Dummy Training, Hilfe und Voraussetzungen

  • Hallo,
    ich lese schon seit einiger Zeit begeistert mit.
    Ich habe einen Futterdummy von Hunter, meine Hündin findet den auch ganz interessant wenn was zu essen drinnen ist, aber sie macht leider keinerlei Anstalten ihn irgendwie in den Mund zu nehmen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie es irgendwie unangenehm findet, ist das denn möglich? :ops:
    Welche Voraussetzungen braucht es denn? Sitz, Platz, Fuß, Komm... kann sie auch aber das war es dann. Sie ist allgemein eher lustlos wenn es um Training oder Sport geht? Habe schon Agility und Unterordnung versucht, da hat sie sich dann immer hingelegt wenn sie keine Lust mehr hatte, was teilweise schon nach ein paar Minuten war... :rollsmile:
    Wie kann ich ihr den Dummy sonst schmackhaft machen und ihr dann auch beibringen ihn mir zu bringen, wie baue ich es auf damit ich dann später auch Markieren und Einweisen machen kann? :smile:
    Ich will halt unbedingt auch einen Sport mit ihr machen, damit sie geistig ausgelastet ist, und ich habe Dummy jetzt besonders ins Auge gefasst! :???:
    Also habt ihr ein paar gute Tipps für uns?
    Vielen Dank für hilfreiche Antworten. :hilfe:

  • Was für einen Typ Hund hast Du denn?
    Nicht jeder Hund hat an Apportierarbeit Spaß.


    Du könntest das Ins-Maul-nehmen mit Hilfe eines Clickers üben. Und wenn es mit dem Futterdummy nicht geht, dann vielleicht mit was anderem? Kleineres Objekt, anderes Material, probier verschiedene Dinge aus, mach das Objekt spannend, vielleicht nimmt sie es dann ja auf.


    Voraussetzung für Dummyarbeit wäre schon, dass der Hund Dinge ins Maul nimmt und trägt. Nimmt Dein Hund nie von sich aus irgendetwas ins Maul?
    Den Rest kann man erarbeiten. Grundkommandos wie Sitz, Platz, Fuß können nützlich sein, sind aus meiner Sicht aber keine Voraussetzung.
    Ich habe mit meinem Hund mit dem Dummytraining angefangen, da konnte er noch keins der obligatorischen Dressurkommandos.


    Als erstes habe ich ihm "Base" beigebracht. Also sich links neben meinem Bein aufzuhalten und jeder meiner Bewegungen mitzumachen. Das ist fürs Dummytraining sehr praktisch, da ich ihn so besser ausrichten kann. Und in diese Stellung soll er das Dummy dann auch apportieren.
    Er hatte anfangs Probleme, ein Dummy im Maul zu halten, es ist ihm immer raus gefallen.
    Habe dann erst mal nur das Halten, kurzes Tragen und in die Hand geben mit Clicker trainiert in verschiedenen Versionen.


    Ansonsten brauchst Du fürs Dummytraining eine gute Standruhe. Also Hund bleibt sitzen, auch wenn Du ein Dummy wirfst oder weg gehst, um es auszulegen.


    Fürs Einweisen baut man sich dann langsam die Begriffe, voran, links und rechts auf.
    Fürs Markieren brauchst Du weiter nichts. Nur einen Hund, der weiter mit Dir arbeitet, obwohl er weiß, dass woanders ein Dummy abgefallen ist.


    Wenn Dein Hund nicht so gerne Gegenstände ins Maul nimmt und vielleicht auch nicht zum Apportieren neigt, ist das für ihn vielleicht nicht die richtige Beschäfigung.


    Sucht er denn gerne? Setzt er gerne die Nase ein? Was macht er gerne? Womit ist er motivierbar?


    Vielleicht wäre ZOS oder Fährte eher was?


    Wenn Du keinen Arbeitshund hast und er keine Lust auf Sport und Beschäftigung hat und er ansonsten ganz zufrieden ist, würde ich es einfach lassen.
    Muss ja nicht jeder Hund zwangsläufig beschäftigt werden. Es gibt Hunde, die sind einfach nur so gerne dabei, gehen gerne spazieren und treffen Hundefreunde und brauchen nicht unbedingt eine Arbeit.

  • Ich kann mich gorgeous2000 nur anschließen.
    Vielleicht hilft es deiner Hündin, allgemein mehr Spaß an gemeinsamer Tätigkeit mit dir zu finden, wenn du Clickertraining mit ihr machst, aber nicht so sehr mit dem Ziel einer bestimmten Sportart. Zum Clickertraining gibt es gute Bücher. Der Hund lernt, Dinge auszuprobieren, und wird für eigene Ideen und Aktionen sehr häufig belohnt und nie durch Korrekturmaßnahmen frustriert. Man kann zunächst mal kleine Tricks aufbauen und wenn man dann sicherer geworden ist, das Gelernte auch auf reguläre Sportarten übertragen.


    Wenn deine Hündin allgemein nicht so gern Dinge ins Maul nimmt, würde ich auch eher ZOS anfangen als Apportieren. Dinge suchen und anzeigen ist genauso spannend wie Dinge suchen und bringen.


    Gruß von Dagmar & Cara

  • Danke für eure Antworten. :D
    Ich habe einen Goldie, ist aber relativ klein, 52-53 cm Schulterhöhe. Sie trägt schonmal Stöcke durch die Gegend, in der Wohnung hat sie mir auch immer den Tennisball oder ihr Tau gebracht. Wäre ein kleinerer Dummy hilfreicher?


    Fährte klingt auch gut, aber braucht man da nicht irgendwie einen Helfer oder so? Sie schnüffelt auch super gerne... Ich bin halt ganz alleine, es gibt hier keine Hundeschulen und die anderen Leute halten ihre Hund in Zwingern, die kommen selten mal raus. :( : Schaue mich auf jeden Fall auch im Fährtenthread um.


    Was ist ZOS und wie bringe ich das meinem Hund bei? :???:


    lG

  • Wenn sie prinzipiell Sachen ins Maul nimmt und rumträgt, ist das schon mal ne sehr gute Voraussetzung! Jetzt ist nur noch die Frage, wie du geübt hast, dass sie gezielt Sachen (auf Befehl) nimmt und bringt? Vielleicht würd sie ja gern, kapierts nur (noch) nicht.


    Kann natürlich auch sein, dass sie den Hunter-Dummy nicht gerne trägt - da gibts tatsächlich recht wählerische Hunde ;)


    Fährten geht ganz toll alleine, da brauchst du gar keinen.

  • Man kann verschiedene Dummies ausprobieren, kleine und große. Vieleicht lenkt der Geruch des Futterdummies zu sehr ab? Manche Hunde mögen schwere Dummies lieber als leichte, schwere Beute ist wertvolle Beute! Oder du übst das Apportieren zunächst mal mit einem Gegenstand, den sie ohnehin schon gerne nimmt, zB einem Ball. Dann sollte der aber nicht zum freien Spiel benutzt werden, denn die Gegenstände zum Apportieren und zum Spielen sollte man trennen.


    ZOS heißt Zielobjektsuche, das ist sozusagen die Hobby- und Sportvariante der Arbeit von Drogen- oder Sprengstoffsuchhunden. Der Hund wird auf einen bestimmten Gegenstand konditioniert, zB ein Kuli oder eine Münze, und soll diesen Gegenstand suchen und anzeigen. Das kann man drinnen und draußen machen.
    ZOS wurde vom Hundetrainer Baumann erfunden, inzwischen gibt es auch sportliche Prüfungen. Du findest hier im Forum und im Internet viele Informationen dazu.


    Dagmar & Cara

  • Hallo,


    Wir hatten aehnliche Startvorraussetzungen. Mir hat es geholfen in eine Dummygruppe zu gehen. Wir waren jetzt schon zweimal dort und Oxana hat sich echt gut gesteigert.


    Zu Anfang hatten wir den Futterdummy. Dann wollte die Trainerin, dass wir einen normalen Dummy, ohne Futter, zum Haupt/Trainingsdummy. Ich habe mir einen Juniordummy (300g) und vier 500g Dummys bestellt. Wir fingen mit dem Juniordummy und dem Futterdummy im wechsel an. Dann nur noch den Juniordummy, bis sie ihn zuverlaessig brachte. Genauso stiegen wir dann auf eenn 500g Standartdummy um. Gestern, als unsere zweite Trainingsstunde war, war dir Trainerin positiv ueberrascht, wieviel wir in einer Woche mit Oxana erreicht haben.


    Soweit wie makieren und einweisen sind wir noch nicht.


    Wir verstecken den Dummy ca 5-7m entfernt hinter einem Baum oder aehnliches und lassen sie suchen.
    Und noch ein paar weitere kleine Uebungen.


    Oxana und mir macht es Spass und wir werden weiterhin im Dummysport bleiben =)
    Ich bin froh endlich etwas mit meinem Hund zu machen, obwohl sie ohne auch immer gluecklich war.


    LG Anna

  • Folgende Übung empfehle ich:


    Hund ist an der Leine (normale Leine, normale Länge), Du wirfst das Dummy von Dir weg und läufst im selben Augenblick los, auf das Dummy zu, der Hund greift sich nun meistens das Dummy und Du läufst ein Stück gemeinsam mit dem Hund weiter und nimmst dann während des Laufens dem Hund das Dummy aus dem Fang, dolle belohnen!


    Die meisten Hunde finden dieses Spiel erst einmal sehr spannend und haben schnell Freude "am Beutemachen". Einige Zeit diese Übung machen, mit viel Dynamik und Spaß arbeiten!


    Der zweite Schritt ist dann, der Mensch bleibt stehen wirft das Dummy (Achtung nur so weit wie die Leine reicht!, Verletzungsgefahr für den Menschen und falsches Signal für den Hund, wenn er gestoppt wird!) und lässt den Hund "Beute machen", in die Hocke gehen, Hund locken, ggf. mit Leine beim Zurückkommen unterstützen, belohnen!


    Wenn das gut klappt, weiter mit Zwischenapport und dann schlussendlich einen "richtigen Apport" arbeiten.


    Ich finde diesen Weg sehr gut und ich habe schon oft beobachten dürfen, wie gut es bei den meisten Hunden klappt.


    Viel Spaß weiterhin, Dummytraining ist einfach super und macht irre viel Spaß, dem Hund und auch dem Menschen ;-)

  • Danke, für eure ganzen Tipps, also bis jetzt hat es noch nicht geklappt, werde aber mal einen Welpendummy kaufen und einen aus einem anderen Material. :smile: Vielleicht klappt das ja besser. Sonst will sie wohl einfach nicht, dann kann ich sie ja wohl schlecht zwingen. :muede:
    Naja, wie gesagt es gibt leider keine Möglichkeit hier in eine Hundeschule zu gehen. :( :


    Liebe Grüße

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