"Auslastung", "Hundesport" - nötig, überflüssig, schädlich?

  • Ich glaube, man könnte sich einigen, wenn man sagt, es gibt einige, die es übertreiben, egal in welche Richtung!
    Das gibt es doch in allen Lebensbereichen, ob Arbeit, Freizeit oder Tierhaltung!
    Die Masse schafft ein ausgewogenes Verhältnis, aber einige "Spezialisten" müssen es ehrgeizig an den Rand des Machbaren treiben.
    Dabei gilt doch, wie bei so vielem, "Die Dosis macht das Gift!"

  • Wonder


    dein Beitrag auf Seite 15 :gut:


    Zitat

    Ich find es immer wieder interessant, wie andere Leute meinen zu wissen, was meinen Hunden gut tut oder auch nicht. Was diese Leute mit ihrem Hund machen, hat bitteschön akzeptiert zu werden. Aber dann schön 'einmischen' in den Umgang anderer Leute mit deren Hunde.


    Das ist das Problem - würden diese Leute sich einfach um ihren eigenen Kram kümmern, anstatt sich darüber zu mokieren, ob nun anderer Leute Hunde durch Hundesport gestresst und damit bedauernswert sind, wäre das doch zu einfach ....



    Zitat

    Ich kapiere gerade nicht so recht, wo hier das Statement Stress ist böse herkommt und wo gesagt wird, das ein Hund, der auch mal Gas gibt, gleich ein unausgeglichener Hibbel ist, der nicht abschalten kann. :ka:


    Frank - da gibt es eine ganze Reihe von Postings in diesem Thread, die genau in die Richtung gehen.


  • Das geht im Forum aber auch anders rum wenn Hundesportler anderen Hundehaltern vorwerfen ihre nicht im Verein trainierten Hunde wären "lethargisch und phlegmathisch", gell?

  • Zitat

    Und wenn ein Hund schon im Hausflur nicht abwarten kann, dass es rausgeht, da rumhüpft und fiept, ist es dann so verkehrt dass der Hund sich wohl ähnlich vorm Sport aufführt?
    Und wenn er es nicht tut, aber zuhause schon ist er anscheinend besser zum Sport als zum Alltag erzogen worden (nur wen das stört, scheint ja Leute zu geben, die da nicht gleich dem Hund nen Knebel ins Maul stopfen wollen :lol: )


    Und ruhig warten kann und sollte ich erwarten können. Und es geht nicht ums Hochfahren, sondern ums nicht Wieder runterfahren... (wie schrieb i-wer hier so schön... "kommt wieder runter ... irgendwann".


    Weil Du mich hier direkt zitierst - damit eines klar ist ...


    Mein Hund fiept nicht, kläfft nicht, kreischt nicht ... die dreht anders auf. Das kann ein Hund auch völlig lautlos.


    Und ja - sie kommt wieder runter. Wenn man sie runterkommen lässt. Je weniger man da eingreift, desto schneller geht es.


    Dauerte nur ein Weilchen, bis ich das einfach hinnehmen konnte - dank Leuten, die der Meinung sind, ein Hund hat immer nur lieb und brav auf dem Sofa rumzuliegen und sich nicht zu mucksen. Und man darf Hund um Gottes Willen nicht mal hochpushen lassen weil Hund das ja gar nicht gut tut.


    Seitdem ich auf solche Leute nichts mehr gebe und das Chaostier erst mal die ersten paar Minuten hochdrehen lasse ohne gegensteuern zu wollen, ist sie auch ganz schnell wieder unten. Dauert keine 5 min beim Spazierengehen und auch auf dem Hundeplatz - aus dem Auto raus kurz noch Gassi gegangen und Hund ist wieder runtergefahren und kann klar denken.


    Die Versuche sie runterzufahren haben immer nur genau das Gegenteil bewirkt, sie wurde hibbeliger, nervöser, richtig gestresst - da war nix mehr mit Eustress, das war dann schon so richtig Distress. :mute:



    Und? Die Leute sind völlig geschockt, wenn sie auf die "die ist aber völlig gaga, und warum lässt Du sie so auf der Leine rumkauen, nimm ihr die doch weg" Kommentare als Antwort bekommen "wieso? Sie kaut schon seit über 10 Jahren auf dieser Leine rum, da wird es auf ein paar Jährchen auch nicht mehr ankommen" :headbash:



    Zitat

    Der schlendert beim Gassi durch die Gegend, schnuppert und lässt die Seele baumeln.


    Und? Macht mein Chaostier auch, wenn ich sie lasse ... sprich wenn ich nicht meine, ihre erste Erregung künstlich drosseln und sie in einen phlegmatischen Lethargiker verwandeln zu müssen.



    Zitat

    Hole ich das Dummy hervor, stellen sich die Ohren auf, er guckt zu mir, spannt sich an. Dennoch kann ich ihn dann absetzen und auf Los saust er los, aber vermutlich ist er einfach nur langsam und untriebig.
    Vielleicht aber einfach nur konzentriert und dennoch ruhig bei der Sache?


    Und? Kann mein Chaostier auch ... wenn ich nicht versuche, ihre Erregung zu unterdrücken ... ganz einfach ...


    Das alles kann auch ein durchgeknalltes Chaostier ohne Probleme - wenn man die Verhaltensweisen annimmt und nicht versucht, das Wesen des Hundes zu unterdrücken und den Hund zu etwas anderem zu machen als er ist.


    Man muss halt lernen, diese Erregung richtig zu kanalisieren. Unterdrücken wollen ist da nichts, das führt nicht dazu, dass Hund auf Dauer lernt, wie man mit Erregung zurechtkommt.

  • Zitat

    Jupp, man sollte sich doch nicht 'nur' auf (s)einen guten Trainer verlassen!


    Gewiss ist es von grossem Vorteil, wenn man wissende & helfende Hände zur Seite hat, wenn aber die Basis, nämlich das Team sein mit seinem eigenen Hund und auch das erkennen, was man erreichen möchte nicht stimmt, nützt einem auch der beste Trainer wenig, dann steht man sich und auch dem Hund meistens nur im Wege ...


    Aber der gute Trainer ist für mich nur dann gut, wenn er einem genau das mitgibt: wie man ein gutes Team wird. Nur das ist für mich, nach meiner Definition, ein guter Trainer.


    Der muss mir nicht zeigen, wie ich meinem Hund das und das beibringen kann, nach der und der Lehre. Ich muss den auch nicht jede Woche sehen. Nein, er sollte mich analysieren, meinen Hund analysieren und mir dann vielleicht 2 oder 3 Dinge an die Hand geben, mit denen wir die Beziehung zum Guten hin transformieren können. So machen wir es, und wenn wir die 2, 3 Dinge beherzigen und das unser Team beeinflusst, können wir uns - nach 3-4 Monaten - wiedersehen und dann sind die nächsten Dinge dran - meist dann schon Feinheiten.


    So machen wir das zumindest, denn mein Trainer ist gute 300 km entfernt. Das Arbeiten und Üben müssen wir so alleine machen - da habe ich niemanden zur Seite, ausser per E-Mail. Aber wie es geht, zeigt er uns. Das gibt mir die Sicherheit, nicht auf dem Holzweg zu sein.

  • Zitat

    Man muss halt lernen, diese Erregung richtig zu kanalisieren. Unterdrücken wollen ist da nichts, das führt nicht dazu, dass Hund auf Dauer lernt, wie man mit Erregung zurechtkommt.


    Das hast du schön formuliert. Ich arbeite so gerne mit dieser Erregung und danach gibts von alleine Ruhe und dann auch Bauchi kraulen. Aber wenn der Kerl, nee der Kleine tuts auch schon, auf den Platz kommen wird in ihrem Sinne gefeiert und dann nehm ich was sie anbieten und nutze ihre Energie einfach und sie sehen mir jetzt nicht nach durchgeknallt aus wenn sie im Alltag mit in der Musikschule dösen oder durch die Stadt wackeln. Aber wenn ich sie, egal wo, frage ob wir was tun wollen, gibt es weiße Watteexplosionen. Und genauso muss das für mich sein. Sie wissen wann und wo sie richtig aufdrehen können, und zumindest der Große hat gelernt sich zurückzunehmen wenn es unpassend ist- der Kleine wird auch noch rausfinden wie das geht.


    Es gibt doch nichts schöneres als einen Hund zu haben der alles stehen und liegen läßt um mit dir zusammen zu arbeiten und danach zufrieden mit dir kuschelt.

  • Zitat

    Das hast du schön formuliert. Ich arbeite so gerne mit dieser Erregung und danach gibts von alleine Ruhe und dann auch Bauchi kraulen. Aber wenn der Kerl, nee der Kleine tuts auch schon, auf den Platz kommen wird in ihrem Sinne gefeiert und dann nehm ich was sie anbieten und nutze ihre Energie einfach und sie sehen mir jetzt nicht nach durchgeknallt aus wenn sie im Alltag mit in der Musikschule dösen oder durch die Stadt wackeln. Aber wenn ich sie, egal wo, frage ob wir was tun wollen, gibt es weiße Watteexplosionen. Und genauso muss das für mich sein. Sie wissen wann und wo sie richtig aufdrehen können, und zumindest der Große hat gelernt sich zurückzunehmen wenn es unpassend ist- der Kleine wird auch noch rausfinden wie das geht.


    Es gibt doch nichts schöneres als einen Hund zu haben der alles stehen und liegen läßt um mit dir zusammen zu arbeiten und danach zufrieden mit dir kuschelt.


    Same here. Mich stört es gar nicht, wenn meine Hunde schon an der Tür hibbelig werden, wenn ich bestimmte Sachen an habe, die denen signalisieren: Jetzt gehts zur "Arbeit". Im Gegenteil, das zeigt mir, das sie wissen was jetzt kommt und sich "drauf einstellen". Beim Training fordere ich teils regelrecht den Trieb heraus. Wenn ich den Triebe dann nicht mehr lenken könnte, würde ich es nicht machen. Aber da ich keine Triebbolzen habe, werde ich das auch weiterhin so handhaben. Ich arbeite teils sogar lieber mit einem Hund, der weiß was nun kommt und mega hibbelig ist. Meiner Meinung nach, lässt der sich einfacher lenken als andere Hunde. Klar haben die Hunde Stress, aber das ist positver Stress. Und jeder Sport, den man richtig ausführt fordert positiven Stress. Und wenn die Hunde dann noch super mitmachen, ist doch alles ok.
    Aber man muss als Halter eben damit umgehen können...

  • Lockenwolf, deine Jungs kommen aber eben wieder runter nachdem du sie aufgedreht hast oder? Und sie fangen nicht an, stundenlang zu bellen, umherzurasen und wenn man sie dann an die Leine nimmt und was will, dich zu beißen oder tun sie das?
    Und Cindy, ich kenne deine Hunde nicht, kein Stück ich gehe aber mal davon aus, dass du deine Hunde einschätzen kannst und wenn es bei deiner Hündin so ist, dass sie besser alleine runterfährt ist das wohl so.
    Bei meinem Hund ist dem aber nicht so und er kann erst runterfahren, wenn ich einen Riegel vorschiebe, ihm also sage "Ok mein Freund, es reicht mal wieder, du bist jetzt ruhig oder es gibt Stress und zwar mit mir". Da er sehr sensibel ist, braucht es da nicht viel, heute hatte er ein wirklich wildes Jagdspiel mit Logray gemacht und danach hab ich ihn eingegrenzt (verbal) und er ging schnüffeln und hat sich danach hinlegen lassen (per Kommando, aber das Freizeitmäßige, kein Platz) und blieb ruhig da liegen ohne sich reinzusteigern, was er sonst macht, wenn man ihn beim Aufgedrehtsein nur per Kommando zu was bringen will.

  • Warum rechtfertigst Du Dich denn ständig, dass Dein Hund keinen Sport macht? Wartest Du darauf, dass Dir jemand widerspricht?
    Bei der Diskussion ist denk ich allen klar, dass es individuell vom Hund abhängt.


    Meiner kommt mittlerweile auch nur noch selten in den Genuss des Dummys. Es mangelt nicht an Trieb und er hätte bestimmt "Spaß" am regelmäßigen Sport, aber der Foukus liegt beim ihm (noch) wo anders. Wird jetzt niemand ein Drama draus machen.


    Manche Hunde brauchen m.M.n. den Sport, manche haben Spaß dran und würden ohne auskommen und andere pfeifen drauf.
    Schaden tut er erst, wenn man den Hund zwingt und/oder dessen Grenzen nicht kennt.

  • Das mit dem Runterfahren ist doch wie beim Skifahren :D : wer nicht bremsen kann, sollte es tunlichst lassen, allzu steil und schnell den Berg runter zu fahren.


    Mein Hund darf sich gerne austoben und auch austicken: solange ich weiss, wie er zu bremsen ist bzw. wie es in Bahnen zu lenken ist, ist das ja kein Problem. Aber meiner Erfahrung nach muss man das üben, damit der Hund lernt, umzuswitchen und beide ein besseres Gefühl für die Feinheiten kriegen - abgesehen davon, dass es auch auf den Hund ankommt, siehe Nightst..


    Dieses On-Off, also das Switchen zwischen Hochfahren und Impulskontrolle kann auch sehr viel Spass machen für Beide: z.B. beim Zergeln und Aus! Oder überhaupt bei der Aus-Übung, indem man nicht tauscht, sondern den Hund lehrt, den Fang zu öffnen, den Gegenstand aber im geöffneten Maul hält bis zum Signal Nimms!.


    Ich glaube halt, mit Hundesport - wobei ich da auch konzentriertes Nasenarbeiten dazu zähle - kann man genau diese Kommunikation oder Zusammenarbeit verbessern und das kommt auch dem Alltag zugute.


    Das ist für mich irgendwie noch wichtiger als das, dass es mein Hund direkt "braucht" und auch wichtiger als die Bewegung an sich, denn die ertobt er sich auch mit seinen Kumpels.

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