Ich weiß nicht mehr weiter (Artgenossenaggression)
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Vielleicht mal den Duzi-Duzi-Verstärker austauschen, damit der Clicker so konditioniert wird, dass er dem Tier Spaß macht. Nicht immer ist das Leckerli der beste Verstärker.
Der Clicker muss für den Hund MEGA sein. Wenn er nicht oder nur bedingt fressen will bzw. so ein "Naja, nehm ich mal mit!"-Typ ist, muss ich mir Gedanken machen, WAS mein Hund am liebsten hat und das mit dem Clicker konditionieren.Warum die Rütteldose verteufelt wird? Weil sie traumatisierend sein muss, um wirklungsvoll zu sein. Weil ich meinen besten Freund nicht erschrecke, um Verhalten zu unterdrücken.
Und weil man einen reaktiven Hund mit Körpersprache gar nicht mehr aus der Reaktivität holen kann. Dass sollte im Jahre endlich mal auch bei Hundehaltern akzeptiert werden. Ich sehe das Trauerspiel täglich auf der Straße.Viele gewaltlose Trainer bekommen so einen Kandidaten hin. Ob nun mit Leckerli oder einem anderen PASSENDEN Verstärker...
Und was bitte soll "anklickern" sein...? Der Clicker ist keine Fernbedienung. Meiner Freundim im Zoofach original passiert.
"Willich zurückgeben, funktioniert nicht! Ich clicke und der Hund bellt immer noch!" -
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Zitat
Was ich an Tipps bei Artgenossenaggression geben kann ist körpersprachlich zu arbeiten! Das hat mir und meinem Macho sehr geholfen!
Jap! Ich bin total für positive Verstärkung und für Zeigen und Benennen, aber es gibt dort Grenzen. Und wenn ein Hund aggressiv ist, einfach alles um sich herum vergisst, wirklich Beschädigungsabsicht hat, kommt positive Verstärkung auch oft an seinen Grenzen. Ein Hund, der den anderen zerfleischen will, wird dir einen Vogel zeigen, wenn du mit ihm in dem Moment clickern willst. Man kann es versuchen und ich würde auch immer erst diesen Weg versuchen, aber ich halte in solchen Fällen körpersprachliche Arbeit am effektivsten. Ich habe in einem Workshop gelernt, ohne den Hund anzufassen, ihn Körpersprachlich zu stoppen, Druck aufzubauen, Druck wieder aufzulösen. Das hat mir sehr viel gebracht.
Beispiel: ich doktore nun seit mehr als einem Jahr daran herum, dass unser Hund am Gartenzaun zum Tier wird, wenn die Nachbarn kommen. Ich habe ganz ganz lange geclickert, ihn reingeholt, wenn er hochgefahren ist, wie gesagt, mehrere Monate. Im Endeffekt steigerte sich sein Territorialverhalten so sehr, dass ich den Clicker eigentlich in die Ecke schmeissen konnte. Ich habe ihn dieses Jahr ein einziges Mal körpersprachlich zurecht gewiesen... Und gerade sitze ich im Garten und die Nachbarn sind dem Hund egal. Was ich meine ist: die Kombination macht's. Man muss doch erstmal zum Hund wieder durchdringen, ihn beeindrucken, ihm zeigen, was gerade massiv falsch läuft und dann kann man auch wieder bestärken, in Verbindung damit, dass man ihm weiterhin sein Fehlverhalten nicht duldet.
Der Hund war unglaublich von mir beeindruckt, dass ich auch regeln kann. Ich bin das erste Mal seit langem direkt zu ihm durchgedrungen und hab wieder seine Aufmerksamkeit gehabt, die ich vorher nichtmal zu 10% bei mir hatte. -
Hallo Susanne,
wie alt ist dein Rüde, seit wann macht er das und ist er gut sozialisiert worden? Manche Rüden fangen in einem bestimmten Alter mit der Leinenpöbelei an. Das heißt aber nicht, daß das ewig auch so bleibt.Wie verhält er sich denn ohne Leine, greift er dann an? Ich hatte schon Rüden, die haben sich an der Leine wie Berserker verhalten, wurden sie dann abgeleint, war alles wunderbar.
Natürlich muß man seinen Hund gut kennen, um sowas zu riskieren. Hast du ihn denn schon mal ohne Leine an andere Rüden drangelassen, gibt es überhaupt Rüden mit denen er sich verträgt? -
Zitat
Schade, ich dachte ich hätte noch was für meinen gefunden, aber mein Hund ist schlichtweg zu blöd oder hat keine Lust auf Klickern. Selbst die Hundetrainerin hat vergebens versucht ihn anzuklickern. Er möchte es einfach nicht verstehen.
Hunde sind nie zu blöd dazu! Dann wurde es nicht richtig gemacht! Sogar Hühner begreifen es.Was ich an Tipps bei Artgenossenaggression geben kann ist körpersprachlich zu arbeiten! Das hat mir und meinem Macho sehr geholfen!
Und ich weiß nicht, warum hier Rütteldose etc. schon wieder so verteufelt wird?! Bevor mein Hund einen Artgenossen angeht würde ich wohl im Zweifelsfall auch eine Rütteldose einsetzen...
Es gibt eben Fälle wo man mit DuziDuzi-Leckleri nicht weiter kommt. Das sollte auch ein Dogforum mal akzeptieren
Unabänderliche Dinge muss man akzeptieren! Diese Sache gehört definitiv nicht dazu!
Ansonsten wer der Meinung ist ohne DuziDuzi-Leckleri bei wirklicher Artgenossenaggression (mit Beschädigungsabsicht) weiterzukommen, der darf meinen Hund gerne als Trainingskandidat haben und es an ihm "ausprobieren".
Sehr gerne! Wenn ich Zeit hätte!
Ich habe einen Schäferhund, der alles fressen wollte, was 4 Beine hatte, damit so auf die Reihe bekommen, das er Freilauf mit Artgenossen die ihn ignorierten haben konnte und ich mit ihm auf Agiturnieren starten konnte!
Und er ist vorher ausgetickt, wenn er nur eine Bewegung am Horizont sah!
War `ne Menge Arbeit und hat gut ein halbes Jahr gedauert, aber es hat sich gelohnt! -
Zitat
Jap! Ich bin total für positive Verstärkung und für Zeigen und Benennen, aber es gibt dort Grenzen. Und wenn ein Hund aggressiv ist, einfach alles um sich herum vergisst, wirklich Beschädigungsabsicht hat, kommt positive Verstärkung auch oft an seinen Grenzen. Ein Hund, der den anderen zerfleischen will, wird dir einen Vogel zeigen, wenn du mit ihm in dem Moment clickern willst. Man kann es versuchen und ich würde auch immer erst diesen Weg versuchen, aber ich halte in solchen Fällen körpersprachliche Arbeit am effektivsten. Ich habe in einem Workshop gelernt, ohne den Hund anzufassen, ihn Körpersprachlich zu stoppen, Druck aufzubauen, Druck wieder aufzulösen. Das hat mir sehr viel gebracht.
ich weiß, ihr wollt das nicht hören, aber reagiert der Hund schon nicht mehr auf euer Tun, dann seid ihr ZU NAH dran, der Hund ist bereits ÜBER der Reizschwelle!
Das ist dann euer "Verdienst".Ich halte körpersprachliche Bedrohungen ("Korrektur") in GERADE so einem Fall für sehr gefährlich. Ich kann es nur betonen - Stichwort "rückgerichtete Aggression". Liegt da tatsächlich Beschädigungsabsicht vor, wette ich, dass so eine Übersprungshandlung richtig schmerzhaft ist.
ZitatBeispiel: ich doktore nun seit mehr als einem Jahr daran herum, dass unser Hund am Gartenzaun zum Tier wird, wenn die Nachbarn kommen. Ich habe ganz ganz lange geclickert, ihn reingeholt, wenn er hochgefahren ist, wie gesagt, mehrere Monate. Im Endeffekt steigerte sich sein Territorialverhalten so sehr, dass ich den Clicker eigentlich in die Ecke schmeissen konnte. Ich habe ihn dieses Jahr ein einziges Mal körpersprachlich zurecht gewiesen... Und gerade sitze ich im Garten und die Nachbarn sind dem Hund egal. Was ich meine ist: die Kombination macht's. Man muss doch erstmal zum Hund wieder durchdringen, ihn beeindrucken, ihm zeigen, was gerade massiv falsch läuft und dann kann man auch wieder bestärken, in Verbindung damit, dass man ihm weiterhin sein Fehlverhalten nicht duldet.
Dann war es wohl der falsche Weg, das ist aber doch noch lange nicht das AUS der positiven Verstärkung... Du hast ja nun deinen Weg gefunden... also muss ich mich nicht bemühen, was man hätte stattdessen tun sollen.
Allerdings sage ich dir - du hast einen wichtigen Teil damals vergessen. Was hast du dem Hund denn bei deiner Vorgehensweise gezeigt? Jedenfalls nicht, dass die Nachbarn keine Gefahr darstellen...ZitatDer Hund war unglaublich von mir beeindruckt, dass ich auch regeln kann. Ich bin das erste Mal seit langem direkt zu ihm durchgedrungen und hab wieder seine Aufmerksamkeit gehabt, die ich vorher nichtmal zu 10% bei mir hatte.
Ich habe damals einen Hund bekommen, der Fremde in der Dunkelheit verbellt hat. Ich habe reingeclickert isn Verhalten, den Hund umorientiert udn habe für ihn übernommen. Denn der Hund hat nur seinen Job gemacht. Ich habe ihn abgelöst. Fremde in der Dunkelheit? Kein Problem.
Du allerdings hast am Problem vorbeigeschifft. Deshalb hat es wohl nicht funktioniert. Und warum sollte der Hund seinen Job aufgeben, wenn du nur ein ödes Leckerli hast, wenn er ruhig ist?
Irgendwie lese ich ganz oft, dass sowas nur halbherzig angewandt wird. Und wenn es nicht klappt, sind Strafreize, die zumindest das Verhalten abstellen, oftmals erleichternd für die Betroffenden. So hat man über negative Verstärkung gelernt, dass sich Strafen am Hund lohnen. Schade.
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Hallo Susanne,
wie alt ist dein Rüde, seit wann macht er das und ist er gut sozialisiert worden? Manche Rüden fangen in einem bestimmten Alter mit der Leinenpöbelei an. Das heißt aber nicht, daß das ewig auch so bleibt.Wie verhält er sich denn ohne Leine, greift er dann an? Ich hatte schon Rüden, die haben sich an der Leine wie Berserker verhalten, wurden sie dann abgeleint, war alles wunderbar.
Natürlich muß man seinen Hund gut kennen, um sowas zu riskieren. Hast du ihn denn schon mal ohne Leine an andere Rüden drangelassen, gibt es überhaupt Rüden mit denen er sich verträgt?Um noch ein bisschen zu klugscheißen. Leinenaggression zeichnet sich dadurch aus, dass sie NUR an der Leine gezeigt wirkt.
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Danke kareki , deshalb frag ich ja wie der Hund sich ohne Leine benimmt, wenn er auf andere Rüden trifft.
Vielleicht einfach mal genau lesen? -
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Vielleicht mal den Duzi-Duzi-Verstärker austauschen, damit der Clicker so konditioniert wird, dass er dem Tier Spaß macht. Nicht immer ist das Leckerli der beste Verstärker.
Der Clicker muss für den Hund MEGA sein. Wenn er nicht oder nur bedingt fressen will bzw. so ein "Naja, nehm ich mal mit!"-Typ ist, muss ich mir Gedanken machen, WAS mein Hund am liebsten hat und das mit dem Clicker konditionieren.Interessiert ihn immer noch nicht
Fleischwurst, Käse (dafür arbeitet er sonst super in der Unterordnung)
Zitat
Warum die Rütteldose verteufelt wird? Weil sie traumatisierend sein muss, um wirklungsvoll zu sein. Weil ich meinen besten Freund nicht erschrecke, um Verhalten zu unterdrücken.
Und weil man einen reaktiven Hund mit Körpersprache gar nicht mehr aus der Reaktivität holen kann. Dass sollte im Jahre endlich mal auch bei Hundehaltern akzeptiert werden. Ich sehe das Trauerspiel täglich auf der Straße.Wieso traumatisierend. Es ist eine Reizunterbrechung, damit der Hund wieder ansprechbar ist und bei meinen beiden Hunden hat es nicht geschadet. Da hat alles Leckerli und positiv-verstärken nichts genutzt.
Zitat
Viele gewaltlose Trainer bekommen so einen Kandidaten hin. Ob nun mit Leckerli oder einem anderen PASSENDEN Verstärker...Er ist ja auch "fast" wieder der Alte... Eben mit Körpersprache.
Zitat
Und was bitte soll "anklickern" sein...? Der Clicker ist keine Fernbedienung. Meiner Freundim im Zoofach original passiert.
"Willich zurückgeben, funktioniert nicht! Ich clicke und der Hund bellt immer noch!"
Anklickern heißt konditionieren und ob mein Hund nur keine Lust hat oder es wirklich nicht versteht kann ich nicht sagen. Ich würde sagen kein Interesse.Danke Jansens für den Beitrag. Die selben Erfahrungen habe ich auch gemacht :)
@ QuoVadis: Wenn selbst eine fähige Trainerin es nicht hinbekommt, dem Hund den Clicker zu konditionieren, bin und bleibe ich der Meinung, der Hund will oder kann es nicht verstehen. Auch wenn Hühner es können....
Und glaube mir ich probiere seit länger als einem halben Jahr und durch Körpersprache und den Hormonchip haben wir eine große Besserung erreicht, aber entspannt laufen lassen ist mit anderen Hunden NOCH nicht dran zu denken.
Wie hast du es denn hinbekommen?
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Zitat
Interessiert ihn immer noch nicht
Fleischwurst, Käse (dafür arbeitet er sonst super in der Unterordnung)
1. Habe ich geschrieben, dass Leckerli nicht unbedingt der passende Verstärker ist - auch wenn ers sonst gern nimmt. Fleischwurst udn Käse sind meines Wissens nach Leckerlis
2. WIr konditionierst du den Clicker, es gibt da schon die ein oder andere Falle...Und - behandelst du deinen Hund auch aversiv? Wenn ja, fiele mir da noch ein spontaner Grund ein, warum er den Clicker verweigert.
Wie wird er sonst so eingesetzt? Was machst du damit, usw.?
ZitatWieso traumatisierend. Es ist eine Reizunterbrechung, damit der Hund wieder ansprechbar ist und bei meinen beiden Hunden hat es nicht geschadet. Da hat alles Leckerli und positiv-verstärken nichts genutzt.
Weil du eine Reizschwellenübertretung beim Hund nicht einfach mit ein bisschen Geräusch unterbrechen kannst, das für den Hund keinerlei Bedeutung hat.
Ich nehme mal stark an, ahand deiner Äußerungen, dass du nichts weiter gemacht hast außer Leckerlifüttern und das das das Ende deiner positiven Verstärkerei war. Sei mir nicht böse.
ZitatEr ist ja auch "fast" wieder der Alte... Eben mit Körpersprache.
So ein bisschen Bedrohen schadet ja auch nicht...
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Ich hatte das Problem bei meinem Hund auch. Wenn plötzlich irgendwo 2m vor uns ein Hund auftaucht geht meiner nach wie vor nach vorne, ich glaube da kann man nicht viel dran ändern.
Aber wenn ich einen Hund rechtzeitig sehe kann ich die Situation gut händeln. Im Grunde war es bei mir ganz einfach, nachdem ich herrausgefunden habe, was ich tun muss:
Ich halte meinen Hund bei Hundebegegnungen einfach am Halsband. So kann ich meinen Schäferhundrüden ohne grosse Anstrengung an anderen Hunden vorbei führen, egal wie sehr er am Rumtoben ist. Dadurch muss ich anderen Hunden nicht mehr ausweichen und laufe nicht mehr Gefahr über ihn zu stolpern. Ich habe ihn so also vollkommen unter Kontrolle.
Ich glaube das hat bei ihm 2 Dinge bewirkt:
A) hatte er anscheinend Schmerzen, wenn er er sich teilweise selbst halb erdrosselt hat. Das hat er sich natürlich gemerkt
B) musste ich kein einziges Mal mehr anderen Hunden ausweichen, sondern bin ganz normal am anderen Hund vorbei gegangen, da ich ihn ja so problemlos händeln konnte. Ich war also derjenige, der die Situation unter Kontrolle hatte. Ich bin daher auch deutlich entspannter gewesen.
Meiner hat sich dann sehr schnell beruhigt und bei Hundebegegnungen nur noch die Nackenhaare aufgestellt und geschnaubt.
Vorher war ich erfolglos 1,5 Jahre beim Hundetrainer und in Hundeschulen bis ich die Sache mit dem Halsband herrausgefunden habe.
In der Hundeschule bekam ich auch so Tipps wie Rütteldose, Wasserflasche, Aufmerksamkeit auf mich lenken, mit Spiel ablenken, etc. Aber ich finde dadurch wird irgendwie ein riesen TammTamm bei Hundebegegnungen gemacht. Dabei sollen diese ja was ganz einfaches alltägliches unbedeutendes darstellen, wo Herrchen/Frauchen eben einfach desinteressiert dran vorbeigeht und fertig.
Und zweitens finde ich braucht man bei Rütteldose, Wasserflasche, etc. viel zu lange um zu reagieren. Teilweise soll der Hund dann noch absitzen, man muss im richtigen Moment den Hund treffen, etc. Das finde ich viel zu kompliziert und irgendwie bin ich damit nicht klar gekommen. Das merkt ja der Hund auch.
Da fand ich es 100x leichter den Hund einfach am Halsband zu fassen (zumal Schäferhund/Briard ja auch die ideale Grösse dafür haben) und dann ganz normal ohne irgendein Theater am anderen Hund vorbei zu gehen. Und wenn mein Hund dann doch Theater macht ignoriere ich das eben.
So habe ich das Problem jedenfalls gelöst.
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