Welpe unterwirft sich nicht sondern bellt

  • Liebe Forengemeinde,


    ich habe mal eine ganz banale Frage. Es bereitet mir weniger Sorgen, aber ich möchte einfach wissen wie eure Welpen damals oder aktuell so drauf sind.


    Mein kleiner Rüde, aktuell 3 Monate alt hat in den letzten 2 Tagen zwei erwachsene Hunde kennengelernt. Einmal einen Rüden er eigentlich ziemlich dominant ist, und einmal eine ältere Hundedame - die sich eigentlich ständig nur unterwirft.


    Sein letzter Spielkamerade (2 Jahre alter Labrador) war bisschen grob – aber natürlich auf eine spielerische Art. Er hat ihn einige male angebellt, zum Spielen aufgefordert und auch immer wieder angestupst und umgeworfen. Es war deutlich zu erkennen dass alles nur ein Spiel war. Und irgendwie dachte ich, dass sich mein Welpe unterwerfen wird. Das tut er aber nicht – er beschwichtigt nur mit Signalen wie "weggehen" und ab und zu einen neuen Versuch starten zu spielen. Unterworfen hat er sich aber nicht – Trotz der eigentlich ziemlich großen Dominanz des anderen Hundes.


    Und der zweite Hund den wir kennengelernt haben war ein 8 Jahre alter Golden Retriever – eine ganz nette Dame. :-)


    Mit er spielt er lieber – denn sie ist weniger dominant und bellt auch nicht. Gestern war sie bei uns im Garten und der Kleine hat sie ständig zum Spielen aufgefordert. Dann kam so eine Zeit, wo er sie ca. 5 Minuten lang permanent angebellt hat. Anschließend – und das hat mir sehr verwundert – hat sich die Hündin auf den Rücken gelegt und unterworfen (zumindest denke ich das?)...


    Jetzt ist meine Frage: Denkt mein Welpe jetzt schon dass er der volle "Oberchecker" ist und sich nie unterwerfen braucht weil er einfach zu stolz ist, oder war die Notwendigkeit noch nicht da weil es wahrscheinlich alles Spielkameraden waren?


    Und die zweite Frage... Ab wann sollte man einen Welpen "zügeln" wenn er permanent einen Hund anbellt? Klar, es war nur ein Spiel.. aber: Gewöhnt er sich dadurch nicht an andere Hunde immer anzukleffen?


    Wie vorhin erwähnt... Ich mach mir da keine großen Gedanken. Ich wollte einfach nur wissen ob das in diesem Alter normal ist. Er soll ruhig spielen – ist doch nett. Er muss ja sozialisiert werden.


    PS: Bei mir unterwirft er sich.


    Liebe Grüße! :-)

  • Hi,


    was meinst Du denn mit unterwerfen?


    Die Hunde kommunizieren miteinander und wenn dein Hund den Labrador richtig verstanden hat (im Gegensatz zu Dir ;) ) muß er sich doch nicht unterwerfen.


    Er wurde zum spielen aufgefordert und nicht dominiert. Ein dominanter Hund spielt nicht. Der maßregelt.


    Inwiefern muß sich dein Hund dir unterwerfen und was soll das bringen?

  • Zitat

    Was sagt dir das, bzw wie hast du das getestet?


    Der Trainer in der Welpenschule. Und das ist nicht negativ – lt. Hundetrainer weiß der Hund wer sein Rudelführer ist. Er hat weder Angst vor mir noch sonst was. Mit "unterwefen" meine ich nicht dass er sich unbedingt auf den Rücken legen muss.


    Wie erwähnt – ich mach mir da keine Gedanken. Ich wollt einfach nur mal wissen wie eure Welpen so drauf sind und ob sie ähnlich waren. Bzw. das "ständig anbellen" würde mich mehr interessieren.


    Außerdem fand ich es amüsant dass sich die Golden Retriever-Dame auf den Rücken gelegt hat und ihn beschwichtigt hat.

  • Bist du dir sicher, daß sie ihn "beschwichtigt" und nicht einfach zum Näherkommen und Spielen aufgefordert hat? Viele freundliche größere Hunde legen sich für einen unsicheren (hieße hier: dauerkläffenden!) Welpen erstmal hin, bis der Zwerg sich rantraut.

  • Hi,


    danke für die Antwort! Ja, jetzt wo du es sagst. :-) das klingt natürlich logisch.

  • Uha... ehrlich gesagt, mir wird gerade ein bisschen anders, wenn ich lesen, was "Trainer" heutzutage anscheinend noch für Anweisungen geben....
    Meine Empfehlung wäre - nehm ganz schnell von den "Erziehungsmethoden" deines Trainers Abstand, streiche dieses veraltete Dominanzmodell aus deinem Kopf und lass dir von einem guten Trainer beibringen, wie du die Körpersprache von Hunden besser lesen und Situationen besser einschätzen kannst.


    Zur Situation mit dem Labbi:
    Für mich klingt es so als ob dein Hund das (sicher spielerisch gemeinte) grobe Benehmen absolut nicht vernünftig einorden konnte. Er hat Beschwichtigungssignale gezeigt (im übrigen fällt das unter aktive Unterwerfungsgesten - auf den Rücken legen wäre passives Unterwerfen) und war schlicht weg überfordert mit der Situation. In diesem Fall (also bei den ersten Beschwichtigungsgesten, die vom Labbi ignoriert wurden) wäre es deine Aufgabe gewesen den Labrador von weiteren Spielversuchen abzuhalten und deinem Welpen so zu vermitteln: "Ich muss solche unangenehmen Situationen nicht selber klären". Lässt du einen Welpen/Junghund in so einer überfordernden Situation allein, kann es nämlich gut sein, dass er später ein Angstbeißer wird...
    Generell finde ich das unsensibele grobmotorische Junghunde kein geeigneter Umgang für Welpen sind.


    Zur Situation mit der Goldihündin:
    Ich vermute, dass diese sich nicht "unterworfen" hat, sondern das auf den Rücken legen aus einer entspannten Spiellaune heraus gezeigt hat. Spielverhalten kopiert nämlich alle Verhaltensweisen, die sonst im ersten Kontext gezeigt werden - oftmals stark übertrieben ausgeführt. Das impliziert eben auch Gesten der Unterwerfung, und dabei ist es egal, welcher Hund der beiden tatsächlich über den anderen dominant ist.
    Das 5 Minütige Bellen ist nichts ungewöhnliches... der kleine versucht eben hartnäckig "zu seinem Recht" (hier Spielen) zu kommen.


    ...und bitte: Hör auf deinen Hund (womöglich sogar "aktiv" also mit Gewalt?) zu unterwerfen. Letztendlich zeigt ein auf den Rücken rollen nämlich nur, dass der Hund wahnsinnig schiss hat, dass ihm was schlimmeres passiert... und das kann doch eigentlich nicht sein, was du willst? ;)
    Natürlich muss ein Hund Grenzen gesetzt bekommen, er muss lernen sich in sozialen Gruppen (menschlichen wie hündischen) angemessen und höflich (also nicht wie der Labbi aus deinem ersten Beispiel) zu verhalten, sich der Führung des Menschen vertrauensvoll (und nicht aus Angst vor Strafe) anzuschließen, Impulse zu kontrollieren und Frust auszuhalten. Aber das erreicht man nicht, in dem der Hund zuverlässig und möglichst viele Unterwerfungsgesten zeigt.
    Natürlich ist es kein Weltuntergang (oder je nach Situation vielleicht sogar angemessen), wenn sich Hund ab und an ein Beschwichtigungssignal gegenüber seinem Herrchen/Frauchen zeigt.... aber dauernd sollte das eigentlich nicht vorkommen.
    Hier jetzt alle Beschwichtigungssignale, Unterwerfungsgesten und in welchen Kontext sie angemessen sind zu erläutern spregt den Rahmen. Dazu gibt es sehr gute Literatur oder eben gute (zeitgemäße) Trainer :smile:

  • Hier hast du eine ähnliche Situation im Bild, einen Erstkontakt zwischen Groß & Klein: Da hat der unsichere Welpe eben noch sehr aufgeregt gezappelt, gekaspert und gerade angefangen zu kläffen.


    Woraufhin der Große, der sowas auch noch nicht kennt, sich hinlegt - sicher nicht, um sich zu unterwerfen, sondern um Ruhe in die Situation zu bringen. Er sagt da so etwa: "Mach mal halblang, du komische halbe Portion - alles nicht so wild und überhaupt nicht gefährlich!"


    Und, wie du siehst: der Welpe reagiert sofort mit Ruhe, auch wenn er noch sehr unterwürfig ist:



    Ich glaube, ich würde an eurer Stelle auch ganz fix den Trainer wechseln - Hunde-lesen scheint nicht so seine Stärke zu sein...

  • Hi Brazzi,


    also mit Sicherheit versuche ich nicht dafür zu sorgen dass sich mein Welpe mir unterwirft. Was soll mir das denn bringen? Ich merke aber, dass ein "Nein!" und ins Körbchen tragen ausreicht um ihn beispielsweise daran zu hindern das Sofa anzuknabbnern. Der Trainer sagte nie etwas von "Sei dominant", sondern viel mehr "schön, dein Welpe akzeptiert dich als Rudelführer und orientiert sich an dir."


    Zu der Situation mit dem Labrador: Mir wurde gesagt, dass man beim Spielen zu Beginn immer dabei sein sollte. Jedoch darf man seinen Welpen nicht ständig auf den Armen tragen wenn ein Hund sich spielerisch nähert. Er ist aktuell in der Zeit wo er sozialisiert werden muss. Klar ist er zu Beginn eher vorsichtig, aber seine Neugier gewinnt ohnehin und er nähert sich selbstständig. Eigentlich sollte der Hund nicht lernen, dass man sich ständig zwischen ihn stellt wenn ein anderer Hund kommt. Ich denke nämlich, dass er genau hier zum Angstbeißer wird sobald ich mal nicht da bin.

  • Zitat

    Hi Brazzi,


    also mit Sicherheit versuche ich nicht dafür zu sorgen dass sich mein Welpe mir unterwirft. Was soll mir das denn bringen? Ich merke aber, dass ein "Nein!" und ins Körbchen tragen ausreicht um ihn beispielsweise daran zu hindern das Sofa anzuknabbnern. Der Trainer sagte nie etwas von "Sei dominant", sondern viel mehr "schön, dein Welpe sieht dich als Rudelführer."


    Zu der Situation mit dem Labrador: Mir wurde gesagt, dass man beim Spielen zu Beginn immer dabei sein sollte. Jedoch darf man seinen Welpen nicht ständig auf den Armen tragen wenn ein Hund sich spielerisch nähert. Er ist aktuell in der Zeit wo er sozialisiert werden muss. Klar ist er zu Beginn eher vorsichtig, aber seine Neugier gewinnt ohnehin und er nähert sich. Eigentlich sollte der Hund nicht lernen, dass man sich ständig zwischen ihn stellt wenn ein anderer Hund kommt. Ich denke nämlich, dass er genau hier zum Angstbeißer wird sobald ich mal nicht da bin.



    RUDELführer gibt es nur innerhalb eines Rudels, ihr seid kein Rudel, es sei denn du bist ein Hund...

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