Passanten stellen, wo fang ich an?

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe ein Problem mit Buddy (intakter Rüde, wird Anfang Mai 2 Jahre alt, Doggen-Mix).


    In seiner schlimmsten pubertären Phase, war er fast ausschließlich an der 15 m Schleppleine gesichert. Unser Problem war damals vor allem anderen Hunde. Zeitweise hat er versucht zu jedem Hund zu rennen, der uns begegnete.
    Durch intensives Training haben wir das dann in den Griff bekommen und seit kurz vor Weihnachten lief er meist offline.
    Zwar waren andere Hunde immer noch äußerst interessant, aber er blieb (auch wenn er hin und wieder noch überlegte, was sich mehr lohnt ;) ) abrufbar.


    Ich war echt stolz und froh.
    Doch seit Anfang der Woche hat er sich was neues ausgedacht.
    Am Dienstag ging ich tagsüber in den Park und ließ ihn frei laufen. Kurzzeitig war er etwas angespannt und schaute aus, als hätte er einen anderen Hund gesichtet. Ich rief ihn ab, sah mich um, konnte aber nichts entdecken. Also gab ich ihn wieder frei.
    Da schoß er auf einmal los und rannte zu einer Frau (die zum Glück nichts bemerkte) bremste gut 10 - 15 m vor ihr ab, legte den Kopf schief und kam freudestrahlend zu mir zurück gerannt.
    Ich leinte ihn dann vorsichtshalber an.
    Ich hatte keine Ahnung, welcher Teufel ihn da geritten hatte. :ka:


    So am nächsten Tag ging ich nachts mit ihm die letzte Runde und traf zufällig seine Lieblingshündin + deren Besi und wir ließen die beiden nochmal kurz spielen.


    So und wieder sah ich, dass Buddy etwas sichtet. So vom letzten Mal etwas vorsichtiger geworden, rief ich ihn ran (was auch klappte), lobte ihn und wollte ihn gerade anleinen, da fegt der Ar*** doch wieder davon, rennt zu nem Passanten, der am anderen Ende durch den Park läuft, und stellt ihn.
    :hilfe:


    Ich muss dazu sagen, dass ich mir bewusst bin, dass Buddy ne große Portion Schutztrieb besitzt.
    Gerade nachts waren Männer (die direkt auf uns zu kamen) ihm ein Dorn im Auge.
    Allerdings wusste ich das und es reichte dann immer aus, ihn kurz vorher zu mir ins Fuß zu rufen.
    Tagsüber waren ihm alle Menschen immer egal, ob nun offline oder mit Leine.
    Und auch jetzt ist nicht jeder Passant (ob tags oder nachts) ein Feind. Der Großteil ist ihm schlichtweg egal.


    So lange ich noch nicht weiß, was nun der Auslöser ist, läuft er wieder an der Schlepp.
    Aber dessen ist er sich durchaus bewusst und versucht gar nicht zu anderen Hunden oder Passanten zu laufen.


    Also: Wo fange ich jetzt im Training an? Bei der “Ich renne zu jedem Hund hin “-Geschichte wusste ich wenigstens, auf welchen Reiz ich reagieren musste. Aber nun?


    Bin etwas ratlos und hoffe, hier kann mir jemand helfen.


    (Sorry, dass es so lang wurde. :ops: )


    Lg

  • Ich schupps nochmal.


    Hat denn vielleicht jemand ein ähnliches Problem (gehabt) und wie geht ihr damit um oder wie seid ihr damit umgegangen?


    Lg

  • Ich habe das Problem nicht gehabt. Allerdings würde ich aufgrund des Alters auf Unsicherheit/Angst tippt. Hast du diesbezüglich schon einmal etwas im Alltag bemerkt?


    Zählt er deiner Ansicht nach eher zu den Spätentwicklern (wobei ich bei dem Rassemix davon ausgehe).


    Evt. haben genau die Menschen dann was extrem Unheimliches, was du nicht erkennen kannst.


    Aimees Horror waren in solchen Phasen Kinderwagen. Da ist sie richtig panisch geworden und hatte wirklich nie was schlechtes erlebt und ist allgemein auch eher souverän.


    Sollte das der Auslöser sein, würde ich ihn an der Schleppleine behalten, bis er wieder 'stabiler' ist. Gleichzeitig Abruf üben und und und ;)

  • Also meiner hat auch ab und an die Anfälle mit Passanten stellen - egal ob mit oder ohne Leine, nachts oder tags............. aber es sind immer Männer.
    Nun weiß ich ja bei meinem von seinem Vorleben - und er geht vor aus Angst, so hat er es knapp 3Jahre ja "gelernt "


    Ich klickere diese Situationen bzw fang schon an wenn er einen Mann sichtet und sich dann anspannt. Und in den meisten Fällen komme ich damit weiter d.h. er schmeißt sich nicht pöbelnd in die Leine sondern lässt sich vom Klicker in etwas entspanntere Stimmung versetzen.
    Ich nutze den Klicker grundsätzlich um ihm alles Unheimliche, Fremde und Angstauslösende schön-zu-klickern.
    Damit erziele ich gute Erfolge - dafür ist der Klicker aber auch fast an meinem Handgelenk festgewachsen..... :D


    Zusätzlich arbeite ich natürlich daran, ihm grundsätzlich mehr Sicherheit zu geben und versuche weiterhin, meine Führungsqualitäten in Richtung Souveränität, Gelassenheit und Wahrhaftigkeit auszubauen...........

  • Unsicherheit habe ich noch nicht bei ihm bemerkt. Er ist recht souverän, manchmal ein wenig zu stürmisch.


    Was mir kurz vorher aufgefallen war, dass er in letzter Zeit etwas guckig ist, soll heißen, dass er sich in letzter Zeit sehr häufig umdreht (auch wenn da niemand ist) und dadurch schon etwas nervös wirkte.


    Spätentwickler ist er ja tatsächlich, vielleicht ist er also gerade doch unsicher und ich habe es nur noch nicht bemerkt. :ops:


    Dass wäre wenigstens ein Ansatz, an dem ich arbeiten könnte.


    An der Leine ist er übriges völlig entspannt, lässt auch jeden völlig gelassen an uns vorbei ziehen. Könnte es sein, dass die Leine (und somit die Verbindung zu mir) ihm Sicherheit gibt?


    Und wenn ich es mir recht überlege, bin ich wahrscheinlich (gut, dass sowieso) der Auslöser. Wahrscheinlich war ich einfach zu angespannt, wenn er offline lief, da ich ja permanent die Umgebung abscannen musste, ob irgendwo sich ein Hund nähert.


    Ach Mensch, nun habe ich gehofft, wir sind aus dem Gröbsten raus. ;)


    Ich danke euch erstmal für eure Antworten! :gut:


    Lg

  • Zitat

    Was mir kurz vorher aufgefallen war, dass er in letzter Zeit etwas guckig ist, soll heißen, dass er sich in letzter Zeit sehr häufig umdreht (auch wenn da niemand ist) und dadurch schon etwas nervös wirkte.


    Ich kann dir nicht wirklich helfen, sorry, aber das wäre genau der Punkt für mich, der mir zeigt, dass mein Hund wegen irgendwas unsicher ist.

  • Hallo,


    ich merke das bei meinem Spanier immer wenn es wärmer wird.
    Klingt erstmal komisch, ist es aber nicht.


    Im Winter sind alle Menschen irgendwie zuhause eingegraben. Es begegnet einem selten jemand und plötzlich scheint die Sonne und alle krabeln aus ihren Löchern.
    Es sind gefühlt 10 mal mehr Menschen unterwegs.


    Die ganze Umwelt ändert sich und da braucht Filou auch immer mal wieder ein oder zwei Wochen bis er sich an die dann herrschenden Geräusche gewöhnt hat und nicht alles meldet und anzeigt was er sieht.


    Das ist bei vielen Hunden der Auslöser.


    Ich hab meine Nachbarn im Garten z.B. vier Monate nicht gesehen. Jetzt sind sie wieder täglich draußen.

  • Zitat

    Und auch jetzt ist nicht jeder Passant (ob tags oder nachts) ein Feind. Der Großteil ist ihm schlichtweg egal.


    Vielleicht liege ich ja total falsch mit meinen Gedanken....


    Gibt es zwischen diesen Menschen irgendwelche Parallelen? Tragen sie bestimmte Sachen wie lange Mäntel oder große Taschen etc, die die Silhouette der Personen verändert?


    Wenn Du da einen Anhaltspunkt hättest, könntest Du gezielt trainieren


    Dago hatte damit als Junghund ein Problem, weil er wohl nicht einordnen konnte, warum manche Menschen mit bestimmten Dingen so groß aussahen

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