Hundi und ich am Ende unserer Nerven !

  • Hallo ihr Lieben,


    also ich will euch ja bestimmt nicht nerven, aber wir sind wirklich verzweifelt !!!! :(
    Letztens hab ich noch ganz stolz im Forum geschrieben, dass das mit dem "Alleine bleiben" nun
    ganz toll klappt und jetzt..... jetzt sind wir wieder ganz am Anfang.


    Ganz kurz zu unserem Sorgenhund : Mischling, 3,5 Jahre alt, Rüde


    Ben kam vor 1,5 Jahren aus dem Tierheim zu uns. Erziehungstechnisch sind wir nun schon
    so weit, dass wir in der Hundeschule für die Begleithundeprüfung trainieren.
    Es klappt also alles super, bis auf das ledige Thema "Ben alleine zu Hause" !!


    Wir hatten über Wochen nun sicher eine halbe Stunde geschafft und dann langsam auf eine dreiviertel
    Stunde bis hin zu zwei Stunden erhöht.
    Zwei Stunden ohne einen Mucks.... ich war begeistert. :jg:


    Seit zwei Tagen geht gar nichts mehr.
    Kurz zum Ablauf: Wir schicken die Hunde auf ihren Platz (in ihre Box) und geben das Komando "Bleib", dann gehen wir ohne einen weiteren Kommentar aus der Tür.
    Da ich ein Babyphone hab, dass ich überall mit hin nehmen kann, höre ich genau was er so treibt.


    Er fängt wie gesagt seit kurzem, innerhalb von Sekunden das Weinen an.
    Wenn wir wieder zurück kommen, dann natürlich nur, wenn er still ist. Wir legen unsere Jacken ab, setzen
    uns auf die Couch als wenn nix war und geben, wenn die Hunde entspannt liegen, das Auflöskomando "OK".
    Danach müssen wir jedesmal feststellen, dass er sich wieder einmal so reingesteigert hat, dass er
    schweissnasse Pfoten hat, der arme Schatz.


    Von zwei Stunden zurück auf Null .... :kopfwand:
    Es ist soweit ich mitbekommen habe auch nichts in der Umgebung passiert, bzw. gab es keine gravierenden
    Veränderungen die Auslöser sein könnten.


    Hat jemand noch eine Idee ?
    Bin mit meinem Latein echt am Ende !!!!
    :hilfe:


    Sorry wenn das Thema "Alleine bleiben" schon wieder auf den Tisch kommt.
    Ich hoffe ihr seit mir nicht böse. :ugly:


    Viele liebe Grüße

  • Was ich an Eurem Ablauf nicht ganz verstehe, ist das Kommando -Bleib-? Ich weiß nicht, wie Du Deine Kommandos aufgebaut hast, ob es welche gibt, die er nach eigenem Ermessen auflösen kann und ob es welche gibt, die er nur unter Auflösung durch Dich aufheben darf?
    Denn es ist ja offensichtlich, dass die Box wieder verlassen werden darf, wenn Du / Ihr weg seit, richtig?


    Ich würde das Weggehen selbst gar nicht intrumentalisieren, in dem ich einen bestimmten Ablauf reinbringe, dann weiß der Hund ja schon, dass Du gleich gehen wirst und auf für ihn auf unbestimmte Zeit nicht da bist.
    Geh einfach für ein paar Minuten raus, komm wieder, zieh Deine Jacke an, zieh sie wieder aus, geh kurz mit Jacke raus dann ohne. Ich würde gar keinen großen Aufwand betreiben, Du gehst halt kurz weg und das ist eine normale Situation, die nicht schlimm für den Hund ist, weil er weiß, dass Du wiederkommen wirst. Weder beim Gehen, noch beim Wiederkommen würde ich mich besonders Verhalten, damit Du Deinem Hund die Situation nicht -besonders- machst!


    Viel körperliche und geistige Auslastung hilft vor einem längeren Versuch!


    Gruss

  • Mir ist vor allem nicht klar, wieviele Hunde bei Euch leben.


    Zitat

    Seit zwei Tagen geht gar nichts mehr.
    Kurz zum Ablauf: Wir schicken die Hunde auf ihren Platz (in ihre Box) und geben das Komando "Bleib", dann gehen wir ohne einen weiteren Kommentar aus der Tür.


    Sind es mehrere, wie Dein Text suggeriert und macht nur der eine Probleme? Was machen denn der/die anderen in der Zeit des Alleinseins? Verhalten die sich unauffällig? Ich finde schon, dass das wichtige Fragen zur Beurteilung der Situation sind.


    LG Appelschnut

  • Also korriegier mich, wenn ich was falsch verstanden habe. Die Hunde emüssen alleine in der Box bleiben???


    Da würde ich dann auch irgendwann anfangen zu heulen, wieso dürfen sie sich denn nicht frei bewegen? Oder wie ist das Kommanso "bleib" zu verstehen. Bei ""bleib" löse ich das Kommando normalerweise auf nicht die Hunde, oder?


    Ich habs genauso trainiert wie mein Vorschreiberling und wenn ich länger aus dem Haus gehe, sag ich "bis gleich" , dann weiß sie ich komme wieder. ganz wichtig: Ich laste meine Hündin vorher so sehr aus, dass sie froh ist, dass ich endlich weg bin :-) Also z.B. vorher Fahrrad fahren und noch n schönes Spiel, oder Gassi und Apportieren oder für die BH üben:-) Dann gibst was Leckeres zu Knabbern und einen befüllten Snackball zum selbst beschäftigen, weiß aber nicht, wie das mit mehrere Hunden geht und obs da dann nicht Streit geben würde. Nach dem ich wieder komme, schaue ich ob sie mich begrüßt, dann erwidere ich das, wirds zu überschwänglich, würde ich es ignorieren, weil sie dann merken würde, es ist eine besondere Situation, soll es aber nicht sein, soll normal werden, dass der Hund alleine bleiben kann. Bei uns ists so, ich komme nach 4-5 Std. nach Hause und hab sie dadurch aus dem Tiefschlaf geweckt, begrüßen kommt sie mich schon nicht mehr. Ist zwar schade, aber ich weiß wenigstens, sie hat sich nicht allein gefühlt. Aber meistens nehm ich sie sowieso mit. :-)


    Viel Erfolg! ;-) LG Cafedelmar

  • Also erstmal danke für eure Hilfe....


    Diensthundefreund:
    Den Tipp mit dem Ablauf und dem auf dem Platz bleiben, habe ich von einer Hundepsychologin,
    die ich extra wegen dem Problem befragt habe. Sie kennt Ben und die Wohnsituation auch.
    Das "Bleib" wird in kleinen Schritten aufgebaut und soll dem Hund Sicherheit vermitteln, soweit ich
    das verstanden habe. Er bleibt dann auch solange liegen, bis ich zurück bin und das Kommando wieder
    auflöse. Das hat bisher gut geklappt (mit Kamera überwacht).
    Natürlich könnte ich die Psychologin wieder anrufen, allerdings find ich ihre Methoden auch etwas fragwürdig.


    Appelschnut:
    Sorry dass ich mich etwas ungenau ausgedrück habe. :ops:
    Also ich habe noch einen zweiten Hund, eine Hündin 1,5 Jahre alt.
    Sie hat keinerlei Probleme alleine zu bleiben und schläft ganz relaxt in ihrer Box während wir weg sind.


    Cafedelmar:
    Oh das ist ja traumhaft.... :gott:
    Hunde die dir verschlafen entgegen kommen bzw. dich nicht mal mehr begrüßen.
    Das hätte ich auch gerne.
    Also die Türen der Boxen sind offen, aber sie bleiben trotzdem auf ihrem Platz, solange bis ich wieder komme,
    eben so wie mir das die Therapeutin geraten hat. :???:
    Das mit dem Snackball ist auch noch eine gute Idee. Wegen Streitigkeiten habe ich bei den beiden
    keine Bedenken.


    Vorhin bin ich ohne meinen Mann (der ist auf Arbeit) einkaufen gegangen,
    und zwar so wie ihr mir das geraten habt.
    Ohne ein Wort und ohne bestimmten Ablauf :ja:
    Naja und was soll ich sagen.... bis auf den blöden Postboten, bei dem Ben natürlich wieder bellen musste,
    war er still. :rollsmile:
    Das größere Problem wird wohl wieder, wenn mein Mann und ich heute Abend wieder zusammen das Haus zum
    Üben verlassen.

  • Zunächst ist es am wichtigsten herauszufinden, warum der Hund weint.
    Ist es Frust weil er keine Lust hat alleine zu bleiben oder ist es Verlassensangst weil du nicht mehr zurück kommen könntest?
    Zweites ist wehsentlich schwere in den Griff zu bekommen.
    Rückschritte sind beim Training normal.
    War bei meinem Hund genauso. Ich hab bis zu 5 Mal neu aufgebaut und es kam immer wieder zum Rückfall, bis ich mich irgendwann veräppelt gefühlt hab und mir dachte "Pech gehabt die 2 Stunden wirst du schon überleben". Seitdem klappt es komischerweise sehr gut.
    Ich glaube ich hab zu viel Aufmerksamkeit in das Training gelegt und das hat der Hund gemerkt. Machmal ist loslassen besser als krampfhaft weiter zu trainieren.
    Ich muss aber dazu sagen, dass es bei meinem Hund Frust und keine Angst war. Er wusste dass ich wieder komme, er wollte nur nicht so lange warten.
    Einem Hund der echte Verlassensangst hat würde ich das nicht zumuten. Deswegen ist die Unterscheidung so wichtig.

  • Zitat

    ...Er bleibt dann auch solange liegen, bis ich zurück bin und das Kommando wieder
    auflöse. Das hat bisher gut geklappt (mit Kamera überwacht).
    ..., allerdings find ich ihre Methoden auch etwas fragwürdig...


    Zwei Stunden am Stück liegen bleiben, ohne sich zu bewegen, ohne aufzustehen? Da würde ich auch unter Spannung stehen.
    Vielleicht läge es im Bereich des Möglichen, auch diese Methode noch fragwürdig zu finden?
    Ich hatte nun hintereinander zwei Hunde, die ich als erwachsene Tiere übernommen habe. Und die mußten nach einer Eingewöhnungszeit dann auch recht bald längere Zeit alleine bleiben.
    Ich hab da gar kein Zinnober drum gemacht, bin einfach gegangen, so wie oben schon mehrmals beschrieben.
    Und siehe da, wenn ich nach Hause komme, muß ich die Dame meist wecken. Und bei meiner Omi war das nicht viel anders.

  • ich würde auch kein grosses thema daraus machen.
    und vorallem würde ich nicht verlangen, dass der hund auf seinem platz bleiben muss!
    was ist denn, wenn er durst hat, oder sich mal die beine vetreten will, wenn du ein paar stunden nicht da bist? ich finde das sehr einschränkend für den hund. schränke die hund doch ein, indem du ihnen nicht die ganze wohnung zur verfügung stellst sondern nur ein zimmer.
    dann würde ich auch, einfach zwischen durch ohne kauzeug etc. mal rausgehen, nach 5 min wieder kommen. dann die jacke anziehen, jedoch aufs sofa sitzen. nach 10 min mit jacke raus, wiederkommen, etc. hunde in der zeit null beachten. ich würde gar kein wort dafür verwenden auch kein "bis gleich", wie es cafedelmar vorgeschlagen hat.
    das wird sicher besser werden!


  • :gut: So würde ich das auch machen. Ich sehe immer ein Problem darin, einen Hund zu schicken, das dann aber nicht aufzlulösen. Erziehungstechnisch sagt man so dem Hund : Entscheide selber, was wann für dich gut ist. Du gibst Autorität aus der Hand, was bei viele Hunden zu Unsicherheit führt.

  • Meiner Meinung nach, setze ich den Hund in eine Erwartungshaltung, wenn ich ihm einen Befehl gebe, den er so lange auszuführen hat. Ein 2-Stunden bleib wäre bei unserem Rüden utopisch, absolut undenkbar. Der ist aber zu Hause total gelassen und verschläft selbst 8 Stunden.
    Muss er ganz alleine bleiben, ohne den zweiten Hund, 'randaliert' er die ersten Tage, das ist bei ihm wirklich Frust weil sein Kamerad weg ist (nicht das die miteinander spielen würde, wenn keiner da ist, die schlafen die meiste Zeit in unterschiedlichen Räumen, aber schaun eben ab und an nacheinander). Nach ein paar Tagen hat er sich umgestellt und ist genauso ruhig wie vorher.
    Wir gehen mit JD vorher immer ne etwas größere Runde, lassen ihm aber ne Viertel Stunde bis halbe Stunde um wieder in der Wohnung anzukommen, bevor wir gehen.


    Ich finds auch unzumutbar einen Hund über einen längeren Zeitraum in so einer Anspannung zu lassen, muss ich ehrlich sagen.


    Würde es so aufbaun, wie schon Vorschreiber es geraten haben. Du kommst und gehst ohne irgendwie Aufsehens zu machen. Erst kurz, dann in immer längeren Abstäden. Manchmal nur ins Nebenzimmer wo du die Tür hinter dir zumachst, dann wieder ganz nach draußen... Lass es zur Alltäglichen Situation werden.


    Aber lass dich auf keinen Fall entmutigen, das wird schon werden! Rückschritte gehören dazu (-;

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