Sind Hunde eifersüchtig?
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Ich zitier Lucanouk jetzt mal hier rein (von dem Thread: https://www.dogforum.de/sind-hunde-eifersuchtig-t159893.html)
ZitatAlles anzeigengenau das fett markierte stellt doch die grundmotivation zur ressourcenverteidigung bei mensch und hund dar.
im endeffekt ist das wortklauberei.
menschen reagieren z.b. auch eifersüchtig, wenn der eigene partner mit einem anderen menschen schläft, auch wenn der partner ihn liebt. es gibt menschen, die mit mehreren menschen sexuell aktiv sein können, ohne ihren partner weniger zu lieben.also wäre hier die eifersucht irrational, weil man den menschen nicht verliert, nur weil er sich anderweitig vergnügt. trotzdem sind wir eifersüchtig - weil wir die zärtlichkeiten mit dem partner als privileg betrachten, das nur uns zusteht. es geht hierbei einfach um die ressource "partner", also besitzanzeigendes verhalten, auch wenn wir menschen uns das nicht eingestehen wollen. es ist nicht mehr oder weniger als das, was beim hund abläuft. er zeigt seinen "besitz", seine privilegien an.
und natürlich hat man angst, das zu verlieren, was man liebt. ganz egal, ob man ein hund, ein mensch oder ein zebra ist.
die grundlagen hierfür sind die bindungs- und eifersuchtshormone: oxytocin und vasopressin sind die gleichen wie beim menschen. oxytocin ist das bindungshormon, das ohne das eifersuchtshormon vasopressin einfach nicht kann.
diese beiden hormone bedingen einander: was du liebst, möchtest du nicht teilen und auch keinesfalls verlieren.
evolutionstechnisch macht das durchaus sinn, gerade bei sozialen gruppentieren. denn ohne diese feste paarbindung können einige arten nicht überleben, weil es garantiert sein muss, dass der nachwuchs optimal versorgt wird.das wolfspaar beispielsweise lebt monogam und wird jeden ernsthaften störfaktor innerhalb der beziehung eleminieren. dazu gehört auch die konkurrenz.
man kann hier also problemlos von echter eifersucht aufgrund einer exklusiven bindung sprechen. ohne eifersucht keine bindung.
allerdings gibt es auch hunde und menschen, denen eine andere grundmotivation in der sozialmotivierten aggression zugrunde liegt: besitz als statussymbol, als untermauerung des eigenen sozialen rangs innerhalb der gesellschaft.
es gibt menschen, die grundsätzlich immer die erste geige spielen wollen, die immer die schönsten, tollsten oder interessantesten personen im raum sein wollen und deshalb neidisch auf jede art von zuneigung sind, die nicht ihnen zukommt. gerade in szenen, in denen es zu einem starken zahlengefälle zwischen männern und frauen kommt, kommt es nicht selten zu ausgesprochener stutenbissigkeit zwischen frauen und machtkämpfen zwischen männern. wir frauen sind da glaub ich um einiges schlimmer als männer und wollen die einzigen sein, die bewundert werden. andere hübsche frauen sind da große störfaktoren.in tests hat man herausgefunden, dass frauen immer erst rivalinnen abchecken, bevor sie sich den attraktiven mann genauer angucken.
dieses verhalten ist erst einmal natürlich. steigert es sich allerdings ins ungesunde, spricht man von narzismus und einen enorm egozentrischen verhalten.
die motivation ist hier ganz klar ressourcenkontrolle und ein geringes selbstwertgefühl, gepaart mit einer schlechten frustrationstoleranz....profilierungssucht.und es gibt hunde, die jeden einzelnen menschen, ganz gleich ob es sich um den bindungspartner handelt oder einfach nur um einen beliebigen menschen handelt, für sich beanspruchen.
hier handelt es sich ebenfalls um eine übersteigerte kontrolle der ressourcen, gepaart mit einer schlechten frustrationstoleranz/profilierungssucht.das ist natürlich etwas komplett anderes, als die echte eifersucht. doch es gibt beide varianten bei hunden, sowie auch bei menschen.
denn wir alle bestehen aus den gleichen hormonen.
Viel Spaß mit deinem Welpen und den Großen!! LG, Elisabeth & Mona
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Hallo,
hast du hier Sind Hunde eifersüchtig? schon mal geschaut ?*
Dort wird jeder fündig!-
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Das ist eine sehr gute und genaue Erklärung.
Danke, an Lucanouk und an Papaya77, fürs reinkopieren.
Dann würde sich die nächste Frage stellen: "In wie weit ist es tatsächlich ein Fehlverhalten?" :ua_lookaround:
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Zitat
Dann würde sich die nächste Frage stellen: "In wie weit ist es tatsächlich ein Fehlverhalten?" :ua_lookaround:
Fehlverhalten ist es dann, wenn es unangemessen oder unerwünscht istund das ist halt Definitionssache, meist subjektiv
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Eben, das ist subjektiv.
Was ich persönlich niemals dulden würde ( mich selbst als Ressource verwalten / verteidigen lassen) finden andere HH " süss" und überhaupt nicht unangemessen. Alles schon erlebt. -
Zitat
Eben, das ist subjektiv.
Was ich persönlich niemals dulden würde ( mich selbst als Ressource verwalten / verteidigen lassen) finden andere HH " süss" und überhaupt nicht unangemessen. Alles schon erlebt.
"Guck mal, der möchte mich beschützen. Das find ich toll"genau sowas

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Bei einem Einzelhund kann man ja vielleicht noch selbst entscheiden wie weit man "Eifersucht" tolerieren möchte, bei mehreren Hunden sind dann doch Probleme vorprogrammiert.
Hier hat sich gerade alles anders als erwartet aber genau wie tüpfels es beschrieben hat, entwickelt.
Alle kümmern sich um den Welpen. Fiepst er nur einmal leise, kommen die Großen angelaufen um zu sehen was er hat. Wenn es nach den Beiden ginge,dürfte er ALLES im Moment. Er darf an ihre Futternäpfe,er darf ihre Knochen,er darf auf ihre Liegeplätze.
Im Spiel hat er dem Großen ins Bein gezwackt,und der schüttelt anschließend sein Bein als hätte ne Fliege drauf gesessen.Ich hatte den Kleinen auf dem Schoß und meine Hündin hat sich zufrieden grunzend neben mich gelegt.
Das ist gerade soooo schön.
Ich versuche dem Kleinen trotzdem zu zeigen welcher Napf seiner ist (er bekommt ja auch anderes Futter). Ansonsten werde ich mich wohl nicht einmischen wenn es nicht nötig ist, hoffe dass ist richtig so.Ist das Verhalten meiner Hunde normal? Kann man davon ausgehen dass sie ihn akzeptiert haben?
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Zitat
Bei einem Einzelhund kann man ja vielleicht noch selbst entscheiden wie weit man "Eifersucht" tolerieren möchte, bei mehreren Hunden sind dann doch Probleme vorprogrammiert.
Hier hat sich gerade alles anders als erwartet aber genau wie tüpfels es beschrieben hat, entwickelt.
Alle kümmern sich um den Welpen. Fiepst er nur einmal leise, kommen die Großen angelaufen um zu sehen was er hat. Wenn es nach den Beiden ginge,dürfte er ALLES im Moment. Er darf an ihre Futternäpfe,er darf ihre Knochen,er darf auf ihre Liegeplätze.
Im Spiel hat er dem Großen ins Bein gezwackt,und der schüttelt anschließend sein Bein als hätte ne Fliege drauf gesessen.Ich hatte den Kleinen auf dem Schoß und meine Hündin hat sich zufrieden grunzend neben mich gelegt.
Das ist gerade soooo schön.
Ich versuche dem Kleinen trotzdem zu zeigen welcher Napf seiner ist (er bekommt ja auch anderes Futter). Ansonsten werde ich mich wohl nicht einmischen wenn es nicht nötig ist, hoffe dass ist richtig so.Ist das Verhalten meiner Hunde normal? Kann man davon ausgehen dass sie ihn akzeptiert haben?
Ich weiß es nicht genau...aber Copper hat sich damals in der Anfangszeit bei Breandán auch ähnlich verhalten...ich habe da eher vermutet, dass Copper ihn einfach nicht "ernst" nimmt
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@ Maanu:
" Ja, der mag das nicht, wenn ich andere Hunde streichel...deswegen lass ich das lieber... " -
Zitat
@ Maanu:
" Ja, der mag das nicht, wenn ich andere Hunde streichel...deswegen lass ich das lieber... "
wir haben hier anscheinend doch die gleichen Leute ab und an
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Um nochmal auf die Frage mit den dazwischen drängelnden Hunden zurück zukommen, sollte man diese auch maßregeln, wenn sie einfach NUR drängeln und etwas aufdringlich sind, dabei dem anderen Hund gegenüber aber nicht aggressiv? Kann man da mal ein Auge zudrücken oder meint ihr das kann sich dann im Laufe der Zeit zu Aggressivität steigern?
- Vor einem Moment
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