Hundeschule Ulv Philipper - Erfahrungsaustausch
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nun, so weit ich es gelesen habe, wird das Sprühhalsband bei UP so angewendet:
Hund an der Schleppleine, Hundehalter dreht sich um und sprüht - egal, welches Verhalten der Hund zeigt und v.a. ohne vorige Ankündigung. Für mich ist das schon psychische Gewalt.Das Sprühhalsband an sich kann sicherlich (genauso wie das Teletakt) in den richtigen Händen, mit dem richtigen Training und dem richtigen Timing ein akzeptables Hilfsmittel sein.
Und doch, in einem Werbevideo von UP gibt es einen schwarzen Labrador, der die ganze Zeit extrem beschwichtigend um UP herumscharwenzelt - für mich persönlich gibt es nur eine Erklärung für dieses Verhalten und diese lautet: psychische Gewalt.
Wenn dieser Hund mit diesem Verhalten in einem Werbevideo gezeigt wird, ist die Aussage für mich, dass genau dieses Endverhalten mit dem Training gewünscht wird. Mir tut der Hund in dem Video unheimlich leid. Für mich persönlich ist das Erzielenwollen eines solchen Verhaltens absolut inakzeptabel.lg
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Also ich versuche es mal.
Ich fange mit dem ERLERNEN von Kommandos an. Da das Beispiel hier 'Sitz' war beziehe ich mich darauf.
Nach UP hält man, soweit ich das verstanden habe, die Leine hoch und wartet bis sich der Hund von alleine hinsetzt (bitte korrigieren, wenn ich da falsch liege). Das war auch genau das Training, was ich auch in den USA gesehen und nicht verstanden habe. Die Hunde sollten selber herausfinden, was gewollt ist. Dieses Konzept funktioniert sicherlich mit einigen Hunden. Aber man muss sich doch auch mal überlegen (gut zu sehen bei Hunden die sehr schnell Stress haben), dass das für die Hunde schwer nachvollziehbar und unter Umständen stressig ist. Gerade Sitz ist so einfach rein positiv konditionierbar. Warum macht man es dem Hund denn dann so schwer? Ich habe einen Hund da könnte ich STUNDEN stehen, der würde sich nicht hinsetzen (je nach Untergrund). Die Herangehensweisen sind also schon bei meinen zwei Hunden völlig unterschiedlich. Ich stelle meinen Hund klare Aufgaben, denen sie unter rein positiver Anleitung gewachsen sind.
So wie ich das verstanden habe sollen auch Situationen provoziert werden, in denen dann Wasser verwendet werden kann. Da frage ich mich warum? Warum baue ich nicht erst Verhaltensketten auf bei denen ich dem Hund dann direkt die Alternative aufzeigen kann? So unterdrücke ich (wie schon andere geschrieben haben) das Verhalten an sich, stelle mich aber mit dem Hund nicht der Situation. Du schreibst, dein Hund mag keine Fahrradfahrer (warst du doch?!). Du hast ihm jetzt beigebracht, 'wenn du hinterher gehst, dann gibt es saures'. Nicht überlegt hast du, WARUM er Fahrräder so schlimm findet (Geschwindigkeit, Masse usw.). Danach folgt erst mal inwiefern er Reaktionen zeigt (aus Angst, Beuteinstinkt usw.) und erst dann kann man überhaupt festlegen wie man trainiert um das Problem nachhaltig zu lösen und nicht lediglich das unerwünschte Verhalten zu unterdrücken. Da bleibt nämlich auch in der Regel der Stress des Hundes.
So viel dazu.
Dann das Durchsetzen von ERLERNTEN Kommandos. Ich will überhaupt nicht behaupten, dass ich meine Hunde nie negativen Reizen hierbei aussetze. Wenn klare Tabus (ERLERNTE Tabus!) überschritten werden.
Dennoch muss man teilweise auch die Frage stellen, ob verstanden wurde, was verlangt wird.Man muss auch meiner Meinung nach die Ausbildung nach Charakter und Fähigkeiten des individuellen Hund anpassen. Dieses reinpressen in 'das MUSS er können' führt oft zu Problemen. Man muss eben auch Rücksicht darauf nehmen können was der Hund leisten kann.
Ich habe lange über den Einsatz von Spruhhalsbändern nachgedacht. Eben auch (bei sehr jagdlich orientierten Hunden) unter dem Aspekt, dass der Hund dann mehr Lebensqualität hat. Aber ein jagdlich orientierter Hund muss ja eine krasse negative Erfahrung machen und sich daran ja auch aktiv daran erinnern, wenn ihn das vom Jagen abhält.
Das wiederum ist ja Stress pur und zwar ständig. Zumindest sah das für mich in den gezeigten Videos zumeist so aus.Ich hoffe ich habe einigermaßen diese Diskussion abgedeckt. Ist ein bisschen unübersichtlich inzwischen.
Es wird nicht Grundsätzlich Wasser verwendet, nur im Bezug auf den Rückruf.
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Mhm na dann?!
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nun, so weit ich es gelesen habe, wird das Sprühhalsband bei UP so angewendet:
Hund an der Schleppleine, Hundehalter dreht sich um und sprüht - egal, welches Verhalten der Hund zeigt und v.a. ohne vorige Ankündigung. Für mich ist das schon psychische Gewalt.Das Sprühhalsband an sich kann sicherlich (genauso wie das Teletakt) in den richtigen Händen, mit dem richtigen Training und dem richtigen Timing ein akzeptables Hilfsmittel sein.
Und doch, in einem Werbevideo von UP gibt es einen schwarzen Labrador, der die ganze Zeit extrem beschwichtigend um UP herumscharwenzelt - für mich persönlich gibt es nur eine Erklärung für dieses Verhalten und diese lautet: psychische Gewalt.
Wenn dieser Hund mit diesem Verhalten in einem Werbevideo gezeigt wird, ist die Aussage für mich, dass genau dieses Endverhalten mit dem Training gewünscht wird. Mir tut der Hund in dem Video unheimlich leid. Für mich persönlich ist das Erzielenwollen eines solchen Verhaltens absolut inakzeptabel.lg
ich weiß welchen Hund du meinst und kann dir sagen das ich dieses Verhalten an dem Hund nicht sehen konnte, als er ihn zum Training dazu geholt hat (es wurde Hundekontakt dargestellt, UP wollte sehen wie sich unser Hund bei Hundekontakt verhält)
Zu der Schleppleine und dem Sprühhalsband: es wird gesprüht (mit dem niedrigsten Sprühstoß) wenn der Hund nicht mitbekommen hat das wir gedreht haben und in eine andere Richtung gelaufen sind. Zeitgleich wird der Kurze Pfiff abgesetzt. Kommt der Hund nun auf uns zu gehen wir in die Hocke. Kommt der Hund zu uns, wird er sehr gelobt. Kommt er nicht direkt stehen wir wieder auf, laufen weiter und gehen wieder in die Hocke sobald er auf uns zu kommt (es wird aber nicht erneut gepfiffen oder gesprüht. Die Vorarbeit an der Schleppleine würde ohne Sprühhalsband geleistet. Immer wenn der Hund an der Schleppleine vor uns gelaufen ist mussten wir schleichen und uns drehen wenn der Hund unaufmerksam war. Wenn der Hund hinter uns war mussten wir schnell laufen und abrupt wieder schleichen wenn sie auf unserer Höhe war. Generell wird bei allen Übungen der Blickkontakt zum Hund gehalten und gelobt wenn der Hund uns ansieht. Das Sprühhalsband kommt erst zum Einsatz wenn die Vorarbeit sitzt.
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Das bedeutet, der Hund wird, wenn er einen gewissen Gehorsam beherrscht, gestraft.
Nun ... der Hund hatte ja eine Wahl.
Er hätte mitkommen können. -
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Ich finde das hier gerade sehr spannend. Endlich bekommt man mal einen richtigen Einblick in die Arbeit von UP. @Vidar: Ich finde es toll, dass du alles so geduldig und ausführlich beantwortest
Für mich ist diese Methode nichts. Zumindestens von dem, was ich hier bisher gelesen habe her.
Das Video mit dem Labrador habe ich auch gesehen. Ich sehe da auch einen stark beschwichtigenden Hund. Aber das Video geht ja nicht sehr lange. Ich will da jetzt nichts schönreden, aber vielleicht hat den Labrador auch das Kamerateam irritiert oder so.
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Und doch, in einem Werbevideo von UP gibt es einen schwarzen Labrador, der die ganze Zeit extrem beschwichtigend um UP herumscharwenzelt - für mich persönlich gibt es nur eine Erklärung für dieses Verhalten und diese lautet: psychische Gewalt.
Ich weiß, welches Video du meinst.
der Labbi war schon ganz schön aufgeregt, erinnert mich an Hunde, die gerade "frisch gearbeitet" sind. Also für die das ganze noch sehr neu ist. Ich denke ja, sobald der Hund sich dran gewöhnt hat, tritt die Sicherheit ein. Das, was man dort im Video sieht, find ich auch nicht besonders erstrebenswert.
Entweder hat der da total überzogen am Hund oder der Hund ist "neu". Nach Verunsicherung durch neue Situation sieht es für mich weniger aus. Aber vielleicht gibts auch solche über"besorgten" Hunde...Das mit dem Sprühen wenn man Richtung wechselt finde ich auch daneben. Zumindest der Großteil der Hunde dreht sowieso um, wenn sein Mensch in die andere Richtung geht.
Allerdings könnt ich mir - ähnlich wie bei Anne Krüger - erklären, dass die Ferne damit negativ belegt werden soll - der Außenfokus wird abgeschwächt und dafür der Fokus mehr nach innen zum Menschen gelegt. Hund lernt: Umwelt doof-beim Mensch ists sicher.
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Umwelt doof-beim Mensch ists sicher.
genau das ist eines meiner größten Probleme an der Methode! Ich mag keinen Hund, der aus Unsicherheit/Angst vor der Umwelt an mir "klebt".
Ich bin mir sehr sicher, dass mein Hund so nicht glücklich wäre - wenn ich sehe, wie sie rennend in einem großen Radius ihre Kreise zieht... dieses Lächeln in ihrem Gesicht, das Spiel ihrer Muskeln, die Spannung in ihrem Körper
Lieber wähle ich die Freilaufgebiete meines Hundes mit bedacht, als sie zwar fast überall frei laufen lassen zu können, aber diese Freude nicht mehr zu sehen!
lg
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Man muss auch meiner Meinung nach die Ausbildung nach Charakter und Fähigkeiten des individuellen Hund anpassen. Dieses reinpressen in 'das MUSS er können' führt oft zu Problemen. Man muss eben auch Rücksicht darauf nehmen können was der Hund leisten kann.
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Genau so sehe ich das auch
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Ich weiß, welches Video du meinst.der Labbi war schon ganz schön aufgeregt, erinnert mich an Hunde, die gerade "frisch gearbeitet" sind. Also für die das ganze noch sehr neu ist. Ich denke ja, sobald der Hund sich dran gewöhnt hat, tritt die Sicherheit ein. Das, was man dort im Video sieht, find ich auch nicht besonders erstrebenswert.
Entweder hat der da total überzogen am Hund oder der Hund ist "neu". Nach Verunsicherung durch neue Situation sieht es für mich weniger aus. Aber vielleicht gibts auch solche über"besorgten" Hunde...Das mit dem Sprühen wenn man Richtung wechselt finde ich auch daneben. Zumindest der Großteil der Hunde dreht sowieso um, wenn sein Mensch in die andere Richtung geht.
Allerdings könnt ich mir - ähnlich wie bei Anne Krüger - erklären, dass die Ferne damit negativ belegt werden soll - der Außenfokus wird abgeschwächt und dafür der Fokus mehr nach innen zum Menschen gelegt. Hund lernt: Umwelt doof-beim Mensch ists sicher.
aus diesem Grunde kommst du ja nicht zum Sprühen, weil er dir sowieso folgt.
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