Maulkorb als Fressbremse?

  • Hallo zusammen :)


    Ich habe einen 11-jährigen, im Grunde gut erzogenen Mix-Rüden. Wenn ich mit ihm spazieren gehe, läuft er meistens ohne Leine, er verträgt sich gut mit anderen und hört, wenn ich ihn rufe.


    Jetzt hat er allerdings eine Eigenart entwickelt: er frisst. Und zwar alles, was er finden kann.
    Am Anfang konnte ich ihn noch durch ein normales "Aus!" davon abhalten, nur leider ist er immer geschickter geworden. Er wartet auf jede noch so kleine Unachtsamkeit von mir und sofort ist er im Gebüsch verschwunden und frisst wieder irgendwas. Das können Abfälle sein, Hundekot und so weiter, aber eben auch immer öfters Tierkadaver. Gerade letzteres finde ich richtig gefährlich.


    Er weiß selber ganz genau, dass er das nicht darf, immer wenn ich ihn ertappe, ist er schneller weggelaufen, als man gucken kann. Oftmals frisst er auch so lange weiter, bis ich direkt neben ihm bin und bevor ich meine Hand nach ihm ausstrecken kann, ist er weggelaufen.


    Ich habe schon ein paar Sachen ausprobier, hab ihn gelobt, wenn er etwas liegen gelassen hat, habe ihn ausgeschimpft, habe ihn an die Leine genommen um ihm klar zu machen, dass er das absolut nicht darf.


    Ich mag ihn eigentlich gar nicht mehr von der kurzen Leine lassen (annder langen frisst er auch, selbst ihn zurück zuziehen bringt nichts), immer hab ich Angst, dass er wieder etwas findet und dann natürlich auch sofort frisst.
    Daher hab ich mir mal überlegt, ob man ihm für die Spaziergänge nicht einen Maulkorb verpassen könnte, durch den er am Fressen gehindert wird. Dann muss ich mir auch wieder weniger Sorgen machen, dass er ernsthaft krank wird. Oder ist das eine eher schlechte Idee? Er wird in seiner Freiheit ja immerhin stark beschränkt, denn normalerweise liebt er es auch, mit vollem Körpereinsatz in der Erde zu pflügen oder Stöcker zu sammeln. Ich hab Angst, dass ihn das unglücklich macht. Aber was kann ich sonst tun? Irgendeine Lösung muss es geben, denn so will ich es nicht lassen!


    Ich wäre euch sehr dankbar für ein paar gute Tipps :)


    LG, Kirri

  • Ich würde mit ihm ganz einfach nochmal das Kommando "Aus" trainieren und ihm zeigen,wenn er auf dich hört, bekommt er was viel besseres. Dafür holst du zum spazieren gehen am besten sein Lieblingsleckerli mit (Käsewürfel, Wurststücken..) und wenn er auf das Kommando hört bekommt er ein Leckerli. Am besten am Anfang an der Schleppleine, dass er dir nicht mit anderem Zeugs im Maul davon laufen kann.


    Also ich finde es für den Hund nicht schön,wenn er deshalb jetzt sein Leben lang mit Maulkorb rumlaufen muss und das Problem löst es ja auch nicht.

  • Ich würde den Hund mal gesundheitlich durchchecken lassen.
    Es gibt ja durchaus ein paar Krankheiten, die solche Freßsucht auslösen.


    Wenn er so gierig auf Kadaver ist, könnte es auch ein Mangel sein.
    Was fütterst Du, welche Sorte?


    Wenn es nichts gesundheitliches und kein Mangel ist, würde ich auch sagen, trainieren.


    Vielleicht gehst Du solange irgendwo spazieren, wo nicht so viel Zeug rumliegt.

  • Ich kannte auch mal einen älteren Hund. Ich glaube der hatte Nierenprobleme und hat alles, wirklich alles... Plastik und co gefuttert und der lief zum Schluss eben mit Maulkorb damit er nichts frisst. Man muss den Hund nur in Ruhe dran gewöhnen.

  • Dieses Problem kenne ich. Ich arbeite zur Zeit mit einer Dame und ihrem Hund an diesem Problem. Dieser Hund frisst wirklich alles, was er vor die Nase bekommt. Und das ist dann auch mal die Alufolie in der etwas verpackt war. Das passiert dann auch mal im vorbeigehen.
    Der Hund trägt nun auch ab und an einen Maulkorb. Und zwar in den Situationen in denen die Besitzerin nicht zu 100 % bei ihrem Hund ist. Es soll aber keine Dauerlösung sein. Außerdem muss der Hund erst einmal an einen Maulkorb positiv gewöhnt werden. Und dann wäre es wichtig einen gut sitzenden zu kaufen (bitte keine Maulschlaufen oder diese aus Nylon).
    Ansonsten musst du das Aus noch einmal neu aufbauen. Dein Hund muss lernen, dass er nichts vom Boden aufheben darf. Hilfsmittel wie Wasserflasche oder Wurfketten können da helfen. Diese sollten aber nur vom Fachmann angewendet werden.
    Bei meinem Pflegling arbeiten wir zusätzlich mit Alternativverhalten. Sprich, der Hund bekommt eine Aufgabe. In der Regel ist das ein Futterbeutel, der getragen werden soll. Ab und zu soll die Halterin sich den Beutel bringen lassen. Der Hund darf etwas draus fressen und der Beutel wird etwa 2 m weit weg gelegt, bis der Hund sichdiesen wieder holen und ein Stück tragen darf. Daraus kann man verschiedene Übungen aufbauen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!