Zusatzstoffe in Fertigfutter

Ja, ich weiß, das Thema ist nicht innovativ, ich möchte trotzdem einen neuen Diskussionsthread eröffnen, da ich mein Anliegen so noch nicht gefunden habe...

Es gibt ja mittlerweile einige Fertigfutter ohne künstliche Vitamine etc. Und ja, es gibt Studien, dass ein Zuviel davon schadet - und ist ja eigentlich logisch, wie ein Übermaß an allem! Aber, auch ich nehme ca. 2x die Woche ne Multivitamintablette und auch mal Zusätze wie Magnesium, Eisen, weil ich weiß, dass ich mich (meist) nicht grad optimal ernähre und da vermutlich eher Defizite habe, zumindest an manchen Tagen.

So, zum Hund: Ich würde meinem Hund auch nicht ausschließlich Fertigfutter mit künstlichen Zusätzen füttern wollen aus Angst vor einer schädlichen Überversorgung. Aaaaber: ich bin auch seeehr skeptisch, ob der Hund bei AUSSCHLIESSLICHER Fütterung von Fertigfutter OHNE jegliche Zusatzstoffe wirklich alles bekommt was er braucht. Gerade bei Fertigfutter, was doch eine sehr stark veränderte Nahrung in mehreren industriellen Verarbeitungsschritten darstellt.

Auch bei ausschließlicher Frischfütterung muss man ja da sehr drauf achten, wirklich alle benötigten Stoffe in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen, Stichwort z. B. Vitamin A, D, Zink, Kupfer, Mangan...

Dazu empfehle ich gerne diesen hervorragenden Beitrag von Silke, für die, die ihn noch nicht kennen und der mich in meiner Skepsis sehr bestätigt hat.
https://www.dogforum.de/barf-p…ste-t137222.html#p9268511

Daher, und auch weil ich beim Füttern möglichst flexibel auf täglicher Basis bleiben will, halte ich FÜR MICH eine totale Mischfütterung für optimal. Dabei füttere ich auch und mit Absicht Fertigfutter MIT künstlichen Vitaminen, Mineralien...

Von 14 Mahlzeiten/Woche füttere ich ca. 4-5 Mal Fertigfutter mit künstlichen Zusätzen, ansonsten selbstgekocht/roh und hochwertiges Fertigfutter ohne Zusätze und hoffe so, einerseits einem Mangel an bestimmten Stoffen, andererseits auch einer Überversorgung bei möglichst großer Flexibilität bei den anderen Mahlezeiten zu vermeiden.

Was sagt Ihr zu meiner Ansicht bzw. meinem Fütterungskonzept?

Vielen Dank für die Antworten, und sorry, etwas spät mein Feedback, aber liege etwas darnieder und konnte nicht so viel schreiben.

Zitat

Ich sag immer, dass jeder nach seiner Fasson glücklich werden soll. Und solange nicht geklärt ist, ob die synthetischen Vitamine überhaupt so vom Körper aufgenommen werden (dass sie nicht so wirken wie richtige Vitamine scheint ja festzustehen), kann ich dir nicht mal sagen, ob es überhaupt wirklich das bringt, was du dir wünschst. Aber solange es dir und deinem Hund damit gut geht, ist doch alles prima.

ja, sie haben einen schlechten Ruf und ich bin da auch kritisch. Andererseits frage ich mich, wenn alles so schlecht bzw. nicht sehr wirksam ist, wie viele Hunde mit billigem und/oder einseitigen Fertigfutter auch gesund alt werden, die praktisch fast ausschließlich künstliche Vitamine etc. aufnehmen. Wenn das nur bei einem Hund der Fall ist, ist es eigentlich doch schon Beweis genug, dass sie aufgenommen und verarbeitet werden können, denn es sind nun mal lebensnotwendige Stoffe. Dennoch klar, mit frischer Nahrung alles komplett und in außreichenden Maße zuzuführen und ohne jede Zusätze ist sicher ein Ideal, was ich aber nicht erfüllen kann bzw. will aus diversen Gründen. Daher mein Mittelweg.

Bumblebee
hältst es ja dann sehr ähnlich wie ich, und sicher auch noch Andere.

Ich frag mich nur, ob ich mir mal wieder zuviel nen Kopp mach. Wie sieht es denn bei denen aus, die nur Fertigfutter "ohne Zusätze" füttern und ev. auch frisch - Habt Ihr keine Sorge, dass doch irgendwo langfristig ein Mangel auftritt, der sich nicht immer sofort bemerkbar machen muss - gerade wenn man flexibel füttert und keinen strikten ausgeklügelten Plan verfolgt und auch keine Zusätze regelmäßig wie Lebertran etc. und genügend Nüsse, Samen etc. gibt, um den Bedarf an Stoffen zu decken, die nicht/wenig in "normalen" (Frisch-)Futter enthalten sind?

Sunny2
jo, verstehe Deine Sichtweise, aber beim Vertrauen in irgendwelche Firmen und ihre Versprechungen hapert´s bei mir halt auch ein bissl.

Zitat

Es gibt mMn Wichtigeres in der Hundeernährung, als den laborgeeichten Vitamingehalt einer Krokette...

seh ich auch so, aber trotzdem bleiben Bedenken was z. B. Vitamin D, Mangan, Zink, Jod usw. betrifft, was so nicht ohne Weiteres gedeckt ist und auch nicht (oder wenig) in Innereien vorkommt. Nun hat eine Vielfütterung von Innereien ja auch wieder seine Nachteile, das kommt dazu. Andererseits bekommt der Wolf oder Wildhunde auch keine Zusätze, aber, wie schon oft geschrieben, die Tiere werden in der Natur auch nicht unbedingt immer gesund alt und es gibt oft Mangelerscheinungen.

Wie auch immer, jedenfalls wenn ich mir so manches Fertigfutter (das ich auch füttere, aber würde ich nie ausschließlich tun) angucke, welches ohne Zusätze ist, frage ich mich schon wo gewisse Bedarfsstoffe herkommen sollen, wenn man sich mal damit beschäftigt, wo die drin sind.

Z. B. Herrmanns Trockenfutter Reh hab ich zur Zeit u. a.: 55% Rehfleisch, 19% Bio-Kartoffelflocken, Bio-Karotten , Bio-Aprikose, Bio-Kokosflocken, Bio-Apfel, Bio-Eierschale, Propolis
Laut Frau Herrmanns auf Nachfrage nur Muskelfleisch beim Reh, hmmmm...obwohl ich von Herrmanns grundsätzlich viel halte - aber als Alleinfutter?

Oder Herrmanns Bio-Huhn, auch als Alleinfutter deklariert
50% Huhn (Brustfleisch, Hälse), 24,5% Naturreis, 25% Karotte, 0,5% Leinöl

Wo ist da z. B. Vitamin D? Jod?

Bei manch anderen Herstellern das Gleiche. Naja, keine Ahnung, vielleicht ist es ja auch unbegründet. Ich denke viel Abwechslung ist auf jeden Fall gut. Nur finde ich es bedenklich wenn so ein Futter als Alleinfutter ausgezeichnet ist. Zumindest sollte man dann bei den Sorten gut abwechseln, weiß aber wahrscheinlich auch nicht jeder (und geht vielleicht auch manchmal nicht wegen Unverträglichkeiten).