Leinenführigkeit - ich bin frustriert!

  • Puh, das war jetzt schon viel, zwei Dinge sind mir aufgefallen beim Lesen.
    Als erstes der Satz: die Leine steht auf 1,50.
    Solange die Leinenführigkeit nicht 100%ig klappt, würd ich die Leine nicht verstellen. Auch mit der Schleppleine wirst Du nicht drumherumkommen das Leinenende "anzusagen" - es sei denn Du möchtest Dir ne Schulter auskugeln oder nen Freiflug. Reinbrettern ist etwas, was man nicht braucht.
    Es ist auch wichtig für den Hund zu lernen wo das Ende ist - und es ist ungemein schwieriger, wenn er das immer neu rausfinden muss, fühlt sich auch nicht besonders an. Leichter wirds für beide wenn das Ding immer gleichlang ist.
    Zumindest am Anfang.

    Das zweite war die Sache mit dem Verfolgen, Kontrollieren und Buch lesen - bei einem dauerhibbeligen Hund.
    Hier verstehe ich nicht warum Du ausgerechnet dann übst, wenn Du selbst Ruhe hältst (Hinsetzen und lesen). Gleichzeitig schielst Du über den Buchrand zum Hund, was er auch merkt.

    Ich würde das auf den Platz schicken dann üben, wenn er Dich tatsächlich verfolgen will während Du Dich in der Wohnung bewegst und die Ruhephasen z.B. Du liest eher zum Kontaktliegen (Kuscheln, Ruhe) nutzen. Ist ja wurscht wenn eine Hand krault während Du liest. Also gerade da nimmt er eigentlich an Deinem Leben teil, während Du ihn sonst ja quasi "ein Stück ausschließt" z.B. Du wirst nicht verfolgt während Du aufräumst...

    So schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits verlangst Du zwar was (auf den Platz gehen), andererseits bietest Du aber auch was an (wir machen es uns zusammen gemütlich)

  • Hiho!

    Noch ein kurzer Tipp zum Rückruf. Wir hatten in den letzten Wochen auch einen kleinen Motivationseinbruch der darin endete, dass Stuart nur sehr widerwillig und manchmal gar nicht angedackelt kam. Ich habe dann die Leckerchen für "Komm" verbessert und folgenden tollen Tipp in einem Buch gefunden:

    Jedes Mal, wenn du ihn rufst, also auch in ruhigen Situationen, wenn eigentlich gar nichts los ist, drehst du dich nach dem ERSTEN(!!!) "Komm" um und rennst mit vollspeed weg. Das löst bei Hundi den Drang aus möglichst schnell hinterher zu wetzen. Und er wird sich das nach ner Zeit auch für Situationen merken in denen er abgelenkt ist. Das klappt bei uns super.

  • ich rede von über 500 hunden, von denen knapp 200 nach Käse mampfen deutlich schwerer auf Fährte, Trail, in der Freisuche und sogar bei der Dummysuche im hohen Gras arbeiten mußten als ohne Käse.... wie gesagt, manchmal funktioniert es einfach... ;)

  • Ok, Update...

    1.
    Hab mir ne Schleppleine bestellt, aber ne Feldleine bekommen, 5 m, aber mit Halteschlaufe. Und bin noch nicht so richtig über das Schleppleinentraining informiert, also hab ich diese Leine erst mal als Langlaufleine benutzt.

    Leinenführigkeit allgemein klappt besser...

    So lange kein anderer Hund in der Nähe ist!! :muede:

    Heute kam uns unterwegs ein kleiner Schnauzer entgegen, der Besitzer zum Schnauzer sagend: "jaaa, das ist ein gaannnnz grooooßer Hund... jaaa..." :???: nun ja, Sam ging suuper aufmerksam neben mir hier, ganz bei Fuß und zu mir blickend, ich dachte schon - wun-der-bar!!

    Bis wir in Höhe des Herrchens mit Schnauzer waren. :/ Sam ging total in die Leine, zog wie Sau, ich blockte ihn ab und schob ihn quasi weiter, und als wir aneinander vorbei waren, zog er extrem nach hinten und bellte den anderen Hund richtig an. Nicht aggressiv, aber irgendwie halt auch nich schön. Wußte nicht, wie ich anders oder überhaupt reagieren sollte. Was ratet Ihr?

    Es klappt alles wirklich super, so lange kein anderer Hund da ist. Selbst wenn wir an anderen Hunden längst vorbeigegangen sind, hält er die Nase in den Wind, trippelt herum und würde ich nicht eingreifen, hielte ich die Leine wie ein Drachenflieger und er würde auf der gesamten Leinenlänge im Kreis und hin und her laufen.

    2.
    Was die Im-Körbchen-Liegen-Übungen im Haus angehen: Er versucht ganz oft, wieder aufzustehen. Ich hab das jetzt auch probiert, während ich im Haus rumgelaufen bin - er kriecht aus dem Körbchen raus und legt sich direkt davor :???: , er fiept, winselt, liegt nicht ganz im Platz (d. h. Oberkörper etwas aufrechter) usw. Ja Mann wieso denn? :/ Ist das sooo anstrengend für ihn?

    3.
    Was irgendwie neu oder schlimmer geworden ist: Er latscht mir mit Spielzeug hinterher und bellt mich an, dass ich mit ihm spielen soll - dabei habe ich wirklich NIE auf seine Spielaufforderungen direkt reagiert, auch jetzt nicht, weil ich das vor Jahren schon gelesen hatte, dass man das nicht soll und alles von mir auszugehen hat. Find ich irgendwie dreist, aber ich versteh nicht, was der Anlass sein sollte- wie gesagt, manche Dinge klappen besser, ich hab vieles überdacht und einiges anders gemacht - aber ich versteh nicht, warum er jetzt so anfängt. Pubertät?

  • Zitat

    nun ja, Sam ging suuper aufmerksam neben mir hier, ganz bei Fuß und zu mir blickend, ich dachte schon - wun-der-bar!!


    Hast Du es ihm auch gesagt, oder nur gedacht?
    Und bist Du einen Bogen gelaufen? Oder direkt am Schnautzer vorbei?

    So etwas muss man mit etwas Abstand beginnen, und immer fein loben, solange der Hund ruhig ist!
    Bei meinem habe ich angefangen, Übungen in Sichtweite von anderen Hunden zu machen, und als Belohnung gab es Spiel am Körper. Erst, als er sich da ganz auf mich konzentrieren konnte, habe ich den Abstand zu anderen Hunden langsam verringert.

    Das "Platz" habe ich auch ganz langsam aufgebaut, erst "Platz" und ich stand daneben, sobald er entspannt war, aufgelöst, dann erst ein paar Schritte weg und immer erst aufgelöst, wenn er entspannt war. So hat er gelernt, es hat keinen Zweck unter Spannung zu sein, weil dann passiert sowieso nichts!

  • Ich hab ihm das auch gesagt - ich hab die ganze Zeit und viel gelobt - bis er dann rüberzog bzw. bis die Aufmerksamkeit dann futsch war.

    Ich bin dran vorbeigegangen. Er ging links von mir, auf der Seite des anderen HH + Hund. Aber das hatte sich einerseits so ergeben, andererseits geht er immer links. Wenn möglich, führe ich den Hund so dass ich dazwischen laufe.

    Ob das mit Übungen in Sichtweite anderer Hunde geht... gute Idee, ich hätte ja meine Zweifel. Werds mal probieren.

  • Ich würde den Hund generell so führen, das Du dazwischen bist, nicht nur wenn möglich!
    Diese Nähe zu anderen Hunden scheint ihn zu überfordern, und wenn Du als Puffer dazwischen gehst, kannst Du ihm besser signalisieren, das Du es regelst.
    Und mit den Übungen musst Du halt den Abstand so wählen, das es ihm möglich ist, sich auf Dich zu konzentrieren!
    Wenn es nicht klappt, seid Ihr zu nah.

  • So, wir haben heute in leeren Park das "umdrehen und in eine andere Richtung laufen" probiert. Immer wenn Henry zu weit vor ist/kurz davor war in die Leine zu laufen habe ich umgedreht. Durfte ihn dann 10m hinter mir herschleifen bis er wieder vor ist und das ganze in die andere Richtung weiterging. Zwischendurch habe ich ihn immer wieder schnüffeln lassen und Pause gemacht. Wir haben etwa 15min geübt und es hat überhaupt nichts gebracht außer, dass Henry verwirrt war und überhaupt nicht mehr wusste was Sache war.
    Das einfach nur stehen bleiben klappt bisher besser, nur schaut er mich NIE an wenn wir draußen sind. Sag ich seinen Namen oder sonst was- keine Reaktion. Bleibe ich stehen und bin ruhig- keine Reaktion. Wenn er wirklich vor will dann kann ich auch 5min stehen bleiben und sobald wir einen Schritt vor gehen rennt er in die Leine. Außerdem läuft er immer gerade da wos interessant ist. Meist an der Häuserwand oder zur Wiese hin, aber wenns auf der anderen Seite etwas spannendes gibt, dann läuft er mir direkt vor die Füße. Abdrängen klappt bei ihm nicht, er ist so klein, dass er einfach meinem Fuß ausweicht. Oder sich anrempeln lässt und ich fast hinfalle um nicht den Hund plattzutreten. Ich lobe ihn verbal und mal mit einem streicheln wenn er gut läuft (was er ja auch ab und zu tut), Leckerchen oder Spielzeug sind ihm draußen egal.
    Ich hab echt keine Lust meinen Hund hinter mir herzuschleifen, bloß weil es nicht in die Richtung geht in die er will.
    Wir müssen noch viel üben, aber hat vielleicht noch jemand einen Tip? Was mache ich falsch?

  • Zitat

    So, wir haben heute in leeren Park das "umdrehen und in eine andere Richtung laufen" probiert. Immer wenn Henry zu weit vor ist/kurz davor war in die Leine zu laufen habe ich umgedreht.

    Probier mal schon viel früher umzudrehen. Also nicht erst wenn er 2 Meter vor dir ist, sondern bereits, wenn der Hund mit dem Körper an deinem Bein vorbei geht.

    Viele Grüße
    Frank

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