesagt hast?

  • Lucanouk, du weißt doch, das passiert nicht.


    Aber wie gesagt, wenn es doch überwiegend positiv geht: Zeigt doch mal eure Hunde, bzw. zeigt mir einen, der so top erzogen ist, dass alles klappt, der keine Baustellen hat. Müsste doch ohne weiteres funktionieren oder?

  • Zitat

    Lucanouk, du weißt doch, das passiert nicht.


    Aber wie gesagt, wenn es doch überwiegend positiv geht: Zeigt doch mal eure Hunde, bzw. zeigt mir einen, der so top erzogen ist, dass alles klappt, der keine Baustellen hat. Müsste doch ohne weiteres funktionieren oder?


    Was wurde mir gestern bei nem einjährigen Hund erklärt? Dann dauerts halt länger, und wenn es erst mit acht Jahren klappt. :pfeif:



  • Ich greufe das mal stellvertretend heraus.


    Dass positiv verstärkend nicht bedeutet, dass der Hund alles darf, das hatten wir doch schon. Dass er an der Leine geführt werden muss, schreibt die Gesellschaft/das Gesetz vor - also machen wir das so angenehm wie möglich.


    Ich finde es geradezu lächerlich, dass ständig angeführt wird, dass dies ja gar nicht möglich ist, weil immer wirgendwo Zwang herrscht. Wenn wir ganz genau sind, ist sogar das Shapen irgendwo Zwang, weil wir auf ein bestimmtest Verhalten hinaus wollen.
    Es aber dann gar nicht erst zu machen, weil ja irgendwo doch Zwang vorkommen kann, ist schwach.



    Und wenn der Hund Blumen ausbuddelt (...) - und er hört nicht auf "Weiter" - Geschirrgirff bzw. UOS und "Weiter".


  • Wohin weiter? Mein Hund buddelte im eigenen Garten und trägt daheim nie ein Geschirr. War ein Welpe mit 9 Monaten und liebte das buddeln. Oder Blumentöpfe, sag mal nem 3-4 Monate alten Hund “weiter“. Und wäre der Geschirrgriff dann nicht auch Strafe?

  • Zitat

    Wohin weiter? Mein Hund buddelte im eigenen Garten und trägt daheim nie ein Geschirr. War ein Welpe mit 9 Monaten und liebte das buddeln. Oder Blumentöpfe, sag mal nem 3-4 Monate alten Hund “weiter“. Und wäre der Geschirrgriff dann nicht auch Strafe?



    Lass mich doch bitte einmal zufrieden mit deinen Unverschämtheiten. Habe ich dich zitiert?
    Ich ging auf das Beispiel ein.


    Für diesen Fall wäre ein vorher (!) trainiertes "Lass es" über positive Verstärkung doch ideal.
    Der Geschirrgriff ist keine Strafe. Aber das hatten wir ja schon einmal.

  • Dass der Griff auch am nackten Hund funktioniert wurde ebenso erklärt, Schopenhauer...

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