Hundeerziehung ohne Härte?

  • Also das finde ich nun nicht. Es kann auch sein dass der Hund meint, er probiert heute dennoch mal, ob die Sache denn ne bindene Anweisung ist. Gerade weil er ja bisher nie erfahren hat, dass das falsch ist (weil er wurde ja nur für das richtige gelobt). Warum also sollte er denn nicht mal auf die Idee kommen, das mal zu testen?
    Nicht, weil er uns ärgern will so weit denken Hunde ja nicht, aber ich denke schon, dass sie in der Lage sind abzuwägen, ob sich ein Verhalten nicht doch lohnt. Gerade wenn das Fehlverhalten eines ist, was durch Instinkte (Territorium verteidigen, Jagen) ausgelöst wird.

    Murmel, das hat mir ein Trainer so gesagt. Er meinte, wenn der Hund überhaupt nichts mit dem Wild tun soll wäre es einfacher, es ihm gleich im Ansatz zu verbieten, indem man schon Fixieren und in die Richtung gucken unterbindet. Ich glaube aber gerne, dass das Vorstehen zu festigen bei manchen Jagdhunden (gerade bei Vorstehern bzw. Mixen) der bessere Weg ist.

  • Zitat

    Also das finde ich nun nicht. Es kann auch sein dass der Hund meint, er probiert heute dennoch mal, ob die Sache denn ne bindene Anweisung ist. Gerade weil er ja bisher nie erfahren hat, dass das falsch ist (weil er wurde ja nur für das richtige gelobt). Warum also sollte er denn nicht mal auf die Idee kommen, das mal zu testen?
    Nicht, weil er uns ärgern will so weit denken Hunde ja nicht, aber ich denke schon, dass sie in der Lage sind abzuwägen, ob sich ein Verhalten nicht doch lohnt.


    keine Frage das macht er jedes mal ... deswegen muss der Verstärker passen und Futter ist da sicherlich nicht motivierend. Und auch probieren ob er schneller an den Motivator kommt ist völlig normal. Üben üben und nochmals üben :smile:

  • Mal eben als Beispiel reingeworfen ich war mit Tayler vorhin auf einer Wiese spazieren, es wimmelte vor Fasanen, Enten und 4 Rehe waren auch da....Schlepp hatte ich nicht dabei (und die Tierchen auch erst nach und nach entdeckt), hab dort damit nicht gerechnet...Tayler frei...5m vor uns fliegt ein Reiher aus dem hohen Gras auf...Tayler setzt zur Hatz an...springt los...ich rufe unseren Marker (ich weiß eigentlich knapp zu spät).....er dreht im selben Moment ab und bekommt direkt in entgegengestzte Richtung zum Reiher seinen Lieblingsball geworfen, er war sogar so relaxt das er sich voll auf die Jagd um den Ball mit mir eingelassen hat und wir sind über die Wiese gefetzt, kein Gedanke mehr ans Jagen. Dann fing er an einer anderen Stelle an zu Stöbern...Marker mit verbalem Lob und er wird langsamer.....Marker mit verbalem Lob er bleibt stehen aber Nase am Boden...Marker verbales Lob und er kommt angerast :rollsmile:
    Find ich beeindruckend zumal der erste Versuch mittels Abbruchkommando total ins leere ging, also auch hier hat wieder die positive Bestärkung besser gegriffen als das Verbot und trotz das er auch nie weiß was für eine Belohnung kommt hat er sich für mich entschieden, oder gerade deshalb da die Belohnung nicht berechenbar ist und immer besser sein könnte als der Reiz

  • Ich verstehe die Argumentation pro Strafe für den Hund nicht so ganz!
    Wenn man straft, geht man davon aus, der zu Strafende weiß, das er etwas Verbotenes getan hat. Hunde werden verstandesmäßig auf die Stufe eines etwa 3jährigen Kindes gestellt. Wird ein 3jähriges Kind bestraft, wenn es mit Feuer spielt und einen Brand auslöst? Nein, denn das Kind konnte die Konsequenzen gar nicht absehen.
    Warum werden von Hunden dann solche abstrakte Denkverhalten erwartet?
    Und dann die Argumentation, Hunde untereinander sind auch nicht zimperlich!
    Da treffen zwei Individuen aufeinander, die sich in der Denkleistung ebenbürtig sind, ich würde mich intellektuell nicht gerne auf das Niveau eines Hundes degradieren lassen, mir, als vernunftbegabtem Menschen, sind da doch ganz andere Möglichkeiten gegeben.

  • Pro Strafe ergibt sich ganz einfach durch die Definition des Begriffes.

    Zitat

    Laut Definition strafen tut sicherlich jeder! Streng genommen ist es ja schon eine negative Strafe, wenn ein einmal herausgeholtes Leckerlie wegen einem Fehlverhalten nicht gefüttert wird...

  • Zitat

    Ich verstehe die Argumentation pro Strafe für den Hund nicht so ganz!
    Wenn man straft, geht man davon aus, der zu Strafende weiß, das er etwas Verbotenes getan hat. Hunde werden verstandesmäßig auf die Stufe eines etwa 3jährigen Kindes gestellt. Wird ein 3jähriges Kind bestraft, wenn es mit Feuer spielt und einen Brand auslöst? Nein, denn das Kind konnte die Konsequenzen gar nicht absehen.
    Warum werden von Hunden dann solche abstrakte Denkverhalten erwartet?
    Und dann die Argumentation, Hunde untereinander sind auch nicht zimperlich!
    Da treffen zwei Individuen aufeinander, die sich in der Denkleistung ebenbürtig sind, ich würde mich intellektuell nicht gerne auf das Niveau eines Hundes degradieren lassen, mir, als vernunftbegabtem Menschen, sind da doch ganz andere Möglichkeiten gegeben.

    ... weil es einfacher scheint mit Strafen zu arbeiten und alleine eine kurze Verhaltensunterbrechung nach einer Ankündigung eines aversiven Reizes konditioniert den Menschen und verstärkt das Verhalten :lol:

  • Zitat

    Ich verstehe die Argumentation pro Strafe für den Hund nicht so ganz!
    Wenn man straft, geht man davon aus, der zu Strafende weiß, das er etwas Verbotenes getan hat. Hunde werden verstandesmäßig auf die Stufe eines etwa 3jährigen Kindes gestellt. Wird ein 3jähriges Kind bestraft, wenn es mit Feuer spielt und einen Brand auslöst? Nein, denn das Kind konnte die Konsequenzen gar nicht absehen.
    Warum werden von Hunden dann solche abstrakte Denkverhalten erwartet?
    Und dann die Argumentation, Hunde untereinander sind auch nicht zimperlich!
    Da treffen zwei Individuen aufeinander, die sich in der Denkleistung ebenbürtig sind, ich würde mich intellektuell nicht gerne auf das Niveau eines Hundes degradieren lassen, mir, als vernunftbegabtem Menschen, sind da doch ganz andere Möglichkeiten gegeben.

    Es geht gar nicht um Vernunft, es geht darum, dass Erfolg oder etwas Angenehmes passiert, damit der Hund das wiederholt. Er wiederholt nur das - wenn etwas unangenehmes passiert, überlegt er es sich zweimal, ob er es nochmal macht. Das ist kein kognitiver Vernunftprozess, sondern so lernen Lebewesen.

    Ein Beispiel von meinem Dicken: ich hantiere mit Leckerli. Zuerst hat der Pimpf mich freilich angesprungen, woraufhin ich die Leckerli weggepackt habe und den Raum verlassen habe = Strafe. Das nächste mal versuchte er etwas anderes: er setzte sich hin. Daraufhin gab es Leckerliregen. ---> Hund weiss nun, anspringen bringt keinen Erfolg, Sitzen bringt Erfolg. Die nächste Stufe war: ich setze mich jetzt immer hin, dann regnet es Leckerli.

    Aber nicht so mit mir :p : es gab dann keine Leckerli = Strafe. Da hat er blöd gekuckt. Dann hat er mal versucht, sich weiter runter zu begeben in Richtung Platz. Ich: Lob und Leckerli - braver Bub. Usw. und so fort.

    Es geht nur um Verhalten, was zum Erfolg bzw. zum Misserfolg führt. So lernt der Hund.

  • QuoVadis
    Richtig finde ich die Klarstellung, dass wir Menschen sind (Primaten halt) und Hunde halt Caniden. Zwei unterschiedliche Spezies. Die gegenseitige Kommunikation muss auf beiden Seiten erst erlernt werden.
    Richtig ist auch, das Kinder strafunmündig sind; schlichtweg weil sie nicht schuldhaft bzw. vorwerfbar handelnd können.
    Irritierend finde ich den Vergleich eines Hundes mit einem etwa dreijährigen Kind. Darf ich fragen, woher du das hast?
    Wie halten es denn Caniden in freier Wildbahn? Wird dort nicht mal geknurrt, Zähne gezeigt oder auch mal kräftig gezwickt oder zugepackt?
    Würde mich wirklich mal interessieren ob Hunde Strafe nicht auch als solche verstehen können?

  • Zitat

    Ein Beispiel von meinem Dicken: ich hantiere mit Leckerli. Zuerst hat der Pimpf mich freilich angesprungen, woraufhin ich die Leckerli weggepackt habe und den Raum verlassen habe = Strafe.


    Diese Aktion würde nun für mich unter "Ignorieren von Fehlverhalten" fallen.
    Unter Strafe verstehe ich schon das körperliche Maßregeln, welches hier von einigen propagiert wird!

    Zitat

    Pro Strafe ergibt sich ganz einfach durch die Definition des Begriffes.


    Es geht hier nicht darum, was Strafe ist, sondern, das, meiner Meinung nach Hunde, Strafe gar nicht verstehen.
    Weil sie gar nicht so weit denken können, genau wie 3jährige Kinder.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!