Antijagd- und Schleppleinenthread der hundertdrölfste

  • Am Wildtiergehege trainieren könnte helfen, aber auch in den wenigsten fällen. bei manchen Hunden, bei denen der jagdtrieb nicht so sehr ausgeprägt ist, könnte man durch das wildtiergehege eine art Desensibilisierung erreichen. Ist der Hund aber ein jäger, bleibt er das auch. das wichtigste ist die impulskontrolle. die man bei jagdbegeisterten Hunden aber auch nur üben kann, wenn man genug Situationen hat, in denen man es üben kann. man muss also im Wald des öfteren wild begegnen, um mit dem Hund zu üben. da reicht eine frische wildspur schon aus, sofern der Hund ein fährtenjäger ist.


    die impulskontrolle kann man auch an der reizangel prima üben, aber nur, wenn man weiß wie dieses training richtig angewendet wird. das reizangeltraining, wenn es richtig praktiziert wird, kann da schon eine gute jagdalternative sein. mein Hund ist nach einer Trainingseinheit total kaputt.


    eine andere gute alternative ist das legen einer Fährte. die fährtenarbeit wird schritt für schritt aufgebaut. der Hund muss zuerst einmal begreifen, dass er die Fährte wirklich absucht und nicht wie irre durch die Gegend rennt, um die Belohnung zu finden. da die meisten Jagdhunde ja gerne mit der Nase arbeiten, ist die Fährte eine der besten alternativen. ich habe mit einer 1,5m langen Fährte angefangen. diese habe ich dann stück für stück gesteigert. jetzt lege ich eine Fährte die ca. 400m lang ist. jetzt lege ich auch eine Fährte in der Winkel und bögen eingebaut sind. das absuchen einer Fährte ist für den Hund sehr anstrengend, sodass man zu beginn wirklich Fingerspitzengefühl braucht. das heißt den Hund beobachten, sollte er erste erschöpfungsanzeichen geben, wird das training abgebrochen, da der Hund sonst schnell das Interesse verlieren könnte.


    bei der schleppleine ist wichtig zu beachten, dass die leine nur zur Absicherung da ist. die leine darfs sich niemals spannen. wenn der Hund nach vorne rennt, schon ein Kommando geben, bevor, die leine spannt. der Hund prägt sich schnell ein, in welchem Radius er sich bewegen kann, ohne das er von einem Kommando ausgebremst wird. auch wenn er sich hinter seinem Halter festschnüffelt, den Hund nicht kommentarlos ranziehen, sonder ein Kommando geben, dass das weiter gehen signailisiert. der Hund wird sich an den Radius, die die leine hergibt gewöhnen und mit trotten. also man sollte die schleppleine schon mindestens ein Jahr dranlassen, richtiges training anwenden, sodass der Hund sich an den Radius gewöhnt und diesen auch von allein einhält, sodass die leine langsam ausgeschlichen werden kann.


    Jedoch folgen Jagdhunde immer ihrem Instinkt. auch, wenn der Hund sehr gehorsam ist, passiert es, das er plötzlich nach vorne schießt und weg ist. das ist die Aufmerksamkeit des Halters IMMER gefragt.


    Wichtig ist diese punkte zu beachten:


    -Hund immer durch die Schleppleine absichern
    - mit dem Hund trainieren, Sitz, Platz, Bleib auf Entfernung in jeglichen Situationen
    - das kommando Down trainieren (dauert lang) ist aber verlässlich
    - Alternativen bieten, die den Interessen des Hundes entsprechen
    - wie schon gesagt, die schleppleine immer dran lassen, wenn der Halter nicht zu 98% das Gefühl und die Sicherheit hat, dass der Hund abrufbar ist. sonst könnte das bisherige training zu Nichte gemacht werden und ein jagender Hund, kann dem wild erheblichen schaden zufügen.


    Jagdhunde sind oftmals sensiblerer als andere Rassen. man sollte ihnen niemals mit härte, zwang oder Schreierei begegnen. das könnte zu meideverhalten führen oder gar zur kompletten Verweigerung führen. viele jadghundehalter sagen ihre Hunde seien stur und machen nur, was sie wollen. oftmals liegt das aber am Halter, die falsch mit ihrem Hund kommunizieren. der Hund muss seinem Halter vertrauen, das ist das wichtigste. aber durch die oben genannten Verhaltensweisen seitens des Halters könnte dieses vertrauen niemals entstehen.


    mein herz gehört voll und ganz den Jagdhunden. sie sind sehr intelligent, sehr eigensinnig, sie sind sehr sensibel. für den Halter ist es schwer eine balance zu finden, sodass der Hund gern mit dem Halter zusammen arbeitet. Jagdhunde haben einen starken willen, bei dem es schwer ist einzuwirken. aber mit viel Fingerspitzengefühl, Geduld, Verständnis und konsequenz kann man schon bald einen wirklich treuen Begleiter an seiner Seite haben.
    man sagt, dass Hunde ungefähr mit 3 Jahren gefestigt sind, also der gehorsam sich gefestigt hat und dieser dann auch bleibt. mein Hund ist jetzt 2 Jahre alt und ich merke schon, dass er den größten teil schon verstanden und akzeptiert hat. manchmal lässt er sich trotzdem noch mitreißen und ist nur schwer zugänglich. das wird aber immer weniger. ich sichere ihn immer noch mit der schlepp hab, weil mein bauchgefühl mir sagt, wie sind noch nicht so weit.
    ich bin mir aber fast sicher, dass er nicht sein leben lang, an der schleppleine lassen muss. in gebieten in denen nur wenig wild lebt, kann ich ihn schon ohne leine laufen lassen und wir können normal spazieren gehen.

  • Also ich lasse die Schlepp schleifen und sorge lediglich dafür, das das Ende immer in der reichweite meiner Füße ist.
    Wenn er tatsächlich etwas sieht und los rennen will, gebe ich da Kommando STOP so wie ich es ohne schlepp machen würde und steige auf das Ende und hebe es auf.

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    Welche Rasse/Mix ist deine Emma denn? So vom Avatar würde ich fast auf Podenco Mix tippen.. aber sieht man natürlich bei so einem kleinen Bild immer schlecht.


    Gut erkannt, Emma kommt aus Spanien & den Podenco kann man nicht leugnen :)

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    H ich habe halt bammel, das genau bei diesem einen mal was passiert.... das könnte ich mir halt nicht verzeihen.
    ich bräuchte so einen Automaten von einer Windhundrennbahn ^^


    Hehe das habe ich mir bei meinen beiden auch immer gedacht... uns hat zeigen&benennen extrem gut geklappt.
    Dass der Hund bei der sicht von Wild geklickert wird. Heute Morgen war mein mann mit den beiden draussen und lilly blieb stehen als sie zwei hasen gesehen hat. vielleicht wäre das ja auch was für dich? :)

  • Nachdem ich mich ja vor 2 Tagen hier über meine "Jagdsau" ausgelassen habe will ich auch mal kurz etwas positives berichten!! Man muss ja auch mal loben :)


    Gestern Abend, Emma, mein Mann & ich auf unserer Abendrunde. Diese führt an einem kleinen Bach entlang in dem auch ab und zu mal Enten schwimmen.
    Emma im Freilauf (wir waren wieder todesmutig, nachdem sie die letzten Wochen bis auf bei Wildsichtungen toll gehört hat). Freilauf klappte auch super, Emma schaute die Enten im Fluss ganz interessiert an & war nicht sonderlich interessiert, zumindest solange bis die Ente plötzlich zum Abflug durchstarteten & 20cm über der Wasseroberfläche den Bach entlang flogen. Jetzt gab es für Emma natürlich kein halten mehr, sie rannte los, am Ufer entlang neben den fliegenden Enten. Ich normal gepfiffen ( kann ich nicht gut, deshalb war dieser Pfiff wie immer nicht sehr laut & ist vermutlich bei Emma im Jagdmodus nichtmal angekommen) natürlich keine Reaktion von Emma, also griff ich zur Hundepfeife die nur im Notfall eingesetzt wird (In dem Fall war es ein Notfall da der Bahndamm in der Nähe war und ich nicht wusste ob die Enten nicht dorthin abdrehen würden). Aufjedenfall, beim 1. Pfiff aus der Hundepfeife stoppt Emma, dreht um und kommt angeflitzt & das obwohl sie inzwischen bestimmt schon 200m weit weg war. Ich denke ihr könnt euch vorstellen wie ich geschaut habe, denn eigentlich hatte ich nicht erwartet dass das ganze klappt. Hab dann Emma mit Fleischwurst vollgestopft & ganz doll gelobt und weiter gings.
    Natürlich wäre es besser gewesen wenn Emma erst garnicht durchgestartet wäre & ich denke da die Enten geflogen sind hat sie wahrscheinlich ihre Chancen eh nicht sehr hoch gesehen diese zu erwischen (bei einem Hasen wäre es vermutlich schwerer geworden) aber IMMERHIN, vor 6 Wochen hätte das aufjedenfall nicht geklappt.
    So, das wollte ich nur mal loswerden, weil ich gestern so stolz auf meine kleine Jagdsau war :)

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    Für alle mit Schleppleine (mache ich im Wlad ab sofort auch): wenn die Hunde dann Wild sehen und losrennen wollen, also an der Leine ziehen, was grnau macht oder sagt ihr dann? Nur "Nein"?


    Jemand nen Tipp, Idee oder Anregung für mich?


    Besser wäre es, wenn du mit deinem Hund trainierst, bei Wildsichtung ein Alternativverhalten zu zeigen, ruhig zu bleiben und gar nicht erst durchzustarten bzw. in die Leine zu rennen.

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    Besser wäre es, wenn du mit deinem Hund trainierst, bei Wildsichtung ein Alternativverhalten zu zeigen, ruhig zu bleiben und gar nicht erst durchzustarten bzw. in die Leine zu rennen.


    Das ist z.b. mein Plan.
    Aber wie das trainieren, wenn man nur alle paar Wochen Wild sieht?

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    Das ist z.b. mein Plan.
    Aber wie das trainieren, wenn man nur alle paar Wochen Wild sieht?


    Das Problem habe ich (leider!!!) nicht. Mein Hund braucht kein direktes Wild vor der Nase und so setzt sie sich auch schon (oft, leider nicht immer) einfach hin und schaut mich an, wenn sie nur z.B. einen Hauch von Hase, Reh oder was auch immer wittert.
    Sei doch froh, dass alles so gut funktioniert. Trotz des ganzen Trainings wird meine Irre nie von der Leine wegkommen.
    Sorry, das hilft dir jetzt auch nicht viel weiter, wollte dir damit aber eigentlich Mut machen, dass das bei euch bestimmt was wird, wenn du jedesmal, wenn Wild auftaucht, ´nen Plan hast.
    Um gut reagieren zu können, ist es einfach wichtig, dass du es vor deinem Hund siehst!

  • DAS ist normalerweise nicht das Problem. :-) wie gesagt, er sucht es ja auch nicht aktiv. Nur wenn die lieben Tierchen direkt vor oder hinter ihm los rennen, habe ich einfach keine Chance. Und das ist halt bis jetzt so an die 5 mal passiert....

  • Zitat

    Besser wäre es, wenn du mit deinem Hund trainierst, bei Wildsichtung ein Alternativverhalten zu zeigen, ruhig zu bleiben und gar nicht erst durchzustarten bzw. in die Leine zu rennen.


    Und dieser Post bringt jemand jetzt genau was?
    Ich verstehe gerade den Sinn nicht, ehrlicher gesagt.
    Du sagst, man solle trainieren, sagst aber nicht wie. Wo ist da jetzt genau der hilfreiche Anteil des Post also? :???:
    Mein Hund startet je nach Nähe zum Wild nämlich auch durch. Trotz Training.
    Ich wäre also dankbar, wenn du auch nützliche Hinweise bringen könntest, wie man effektiv solch ein Training gestalten kann. :gut:

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