Unsicherheit bei Leinenbegegnungen & untypisches Verhalten

  • Huhu,


    einige kennen uns, die meisten aber wahrscheinlich nicht, deswegen erstmal ein bisschen über uns:


    'Wir' besteht aus meiner 2½Jahre alten Australian Shepherd Hündin (Shila) und natürlich mir, ich bin momentan 14 Jahre alt, und Sorge mich seitdem ich 12 bin (mehr oder weniger) vollkommen alleine um Shila, ich denke auch das ich von mir selber behaupten kann eine gewisse Geistige Reife zu besitzen und mir schon immer meinen Pflichten und meiner Verantwortung bewusst war. Aufjedenfall war ich mal eine lange Zeit, kurz nach Shila's kauf "Dogforumsüchtig":D wurde also immer gut beraten, hab viel gefragt, viel dazugelernt, nette Leute kennengelernt, mich mit vielen getroffen, viel unterstützung erhalten etc.


    Mein Hund wurde gut sozialisiert, hatte viel Kontakt mit anderen Hunden, Menschen und Kindern und war immer ausgelastet... deswegen bitte ich euch schonmal vorab nicht irgendwelche Kommentare abzugeben die in etwa so aussehen:
    'nee, eine 12 Jährige mit einem Hund?! boah... auch noch ein Aussie? war klar das alles schiefgeht... unverantwortungsvolle Eltern!'
    oder welche, die irgendeine ähnlichkeit mit dem genannten Beispiel haben, durfte ich mir schon oft genug anhören.


    sooo, jetzt zum eigendlichen Problem :D:


    Meine Hündin ist seid Sommer letzten Jahres (circa um ihre letzte Läufigkeit rum), immer unsicherer gegenüber fremden oder länger nicht getroffenen Hunden geworden... also meist (wie z.B Heute) spielt es sich wie folgt ab (Beispiel von heute, ein bekannter aber länger nicht gesehener Freundlicher Rottweiler):
    Wir (Shila und ich) nähern uns der Hundebesitzerin mit der bekannten und ruhigen Rottweilerhündin, während diese sich am Unterhalten ist.
    Shila fing auf dem Weg an immer aufgeregter zu werden, und je näher wir dem Hund kamen, desto größer wurde auch ihr Kamm, schließlich beschnupperten sich die Hunde (Shila stocksteif, mit deutlich aufgestelltem Kamm). Ich warnte die Besitzerin, da es sein könnte, dass sie gleich 'drauf geht' aufgrund ihrer Unsicherheit.
    Daraufhin hing Shila auch schon knurrend und bellend in der Leine, ich zog sie zurück, stellte mich auf die Leine und wartete bis wieder ruhe einkehrte,
    nachdem beide Hunde sich beruhigen, versteckte shila sich hinter mir und hielt einen großen Kreis abstand (circa eine Leinenlänge) zum anderen Hund, auch wenn ich auf diesen zugegangen bin... wenn der andere sich näherte, fing Shila an leise zu knurren.
    Nach einer kurzen absprache mit der anderen Besitzerin leinten wir beide Hunde ab, und 'offline' lief alles wieder super, ohne ein sichtliches Zeichen von Unsicherheit oder Ängstlichkeit.
    Nach dem Freilauf konnten wir die Hunde auch wieder anleinen und entspannt nebeneinander hergehen.


    In diesem Fall war es halt auch einfach so, das ich Frau & Hund seid Shila's Junghundzeit kenne, und sie trotzdem so verunsichert war.


    Ich weiß jetzt einfach nicht was ich gegen diese Unsicherheit bei online Hundebegegnungen machen kann.


    Ich freue mich schonmal über jede Hilfreiche antwort und über jeden, noch so kleinen, Tipp.


    Und ich entschuldige mich nebenbei für die Groß- und Kleinschreib, sowie kleinere Grammatische Fehler, da ich den ganzen Text mit meinem Smartphone, um die schlimmste Uhrzeit geschrieben habe :D.


    MfG
    Sarah&Shila :)

  • Hallo Sarah,


    Du hast echt einen schönen Schreibstil für eine 14jährige!


    Ich kann Dir nur sagen, wie ich es mit meiner Hündin handhabe --- meine mag mit zunehmenden Alter auch nicht mehr alle und jeden und wird durchaus mal richtig zickig, wenn ihr einer nicht passt, Hündin halt. :D


    Sie muss aber auch nicht jeden Dahergelaufenen mögen und wenn ihr einer nicht passt, merke ich das im besten Falle vor ihr und bringe sie gar nicht in die Situation, indem ich deutlich dem anderen Hundehalter signalisiere, dass wir beide gerade keine Lust auf Kontakt haben.


    Das klappt meistens. Falls doch ein offline Hund ihr näher kommt als gewünscht, bleibe ich relaxt und gucke mal, was passiert; zickt sie rum, na dann zickt sie halt rum, hätte der HH ja seinen Hund gleich fern halten können. Wird der Hund zu aufdringlich, sodass sie sich öfter wehren muss, löse ich die Anspannung durch zügiges Weiterlaufen oder auch mal Ansprache an den HH möglichst schnell auf.


    Und wenn ich Lust habe, mich mit dem anderen HH zu unterhalten, dann muss sie da auch mal da durch. :p

  • Ersteinmal vielen Dank für deine Rasche antwort, vorallem um die Uhrzeit.:)
    Ich versuche mich einfach mal in Schritten auf deinen Text zu beziehen.

    Zitat

    Hallo Sarah,
    Du hast echt einen schönen Schreibstil für eine 14jährige!


    Dankeschön :) aber, wie ich nun Tagsüber entdeckt habe, sind in meinem Text ein paar Zeitliche und Grammatisch inkorrekte Sätze, vorallem in richtung 'Ende' ..naja, ich schiebs einfach mal auf die Uhrzeit :D

    Zitat

    Sie muss aber auch nicht jeden Dahergelaufenen mögen und wenn ihr einer nicht passt, merke ich das im besten Falle[...]


    Also, bei uns ist es eher so, das sie sich zu JEDEM Hund auf diese art nähert(außer zu denen, die jeden Tag getroffen werden), sogar wenn sie die anderen Hunde seit dem Junghundalter kennt.
    Sie wird aus der ferne einfach schon total aufgeregt, und läuft (angeleint) ein Stück vor, je näher wir einfach an den Hund kommen, desto größer wird auch ihr Kamm.
    [...]

    Zitat

    [...]Das klappt meistens. Falls doch ein offline Hund ihr näher kommt als gewünscht, bleibe ich relaxt und gucke mal, was passiert; zickt sie rum, na dann zickt sie halt rum, [...]


    Dazu, zu 'online trifft offline' hab ich eher die erfahrung gemacht, dass Shila (online) auch nicht so ausflippt wie bei der situation wo beide Hunde online sind.

    Zitat

    Und wenn ich Lust habe, mich mit dem anderen HH zu unterhalten, dann muss sie da auch mal da durch. :p


    Ist bei mir nur möglich wenn die anderen HH nicht so eine art an sich haben, wie:
    "Oh mein Gott, der Hund bellt und hängt in der Leine, was eine aggressive misttöle... der will bestimmt meinem Pupsihasi (Fußhupe) etwas antun :o, schnell allen in der Siedlung erzählen wie böööse dieser Braune Hund ist"
    Ja, klingt schon sehr komisch..hab ich leider aber auch schon erlebt, und das dieses Verhalten auf unsicherheit zurückzuführen ist, wird von den Leiten ausgeschlossen.. es MUSS ja aggressivität sein.

  • Ich würde bei einem so unsicheren Hund keine Leinenkontakte zulassen. Geh einen großen Bogen, dass entspricht auch dem Bedürfnis deiner Hündin, oder lein sie los, damit sie selbst entscheiden kann ob sie hin will, oder einen Bogen machen. Natürlich nur wenn der andere Hund auch frei ist. Sollte sie Tendenzen haben zu flüchten, dann würde ich mit einer Schleppleine arbeiten, aber so wie du das beschreibst ist sie ja freilaufend ganz normal und nicht unsicher.


    Zudem solltest du ihr auch mehr Sicherheit geben. Also zwing sie nicht dazu näher an einen anderen Hund hinzugehen, oder lass den anderen Hund nicht zu ihr wenn sie schon so gespannt ist.
    Meinem Hund hilft bei sowas total der Körperkontakt. Ich stell ihn an meine Beine, so dass er Rückendeckung hat. Gleichzeitig ist das eine Position bei der er weiß, dass ich keinen Kontakt zulasse und durch die lockere Leine entsteht keine weitere Spannung.
    Auch hilfreich kann sein dem Hund Zeit zu lassen. Also wenn ihr einen Hund seht, erst mal stehen bleiben und beobachten. Da musst du aber gucken wie dein Hund reagiert. Wird sie noch nervöser, solltest du Bewegung reinbringen.

  • auch dir vielen lieben Dank für deine antwort :)

    Zitat

    Ich würde bei einem so unsicheren Hund keine Leinenkontakte zulassen. Geh einen großen Bogen, dass entspricht auch dem Bedürfnis deiner Hündin


    Sie war ja aber nicht immer so unsicher, wir konnten vor einer Zeit auch bei Hundetreffen mit über 10 Hunden ohne Probleme teilnehmen.
    Außerdem wohne ich nicht gerade in einer Gegend in der es Plätze gibt wo man keine anderen Hunde 'online' trifft, oder in der es viele Felder gibt, nebenbei bin ich ohne Auto o.ä sehr beschränkt, deswegen würde ich es lieber in den Griff bekommen, und alles tun damit es wieder wie 'früher' wird, da ich mir sonst sehr schlecht entspannte Spaziergänge und Gruppen-Agility Kurse vorstellen kann, außerdem kann man ja an sogut wie allem arbeiten anstatt dem aus dem Weg zu gehen :)

    Zitat

    Also zwing sie nicht dazu näher an einen anderen Hund hinzugehen, oder lass den anderen Hund nicht zu ihr wenn sie schon so gespannt ist.


    Nochmal kurz dazu, sie zieht mich ja dorthin, und wenn sie dann da ist, ist auch ersteinmal paar sekunden ruhe, sie springt halt immer recht plötzlich in dieses Gebelle und in das draufgängerische verhalten um, abundzu passiert es auch garnicht..also es ist nicht so das ich sie zu dem anderen Hund hinzerre.

  • Fangen wir mal mit was grundsätzlichem an:
    Alle Aussies die ich kenne haben eine hohe Individualdistanz und eine nicht unerhebliche innerartliche Aggressionsbereitschaft.
    Keiner von denen findet Kontakte zu Fremdhunde an der Leine wirklich witzig.
    Mit solchen Hunden erarbeite ich zwar auch ruhiges Verhalten bei Begegnungen mit Fremdhunden, aber ohne direkte Kontaktaufnahme. Wenn du dem Hund die Sicherheit gibst, dass du solche Situationen regelst und dafür sorgst, dass kein Hund direkt an sie herankommt, dann kannst du in einem weiteren Schritt auch erarbeiten, dass sie in solchen Situationen einigermaßen entspannt bleibt. Im Moment hat sie aber das Gefühl sie müsste die Dinge alleine regeln...in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt durch die Leine wird sie einer direkten Kontaktaufnahme ausgesetzt OBWOHL sie schon im Vorfeld ihr Unbehagen zeigt...da kann kein Hund ruhig bleiben, der in solchen Situationen auch nur ein bisschen instabil ist...

  • Du solltet mal grundsätzlich über eure Rollenverteilung nachdenken und über deine Art und Weise , wie du deinen Hund führst.


    ICH ENTSCHEIDE
    diesen Satz solltest du dir am besten an deinen Spiegel pinnen.


    Dein Hund hat dich nirgendwo hinzuzerren,!
    du WEISST vorher wie sie reagiert und lässt dennoch Kontakt zu?
    Warum?

  • Zitat

    Du solltet mal grundsätzlich über eure Rollenverteilung nachdenken und über deine Art und Weise , wie du deinen Hund führst.


    ICH ENTSCHEIDE
    diesen Satz solltest du dir am besten an deinen Spiegel pinnen.


    Dein Hund hat dich nirgendwo hinzuzerren,!
    du WEISST vorher wie sie reagiert und lässt dennoch Kontakt zu?
    Warum?


    Ich bin mir der rollenverteilung durchaus bewusst, nur ich hoffe bzw versuche sie abundzu damit etwas zu konfrontieren um ggf. besserrungen loben zu können.


    ..und, Warum? -Weil ich nicht immer komplett ausweichen kann, und oftmals nah an den anderen Hunden vorbei muss, abundzu hängt sie sich schon in die Leine bevor die Hunde sich beschnüffelt haben, weils ihr wohl einfach zu nah wird... aber wenn es keine andere ausweichmöglichkeit gibt...
    ._.


    und abundzu ist es wieder so, das sie total freundlich ist... ich kann es einfach nicht vorhersehen.


    Mal so bisschen von euren Antworten zusammengefasst:
    Ich sollte anderen Hunden aus dem Weg gehen, ihr Schutz und Sicherheit bieten und vorallem auch vermitteln, und nicht gezielt die konfrontation suchen um ggf. an einer besserung zu arbeiten, sondern hoffen das es irgendwann wieder an Sicherheit zugenommen hat?

  • Bogen gehen heißt ja nicht nur ausweichen, sondern dein Hund bekommt wieder Vertrauen in die Leine und in dich. Das ist nicht nur Problemvermeidung. Du arbeitest so durchaus an ihrer Sicherheit.


    Konfrontationen können bei so einem Hund einfach nach hinten losgehen, deswegen würde ich das an deiner Stelle nur mit fachlicher Hilfe, also einem Hundetrainer, machen.


    Und Ausweichen kann man immer ;) Im schlimmsten Fall kann man umdrehen, oder zumindest den anderen Hundehalter bitten seinen Hund nicht zu deinem zu lassen.


    Ich beschreibs dir gern nochmal wie wir das handhaben.
    Kommen wir an eine Engstelle und müssen aber da durch, können nicht umdrehen, dann nehm ich Janosch am Fell und zieh ihn an meine Beine. Nicht so das es weh tut, aber deutlich, damit er weiß er hat jetzt da zu bleiben. Ich stell mich auf die Leine, damit sie locker ist, aber Janosch in der Not nicht weit kann. Dann warten wir bis der anderen Hund vorbei ist und gehen dann weiter.
    Aufgebaut haben wir es erstmal bei niedriger Reizschwelle. Immer wenn er wieder weg wollte habe ich ihn wieder zu mir gezogen und wenn er ruhig stand hab ich das ganze aufgelöst.
    Ich weiß ehrlichgesagt nicht warum, aber diese Methode entspannt ihn so sehr, dass Hund sehr nah an ihn ran kommen können und er schnauft nicht mal (Vorstufe zum Knurren).


    Aber wirklich wichtig ist, lass keinen Kontakt an der Leine zu. Lieber bei bekannten Hunden frühzeitig ableinen.

  • Oki, dann bedanke ich mich schonmal vielmals bei dir, und melde mich wenn ich eine, oder auch nach langer Zeit keine ansteigende sicherheit feststellen kann :)


    falls irgendwer noch tipps hat oder es anders Handhabt bin ich immer für veränderrungen etc. offen, auch per pm :).

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