Hundehalter: Stadt vs. Land

  • Hallo zusammen,

    ich möchte hier bestimmt keinen Krieg vom Zaun brechen, aber mich würde mal eure Meinung / Erfahrung interessieren.
    Bis vor kurzem habe ich im Vorort einer relativ großen Stadt gelebt. Ich lebte nahe an einem großen Park, wo Hundefreilauf zwar nicht offiziell erlaubt, aber doch praktiziert wurde. ;) :D Zu 95% haben meine Hunde und ich dort nie Probleme mit anderen Hunden gehabt. Alle liefen immer frei, es gab wenig Leinenstänkerer etc. und es war eigentlich alles sehr harmonisch. Weil das Ordnungsamt sich aber immer mehr auf diese Einnahmequelle einschoss, bin ich vor kurzem in eine etwas ländlichere Region im Umkreis der gleichen Stadt gezogen.
    Hier gibt es keinerlei Leinenpflicht und viele tolle Wege, Seen, Wälder etc. für meine Hunde. Davon bin ich total begeistert. Das "Problem": 80% der Hunde, die mir begegnen, sind echt keine Gesellschaft für meine Hunde.
    Die sind fast immer alle angeleint, die Besitzer schreien schon von weitem, dass ich meine Hunde bitte anleinen soll, weil ihre unverträglich sind etc. - Ich bin echt etwas geschockt. Hatte gedacht, hier sind die Hunde erst recht gut sozialisiert, aber Pustekuchen.
    Es ist jetzt nicht so schlimm, meine Hunde haben "einander", aber ein bißchen mehr vernünftige Sozialkontakte zu Artgenossen würde ich ihnen schon wünschen.
    Bin ich jetzt nur in einer hunde-erziehungs-unfähigen Region gelandet oder habt ihr ähnliche Erfahrungen mit Stadt/Land gemacht?

    Viele Grüße
    Susanne

  • Ich wohne mitten in einer Ruhrgebietsmetropole und ich muss sagen, dass auch hier reichlich kläffende, unerzogene, stänkernde Hunde herumlaufen. :ugly: Ich kann mir aber gut vorstellen, dass manche HH, die auf dem Land wohnen, einfach keine Notwendigkeit darin sehen, ihren Hunden bestimmte Dinge beizubringen. Auf dem Land ist zum Beispiel die Gefahr, sich mal mit dem eigenen Hund und einem fremden auf engstem Raum aufhalten zu müssen (z.B. in der Straßenbahn) wesentlich geringer. Vielleicht legt man deshalb als "Stadtmensch" mehr Wert darauf, dass sein Hund beim Anblick eines Artgenossen nicht direkt die Wände hochgeht. Damit möchte ich aber nicht sagen, dass Menschen, die auf dem Land wohnen insgesamt weniger auf die Erziehung ihrer Hunde achten. Das hängt, denke ich, immer von der Person ab. Ich kann mir nur vorstellen, dass manche "Landmenschen" denken, dass sie ihre Hunde nicht erziehen müssen, da sie außer dem eigenen Heim und Wald und Wiesen sowieso nicht viel anderes zu Gesicht bekommen. Aber wie gesagt, unverträgliche Hunde gibt es leider auch in der Stadt häufig.

  • Zitat

    Bin ich jetzt nur in einer hunde-erziehungs-unfähigen Region gelandet oder habt ihr ähnliche Erfahrungen mit Stadt/Land gemacht?


    Nein!
    Auf dem Land hat man mehr Platz und die Hunde müssen nicht zwangsläufig, entgegen ihrer Natur, mit vielen fremden Hunden klarkommen!
    Ich bin zweigleisig unterwegs, wohne ländlich und arbeite in der Großstadt, mit Hund.
    Mein Hund kann gut auf andere Hunde verzichten, habe dran gearbeitet, das er kein Leinenpöbler ist, sondern sine Artgenossen ignoriert, trotzdem gibt es immer wieder die berühmten "Tutnixe" deren Halter sie nicht im Griff haben und die dann auf Meinen zugestürmt kommen.
    Auf Grund der Populationsdichte treffe ich diese häufiger in der Stadt und weniger auf dem Land!
    Also nach meiner Meinung würde ich sagen, in der Stadt sind die Hunde weniger erzogen!
    Kommt immer auf die Sichtweise an!
    Für mich gehört es zum guten Ton, wenn mir angeleinte Hunde begegnen, leine ich auch an - gegenseitige Rücksichtnahme!
    Dann braucht niemand brüllen!

  • QuoVadis:
    Ja, ich leine meine Hunde auch an, wenn ich angeleinte Hunde treffe. Aber hier machen die Hunde (und ihre Halter) oft schon auf weite Entfernung Terror. Meine Hunde verlassen nie meine Nähe, fallen eher zurück, als dass sie vorauslaufen. Zeit, sie anzuleinen, habe ich also immer genug.
    Finde es nur schade, dass sie hier, wo sie toben könnten, so wenige Hundekumpels zum Toben finden.
    Selbst total gestörte Golden Retriever etc. sind uns schon begegnet.

  • Ich mache diese Erfahrung auch immer wieder.

    Ich wohne mitten in Berlin, und bis auf wenige Ausnahmen beobachte ich hier so gut wie keine aggressiv verlaufenden Konfrontationen zwischen Hunden. Ab un dzu ergreift mal ein entgegenkommender Hundehalter die Flucht und wechselt die Straßenseite, aber damit ist das auch erledigt, zumal diese unverträglichen Hunde in der Regel an der Leine sind.

    Wir haben aber noch ein Häuschen mit Garten auf dem Land - und da sieht es tatsächlich anders aus. Viele Hunde sind fast nur im Garten und zeigen ein ausgeprägtes Territorialverhalten, wenn sie dann doch mal ausgeführt werden. Bei der Gelegenheit wurde meine Berta auch einmal von einem Hovawart gebissen (alle Hunde waren angeleint, der Hovi aber stärker als Frauchen). Die Hunde sind dort fast immer an der Leine und oft nicht sehr freundlich.

    Berlin gilt allerdings insgesamt als recht entspannt, was die Hundehaltung anbetrifft. Wobei das wohl auch nach Bezirk variiert - ich wohne hier eher in einer Gegend der "gehobenen Mittelschicht", wenn man das so nennen möchte.

  • Zitat

    Selbst total gestörte Golden Retriever etc. sind uns schon begegnet.


    Was, bitte, muß man sich darunter vorstellen?
    Und bei welchen Rassen ist es "normal", das sie "total gestört" sind?

  • Ich wohne auf dem Dorf, also wirklich "ländlich"

    Das Problem ist da viele Bauernhofhunde die nicht sozialsiert sind herum laufen (streunen) Die Gemeinde hat die Besitzer schon angeschrieben aber die sind stur. ´

    Ich meide diese Gegenden aber ich kann mir nie sicher sein so einen zu Begegnen.
    Gruss Maha

  • QuoVadis:

    Das soll hier keine Verurteilung von Rassen etc. sein. Nur i.d.R. sind mir früher sehr wenige unsoziale Goldies begegnet. Das sind nach meiner Erfahrung Hunde, wo auch Hundeanfänger halt einfach weniger falsch machen können, als z.B. bei Jack-Russell-Terriern oder anderem, die ich tendenziell schon für schwieriger in der Erziehung halte.

  • Zitat

    QuoVadis:

    Das soll hier keine Verurteilung von Rassen etc. sein. Nur i.d.R. sind mir früher sehr wenige unsoziale Goldies begegnet. Das sind nach meiner Erfahrung Hunde, wo auch Hundeanfänger halt einfach weniger falsch machen können, als z.B. bei Jack-Russell-Terriern oder anderem, die ich tendenziell schon für schwieriger in der Erziehung halte.


    Ja, früher war so wieso alles besser, da hatten wir auch noch einen Kaiser!
    Nur leider sind die Goldies, wie viele andere Rassen auch, in Mode gekommen, werden vermehrt, auf Teufel komm raus, jeder schafft sich einen an, ohne davon Ahnung zu haben, und viele landen dann vermurkst im TH, wenn sie Glück haben!

  • Also ich wohne weder in einem Dorf noch in einer Großstadt - nennen wir es Städtchen ;) besuche aber beides des Öfteren.

    Mir wäre nicht aufgefallen, dass die Hunde in Wien anders sind als bei mir... :headbash:

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