Erziehungstipps - Pro&Contra

  • ob bekanntheit was besseres ist...
    vor ner weile hatten alle hunde die hyperaktiv waren sdu, davor gabs was anderes und davor auch...man findet doch immer gern irgendwas.


    manche leute springen zu schnell auf einen zug drauf und erklären sich so sachen, damit dramatischer klingt wenn ihr hund aus der reihe tanzt und man verständnis ernten kann.

  • Zitat

    ob bekanntheit was besseres ist...
    vor ner weile hatten alle hunde die hyperaktiv waren sdu, davor gabs was anderes und davor auch...man findet doch immer gern irgendwas.


    manche leute springen zu schnell auf einen zug drauf und erklären sich so sachen, damit dramatischer klingt wenn ihr hund aus der reihe tanzt und man verständnis ernten kann.



    Das können sie gern. Hier wird ja auch immer mit angeblichen "hoher Trieblage" argumentiert und ich muss das so hinnehmen.


    Das Thema Deprivationssyndrom ist meiner Meinung nach überhaupt nicht bekannt genug. Es gibt kaum Ärzte oder Neurologen, die einem da weiterhelfen können. Es mag da Medikation geben, ich habe für Akuma bisher keine erhalten können (mittlerweile bin ich der Meinung, ich brauche es nicht mehr, aber es gab Zeiten, da saß ich jeden Tag heulend da), obwohl ich bei Neurologen war.



    @Mäusezahn
    Er kann sicherlicher auskommen. Aber die Kommunikation ist gestört. Akuma hat Probleme, Beschwichtigungen/Konfliktvermeidung zu erkennen und danach zu handeln. Im Freilauf kommt er deswegen mit fast allen Hunden aus, weil er sich wegbewegen kann. In geschlossenen Räumen sieht das leider anders aus.
    (Und er kann nur auskommen, wenn es im Freilauf ist, an der Leine hat er teilweise sogar bei Yoma Probleme) - zu dem Zeitpunkt, als das verfasst wurde (nach nicht mal einem Monat, wie ich betont habe, war das blauäugig und voreilig), habe ich nicht gewusst, wie es aussieht, wenn ich einen "Hund, den er mag" in die Wohnung mitnehme...


    Habe ich nun schon ein paar Mal geschrieben, dass ich Anfangs viel zu guter Dinge war und begeistert vom Hund war... (bin ich immer noch, abe rich sehe es realistischer)

  • Und mein "Auskommen" unterscheidet sich glaube ich grundsätzlich mal mit dem anderer Leute. Schon damals war es für mich kein Problem, wenn Rüden sich imponiert haben, oder sich Hunde zwecks Ressourcen gedroht haben.


    Bei Akuma ist es nicht so, dass er still und freundlich auf andere Hunde zugeht, er ist immer defensiv-aggressiv bei Hundebegegnungen, wenn die Hunde größer sind als er selbst (bei kleineren Hunden ist er vorsichtiger) - dabei spielt Geschlehct keine Rolle.
    Er wartet bis sich die Hunde ihm auf 5 Meter genähert haben und zack, schießt er auf sie zu, knurt sie kurz an, um hinten zu schnüffeln. Manchmal bellt er auch noch dazu.
    Das einzige Beschwichtigen, was er unmissverständlich versteht ist, "Wegschauen". Alle anderen Sachen nicht. Ist die Erregung zu hoch, erkennt er gar nichts mehr und ist wie ein Autist in seiner anderen Welt.


    Seltsamerweise kommt er aber am besten mit Hunden aus, die selber Angst haben - wahrscheinlich, weil die ihn selbst nicht wirklich bedrohen.


    Er lernt übrigens, anders als ich es am Anfang gedacht habe, nicht einfach über "Hunde tun mir nichts", dass Hunde nichts tun, sondern nur übers Clickern dabei.

  • Hm, ich finde schon teilweise parallelen zu meinem Klecks und könnte mir das aufgrund seiner Vorgeschichte auch gut vorstellen aber sicher bin ich mir nicht, ob er einen Deprivationsschaden haben könnte ...

  • Zitat

    Hm, ich finde schon teilweise parallelen zu meinem Klecks und könnte mir das aufgrund seiner Vorgeschichte auch gut vorstellen aber sicher bin ich mir nicht, ob er einen Deprivationsschaden haben könnte ...


    Wie sieht es mit seinem Lernverhalten aus?
    ich habe es erst daran wirklich erkannt. Diese Rückfälle... die ich zuerst als "normal" eingestuft hatte, weil Fortschritt auch immer mit Rückschlag verbunden ist, allerdings war Akuma halt dann wieder "ganz unten". Und das war nicht normal.

  • Ich würde sagen, ähnlich wie ich es jetzt gelesen habe.
    Wenn ich mit ihm trickse, dann lernt er alles einwandfrei und auch mit Freude ( aber nur 10 Minuten, dann sucht er sich etwas anderes ).
    Im Garten UO üben oder sonst was lernen geht auch noch, zumindest abends, da lernt er auch gut und hat das auch alles noch länger drauf.
    Auf Spaziergängen ansich kann er wenig lernen, würde ich sagen, da bringt es nichts, weil eh nichts hängen bleibt, da sind manche Sachen auch nicht abrufbar die im Garten beispielsweise sitzen.


    Was mir sonst auffällt ist, dass Dinge die in Situationen geübt werden dann auch funktionieren aber irgendwann dann plötzlich doch nicht mehr. Beispiel Hundebegegnungen. Die haben wir wirklich gut im Griff, er geht locker an anderen Hunden vorbei und dann gibt es plötzlich einen Cut und er rastet wieder völlig aus, unabhängig der Hunde. Kann auch sein, dass er in der nächsten Woche bei einer Begegnung wieder völlig ruhig ist ( wir treffen äußerst selten Hunde ).


    Irgendwie klingt das jetzt total unerzogen aber das isser eigentlich gar nicht :D

  • Ja, und genau solchen Kleinigkeiten misst man eben keine Bedeutung zu und man redet sich selbst ein: "So schlimm ist es gar nicht!"
    Ging mir lange Zeit auch so. Ich würde es zumindest als "verdächtig" einstufen und im Hinterkopf behalten.


    Bei Akuma ist es eindeutig - in der frühen Welpenphase hatte er keinen Kontakt zu anderen Hunden, Menschen und dann auch nicht zur Umwelt. Von der Mutter war er isoliert.
    Hinzu kommt dieses Lernverhalten und die Ängste.


    Ich habe ihn zu anfangs wie einen normalen Hund behandelt und das hat auch bis zu einem Zeitpunkt soweit gut funktioniert, bis zu Tag X (und wäre Tag X vielleicht in den ersten 4 Wochen gewesen, hätte ich ihn nicht, unter Umständen, behalten...)...

  • Zitat

    Bei Akuma ist es nicht so, dass er still und freundlich auf andere Hunde zugeht, er ist immer defensiv-aggressiv bei Hundebegegnungen, wenn die Hunde größer sind als er selbst (bei kleineren Hunden ist er vorsichtiger) - dabei spielt Geschlehct keine Rolle.
    Er wartet bis sich die Hunde ihm auf 5 Meter genähert haben und zack, schießt er auf sie zu, knurt sie kurz an, um hinten zu schnüffeln. Manchmal bellt er auch noch dazu.
    Das einzige Beschwichtigen, was er unmissverständlich versteht ist, "Wegschauen". Alle anderen Sachen nicht. Ist die Erregung zu hoch, erkennt er gar nichts mehr und ist wie ein Autist in seiner anderen Welt.


    Seltsamerweise kommt er aber am besten mit Hunden aus, die selber Angst haben - wahrscheinlich, weil die ihn selbst nicht wirklich bedrohen.


    Er lernt übrigens, anders als ich es am Anfang gedacht habe, nicht einfach über "Hunde tun mir nichts", dass Hunde nichts tun, sondern nur übers Clickern dabei.


    Wenn ich das lese, kommt es mir vor, als würdest du meinen Hund beschreiben, eigentlich in jedem einzelnen Punkt. Wobei er dieses defensiv-aggressive (ohne Leine) nur bei gewissen wenigen Hunden zeigt, die steckensteif, fixierend, provozierend etc. dastehen. Sonst wählt er ohne Leine häufig die Flucht und vermeidet jeglichen Kontakt. Mit Hunden, die ihn komplett ignorieren oder sehr deutlich beschwichtigen, hat er (inzwischen) mit und ohne Leine keine Probleme.


    Mit Umweltreizen hat er generell ein Problem, zumindest bei sehr vielen.


    Dieses Rückfallen hatten wir bisher einmal: als ich Z/B bei Hunde- und Menschenbegegnungen aufgegeben habe, weil ich aus heiterem Himmel wieder bei 0 oder weniger war. Plötzlich war alles, wirklich jeder Schritt in die richtige Richtung weg. Für mein Empfinden noch schlimmer als vorher. Daraus habe ich dann eben gefolgert, dass wir damit nicht weiterkommen und nach dem anderen Weg gesucht. Ansonsten gibt es auch im Moment mal wieder "Rückfälle", die ich aber eher als normal bezeichnen würde. Das passiert dann, wenn der Reiz extremer war als das, was wir bisher gut meistern oder ich den Hund nicht so ruhig bekomme, wie ich es für die Situation brauche (eben weil der Reiz hoch ist, d.h. enger Weg, starke Provokation, etc.).


    Meine TÄ (aber keine Verhaltens-TÄ) hat meinen Hund auch als autistisch beschrieben, vor der Kastra war er hypersexuell und hat nur in dieser Welt gelebt. Durch die Kastra hat sich da natürlich extremst verbessert.


    Ich habe bei ihm keinen Deprivationsschaden in Betracht gezogen, weil ich davon ausgegangen bin, dass sie dann generell ein Problem mit Lernen haben, aber anscheinend ist das nicht so. Sondern eher bezogen auf den Umgang mit Reizen. Er lernt nämlich ansonsten verdammt gut und schnell.


  • Auf allen von mir verlinkten Seiten und meinen eigenen Beschreibungen habe ich ja betont, dass diese Hunde gut lernen können, solange sie entspannt sind. Was aber nicht geht, ist wenn sie erregt sind und zwar nicht über der Reizschwelle, sondern bei Erregung, die lernförderlich ist. Da ist es für Akuma schwierig bist unmöglich.


    Akuma macht das bei allen Hunden, außer sie sind sehr klein (die sind wohl als ungefährlich eingestuft). Ich empfinde das Verhalten deines Hundes als unauffällig, denn er reagiert ja auch Reize angemessen in diesem Fall. Aber das heißt gar nichts.
    Ich finde, man erkennt in kleinen Sachen die Deprivation viel eher, als in den Ausrastern.
    Wie mein Beispield er mysteriösen Brückenangst.


    Und genau diese Shclussfolgerung erachte ich bei einem deprivierten Hund als falsch. Und genau das ist der Grund, warumich es wichtig finde, dass man über das Deprivationssnydrom spricht. Der Hund kann nichts dafür. Das Zurückfallen kann man in den Gruff bekommen, wenn man eben mit Gegenkonditionieren sofort dagegensteuert.



    Akuma hatte lange Zeit kein Problem mit Gestalten im Dunkeln mehr, just gestern gab es einen Rückschlag, sodass er alles lauthals verbellt hat, was er gesehen (oder nur vermutet!) hat. Bei solchen Hunden gibt es kein "Deckel drauf, fertig".


    (Die Kastration bei Akuma wurde von einem Trainer empfohlen, was alles nur noch verschlimmert hat...)

  • Mein Klecks hat halt mindestens von der 8. Woche bis zum 6 Monat alleine in einem Zwinger gelebt, ohne Hundekontakt und nur ab und zu Kontakt mit einem einzigen Menschen, aufgrund dieser Tatsache wäre es eben auch nicht unmöglich, dass er einen Deprivationsschaden hat.
    Bei ihm spielt dann halt noch dazu, dass er Angst vor lauten Geräuschen und neuen Gegenständen hat, Angst vor Fremden Menschen hat, sich verfolgt fühlt ( zumindest guckt er sich andauernd nach hinten um und guckt generell viel und je nach Situation panisch durch die Gegend/nach Hinten ) und er aggressiv gegenüber Rüden ist.


    Ich habe all dies auf seine Vergangenheit zurück geführt, was ja im Prinzip auch stimmt.
    Hach naja mal sehen, werd noch bisschen Infos einholen.


    Mein Klecks hat gestern Nacht im Dunkeln auch Fremde Personen angebellt, das macht er aber auch im hellen aber dann nur, wenn sie uns ansprechen. Er hat das aber schon immer im Dunkeln gemacht und das "verbiete" ich ihm auch nicht, denn im Dorf treffe ich kaum Leute.

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