Beagle oder Entlebucher Sennenhund??

  • Zitat


    also wir wollen einen hund der mittelgroß ist (den man zur Not auch mal die treppe hoch tragen kann wenn es denn sein muss), sportlich ist, möglichst kurzes fell hat, ein gewisses will to please verhalten hat, kein couch potatoe ist aber trotzdem auch mal schmusen kommt, spaß an dog dancing oder agility hat...
    da ich wie gesagt eine berner sennenhündin hatte , gefällt mir die optik des entlebuchers natürlich super gut. dennoch is aussehen nicht entscheidend für uns aber gefallen sollte der eigene hund ja trotzdem.
    Falls ihr noch andere rassevorschläge habt würd ich mich über infos freuen.
    wir wollen wenn möglich einen welpen aufnehmen und ich habe im sommer 9 wochen semester ferien die ich dann dem zwerg widmen würde :smile:


    Kromfohrlaender? Pudel?

  • Dann mal ein paar Tipps, Infos usw. von einem Entlebucher Menschen!


    Meine Hündin ist gut 2,5 Jahre alt. VDH Züchter, tatsächlich lange Wartezeiten und die Züchter wählen ihre Welpenkäufer gut aus. Ich empfehle aber nur hierüber einen Welpen auszuwählen.


    Wäre es euer erster Hund? Habt ihr Hundeerfahrung? Seit ihr bereit viel Zeit in die Ausbildung zu stecken? Seit ihr geduldig und konsequent, genau und ruhig, ausgeglichen und sportlich? Ich frage das so genau und auf den ersten Blick verwirrend weil ein Entlebucher ein anspruchsvoller Hund ist. Die Rasse ist nicht soooo weit verbreitet und noch immer recht ursprünglich in ihrem Verhalten.
    Es gibt ruhigere Vertreter, aber idR. sind Entlebucher Energiebündel hoch 3! Bellfreudig bzw. stimmfreudig sind sie auch tatsächlich. Unsere Hündin macht keinen Piep wenn es an der Tür klingelt, das ist u.a. Erziehungssache.
    Beim Toben mit anderen Hunden, bei Aufregung und Streß, bei Nervosität und Übereifer ist sie stimmstark. Bellen tut sie nur mit anderen Hunden oder als Reaktion auf Aktion vom Menschen. Neben dem Bellen, das ich absolut erträglich u ihm Rahmen empfinde, ist es eher das Kreischen und Quaken was meine Hündin "besonders" macht. Frust aushalten, abwarten und nicht an der Reihe sein sind die größten Herausforderungen.


    Der Entlebucher will arbeiten.
    Der Entlebucher neigt zum Hochdrehen.
    Agility ist zwar körperlich voll sein Element, aber für sein Gemüt ist es Gift (ich kenne da einige Kandidaten)
    Der Entlebucher ist gut geeignet für Mantrailing o.a. Nasenarbeit, Longieren, Obedience, DogDancing....
    Der Entlebucher ist klug, d.h. er lernt schnell aber er erkennt auch sofort die Schwächen einer Erziehung.
    Der Entlebucher hat tatsächlich oft einen Lieblingsmenschen.
    Der Entlebucher ist mutig und wählt im Zweifel eher die Flucht nach vorn als den Rückwartsgang.
    Der Entlebucher ist extrem sportlich.
    Der Entlebucher muss Ruhe und Nichtstun lernen.
    Der Entlebucher ist sensibel.
    Der Entlebucher hat definitiv Treib- und Hütetrieb
    Die Entlebucherhündin ist noch etwas aktiver als die Rüden (Erfahrungswert)


    Alles in allem ist der Entlebucher ein fantastischer Hund für Menschen mit Hundegefühl im Blut, genügend Zeit und Willen immer mit dem Hund zu arbeiten. Wie hier kurz beschrieben wurde, sind diese Hunde selbst mit 9 Jahren noch sehr aktiv. Mein TA sagt immer meine Hündin würde niemals nicht auf fast 3 geschätzt werden. Das heißt natürlich auch, dass diese Hunde nicht Lust am Arbeiten im Alter verlieren.


    Hier http://www.dogstoday.de/html/2011-03_entlebucher.html gibt es einen ganz treffenden und wunderbaren Artikel über die Rasse. Ansonsten werden diese Hunde oft unterschätzt.


    Ich würde immer wieder einen Entlebucher nehmen, aber ich weiß auch worauf ich mich einlasse. Ein Beagle hat Jagdtrieb, ist aber vom Wesen her grundsätzlich viel gelassener und ruhiger. Der Entlebucher ist in Null Komma Nix auf Highspeed, das ist manchmal schwieriger zu Handhaben als man denkt.


    Mit dem Berner hat der Entlebucher nur das Ursprungsland und die Fellfarbe gemein. Ansonsten sind es von Grund auf unterschiedliche Hunde. Frag mich wenn Du noch Infos brauchst.


    P.S.: gib Deinem Entlebucher keinen Ball > das Junkiedasein ist vorpogrammiert!

  • Liebe Themenstarterin!


    In unserem Fotothread berichte ich ein wenig von unserem Leben mit unserem Beagle. Vielleicht hast du ja Lust mal hinein zu schauen. Hier ist der Link dazu.


    https://www.dogforum.de/till-u…llt-sich-vor-t137388.html


    Paralell kopiere ich dir hier mal etwas hinein, was ich in einem anderen Thread geschrieben habe:


    Re: Erfahrungsaustausch Rund um den Beagle


    von Maus1970 » 10.10.2012 18:47


    Hallo Hundemami777!


    Erst einmal herzlich willkommen bei uns. Schön, daß du den Weg zu uns gefunden hast.
    Nun zu deiner Frage ob der Beagle eine schwierige Rasse ist.
    Ich würde sagen, daß hängt ganz maßgeblich davon ab wie man "schwierige Rasse" definiert.
    Am Besten ich schreibe mal ein wenig von unserem Beagletierchen Till und dann urteilst du selbst.
    Ich empfinde Till als absolut unkompliziert. Er ist sehr freundlich allen Menschen und Tieren gegenüber. Er ist sehr lebhaft, für fast alles leicht zu begeistern und zu motivieren und offen für alles. Dabei ist er sehr bereit mit mir zusammen zu arbeiten. Nebenbei auch noch sehr verschmusst. *freu*
    Allerdings ist er definitiv kein Hund den man mit "einfach nur spazieren gehen" zufrieden stellen kann. Da braucht er einfach mehr.
    Ich habe festgestellt, daß es im wesentlichen 3 Dinge sind die er braucht:
    1. Bewegung. Till liebt die Bewegung. Für ihn stellt alleine schon das Rennen eine Belohnung dar. Als Jagdhunde
    sind die Beagle auf Ausdauer und Bewegungsfreude gezüchtet worden. Um dem gerecht zu werden bin ich
    häufig mit ihm mit dem Fahrrad unterwegs. Uns macht das sehr viel Spaß.
    2. Er braucht die Gelegenheit mit seiner Nase arbeiten zu dürfen. Das schnüffeln und richen, aufstöbern und
    finden liegt dem Beagle halt im Blut. Für Till ist es das größte Glück diese Leidenschaft ausleben zu dürfen.
    Deshalb mache ich mit ihm Mantrailing. Er geht vollkommen darin auf und mir macht es auch sehr viel Spaß.
    Nebenbei ist er für alle Spiele dankbar bei denen er die Nase benutzen darf. Allerdings habe ich gemerkt, daß
    er nun, mit fast 2 Jahren, nicht nur das Spielen sondern auch eine "richtige Aufgabe" wie das Mantrailen
    braucht.
    3. Till ist der klassische Meutehund. Er braucht viele Hundekontakte um glücklich und zufrieden zu sein.


    Toll finde ich, daß ihr euch im Vorfeld im informiert habt und euch klar darüber seid, daß euer Hund Beschäftigung beziehungsweise Auslastung brauchen wird. Wenn ihr dazu Lust habt, ist daß schon die halbe Miete.
    Auch den Besuch einer Hundeschule finde ich sehr gut. Euer Hund wird den Kontakt zu den anderen Hunden genießen. Ich erinere mich noch genau, wie wir mit "klein Till" mit 11 Wochen zum ersten Mal in der Welpenschule waren. Der Aufbau eines soliden Grundgehorsams ist extrem wichtig. Gerade bei Jägern.


    Und jetzt wünschen wir euch gaaaaaaanz viel Spaß mit eurem kleinen Welpen. (*gerneFotossehenwürde*)


    LG


    Franziska mit Till


    Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.


    LG


    Franziska mit Till

  • vielen dank für die tollen ausführlichen antworten!! :gut:


    kann uns denn eventuell jemand berichten ob es bei den beaglen wirklich so "schlimm" ist, dass man die nie oder nur selten ableinen kann? habe in dem zusammenhang auch mal was von einem antijagd training gelesen. hat da jemand vielleicht erfahrung mit?

  • meine läuft zu 90% ohne Leine, war aber mit viel Arbeit verbunden. Und Du schreibst ja Rostock. Solltest du nicht gerade Graal-Müritz, Torbrücke oder Schnaterman laufen geht es auch mit dem jagen. Ich kenn viele Rostocker Beagle die alle ohne Leine unterwegs sind aber alle HH damit leben können auch mal etwas auf den Hund warten zu müssen. Vom Antijagdtraining hab ich keine Ahnung. Meine hat den allgemeinen Grundgehorsam so erarbeitet, und dann eine jagdliche Ausbildung erhalten. Denke ist auch wie Antijagdtraining :smile: Gute Beschäftigung brauchen sie alle und es sind sehr vitale Junghunde. In welche Gegend würde denn gegebenenfalls der Beagle ziehen mal neugierig frag?

  • Bin heute ca. 7 Beaglen ohne Leine begegnet. Es geht also. Ich glaube "Maus1970" hat Dir schon tolle Tipps zum Lesen gegeben und wie immer und bei jedem Hund zählt: Beziehung aufbauen, konsequent sein und hundgerechte Beschäftigung. Dann kann man sicher auch mit einem Beagle ohne Leine und idR. verlässlich spazieren gehen.


    Achso, was ich noch anmerken wollte bezüglich der 60qm Wohnung. Du kannst sehr wohl einen großen Hund in einer kleinen Wohnung halten. In der Wohnung wird gegessen und geschlafen und vielleicht ein paar Tricks usw. geübt, aber die Wohnung ist (außer vielleicht manchmal im Welpenalter) keine Renn- und Tobestrecke.


    Ein Berner, mit seinem gelassenen und ruhigen Gemüt würde sich nicht daran stören, so lange Du ihm draussen alles bietest was er braucht. Der Hund kommt ja mind. 3x am Tag raus und ob dann die Whg. in der er schläft 30qm hat oder 100qm ist Jacke wie Hose ;)


    Die Größe des Hundes ist in anderen Lebensbereichen von Interesse, aber bei der Whg. eher weniger.

  • also um mal bei dem beagle zu bleiben... wir haben hier in der nähe einen hundesportverein der unter anderem auch fährten training anbietet.. das wäre ja z.b. was für einen beagle oder? natürlich würden wir dort auch von anfang an das volle programm mitmachen wollen.. sprich welpengruppe, junghundegruppe, grundgehorsam... etc. desweiteren wird dort auch agility, obedience und eine spiel&spass gruppe angeboten... ich denke da sollte was dabei sein um den hund auch mal außerhalb des täglichen gassi gehens und spielens zu beschäftigen.


    @ elizabeagle : ich hätte kein problem damit auch mal auf meinen hund zu warten wenn er denn grad mal was interessantes zum schnüffeln gefunden hat. aber... wenn man hier im barnstorfer wald oder lindenpark unterwegs is und er dort was in die nase bekommt, hätte ich angst weil dort ja doch mal irgendwann straßen kommen...

  • Also sorry, aber wie kommt ihr denn bei euren Wünschen Agility/Hundesport und will to please ausgerechnet auf den Beagle? :???:


    Mag sicher Vertreter der Rasse geben, die auch gut im Hundesport zu führen sind...aber wenn ich das von vornherein vorhabe, dann suche ich mir doch eine Rasse mit der Tendenz aus sich stark am Besitzer zu orientieren. Und die hat der Beagle nun mal nicht. Was er nicht will, will er nicht. Und wenn er offline ne interessante Spur aufnimmt, dann seid ihr nicht nur ein paar Minuten sondern auch gern mal Stunden Luft für ihn.


    Bei dem, was ihr wollt, passt ein Pudel, ein Sheltie, ein Entlebucher, auch ein Kromfohrländer...aber ein Beagle eher nicht.

  • ...obwohl weder Entlebucher noch Kromfohrländer (soweit ich die Erfahrungsberichte hier aus dem Forum kenne und deuten kann) keine einfachen Hunde sind.... Sheltie und Pudel kenne ich nicht so gut.

  • um das nochmal verständlicher zu schreiben... es geht mir nicht darum mit einem beagle unbedingt agility zu machen...es geht mir darum das ich dem hund auch außerhalb des üblichen gassi gehens und spielens was bieten möchte... ich denke daher das sowas wie fährten training was für einen beagle wäre und man mit einem entlebucher durchaus dog dancing oder obedience machen könnte. Oder?


    um mich über die charaktereigenschaften der hunde zu informieren, habe ich mich hier angemeldet und bin auch sehr dankbar für die vielen rückmeldungen und erfahrungsberichte. dennoch denke ich das man sich einen hund mitunter auch wegen der optik aussucht. jeder hat seinen eigenen geschmack und schließlich muss beides passen, optik und charakter.
    sicher mag der pudel z.b. ein angenehmer, umgänglicher hund sein aber ich persönlich würde mir keinen "anschaffen" (ich mag das wort nicht) weil er einfach nicht mein geschmack ist.


    gibt es denn noch mehr entlebucher halter die uns ihre erfahrungen mit dieser rasse schreiben können? man findet so wenig über diese rasse.

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