Hundeschule Ulv Philipper - Erfahrungsaustausch

  • @Michael13


    Wenn ich meine Schüler unterrichte oder aber meine Mitarbeiter schule, wende ich ab gewissen Zeitpunkt die einfache Taktik an - ich lasse es mir von ihnen erklären was sie machen bzw. gelernt haben. Anfangs fällt es ihnen schwer, manche haben Fehler in ihren Erklärungen obwohl sie selber richtig Agieren, aber dieses Nachdenken fordert und fördert sie, irgendwann können sie es mir genau erklären und auch einem Dritten gegenüber.


    Deine Schreibweise deutet darauf hin, dass du sehr gut überlegst bevor du etwas schreibst... und spätestens wenn du das (die Methode) jeden Tag anwendest bzw. anwenden musst, setz du dich mit der Methode konsequent auseinander und daher denke ich schon, dass dir die Methode verständlich ist.


    Angst Fehler in der Erklärung zu machen? Verständlich... absolut. Aber keiner will hier über die Hohe Kunst gleich hören, bzw. fordert dich auf alles gelernte aufzuzeigen.


    Hier sind paar Menschen die sich dafür interessieren, alle mit gewissem Hintergrundwissen zum Thema Hund und alle haben so ihre Präferenzen ... also kunterbunter Haufen. Der eine oder andere will gleich eine Schublade aufmachen, wiederum andere suchen nur nach neuen Anreizen. Und jeder darf selber entscheiden, was er sich und vorallem seinem Hund zumutet...


    Das Dilemma ist doch, es gibt kein einziges konsequentes Beispiel zum Thema Ulv P. und Hund, man ließt nur über Allgemeinplätze und Analogien... alles andere wird zum Mythos erklärt... gemäß Analogie - Flugschüler sagt, dass er zwar fliegen kann, aber nicht erklären kann wieso das Flugzeug fliegt.

  • @Michael13
    Wie gestaltet sich bei U.P. eigentlich der Freilauf des Hundes? Darf der Hund laufen wo er will. Darf er nach vorne weglaufen bis zu einer gewissen Entfernung oder darf er nur hinter dem Führer laufen wie z.B. bei Maike Nowak?
    Das alleine wäre schon informativ - finde ich.

  • Zu Deinen Argumenten, daß man nicht weiß, ob er die Hunde des Videos selbst ausgebildet hat: ganz klar - aber davon geht man halt aus, wenn man sowas sieht, denn sonst brüstet man sich ja nicht mit der Leistung (oder würde evtl. dazuschreiben, daß man trotz der xy-Voraussetzung den Hund so weit hinbekommen hat, daß....*wasauchimmer). Und wenn einer zB mehrere Hunde hat, und alle zeigen sich reichlich unterwürfig oder schreckhaft oder kleben unnatürlich viel am Halter, dann würde ich persönlich jetzt schon mal wagen, den Schluß auf die Erziehungsmethoden des Halters zu ziehen. Bei mehreren Hunden die gleichen Verhaltensweisen, egal, wo sie herkommen, spricht ja dann eher für den Einfluß des Halters. So wie bei mir - der Pudel wird ja oft als "Omahund" gesehen, weil viele Pudel das mitmachen (müssen), daß sie halt nur dreimal am Tag ums Häusle gezerrt werden. Meine ist aber nicht so - sie ist sehr lebhaft und selbständig, genauso wie die Terrier. Da liegt nicht zuletzt auch daran, daß ich ein recht lebhafter Mensch bin (und sie natürlich auch mit den Terris zusammenlebt), bei nem anderen Halter wären die vielleicht alle drei viel kontrollierter oder ruhiger. Wenn man also eine ganze Truppe anschaut, kann man durchaus Schlüsse auf den Halter ziehen, finde ich. Auch, wenn vielleicht der ein oder andere Hund aufgrund seiner Herkunft etwas vorsichtiger oder ruhiger sein mag oder schlechte Erfahrungen mitgebracht haben mag - das Gesamtbild paßt dann zusammen, und bestätigt das, was beim Einzelhund vielleicht erst nur ein Vorurteil oder vorschnelles Urteil war. Wenn man also mehrere Hunde eines Ausbilders sieht, oder solche, die er ausgebildet hat, weiß man oft schon viel über den Halter selbst.


    Das ist genauso, wie wenn ich einen Trainer suche, und stoße auf einen, der als seine Hunde auf der Website ein Rudel Aussies präsentiert. Du kannst fast blind davon ausgehen, daß dort meist Dinge wie Clickern, Longieren, Treibball, Hüten o.ä. angeboten werden wird, einfach weil das dem Menschen näher liegt für seinen Hund, und er somit Praxiserfahrungen damit hat, die er gerne vertieft, weils einfach sein Thema ist. Auch da schließe ich vom Hund auf den Halter (bzw. die Qualifikation als Trainer für ein bestimmtes Gebiet) und liege in 90% der Fälle richtig. Wenn ich also nen Trainer für Anti-Jagd-Training suche, dann würde ich einen wählen, der selbst Jagdhunde hat, ausbildet, oder jagdlich sich gut auskennt o.ä. Habe ich nen Hund, der ungebeten hütet, werde ich bestimmt einen Trainer fragen, der mit Hüteverhalten Erfahrungen hat (und eben zB Aussies oder Borders hält). Auch da schließe ich vom Hund des Trainers auf die Fähigkeit(en), mir nutzen zu können - und das sogar u.U., ohne den Hund auch nur einmal in der Interaktion mit dem Trainer gesehen zu haben. Aber die Wahrscheinlichkeit, daß ich mit meiner Einschätzung dann richtig liege, ist doch trotzdem recht groß, oder?

    Hallo Sylvia,


    ich weiß nicht, warum er diesen Hund für den Filmbeitrag ausgewählt hat, denke aber, dass es nicht unbedingt darum ging, zu demonstrieren, dass er an diesem Hund eine besondere Leistung vollbracht hat. Vermutlich hat das Filmteam vorgeschlagen, dass er einen Hund mitbringt, und er hat - aus welchen Gründen auch immer - diesen gewählt. Grundsätzlich hast du mit deinen Ausführungen sicherlich nicht Unrecht, aus diesen Dingen kann man sicherlich einiges ablesen. Aber wenn ich mir die Videos von Ulv Philipper und seinen Hunden anschaue, kann ich darin nichts Ungewöhnliches erkennen. Ausnahme: wenn er den langen Pfiff macht, stoppen sie unmittelbar, das ist wirklich ungewöhnlich. ;)
    Wenn ich mir z. B. dieses Video anschaue,


    sehe ich pure Lebensfreude, 100%ig funktionierendes Stop und gute Dummy-Arbeit.
    Pudel halte ich persönlich für hervorragende Hunde, man sieht sie heutzutage sehr selten, aber die beiden, die ich kennen gelernt habe, waren außergewöhnlich clever. Und ein Königspudel ohne die alberne Pudelfrisur sieht auch gut aus.


    Gruß, Michael

  • Ich finde das Video auch toll und sehe einen Hund der mit Freude bei der "Arbeit" ist.
    Der lange Pfiff, der hier zum STOP angewendet wird, erinnert mich jedoch an den Stop-Pfiff beim Dummytraining.
    Da soll sich der Hund auch zum HH eindrehen und sitzen, Blickkontakt haben und einfach auf weitere "Anweisungen" warten.

  • Ah, das ist doch schon mal was, macht ja an der Schleppleine manch einer nicht viel anders. Aber bei Philipper geht man dann einfach weiter und belohnt/beachtet den Hund nicht, wenn er dann folgt, richtig? Es ist einfach nur einstudiert: du hast eh keine andere Wahl und umgehst negative Konsequenzen, wenn du schon auf den Pfiff reagierst.


    Der Stopp-Pfiff dann vermutlich ähnlich? Eine "Unterbrechung" (ein Reiz, wie auch immer), wenn der Hund nicht auf den Menschen achtet und letztlich ein Signal, dass diese "Unterbrechung" ankündigt? Und sobald Hund auf den Menschen achtet, wieder einfach ignorant sein Ding machen, ja?


    Mal eine Frage: macht Philipper auch etwas in Richtung gemeinsamer "Arbeit"? Also z.B. Nasenarbeit, apportieren, wenn er halt nah am "Urhund" bleiben will, wie auch immer, gemeinsame Jagd, etwas in der Richtung? Hat er da eine Art von Belohnung für den Hund (und wenn es Teil der "Beute" ist oder eben das gemeinsame Jagderlebnis) oder ist sein Training rein "ich zieh meinen Stiefel durch und setze "Reize", wenn nötig und beachte den Hund sonst auf dem Spaziergang nicht weiter"? Oder macht er das vom Hund abhängig?

    Du hast recht, ich belohne den Hund nicht, wenn er mir folgt. Warum auch, macht das Leittier in einem Rudel auch nicht. Ich sehe das als Kombination aus Leinentraining in Verbindung mit Rückruf. Mit deiner Vermutung bezüglich des Stop-Signals liegst du nicht so ganz verkehrt, Hut ab! Ob ich nach dem Stop ignorant mein Ding mache oder nicht, ist gleich, der Hund ist gestoppt, ich kann ihn dann zu mir rufen oder die Freigabe erteilen, wie auch immer.
    Ich rate ausdrücklich jedem davon ab, die hier gewonnenen, rudimentären Erkenntnisse bezüglich des Stop-Signals selber umzusetzen. Ulv Philipper hat diese Methode - sicherlich in jahrelanger, immer wieder verbesserter Arbeit - selbst entwickelt und vermutlich ständig optimiert. Sie basiert auf mehreren Schritten, die unter verschiedenen Rahmenbedingungen langsam und schrittweise aufgebaut wird - ihr kennt das sicherlich von anderen Methoden.
    Mit deiner Frage zu gemeinsamer Arbeit meinst du sicherlich, ob er im Training solche Dinge weiter gibt, richtig? Bei mir war das nicht der Fall, das war aber auch nicht mein Problem oder meine Fragestellung. Sicherlich wäre er dazu in der Lage, in seinen Videos (z. B. das verlinkte Video weiter oben) ist zu erkennen, dass er augenscheinlich etwas davon versteht.

  • Ich liebe es, in der Luft zerrissen zu werden, sonst wäre ich nicht hier! ;)
    Du hast recht, Menschen mit anderen, neuen Methoden werden immer sehr stark in Frage gestellt, warum das so ist, wurde in diesem Thread bereits kurz angerissen, Ulv Philipper geht in der Leseprobe seines Buchs ja auch kurz darauf ein. In meinem Beruf (ich bin einer von diesen IT-Fuzzys) erlebe ich das ständig. Die Entwicklung in diesem Umfeld geht in den letzten Jahren in einem atemberaubenden Tempo voran, was ständige Wechsel in den verwendeten Techniken und Technologien nach sich zieht. Trotzdem neigen mit Sicherheit mehr als 90% meines Kollegiums (wohlgemerkt, ich spreche von der IT-Abteilung!) dazu, lieber an Altbewährtem festzuhalten, auch wenn etwas Neues verspricht, besser, schneller und einfacher administrierbar zu sein, und das Ganze auch noch mit Kosteneinsparungen einher geht. Dagegen ist das hier doch noch recht entspannt - außerdem: hier könnte ich ja auch einfach gehen, wenn ich keine Lust mehr hätte und die Anfeindungen mir zu viel würden. OK, könnte ich im Job auch, allerdings würde mir das erheblichen Ärger mit meiner Frau einbringen...
    Nicht jede Methode für jeden Hund geeignet... hmmmm.... ich denke schon. Jedenfalls wenn wir bei der Methode von Führung sprechen, worauf Ulv Philipper ja abzielt: ehrliche, verlässliche, authentische Führung.
    Ich kann dir nicht sagen, wer alles bei Ulv Philipper Rat sucht, wie in einem früheren Post erwähnt, beim Einzeltraining ist man natürlich allein, ich habe einzig den jungen Mann mit dem holländischen Schäferhund mit Aggressionsproblem zweimal ein wenig beobachten können, weil wir früh da waren. Richtige Führung - und darum geht es letztendlich - funktioniert allerdings bei jedem Hund, das ist jedenfalls meine Meinung.
    Auf seinem Grundstück standen in einem Gehege auch einige Schafe, ich meine, mich zu erinnern, dass er mal davon sprach, auch Hütehunde auszubilden - aber das ist jetzt ohne Gewähr.

  • Am Ende werde ich evtl. in einigen Jahren ein einigermaßen passabler Gitarrist sein. Versetzt mich das dann in die Lage, anderen genau das, was dieser Lehrer mir beigebracht hat, anderen zu vermitteln? Der hat Musik studiert, ich nicht. Ich hoffe, dass er auch im didaktischen Bereich über sehr gute Fähigkeiten verfügt, macht mich das dann später ebenfalls zu einem guten Lehrer?

    Niemand hat von dir erwartet hier als Hundetrainer zu agieren.


    Wir haben lediglich gefragt, wie denn nun die revolutionären Methoden des U.P. aussehen.
    Aber selbst simpelste Fragen wie, wendet er nun ein Sprühhalsband an oder nicht, werden nicht beantwortet.


    Würde ich vom Gitarrenunterricht erzählen, gäbe es zwei Möglichkeiten, ich habe einen Lehrer, der mir mit Engeslgeduld immer wieder die richtigen Griffe zeigt. Oder, ich habe einen Lehrer, der haut so lange auf meine Finger, bis ich richtig greife. Gebe ich da Unterricht? Ne, ich versuch´s nicht mal, ich erzähle nur, wie es abläuft.

  • Ein gut sitzender Stoppfiff und einfaches Apportieren (komplexe Dummyarbeit sieht man von Philliper ja nicht) bei einem Field Trial Labbi.


    Wow..ich bin geplättet :lachtot:

  • @Michael13
    Wie gestaltet sich bei U.P. eigentlich der Freilauf des Hundes? Darf der Hund laufen wo er will. Darf er nach vorne weglaufen bis zu einer gewissen Entfernung oder darf er nur hinter dem Führer laufen wie z.B. bei Maike Nowak?
    Das alleine wäre schon informativ - finde ich.

    @Michael13


    Huhu, hast du mich evtl. überlesen?

  • Und warum finde ich Ulvs FT Lab "Glengad Bliss" nur in der Schnupperklasse bei den DRC Ergebnislisten (und nicht regelmäßig mit O und internationalen Field Trial Siegen)?

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