Spielen - was und wie viel? Hund überfordert?
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Hallo an alle!
Wie einige von euch wissen, habe ich seit mittlerweile 4 Monaten einen BC-Setter-Mix-Rüden aus dem TH, der ein ziemlich aufgeregtes Hemd ist. Ich habe vor kurzem in meinem anderen Thread meinen aktuellen Zwischenstatus gepostet:
https://www.dogforum.de/ich-ka…h-nicht-mehr-t161149.htmlAuch wenn wir Fortschritte machen, gibt es einige Probleme. Obwohl wir uns sehr bemühen, den Hund nicht zu stressen zeigt er manchmal deutliche Stresssymptome wie Aufreiten und den eigenen Schwanz jagen, besonders wenn wir vom Spaziergang reinkommen. Aber eben nicht immer.
Oft will er dann auch spielen, aber das Problem ist, dass wir eigentlich gar nichts mit ihm spielen können, weil er sich in alles so reinsteigert. Gleichzeitig hab ich das Gefühl, dass er aber auch ein Ventil braucht, um sich abzuregen und Frust abzulassenWas spielt man denn mit einem so aufgeregten Hund? Klar, ich kann Suchspiel mit ihm machen, aber das ist ja nicht wirklich ausgelassenes Spiel, sondern eher Kopfarbeit. Außerdem habe ich ihn neulich sein Spielzeug suchen lassen und plötzlich hat er mittendrin angefangen, seinen Schwanz zu jagen.
Überfordern wir ihn vll generell? Wir gehen 2mal 1- 1 1/2 h mit ihm spazieren. Da machen wir Schleppleinentraining und etwas Unterordnung und üben ein paar Tricks. Dabei versuche ich auch immer Ruhe reinzubringen. Ansonsten gehen wir mit ihm Joggen oder Radfahren, wobei er aber nie ins Hetzen kommt, also immer langsamer Trab. Danach ist er NIE aufgeregt oder hektisch.
Ist die Kopfarbeit vielleicht doch zu viel für ihn? Oder ist es vll das Schleppleinentraining? Aber das kann ich nicht sein lassen. Oder hat er Frust, weil er zu wenig Freilauf bekommt?Ich weiß einfach gar nicht mehr, was richtig ist.
Danke schonmal für eure Antworten!
P.S.: Von den Situationen nach den Spaziergängen abgesehen ist er drinnen ziemlich ruhig. Er schläft nachts wie ein Stein und steht kein einziges Mal auf (hab einen sehr leichten Schlaf).
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Hi
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Ich weiß nicht ob das Sinn macht, aber als erstes würde mir zum Thema Kopfarbeit einfallen:
Weniger und viel kleinschrittiger vorgehen, viel kürzer und eine schwächere Belohnung geben bzw. den Hund weniger stark motivieren.
Evtl. würde auch ein Ritual Sinn machen, also ein Signal einführen, damit der Hund weiß, jetzt startet eine Trainingsrunde. Ebenso ein Schlusssignal geben.
Was du vielleicht auch machen kannst, ist mal die Zeit messen, bis zu den ersten Übersprungs-/Stresshandlungen. Dann kannst du vorher/zwischendurch unterbrechen/abbrechen/beenden.
Was ich z.B. hin und wieder mache ist dem Hund ein Kauspielzeug geben. Das kann er völlig regellos bearbeiten, so lange und wie er möchte. Danach ist mein Hund erstmal "platt", aber mental "ausgeglichen" und er übersteuert dann nicht mehr. Er kommt einer körperlichen Erschöpfung bei diesem Objektspiel nahe, kommt aber nicht in Stress, weil er auf irgendwelche Kommandos achten müsste. Evtl. würde es Sinn machen, deinem Hund zur Unterbrechung ein Kauspielzeug zu geben, dass er 1 Minute lang bearbeiten darf.
Die Phasen, in denen er sich konzentrieren muss, müssten (jetzt noch) viel kürzer sein, demnach müsste er viel schneller zum Erfolg kommen. Theoretisch muss er (wie ein Welpe) lernen, Stress und Frust länger auszuhalten. Mach dir eine Liste was ihn wie stark motiviert. Rituale, Regeln und Routine bringen dem Hund Sicherheit, das wird schon, Kopf hoch -
Schreib doch mal Tagebuch, wann ihr wo und wie lange draußen wart, was ihr gemacht habt, wen ihr getroffen habt und ganz wichtig, wie er sich benommen hat. Dann kann man ganz gut erkennen, was ihn stresst und tut sich leichter, dies zu vermeiden. Stresshormone brauchen allerdings mehrere Tage bis sie wieder abgebaut sind. D.h. heute was stressiges erlebt heißt u.U. morgen, übermorgen oder auch noch länger blöd drauf.
Und dann würd ich mal spielen oder auch tricksen ziemlich weglassen und nur so lange raus gehen, dass man auf jeden Fall wieder in ruhiger Stimmung nach Hause kommt. Dafür kommen mir 1,5 Stunden zuviel vor. Aber probiert einfach mal aus, welche Aktionen für ihn schwierig zu ertragen sind und was ihn ruhig lässt.
Bei meinem kleinen Stesskeks habe ich damals ALLES weg gelassen was einem damals einjährigem Junghund Spaß macht und war anfangs nur 3 x 15 min mit ihm draußen. Hier war ich so langweilig und langsam. Einziges Ziel war, dass er ruhig an der Leine mit mir kommt und wir vorallem ruhig wieder zuhause ankommen. Dieses Langeweileprogramm war bei uns mehrere Monate nötig. Aber es hat sich gelohnt. Zu seinen stressigen Zeiten hat ihn die Begegnung mit einer Katze für mehrere Tage total aus der Fassung gebracht. Nach unserem Training ist er nach Katzenbegegnungen sofort wieder bei mir.
Liebe Grüße
Conny -
Hallo,
mal von der Erklärung " Stress" für das Kreiseln abgesehen: weiß man etwas, über die Geschichte dieses Tierheimhundes? Vielleicht kann man auch an einen " Staupe-Tick" denken.
Ich bin Tierarzthelferin und habe auch schon in einer Tierheimpraxis geearbeitet und dort gab es zwei Fällen von Hunden, die sich auch kreiselten...diese hatten in jungen Jahren eine Staupeinfektion überstanden.
LG, Sina -
Wenn meine Kleine sehr aufgedreht ist, gehen wir zusammen in ihre Box (die ist recht groß) und ich lasse sie dort längere Zeit ihren Kauknochen bearbeiten. Kauen beruhigt ja viele Hunde (hab mal gelesen, durch Kauen würden sie Stress abbauen). In die Box gehen wir, weil sie dadrin nicht so viel Ablenkung hat wie im großen offenen Raum mit anderen Menschen, Hunden und potenziellen Spielobjekten. Wir liegen dann zusammen in der Box, sie kaut und kuschelt sich an mich und ich merke wie sie ruhiger wird.
Es fördert unsere Bindung (so sagt man) und reduziert ihren Stresspegel. Jedenfalls klappt das für uns. -
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Danke erstmal an alle!!!!
ZitatWenn meine Kleine sehr aufgedreht ist, gehen wir zusammen in ihre <a rel="nofollow" href="http://shop.ebay.de/i.html?_nkw=hundebox&_sacat=0&_odkw=Transportbox&_osacat=0&_trksid=p3286.c0.m270" target="_blank" title="Box" name="aoSmartTag_894" class="aoSmartTagClass" style="color:#739928" ao_sl_clk="function (e) {}" ao_sl_vle="Box" ao_sl_href="http://shop.ebay.de/i.html?_nkw=hundebox&_sacat=0&_odkw=Transportbox&_osacat=0&_trksid=p3286.c0.m270" ao_sl_cont="function (e) {}" ao_sl_blur="function (e) {}" ao_sl_mouseout="function (e) {}">Box</a> (die ist recht groß) und ich lasse sie dort längere Zeit ihren Kauknochen bearbeiten. Kauen beruhigt ja viele Hunde (hab mal gelesen, durch Kauen würden sie Stress abbauen). In die Box gehen wir, weil sie dadrin nicht so viel Ablenkung hat wie im großen offenen Raum mit anderen Menschen, Hunden und potenziellen Spielobjekten. Wir liegen dann zusammen in der Box, sie kaut und kuschelt sich an mich und ich merke wie sie ruhiger wird.
Es fördert unsere Bindung (so sagt man) und reduziert ihren Stresspegel. Jedenfalls klappt das für uns.Ja, das mit dem kauen habe ich auch schon gehört. Das funktioniert auch ganz gut, aber wie du auch sagst, geht das nur unter Aufsicht, denn auch das ist etwas, wo mein Hund sich reinsteigern kann und wiederum Stress bekommt. Auch schon passiert.
ZitatHallo,
mal von der Erklärung " Stress" für das Kreiseln abgesehen: weiß man etwas, über die Geschichte dieses Tierheimhundes? Vielleicht kann man auch an einen " Staupe-Tick" denken.
LG, Sina
Nein, über die Vorgeschichte weiß ich fast nichts. Danke für den Hinweis, aber ich glaube das eher nicht, weil er längere Zeit in einem sehr engen Zwinger war ohne Auslauf, da bekommen Hund solche Ticks auch.
ZitatSchreib doch mal Tagebuch, wann ihr wo und wie lange draußen wart, was ihr gemacht habt, wen ihr getroffen habt und ganz wichtig, wie er sich benommen hat. Dann kann man ganz gut erkennen, was ihn stresst und tut sich leichter, dies zu vermeiden. Stresshormone brauchen allerdings mehrere Tage bis sie wieder abgebaut sind. D.h. heute was stressiges erlebt heißt u.U. morgen, übermorgen oder auch noch länger blöd drauf.
Und dann würd ich mal spielen oder auch tricksen ziemlich weglassen und nur so lange raus gehen, dass man auf jeden Fall wieder in ruhiger Stimmung nach Hause kommt. Dafür kommen mir 1,5 Stunden zuviel vor. Aber probiert einfach mal aus, welche Aktionen für ihn schwierig zu ertragen sind und was ihn ruhig lässt.
Bei meinem kleinen Stesskeks habe ich damals ALLES weg gelassen was einem damals einjährigem Junghund Spaß macht und war anfangs nur 3 x 15 min mit ihm draußen. Hier war ich so langweilig und langsam. Einziges Ziel war, dass er ruhig an der Leine mit mir kommt und wir vorallem ruhig wieder zuhause ankommen. Dieses Langeweileprogramm war bei uns mehrere Monate nötig. Aber es hat sich gelohnt. Zu seinen stressigen Zeiten hat ihn die Begegnung mit einer Katze für mehrere Tage total aus der Fassung gebracht. Nach unserem Training ist er nach Katzenbegegnungen sofort wieder bei mir.
Liebe Grüße
ConnyGuter Hinweis mit den Stresshormonen! Ich dachte nämlich oft, heute war doch ein ruhiger Tag. Gut zu wissen. Ich habe jetzt auch alles ein wenig abgespeckt, zeitlich und die Intensität, er kommt mir entspannter vor. Ich habe aber auch Angst, ihn zu unterfordern. Woran würde ich das dann merken?
ZitatIch weiß nicht ob das Sinn macht, aber als erstes würde mir zum Thema Kopfarbeit einfallen:
Weniger und viel kleinschrittiger vorgehen, viel kürzer und eine schwächere Belohnung geben bzw. den Hund weniger stark motivieren.
Evtl. würde auch ein Ritual Sinn machen, also ein Signal einführen, damit der Hund weiß, jetzt startet eine Trainingsrunde. Ebenso ein Schlusssignal geben.
Was du vielleicht auch machen kannst, ist mal die Zeit messen, bis zu den ersten Übersprungs-/Stresshandlungen. Dann kannst du vorher/zwischendurch unterbrechen/abbrechen/beenden.
Was ich z.B. hin und wieder mache ist dem Hund ein Kauspielzeug geben. Das kann er völlig regellos bearbeiten, so lange und wie er möchte. Danach ist mein Hund erstmal "platt", aber mental "ausgeglichen" und er übersteuert dann nicht mehr. Er kommt einer körperlichen Erschöpfung bei diesem Objektspiel nahe, kommt aber nicht in Stress, weil er auf irgendwelche Kommandos achten müsste. Evtl. würde es Sinn machen, deinem Hund zur Unterbrechung ein Kauspielzeug zu geben, dass er 1 Minute lang bearbeiten darf.
Die Phasen, in denen er sich konzentrieren muss, müssten (jetzt noch) viel kürzer sein, demnach müsste er viel schneller zum Erfolg kommen. Theoretisch muss er (wie ein Welpe) lernen, Stress und Frust länger auszuhalten. Mach dir eine Liste was ihn wie stark motiviert. Rituale, Regeln und Routine bringen dem Hund Sicherheit, das wird schon, Kopf hochDanke! Das mit den Signalen ist gut. Außer Futter kann ich eigentlich gar keine Motivation nehmen, weil er sich auf Spielzeug kaum konzentrieren kann. Das ist v.a. draußen zu viel für ihn.
Das mit dem Kauspielzeug geht wie gesagt nicht unbegrenzt, weil er oft nicht von alleine aufhören kann. Tja, da kommt wohl der Border-Collie durch. :/ -
Hallo Loremma,
ich glaube nicht, dass du dir Sorgen machen musst, dass er zu kurz kommt oder unterfordert ist. Vielleicht ist er mal ganz froh, wenn es einfach völlig chillig ist und man mal entspannen (lernen) kann. Es geht ja auch nicht darum, das Programm fürs restliche Leben zusammenzustreichen sondern nur jetzt zu reduzieren, damit er mal den inneren Stress los wird.
Stell dir vor, der Stress den er hat, den er innen spürt und der ihn so hochdrehen lässt wäre ein mit Wasser gefülltes Fass. Momentan ist es zum Überlaufen voll. Täglich wird jetzt bei optimalen Verhältnissen 1 Eimer Wasser (Stress) abgebaut und es kommt für die verschiedenen Reize draußen (positive wie negative) wieder je ein Becher Wasser hinzu. Spielkumpel getroffen - 1 Becher, Katze über den Weg gelaufen - 1 Becher, ... . Ziel ist es das Fass möglichst leer zu bekommen. So kann man glaub ich ganz gut nachvollziehen, dass einige Tage Ruhe und Stressabbau zwar schon ne Menge bringt aber man einfach trotz vielleicht schon ganz passablem Verhalten einige Zeit durchhalten muss um wirklich was zu bewegen und auch Toleranz für einzelne stressige Tage zu schaffen.
Ich habe bei unserem Training ja Tagebuch geführt ... es war wirklich spannend. Anfangs ging gar nichts neben den ganz ruhigen und langsamen 15 min - 200 m in die eine Richtung und 200 m wieder zurück. Alles andere war zuviel - eine Runde laufen (neue Gerüche bis zum Schluss), mehr als eine Katze getroffen, schreiende Kinder, mehrere Hunde aus der Entfernung gesehen, manche Gerüche - alles alltägliches was ihn anfangs wieder total gestresst hat. Nach und nach wurde es besser. Ich konnte alle paar Tage mal ne neue Strecke ausprobieren im absolut reizarmen Gebiet. Ich bin dazu in ein kleines Industriegebiet gefahren. Nach einigen Wochen war er schon deutlich entspannter und ich wollte ihn 5 (in Worten "fünf") Leckerlis suchen lassen. Die Suche an sich war super, er war mit viel Freude dabei - aber die nächsten 4 Tage waren wir wieder fast zurück auf Start - Geszappel, kein Leckerlie auf der ersten Hälfte, Ohren und Nase überall aber nicht bei mir... . Danach gings wieder. Also hab ich diese Kleinigkeiten einige weitere Wochen weggelassen und merkte mit der Zeit, dass er schneller entspannen kann wenn mal stressige Situationen nicht vermeiden ließen. Und so nach und nach konnten wir dann auch wieder zu unserem normalen Alltag zurück kehren
Mein Hund gerät immer rel. schnell in Stress. Ich muss aufpassen dass es ihm nicht zuviel wird. Kann weniger lang mit ihm raus gehen und gerade zur Zeit ist es auf der Hundewiese so aufregend (Hasen), da reichen 20 min. Würde es nach ihm gehen würde er Programm machen bis er umfällt. Aber ich kann inzwischen die Zeichen gut lesen und nehme ihn entweder direkt raus, oder wenn das nicht geht verordne ich ihm danach 2 oder 3 super langweilige Tage zum erholen.
Mach dir keine Sorgen, dem Hund fehlt nichts wenn er mal ausgibig Erholungsurlaub macht.
Liebe Grüße
Conny -
Tausend dank für deinen Erfahrungsbericht! Das hilft mir wirklich sehr. Überall wird einem immer eingetrichtert, dass Hunde auf dem Spaziergang nonstop bespaßt werden müssen, aber gilt halt nicht für alle Hunde.
Was hast du da für eine Rasse, dass dein Hundi auch so reizempfindlich ist?
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Hallo Loremma,
ich habe einen Gos d'Atura. Die Rasse darf im Norden Spaniens Schafe hüten und schützen. Wenn ich mit Pedro draußen bin ist er ständig auf "hab-acht", scannt die ganze Gegend und passt auf, dass der Bereich von seiner 1-Schaf-Herde sicher ist. Treffen wir andere HH werden die auch ganz schnell in unsere Herde integriert - er bewacht und schützt alle (setzt sich vorne quer auf die Füße - "keine Bewegung ohne dass ich das merke"). Dieses Verhalten ist aber natürlich auch ziemlich anstrengend weil gechillt daliegen ist immer nur in kurzen Einheiten möglich. Er wird dann nicht aufdringlich oder zappelig. Aber seine Augen sind ständig auf "Fernblick". Das kleinste Geräusch wir analysiert. Und genau deshalb muss ich unsere Spaziergänge auch erheblich früher beenden wie andere.Anfangs habe ich auch ziemlich übertrieben in Beschäftigung und draußen rum rennen. Klar - jeder macht einem schlechtes Gewissen. Aber als ich dann endlich begriffen habe, was ich mir damit an Problemen zusammengestrickt habe, habe ich sofort und sehr radikal die Reißleine gezogen. In dieser Zeit habe ich ihn sehr genau kennen gelernt. Wir haben uns ja auch von allen anderen fern gehalten und ich habe ihn sehr genau beobachtet (wars schon wieder zuviel, ist der Rücken wieder weiter aufgewölbt, angespannt, wie lange dauert es bis er das erste Leckerli nehmen kann, ...) wie bei einem Säugling, wo man bei jedem Pups springt.
Inzwischen (unser Anti-Stress-Training liegt aber auch schon 2 Jahre zurück) bespaße ich ihn auf unseren Spaziergängen schon immer wieder mal. Aber nicht jedes Mal und auch nicht ständig sondern wenn sie ne gute Gelegenheit bietet oder mir einfällt, dass ich schon länger nichts mehr gemacht habe. Allerdings ist es auch heute noch so, dass seine Reizschwelle sehr niedrig liegt und ich immer wieder Langeweiletage einbauen muss wo ich dann auch mal allein in den Wald gehe.
Lass dir kein schlechtes Gewissen machen, du kennst deinen Hund am besten und lernst ihn immer besser kennen. Welche und wieviel Bespaßung er braucht kannst nur du beurteilen. Viele engagierte HH überfordern ihre Hunde und merken es nicht. Nur macht es sich nicht bei jedem gleich start oder lästig bemerkbar.
Liebe Grüße
Conny -
Hallo,
mach dir in erster Linie nicht Stress mit dem Stress deines Hundes sondern nutze einfach die Zeit.
Mein Hund kam als Welpe zu uns und ich hatte wirklich JAHRE Zeit mich auf diesen Moment zu freuen (so ca. 40 Jahre). Nun war er da und ich wollte alles machen, damit er ein gut erzogener und zufriedener Hund wird. Ich war so darauf fixiert ALLES richtig zu machen, dass Rocky - als er mit 12 Wochen in die Hundeschule kam - bereits Sitz, Bleib, Platz, leichte Freiverlorensuche "beherrschte". Jeden Tag, jeden Spaziergang - immer üben, spielen, Spaß haben. Zuhause hat er oft geschlafen, hing aber irgendwie immer bei mir od. wenn nicht hatte er ein Auge auf mich. Irgendwann fing Rocky an sich zu kratzen. Erst mehrmals täglich, dann in der Hundeschule - vor allem bei der Gruppenarbeit, dann Tag und Nacht. Ich reagierte sehr schnell aber auf Nachfragen sagten die meisten:" Hunde kratzen sich schon mal..." Ich:"...ja ..aber nicht solange bis sie wund sind...!" Also Ursachenforschung - bei Ärzten, im Internet, in Büchern...!! Ich hätte zuerst bei mir suchen sollen! Habs gut gemeint - jede Menge über Hunde gelesen - verschlinge auch heute noch ALLES was ich über Hunde finden kann
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Mein Schlüsselerlebnis war, als die Trainerin mal bei mir zuhause war - ich hatte sie gebeten mal zu schauen was in meinem Umfeld "schief" laufen könnte, im Sinne des Hundes.
Sie sagte mir, dass es wirklich bewundernswert wäre, wieviel Rocky schon kann in dem jungen Alter. Ich sagte ihr, dass er das alles völlig zwanglos lernt - er giert förmlich danach immer weiter zu lernen...!
"Da könnte schon ein Grund liegen", meinte sie! Ein Welpe bzw. ein Junghund ahmt seine Gruppe nach - hängt sich an SEINE Sozialpartner - er weiß ja nicht, das wir keine Hunde sind und unser Rhythmus ein ganz anderer ist als seiner. Im Idealfall würde er also mit seinen Eltern igendwo rumliegen - die würden ihm kein Sitz, Platz od. Handstand beibringen ...sondern abhängen. Im Umgang mit Ihnen und seiner Umwelt würde er alles notwendige erfahren, mal gemaßregelt mal belohnt werden ...alles MAL mit ein bisschen mehr od. weniger Stress verbunden aber im großen und ganzen eben chillig. Die liegen da also so rum und ab einem entsprechenden Alter kann er mal mitjagen - das ist Stress ...volle Pulle! Anschließend hängen sie wieder rum...(geiles Leben *neid*).
"Also" meinte die Trainerin, "entweder du hängst mit ihm 17-20 Stunden ab und machst nix anderes ausser schlafen, dann ein bisschen power , dann wieder abhängen...". Das wäre die eine, für ihn perfekte Lösung! ODER du zeigst ihm: "Hier ist Ruhe zu halten, draussen ist ein bisschen spannender, ab und zu auch mal Stress und Action - aber hier zuhause ist RUHE! ICH laufe hier rum, bin mal in der Küche, mal im Wohnzimmer, mal gar nicht da...aber DU hast damit nix zutun - entspann dich!"
War erst nicht ganz leicht, weil ich auch was IN MIR ändern musste, aber - welch ein Wunder - er wurde tatsächlich deutlich ruhiger - zumindest in der Wohnung. Rocky ist aber ein sexuell sehr motivierter Hund, was ihm (jetzt hätte ich beinahe geschrieben ..und damit auch mir ...bitte nicht falsch verstehen) häufig draussen zu schaffen macht, weshalb ich jetzt über eine Kastration nachdenke. Ich will aber keinen "Glaubenskrieg" heraufbeschwören und klammere das Thema "Kastration" und "Chip" deshalb mal lieber aus (muss - wie bei den meisten Dingen - jeder selber wissen).
Jedenfalls, wenn ich höre, dass du mit deinem Hund reichlich rausgehst, mit ihm Suchspiele und dir um seine Bedürfnisse Gedanken machst, dann solltest du wissen, das du schon deutlich mehr machst als die meisten anderen Hundehalter. Aber weniger ist manchmal mehr.
Rocky ist mittlerweile 2,5 Jahre alt und ein relativ ausgeglichener Kumpel! Jetzt gerade schläft er hier im Wohnzimmer ..wird wohl gleich rüber gehen in ein Zimmer wo es noch ruhiger istund pennen. Heute abend beim mantrailing gibt er dann wieder Vollgas, hängt sich so richtig rein...und morgen und wahrscheinlich auch übermorgen wird dann wieder gechillt und er zeigt mir deutlich..."lass mich bloß heute mit deinem Schei** in Ruhe
Ich wünsche dir viel Erfolg und drücke euch die Daumen!
Tschüss
Ralf -
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