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Ich muss heute mal meine Freude mit euch teilen. Wir haben unseren Lou jetzt ein gutes Jahr, er kommt aus dem Tierschutz und kannte nichts, war ängstlich und unsicher und benahm sich unmöglich. Er jagte Radfahrer, Mafas und Mopeds, Fußgänger, Vögel, Eichhörnchen und war an der Leine kaum zu halten. Er sprang - ohne erkennbaren Grund - Fußgänger an usw. Ich habe über einige Probleme hier berichtet .
Das ist unsere Vorgeschichte. Wir haben viel, viel Zeit und auch Geld investiert und ganz viel Liebe. Mehr als einmal haben wir gedacht, das schaffen wir nicht - aber Lou war schon damals in der Wohnung der liebste Hund der Welt. Zärtlich, ruhig, perfekt. Und er ist so wunderschön.
Und jetzt haben wir es geschafft!!!! Lou ist nur noch am Laufen, am Schnüffeln, am Spielen interessiert, aber nicht mehr an Menschen, Fahrrädern usw. Zwei Mopeds sind uns heute entgegen gekommen - nur ein "müdes Lächeln" kam von meinem Hund! Er kann mittlerweile eine Stunde mit mir laufen, und es macht uns beiden Spaß - und ist nicht mehr nur anstrengend.
Vielleicht macht unsere Geschichte ja dem ein oder anderen Mut? Es lohnt sich, zu arbeiten und zu versuchen, den Hund zu verstehen, und es ist herrlich zu sehen, wie aus einem verschüchterten Wesen ein liebevoller, stolzer und einfach netter Hund geworden ist!
LG
Ribanna
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- Vor einem Moment
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Das klingt doch toll! :) Wie habt ihr gearbeitet? Das würde den Ein oder Anderen, der kurz vorm "Verzweifeln" ist, vllt auch interessieren. :)
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Toll, herzlichen Glückwunsch, dass ihr das so toll hinbekommen habt.
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Zitat
Das klingt doch toll! :) Wie habt ihr gearbeitet? Das würde den Ein oder Anderen, der kurz vorm "Verzweifeln" ist, vllt auch interessieren. :)
Ich werde gern alle Fragen beantworten, aber die Arbeit mit Lou war sehr vielsschichtig und individuell auf ihn angepasst, daher ist es schwer zu beschreiben.
Wir arbeiten mit einer Trainerin - heute in der Gruppe, anfangs Einzeltraining - die sehr viel Wert auf die individuelle Situation des Hundes (und seiner Halter) legt. Positive Bestätigung spielt eine große Rolle. Stärkung seines Selbstvertrauens. Sich an das Tempo des Hundes anpassen. Klare (Körper)sprache. Gut sozialisierte andere Hunde. usw.usf.Wie geschrieben, beantworte ich gern konkrete Fragen - aber ich glaube, ein Patentrezept gab es nie.
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Natürlich gibt es kein Patentrezept. :)
Aber der Hinweis, dass ihr mit einer Trainerin gearbeitet habt, die ein individuell angepasstes Konzept angewandt hat, hilft manch anderem sicherlich auch schon weiter. :)
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Das hört sich ja super an :) Toll dass ihr so große Erfolge habt.
Wie genau habt ihr denn gearbeitet?
Gibt es auch ein Bild von dem Hübschen? *neugierig bin* :) -
Wirklich schön auch mal sowas zu hören/lesen!
Erzähl mal ein bissl, zb mit seinem selbstbewusstsein stärken.
Warum habt ihr das gemacht, wie war er vorher in einer zb-situation, was habt ihr gemacht um sein selbstbewusstsein zu stärken, (u natürlich nicht zu vergessen) wie ist es heute?(U bitte, nicht das du glaubst ich bin neugierig od so
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Ach, es gäbe so viel zu erzählen. Lou wurde, bevor er zu uns kam, von jemandem gehalten, der nie Zeit für ihn hatte. Er war bis zu 10 Stunden allein in der Wohnung, ud dann durfte er sich im Hof entleeren - spazieren gehen ging ja nicht, weil sie ihn nicht halten konnte!
Da hat ihn dann, als er zu uns kam, da draußen natürlich alles überfordert. Und weil Lou ein Schäferhund-Labrador-Husky-Mix ist, ist er dann an der Leine mit einem riesengroßen Satz und mit lautem Gebell eben auf alles drauf, was ihm irgendwie komisch vorkam! Das wirkte recht bedrohlich, aber er hat sich "nur aufgeplustert" vor Angst, nicht aus Aggression.
Sein Selbstbewusstsein haben wir u.A. gestärkt, in dem wir ihm Aufgaben gaben, die er lösen konnte. Da nie mit ihm gearbeitet wurde, waren ds am Anfang Welpenspielchen, aber er lernte schnell. Heute sind Suchspiele, bei denen ich Gegenstände in unserer knapp 100 qm Wohnung verstecke, viel zu leicht, damals lagen die Leckerli ungefähr 'nen Meter von ihm entfernt, und der damals viereinhalbjährige Hund wurde wie doll gelobt, wenn er sie "fand"! Die ersten Schritte waren sehr mühsam. Selbst entspanntes Liegen im Garten war für Lou nicht möglich: alles war neu, aufregend - und dann drehte er durch. Bellte wie verrückt, jagte Lichtreflexe (aber auf eine krankhafte Art, nicht, wie Hunde das schon mal tun!), verkroch sich, wenn es möglich war und ging, sobald er gelernt hatte, die Terassentür zu öfnen, lieber rein. Wir haben ihm den Garten dann "schön gespielt". Sind von Blume zu Blume gewandert, haben ihm gezeigt, dass das alles ganz harmlos ist - erst insgesamt zehn Minuten, später fünfzehn...
Heute liegt er entspannt auf dem Rasen, Nachbarn gehen vorbei, auf der Straße fährt ein Auto - Lou hebt den Kopf, schaut mich an, ich sage ihm "Ist okay" - und dann legt er sich in 90% der Fälle wieder hin.Es gibt so viel einzelne Dinge zu berichten. Das Jahr war sehr anstrengend, aber auch spannend. Jedes kleine Bemühen von Lou, sich an uns zu orientieren, wurde gefördert und belohnt. "Zeigen und benennen" war sehr wichtig.
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