Hund läßt keinen ans Auto und ins haus

  • Hallo zusammen.

    Unser Hund ist eigentlich überhaupt nicht selbstbewußt, spielt allerdings oft die starke und neigt auch dazu andere hunde anzuzicken.

    auf unser grundstück läßt sie nur sehr ausgewählte hunde und ins haus darf nur der kleine nachbar dackel (den sie auch auf spaziergängen beschützt).

    mittlerweile gehört auch mein auto komplett zu ihrem territorium und wird bis aufs blut verteidigt. am sonntag hat sie noch an der leine am auto einen hund auf links gedreht. habe meinem mann dann gesagt, er solle die leine fallen lassen und bin gegangen. leider sind alle anderen daneben stehen geblieben, haben versucht sie auseinander zu zerren, was die hunde natürlich nur noch mehr aufgeheizt hat. gestern habe ich nur die kofferraumklappe aufgemacht, zum glück sitzt fibi in einer box, da ging das theater los......

    der hundetrainer bei dem wir waren (die ratschläge waren nicht immer die besten, deshalb gehen wir auch nicht mehr dahin- wir arbeiten gerade den vertrauensverlust vom "auf dem rücken" drehen wieder auf) hat immer zu mir gesagt, ich könne an dem territorialen verhalten meines hundes nichts ändern. das möchte ich aber nicht...............

    kann mir jemand tipps geben?

    vielen dank
    sabine :help:

  • dein hund ist eindeutig der rudelführer bei euch! er sieht sich selbst weit über euch, deswegen der beschützer instinkt. da müssen einige regeländerungen her. erzählt doch mal ein wenig über euren alltag.

    seven/andré

  • das sehe ich nicht so, das grundgehorsam ist sehr gut und sie verhält sich uns gegenüber sehr unterwürfig. ich kann ihr leckerchen auf die pfoten legen, die sie nur frißt, wenn ich es ihr erlaube, nur zum beispiel.
    der hundetrainer hat immer gesagt, vom podenco der jagdtrieb, vom terrier das territoriale verhalten.

    den jagdtrieb habe ich mittlerweile unter kontrolle, und das andere problem möchte ich auch unbedingt angehen.

    und sie ist definitiv nicht der rudelführer

    viele grüße
    sabine

  • Wie Justel schon gesagt hat, ist dein Hund der Chef!

    Hierzu gibt es so viele Kleinigkeiten, die man Beachten sollte.

    Wer geht zuerst zur Tür raus.
    Wo liegt dein Hund zuhause, ist das der richtige Platz, hat er dort alle Familienmitglieder in Beoabachtung, das heißt aber nicht, dass Du ihn irgendwo einsperren sollst. Er sollte ein separaten Platz im Wohnzimmer oder woanders, ab nie im Flur, wo er alles überwachen kann.
    Legt er sich auf seinen Platz wenn Du im das sagt, oder kann der den ganzen Tag rumlaufen, wie er will.
    Spielst Du mit ihm, wenn ja solltest Du die Spielregeln angeben und Du das Spiel auch beenden. Es darf bei sonem Hund nicht grob gespielt werden.
    Geht er bei Fuß, wenn Du das möchtest, oder zieht er wild an der Leine rum.
    Massiere Deinen Hund öfter mal vom Kopf bis zum Rutenansatz, aber immer in Fellrichtung. Auch am besten vor dem Gassigehen. Bessere Bindung entsteht.
    Wer isst zuerst, immer die Familie.
    Dein Hund ist unicher, und sonst hat er ne große Klappe, wie Du geschrieben hast. Die Unsicherheit kommt vom mangelndem Vertrauen.
    Vertrauen erlangst mit viel Umgang mit dem Hund, dass heißt nicht das Du den ganzen Tag auf den Hund einreden sollst. Im Gegenteil, ein ingnorieren unangenehmer Auffordungen, gibt er - wenn Deine Ausdauer stark genug ist - bald nach.
    Dazu gehört vor allem ruhiges Verhalten bei all dem was Du machst oder sagst. Wenn er Deinen Befehlen ständig entgegen geht, sei ruhig und wiederhole es, immer wieder bis es sitzt. Und immer mehr loben wie bestrafen.
    Es gibt auch Hunde die die gesamte Wohnung oder Haus für sich beanspruchen wollen. Sprich er sitzt ständig auf Eurer Couch, Sessel, oder steht überall im Weg rum. Da fand ich die Methode von Frau Geb-Mann (Tiernanny auf VOX, gibt es zur Zeit leider nicht) und zwar eine Tasche nach auf ihn werfen, aber nur so, als ob es rein zufällig passiert, niemals den Hund dabei anschauen. Es soll nur unangenehm für den Hund sein, niemals verletztend.
    Auf die Couch kannst Du Stühle, Schachteln, Staubsauger, oder ähnliches stellen. Hab ich gemacht mit dem Staubi, nach zwei Wochen zusammen mit dem Staubi Fernseh gekuckt, war es gegessen.
    Das mit dem anfeinden anderer Hunde ist bei so einem Quirl nicht einfach, auf jeden Fall Ruhe bewaren, locker weitergehen. Wie Du schon sagtest nicht anheizen. Stressabbau kannst Du auch gut in der Stadt machen wo viele Leute oder Hunde sind. Auch in Einkaufsmärkten, wo Hunde erlaubt sind, einfach einen Einkaufswagen schnappen - es sei denn er hat zu viel Angst - dann erstmal ohne Einkaufswagen, durch die Regale schlendern, stehen bleiben und sich alles mögliche anschauen, dann hat Dein Hund auch Zeit alles zu verinnerlichen.
    Geh auf Diskussionen mit ihm nicht ein, einfach weiterlaufen, er wird bald merken, dass es nichts schlimmes ist und wenn Du zur richtigen Zeit noch ein Leckerli dabei hast, Lobe ihn zwischendurch wenn er das richtige Verhalten zeigt.

    So muss jetzt mal los...

    Liebe Grüße und viel Erfolg

    Daniela :blume:

  • Hallo Sabine,
    ich sehe es genauso wie du.Dieses Gerede,mit eher durch die Tür gehen ,wo liegt der Hund-ist für mich nicht akzeptabel.Wenn der Grundgehorsam stimmt und der Hund dich RESPEKTIERT,ist es egal wer zu erst durch die Tür geht oder wo der Hund liegt.
    Lieben Gruss
    Petra

    An meinen Vorgängern ist nicht böse gemeint. :)

  • Okay,

    das ist vermutlich nicht ganz einfach zu trainieren, weil Du laufend in solche Situationen kommst, wo Du nicht gezielt trainieren kannst (keine Zeit, ungünstige Gelegenheit).


    Eine Möglichkeit wäre eine dezente Annährung an das Problem. Wann fängt ihr Beschützer/Territorialverhalten an? Muss der andere Hund z.B. direkt neben eurem Auto sitzen oder wie weit entfernt?

    Versuche ihre Reizschwelle herauszufinden (z.B. anderer Hund sitzt 20m weit weg und lob sie, wenn sie still ist. Kommt der andere Hund näher und sie fängt an. Kofferraum zu und kommentarlos weggehen (Du und auch das Herrchen des anderen Hundes)... Sozusagen langsame Gewöhnung durch Desensibilisierung.

    Das Problem ist eben, dass Du dazu gezielt Übungssituationen schaffen musst und gleichzeitig allem aus dem Weg gehst, in dem Dein Hund das Verhalten zeigt und Du nicht adäquat darauf reagieren kannst.

    Eine andere Möglichkeit könnte sein, das Bellen unter Signalkontrolle zu bringen. Vielleicht schaffst Du es auch ihm Beizubringen auf Befehl zu bellen und auch auf Befehl wieder aufzuhören. Wenn er darin gut ist, könnte der Abbruchbefehl auch funktionieren, wenn er Territorialverhalten zeigt. Dann kann er sich (und Dich) durch das Bellen nicht selber so in Rage bringen.

    Beides dauert aber seine Zeit.

    Die Hundtrainerin in der Hundeschule hat einen Hund der andere Hunde angekläfft hat mit der Wasserpistole beschossen. Hat wunderbar gewirkt. Vielleicht ist das ne Möglichkeit wenn ihr bei Euch auf dem Hof seid und er einen anderen angiftet...


    viel glück
    robin

  • baldur2003
    die kleinigkeiten die man beachten sollte, leben wir auch
    d.h. der hund war noch nie auf couch oder bett, sie frißt immer nach uns, verläßt das haus nur, wenn ich es ihr erlaube, bei abruf dreht sie sofort im lauf um und kommt zu mir, darum weise ich es auch so vehement zurück, dass sie der rudelführer ist.

    sie hat kein großes vertrauen in uns, sie ist ein unsicherer hund und durch die falschen empfehlungen unserer hundeschule haben wir vieles falsch gemacht, was wir jetzt aufarbeiten. (bald eröffnet eine d.o.g.s hundeschule in unserem ort, da erhoffe ich mir mehr hilfestellung)

    ihr verhalten beginnt ab ca. 1 m vor dem kofferraum, oder 1 m vor dem gartentor. auf unserem grundstück hat sie einen hund, mit dem wir 1 jahr lang jeden tag spazierengegangen sind "erst" nach 10 minuten angegangen. sobald sich die hunde der haustür nähern wird es ganz schlimm, dann kann auch blut fließen, außer bei dem dackel. am ende unseres gartens ist ein waldweg und sobald sich fußgänger oder noch schlimmer hunde nähern, wird wild gekläfft. da rufe ich sie immer ab und ihr gekläffe wird auch schon weniger.
    ich hoffe, ihr habt gute tipps
    sabine :sport:

  • Zitat

    Wenn der Grundgehorsam stimmt und der Hund dich RESPEKTIERT,ist es egal wer zu erst durch die Tür geht oder wo der Hund liegt.


    Aber bis es soweit ist ist es für alle eine große Hilfe.

  • Hi Sabine,

    dies ist genau das, was ich immer als mangelnde Führung bezeichne !!
    Du magst an dem Grundgehorsam gearbeitet haben, den Rückruf an der Schleppleine trainiert, aber ob dein Einsatz eines Erziehungshalsbandes immer zu einer richtigen Verknüpfung geführt hat, wag ich stark zu bezweifeln.
    Du magst deinen Hund vielleicht mittlerweile von einem Hasen abrufen, aber er tut das in keinster Weise, weil er dich als Führungspersönlichkeit, Chef und Vertrauensperson sieht (deshalb meine Verurteilung solcher Hilfsmittel). Auch wenn man einen territorial veranlagten Hund nicht zum 100% zu allem und jedem freundlichen Hausgenossen umerziehen kann, aber er sollte dich und deine Entscheidung zumindest ernst nehmen – momentan ist das nicht der Fall !

    Hinzu kommt noch ihre eigene Unsicherheit und daß sie sich auf niemanden verlassen kann. Gib ihr mal Rückhalt, aber im Sinne von „ich mach das schon, halt du dich zurück“ und sei konsequent und gerecht zu ihr. Vor allem, vermeide alles, wo der Hund überhaupt in solch eine Situation gerät, behalt sie an der Leine oder laß sie erst gar nicht unbeaufsichtigt in den Garten.
    Wenn du einen unsicheren Hund hast, dann laß ihn generell nix alleine regeln (Leine fallen lassen und gehen), sondern steh IMMER zwischen dem Feind, Opfer, was auch immer und deinem Hund. Du beschütz und gibst Sicherheit, aber du entscheidest auch !!

    Solange das Grundsätzliche nicht geklärt ist, brauchst du nicht an einzelnen Symptomen arbeiten !

    Gruß, staffy

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