Ein Hund vom Züchter ist mir zu teuer...

  • Grundsätzlich, ich bin mittlerweile pro VDH Hund- aber was die Kosten angeht, ein kleines Beispiel, dass das irrelevant sein kann, wo der Hund her kommt:

    Karli: mittlerweile 6 Jahre Labrador Beagle Mix vom Bauernhof

    Anschaffung: 120 Euro
    Impfen, Wolfskralle entfernen, Chip setzen: ca. 300 Euro
    Impfen Jahr 1-6: 150 Euro
    Zwingerhusten Jahr 4: 100 Euro
    div. Bisswunden: 150 Euro
    Bindehautentzündung: 50 Euro
    Zahn ziehen, weil abgebrochen: 70 Euro
    Allergie gegen Chemie in gedüngtem Feld: 200 Euro
    Untersuchungen bzgl. Schilddrüse und Leistungsverlust: 350 Euro
    endlich Diagnose Anaplasmose ( Gesamtcheck, Blut, Röntgen Rücken/Hüfte) 180 euro
    div. Bluttests weiterhin wegen Anaplasmose: 400 Euro

    dato etwa angefallene Kosten: 2070 Euro in 6 1/2 Jahren

    zum Vergleich:
    Hutch DSH vom SV aktuell 2 Jahre (Impfung für Jahr 2 steht noch aus)
    Anschaffung: 450 Euro (weil Einhoder)
    Impfung nur Jahr 1: 35 Euro
    Entfernung innenliegender Hoden inkl. Röntgen für SV: 370 Euro (ziehen wir hier mal 100 euro für das Röntgen ab)
    Kotuntersuchung weil im Welpenalter widerkehrender blutiger Kot: 50 Euro
    Salbe wegen Welpendermatitis: 20 Euro
    Nochmaliges Röntgen wegen Auswertung SV-ED: 80 Euro
    OP 1 Bein wegen ED: 1340 Euro
    2. OP gleiches Bein, wegen Zwischenfall: 960 Euro
    Nachuntersuchungen (Röntgen wegen OP) 240 Euro
    Verbandswechsel über 6 Wochen 250 Euro
    Bluttest bzgl. anaplasmose: 80 Euro
    Bisswunde: 75 Euro

    Derzeit Kosten in 2 Jahren: 3850 Euro
    noch ausstehend: OP 2. Bein ca. 2000 Euro

    Wer findet den Fehler? Was ich damit sagen will, man kann einfach was die Kosten angeht nicht pauschalisieren, ob der VDH Hund günstiger ist, als der Mix vom Bauernhof

  • Zitat


    Trotzdem werde ich so lange nur Hunde aus dem Tierheim zu mir holen, solange solche dort unverschuldet sitzen.
    Mit war und ist klar, dass da Überraschungskosten in ziemlicher Höhe auftreten können, aber ich bin bereit - und fähig- die langfristig zu tragen.


    Da muß ich mal zustimmen.
    Wir haben da mit unseren (glücklicherweise) sozusagen richtige Schnäppchen gemacht. Keine ernsthafen gesundheitlichen Problemchen (muß mal auf Holz klopfen). Aber man kann NICHT davon ausgehen.
    Aber wenn sich doch gesundheitliche Problemchen -vielleicht auch chronischer Natur- auftreten sollten, dann gehört da zu dem Hund dazu. Ich habe den riesigen Vorteil, daß sich bei mir nirgendwo das Gefühl einstellt, daß ich betrogen worden bin. Denn ich habe den Hund ja nicht von jemanden gekauft, der damit Profit gemacht hat, sondern ich habe diesen aus dem TS übernommen.

  • Ich beziehe mich mal auf einige Postings hier, die mir beim durchlesen aufgefallen sind:

    Fakt ist doch, dass hinter billigen Preisen in Deutschland OFT Tierquälerei steckt. Warum gibt es denn nicht ein bisschen mehr Anerkennung für Leute, die ihren Fehler einsehen und das nach außen tragen, um andere zu warnen. Warum kann man das nicht einfach mal stehen lassen und hoffen, dass das viele lesen, die vor einer Kaufentscheidung stehen?

    Ich halte übermäßige positiv dargestellte Beispiele hier für fehl am Platz. Wir wissen alle, was es für schreckliche Praktiken gibt und was das OFT für Probleme nach sich zieht.

    Wenn drauf aufmerksam gemacht wird, finde ich das gut. Dass 90% der Hunde in Deutschland nicht vom anerkannten Züchter sind, lässt einen nur ahnen, wie viele davon von Vermehrern (ich spreche vom worst case - mafiösen Strukturen) sind - und wie sehr wir deshalb dahingehend Sensibilisierung in der Gesellschaft gebrauchen können. Das würde vermutlich mehr bringen, statt den eigenen Hund hier zu verteidigen.

    Schön, wenn er nur vom Bauernhof ist, wenig gekostet hat und immer gesund und munter war - genau das würde mich als Interessent aber bestärken, die Kohle stecken zu lassen und so einen zu holen. Wem diese Positivgeschichten wirklich etwas bringen, würde mich interessieren.

  • Zitat


    ABER, nicht einen einzigen Cent wegen einer genetisch bedingten Erkrankung. Hüfte, Ellenbogen, Herz, Augen, Ohren etc alles tiptop.

    Trotzdem kann es das Pech wollen, dass sich ein Hund, welcher Herkunft auch immer, alles aufsammelt, was so an gesundheitsschädigenden Gefahren herumlauert.


    :gut:

    Ich habe einen Hund vom Vermehrer der mich schon das extremstvielfache der Anschaffung gekostet hat. Mein Hund ist mittlerweile Gold oder ein gutes (!) gebrauchtes Auto wert ;)
    Und dauernd geht das Vieh kaputt weil wir spielen, weil sie wo langschrammt, weil sie einfach ma spontan Durchfall kriegt, oder, oder, oder ^^
    Ein Montagsmodell. Aber nur was eigenverschuldete "Unfälle" angeht.
    Aufgrund der Herkunft wurde bisher noch nix festgestellt Und so erbliche Dinge wie Hüfte oder Ellenbogen sind gut in Schuss.

    Weiter hab ich einen Hund vom Vermehrer der bisher noch garnet krank war.
    Gleichaltrige Kollegen vom VDH hingegen wurden schon Patella oder im/unter'm Gesicht operiert.

    Und trotzdem steht für mich fest, die nächsten Rassehunde die kommen sind diesmal VDH. Net wegen der Gesundheit sondern hauptsächlich weger Wesensmerkmalen. Ich würd diesmal gern etwas geplanter und wissender an die Sache rangehn :hust:

    Allerdings geht die Rechnung "gesunder Hund = VDH, totkranker Hund = Vermehrer" einfach net auf.
    Da gibt es zuviele Beispiele und Einzelfälle die sich so summieren, dass man auch genau den andren Eindruck kriegen könnte.

  • Zitat

    Marula, schön das ich jetzt weiß das meine Familie nicht die Einzige ist.... :lachtot: :lachtot:

    LG


    Meine Familie weiß bis heute nicht, was ich für meinen Hund (VDH-Zucht) gelatzt habe - ich weiß auch genau, warum ich es ihnen nicht sage.
    Wenn sie mal fragen, und ich herumdruckse oder mich mit Aussagen wie "genug" oder "sie war nicht günsitg, aber günstiger als üblich" rette, nicken sie immer sehr wissend. Und ich könnte schwören, dass sie in ihren Köpfen mit Summen zwischen 300 und 500€ jonglieren und fein säuberlich ein imaginäres Etikett mit der Aufschrift "grenzdebil" auf meine Stirn kleben.

    Wenn die wüssten,...


    Insgesamt teile ich die hier vorherrschende Meinung (der Verbandszüchter bietet mir ein paar Garantien mehr als der mal-eben-so gefallene Welpe; 100% Sicherheit gibt es nie, Unfälle passieren immer, und die besten Chancen habe ich, wenn ich VOR dem Kauf genau(!) hingucke, wo der Hund herkommen soll. Am besten mehrfach, kritisch und schamlos).

    Schlecht wird mir, wenn ich höre dass Leute das Geld für einen Züchterhund nicht haben und sich dann einen 300€-Hund aus den Kleinanzeigen holen. Da frage ich mich, wovon im Ernstfall die medizinische Versorgung bestritten werden soll.
    Von allen Gründen, die man für seine Wahl der "Bezugsquelle" anführen könnte, darf dieser keiner sein.

  • Zitat


    Schön, wenn er nur vom Bauernhof ist, wenig gekostet hat und immer gesund und munter war - genau das würde mich als Interessent aber bestärken, die Kohle stecken zu lassen und so einen zu holen. Wem diese Positivgeschichten wirklich etwas bringen, würde mich interessieren.


    Ich fühle mich einfach mal mit dem Teil angesprochen - auch wenn ich vllt. nicht gemeint war.

    Um ehrlich zu sein konnte bzw. kann ich Kommentare wie "Tja, selbst schuld." oder "War ja klar, wenn Du vom Vermeherer holst." einfach nicht mehr lesen/hören. Daher folgte mein "Positivbeispiel". Ich gebe dir recht, dass das alleinige nennen von Positivbeispielen falsch wäre. Deshalb folgte ja mein Einwand, dass man sich generell niemals sicher sein kann und deswegen einfach genauer hinsehen sollte.

    Mit 9 Jahren konnte ich damals nicht hinsehen. Heute wäre ich dort wohl nicht hin gegangen und hätte Jacky zu mir geholt. Arnold habe ich lediglich auf Bildern gesehen. Auch wenn ich ihn nicht missen möchte - das war das erste und letzte Mal und empfehlen möchte ich das auch nicht unbedingt jemanden. Das Risiko ist einfach zu groß. Hätte ich sein "Passbild" vorher gesehen, wäre er vermutlich nicht hier. Es war/ist schrecklich.

    Der nächste kommt vorzugsweise aus einem deutschen Tierheim und ich kann ihn live und in Farbe sehen, mich mit ihm beschäftigen und kennen lernen. Falls nicht aus dem TH, weiß man vielleicht etwas über die Elterntiere. :ka: Züchter fällt für mich raus.

    Fakt ist einfach, dass man, wie so oft erwähnt, niemals sicher sein kann. Man kann nur etwas besser hinsehen und sich im Vorfeld mehr Gedanken machen. Ich für meinen Teil habe daraus gelernt.

    Verhindern können wir aber auch mit solchen Threads und Tipps nicht, dass vermeidlich "seriöse Züchter" eine schnelle Mark (den schnellen Euro) machen möchten und/oder Herr Schulz und Frau Schmidt ihre Hunde nicht unter Kontrolle haben. So lange das weiterhin ohne Konsequenzen passiert, wird es auch Leute geben, die die Hunde abnehmen. Ob nun direkt von dort oder aus dem TH wo sie im Fall des Falles dann eh landen.

    Ein Teufelskreis - sowohl diese Threads, als auch das "Problem" an sich.

  • Kein Züchter kann garantieren, dass die von ihm gezogenen Welpen ein Leben lang gesund bleiben.
    Bevor ich mit dem Züchten begonnen habe, hatte ich beides - gesunde Mischlinge, die in 16 Lebensjahren den TA nur zum Impfen gesehen haben, und Mixe, die kaum einen Tag im Leben gesund waren und Tausende an (damals) DM geschluckt haben.
    Was man beim (guten) Züchter mehr bekommt als beim Vermehrer: ein Züchter muss für zwei Jahre die Freiheit des Hundes von erblichen Erkrankungen ( dh von Erkrankungen die von Anfang an angelegt waren) gewährleisten: HD, ED, Patella-Lux, OCD, Herzfehler, Einhodigkeit und und und... Tritt so was in den ersten zwei Jahren auf, hat der Käufer einen Anspruch auf Ersatz der Kosten bis zur Höhe des Kaufpreises.
    Drüber hinaus bekommt der Käufer von guten Züchter eine Rund-um-die-Uhr Hotline bei allen Problemen rund um den Hund. Und ihr würdet staunen, wie viele Fragen gerade in den ersten zwei Jahren auf kommen, vom Durchfall bis zu Pubertät, der gute Züchter hat hierfür ein offenes Ohr und hilft mit Rat ( und wenn nötig auch Tat) weiter.
    Ausnahmen gibt es auf beiden Seiten, aber gerade Hundeanfänger sind beim verantwortungsvollen Züchter viel besser aufgehoben und das Geld für einen Züchterwelpen ist gut angelegt.

  • "Man steckt halt nicht drin". Somit kann es natürlich passieren, dass man mit seinem Hund (egal woher) ein gesundheitliches "Montagsauto" erwischt. Dennoch kämen für mich nur zwei "Quellen" in Frage: seriöser Züchter oder TS.

  • Welcher Vermehrer würde sich ernsthaft nach dem Ableben eines von ihm verkauften Hundes darum scheren, wie es den Besitzern geht und alles mögliche machen, damit sie z.b einen Hund aus dem nächsten Wurf bekommen können?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!