Plötzlich Problem mit dem Allein bleiben?

  • Hey alle zusammen,


    die Überschrift sagt ja schon so einiges.
    Kurz mal zur Vorgeschichte. Meine Weiße Schäferhündin Luna ist inzwischen 5 Monate alt und wir haben bei ihr das Allein bleiben wirklich ganz langsam aufgebaut und gesteigert bis wir irgendwann bei ca. 4 Stunden angekommen waren. Ungefähr 2 Mal die Woche ist sie bisher auch so 3-4 Stunden allein geblieben und 1-2 Tage weniger.
    Das war immer problemlos. Sie hat einfach geschlafen, wenn wir nicht da waren.
    Nun waren wir die letzte Woche mit ihr in Köln und sie war den ganzen Tag mit uns bzw. mit mir zusammen. Da es aber eher beruflich war, war das Ganze für sie auch recht stressig. Tagsüber kam sie kaum zur Ruhe und entsprechend platt war sie dann auch gestern und hat den ganzen Tag geschlafen.
    Gestern war sie ca. 2 Stunden allein und als ich nach Hause kam, habe ich eine Pfütze auf dem Wohnzimmerboden entdeckt und nach dem Hinsetzen habe ich auch bemerkt, dass die Couch nass ist. Ich habe erstmal an eine Blasenentzündung gedacht, konnte dann aber gestern und heute nichts auffälliges beobachten.
    Nun war Luna heute ca. 3 Stunden allein. Beim Gehen war auch alles kein Problem, sie hat in Ruhe auf einer Möhre rumgeknabbert und wir sind gegangen.
    Wir waren mit ihr heute eig immer nur kurze Pipi-Runden draußen, da wir beide nach der letzten Woche viel zu tun hatten und Madame bei strömendem Regen eh immer schnell wieder rein will. Solche Tage waren allerdings bisher auch nie ein Thema...
    Naja nun zum eigentlichen Grund des Threads:
    Ich kam vorhin nach Hause und hab pures Chaos vorgefunden. Scheinbar hatte Luna sich 2 Küchenrollen aus einer Tasche geklaut und die komplett in viele kleine Papierfetzen zerrissen. In der ganzen Wohnung. Was mich aber enorm erschreckt hat, war das große Küchenmesser, das ich auf ihrer Decke gefunden habe!!! Ich habe keine AHnung, wie sie da ran gekommen ist und bin unglaublich froh, dass nichts passiert ist. Außerdem hat sie wohl eine Packung vom Tischentisch gerissen, in der noch ein kleiner Rest Kuchen war. Überall in der Küche waren Krümel verstreut. Da sie sehr verfressen ist, nehme ich nicht an, dass sie die Packung runter geholt hat, um den Kuchen zu fressen. An die Krümel ist sie erst gegangen als ich in die Küche gegangen bin...
    Tja und die Couch ist auch wieder nass...


    Das ganze deutet ja auf enormen Stress hin oder nicht? Selbst wenn sie nicht richtig ausgelastet war. Sie hat bisher echt noch nie auch nur irgendwas kaputt gemacht und das urinieren gestern und heute...
    Meint ihr, das liegt an der letzten Woche oder an etwas anderem?
    Ich habe gerade total Panik, dass wir das ganze Allein bleiben nochmal neu aufbauen müssen. Ich weiß nicht, wo wir die Zeit dafür hernehmen sollen. Und ich verstehe auch einfach nicht, warum das gerade so schlimm für sie ist...


    Vielleicht kann mir hier je jemand weiter helfen :( :


    Nachdenkliche Grüße,
    Eileen

  • Liebe Eileen,


    atme erstmal ganz tief durch :-)
    Lilly konnte bisher auch immer gut allein bleiben (3 Stunden) und in der letzten Woche hat sie dann während wir einkaufen waren (1,5 Stunden) im Flur die Tapete abgerissen und ein Loch in den Putz gekaut.
    Ich dachte auch, jetzt ist alles doof, aber seither ist nichts mehr passiert.
    Guck mal wie das nächste mal läuft vielleicht musst sie wirklich irgendetwas verarbeiten.


    Ich glaube nicht, dass es zwingend etwas mit zu wenig Auslastung zu tun hat. Denn als Lilly hier die Wand angefressen hat waren wir vorher spazieren.


    LG

  • Bei einem 5 monatigen Hund kann man keineswegs davon ausgehen, das er das Alleine bleiben beherrscht!
    Da ist mal wieder jemand viel zu schnell in den Anforderungen an den Hund!

  • Sie ist zwar ein sehr anhänglicher Hund, aber wieso hat sie plötzlich solchen Stress? Dass sie die Küchenrollen zerfetzt hat, ist auch nicht das, was mir SOrgen macht, sondern, dass sie auf die Couch uriniert hat. Vorher hat sie nie irgendwelche Anzeichen von Stress gezeigt. Wenn wir wieder nach Hause gekommen sind, kam sie immer freudig, aber noch total verpennt zur Tür...

  • Annika: Ja ich hab mich auch schon wieder etwas beruhigt :) Ich glaube auch nicht, dass es an der Auslastung heute lag. Im Moment tippe ich darauf, dass es mit der letzten WOche zusammen hängt. Das waren auch echt viele Eindrücke... Aber ich hoffe einfach, dass das nun nicht auf Dauer so ist, sondern sich im Laufe der Woche wieder klärt :( :
    Morgen werde ich sie wohl mal für ne halbe Stunde oder sowas allein lassen und gucken, wie sie darauf reagiert...

  • Zitat

    Bei einem 5 monatigen Hund kann man keineswegs davon ausgehen, das er das Alleine bleiben beherrscht!
    Da ist mal wieder jemand viel zu schnell in den Anforderungen an den Hund!


    Genau dieser Gedanke kam mir auch schon nach den ersten Zeilen.................


    Sie ist noch längst nicht "fertig" - entwicklungstechnisch völlig unausgereift und in einem Alter, in dem heute längst nicht mehr das gilt, was gestern war..... :D
    Sie ist ein junger Hund - wenn ich so rechnerisch überschlage habt Ihr ihr innerhalb kurzer Zeit (max 3Monate, wahrscheinlich kürzer) versucht etwas beizubringen, was auch bei einem erwachsenen, gefestigten Hund lange dauern kann.


    Ein 5monate junger Hund - dem fällt auf einmal ein, daß er gar nicht alleine bleiben will und kann. Hunde in diesem Alter sind vom Verhalten her völlig "unberechenbar". Abgesehen davon, daß Ihr einem jungen, ungefestigten Hund etwas abverlangt, was er gar nicht leisten kann !!!


    Warum sie auf einmal solchen Stress hat ?? Weil sie alleine ist - für einen Junghund ist das keine Situation, die genetisch vorgesehen ist. Im Gegenteil !
    Für Euch gilt jetzt, Plan B aus der Schublade zu holen und jemanden zu organisieren, wo sie betreut werden kann. Auf keinen Fall würde ich sie im Moment alleine lassen - es kann sein, daß Ihr Euch damit dann alles kaputtmacht.


    Ein Nachbar, Oma, Freundin oder ein Hundesitter - irgendeine Lösung müßt Ihr dringend finden damit sich das Verhalten nicht verschlimmert und etabliert.

  • Ja ich hab auch schon überlegt. Es geht auch erstmal nur um 3 Wochen, da ich danach Semesterferien habe.
    Es war halt bisher echt so unproblematisch mit ihr. Wir sind ursprünglich gar nicht davon ausgegangen, dass wir sie mit 5 Monaten schon so gut allein lassen können bzw. konnten... Ziel war mit nem halben Jahr 2 Stunden...
    Müssen halt gucken, wie wir das alles so kurzfristig hinkriegen. Wir haben 2 "Anlaufstellen" (Familie und Freunde), bei denen sie anfangs öfter mal war und auch jetzt noch ab und zu ist. Sind aber aber auch Berufstätige... Hundesitter war eig von Anfang an ein Thema und wir hatten auch schon tolle Leute gefunden, die allerdings immer schon voll waren, so dass das erstmal auf Eis gelegt wurde...
    Ach wir müssen mal sehen, wie wir das alles organisiert bekommen...
    Erstmal danke für die Antworten!

  • Das Thema Alleinsein kann dich bis zum Erwachsenenalter des Hundes immer mal wieder verfolgen.
    Es kommt oft vor, dass junge Hunde es erst können, dann kurzzeitig oder auch ganz verlernen.
    Jedenfalls kannst du in dem Alter nicht davon aus, dass sie es bis an ihr Lebensende perfekt beherrschen wird, nur weil es 2 Monate gut klappte. Rückschritte sind ganz normal.
    Hunde machen auch unterschiedliche Phasen durch. Mal ängstliche, mal rebellische. Auch das spielt sehr stark mit rein.
    4 Stunden finde ich in dem Alter schon ne enorme Leistung. Unser Hund ist 1,5 und kann jetzt gerade mal so lange alleine bleiben. Mit 5 Monaten war spätestens nach 45 min schluß mit lustig.
    Ich würde die Zeit erst mal runter schrauben, nicht dass sich das schlechte Verhalten einspielt.
    Dann würde ich eine Kamera aufstellen um ganz genau zu sehe ob, ab wann und wie lange sie Stress hat.

  • Zitat

    Sie ist zwar ein sehr anhänglicher Hund, aber wieso hat sie plötzlich solchen Stress? Dass sie die Küchenrollen zerfetzt hat, ist auch nicht das, was mir SOrgen macht, sondern, dass sie auf die Couch uriniert hat. Vorher hat sie nie irgendwelche Anzeichen von Stress gezeigt. Wenn wir wieder nach Hause gekommen sind, kam sie immer freudig, aber noch total verpennt zur Tür...



    Das läßt sich ganz leicht erklären!
    Hunde machen so etwa mit einem halben Jahr ungefähr ihre erste sogenannte Unsicherheitsphase durch.
    Da kann sogar der Mülleimer, welcher immer in der Küche an einer bestimmten Stelle gestanden hat, zu einem ganz, ganz "bösen Feind" mutieren, was ordentlich verbellt werden muß.
    Das gleiche gilt auch für andere Gegenstände, egal ob drinnen oder draußen!


    Auch Geräusche, die schon immer vorher da waren, werden auf einmal "unheimlich".
    Darum geraten die Hunde dann auch in Streß!


    Da hilft nichts anderes, als einfach wieder von "vorne", also alles "neu" anzufangen :ka:.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Ich würde dir auch noch empfehlen, da manche Hunde doch alles sehr genau nehmen. 1. dein Training wieder aufzunehmen undzwar Täglich. Das ganze wieder langsam Steigern.
    Das ganze etwas als Lehre zu nehmen. Das es deinem Hund vielleicht ganz gut tut, für die Gewöhnung täglich allein zu bleiben. Wenns nur 10min sind, aber Hauptsache mal kurz allein. Wenn du Rauchst, kannst dir ja angewöhnen jedesmal dann draussen vor dem Haus zu Rauchen.

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