Hund läuft neuerdings ständig weg

  • Hallo ihr,
    ich bin gerade auf dieses Forum gestoßen und habe mich spontan angemeldet.
    Ich bräuchte etwas Hilfe was die Hundeerziehung angeht.


    Meine Eltern haben einen 6,5 Jahre alten männlichen Labrador namens Maxi. Wir wohnen auf einem großen Bauernhof (ohne Tiere, nur Obst), der Hund hat also den ganzen Tag Freilauf, darf nebenher laufen, wird bespaßt.
    Meine Oma, die auch hier wohnt, läuft im Sommer mit ihm noch eine extra Runde, da wir einen Zugang zu einem Fluss am Grundstück haben und Maxi dort schwimmen kann.
    Über Nacht schläft Maxi in der Küche meiner Oma.


    Unser Hof hat zwei große Einfahrten, beide nicht abgeriegelt oder gesichert. Bisher war das kein Problem.
    Leider hat Maxi irgendwie herausgefunden, wo mein Onkel wohnt. Der holt ihn nämlich ab und zu für Spaziergänge ab (mit dem Auto!) und wird heiß und innig geliebt. Letzte Woche dann stand Maxi plötzlich vor dessen Tür (er wohnt etwa 15 Fußminuten von uns weg).
    Mein Onkel hat den Hund mit dem Auto zu uns zurück gebracht... leider ist er nun aber ständig weg.
    Wir sind alle ein bisschen ratlos, was wir jetzt tun sollen. Tore an unsere Einfahrt zu machen, ist keine Option, weil sämtliche Lieferungen/LKW nicht mehr durch kämen bzw. immer jemand da sein müsste, der öffnet.


    Habt ihr irgendeinen Tipp?


    Liebe Grüße,
    Sabrina

  • ohne Zaun ist das gar nicht so einfach. Ihr müsstet ihn mehrfach auf frischer Tat ertappen und das Fortlaufen entsprechend konsequent unterbinden. Es gibt auch sowas wie einen "unsichtbaren Zaun" - google mal. Funktioniert mittels Halsband und Sender.

  • Vielleicht ist er zuhause doch etwas "unterbeschäftigt" und sucht sich seine Anregungen eben dort, wo er mehr Action vermutet, nämlich beim Onkel. Das ließe sich ja leicht ändern. ;)

  • Wer ist den bei euch Hauptbezugsperson? Wird er draußen sich selbst überlassen? Läuft er mal hier mit und mal dort? Oder gibt es jemanden, der ihm zwischendurch Ansprache gibt und an dem er sich orientiert?
    Für mich hört sich das so an, als würde da einfach eine gute Bindung fehlen und der Hund orientiert sich eben lieber an seiner Wahl-Bezugsperson: Dem Onkel.
    Was da helfen würde sind viel Beschäftigung und Spiel (oder Training) mit dem hund um eine feste Bindung aufzubauen und eine regelmäßige Ansprache...
    Beschreibe doch mal, was der Hund üblicherweise den ganzen Tag macht und wie oft ihr etwas mit ihm zusammen macht.


    Mein eigener Hund war auch so ein Hofhund und Wegläufer! Als ich ihn (auf dem Hof) übernommen habe und mit ihm an den Schafen gearbeitet habe wurde mir dringend ans Herz gelegt in an die Kette zu machen, wenn ich nicht draußen bin. Nach ein paar Monaten war davon nichts mehr zu spüren. Ein einziges Mal habe ich ihn draußen einsammeln müssen, aber nach kurzer Zeit wusste er einfach wo er hingehört und hat die Haustür nicht mehr aus den Augen gelassen, wenn ich dort drin war.

  • Na, der Onkel ist offensichtlich derjenige, der mit dem Hund aufregende Sachen unternimmt :smile:
    Vielleicht solltet Ihr mit dem Hund noch aufregendere Sachen als der Onkel unternehmen :D
    Hat der Onkel Tiere?

  • Danke für die schnellen Antworten.
    Bezugsperson ist mein Vater, auf den hört Maxi und mit ihm verbringt er die meiste Zeit.
    Allerdings könnte mein Onkel natürlich spannender sein, da Maxi bei ihm deutlich mehr darf (z.B. hochspringen). Da Maxi von ihm zum Spaziergang abgeholt und immer wieder an verschiedene Plätze gebracht wird, ist es da wohl auch interessanter.
    Mein Onkel hat selbst keine Tiere. Deshalb ergänzt sich das mit dem Hund so gut. Mein Vater arbeitet sehr viel und hat den Hund tagsüber dabei, mein Onkel holt ihn dann am Wochenende oder mal abends nach der Arbeit.


    Der Hund wird manchmal sich selbst überlassen bzw. geht auch von selbst. Aber sobald morgens die Arbeit los geht, rennt er überall mit, bekommt Stöckchen geworfen, etc. Dann dreht eben meine Oma eine Runde mit ihm oder irgendjemand hat Zeit und spielt mal mit ihm. Zur Erntezeit ist bei uns natürlich Halligalli, da wir viele Erntehelfer haben. Da ist er auch immer gut beschäftigt. Manchmal liegt er aber auch nur faul in der Sonne :D


    Cherubina: Du hast den Hund also eine Zeit lang an die Kette gelegt und er hat von selbst irgendwann kapiert, dass abhauen nicht drin ist?


    like111: Davon hat uns ein Bekannter auch schon erzählt, der macht so ein Training mit seinen Jagdhunden. Auf die Idee, ihn laufend zu ertappen, sind wir auch schon gekommen. Bei einem 10ha großen Grundstück und einem gewitzten Hund ist das allerdings nicht so einfach :roll:

  • gut, dann will ich mal dazu schreiben, wie ich die sache sehe:


    euer hund hält die menschengruppe zusammen und wenn einer fehlt(Onkel), läuft er los und holt ihn(nach hause gefahen werden vomOnkel- Onkel damit auf dem hof) dazu kommt, dass euer 'Rudel' eh keine feste Regeln hat...


    dieser hund handelt aus seiner sicht verantwortungsvoll, denn anscheinend könnt ihr, die menschen, nicht wirklich das rudel zusammenhalten.


    Nehmt dem hund den glauben, dass der onkel zu euch gehört, dann holt er den auch nicht mehr nach hause.. muß Onkel sich einen eigenen anschaffen...


    den glauben nehmt ihr ihm aber nicht mit einem stromschlaghalsband (unsichtbarer Zaun) oder mit anketten, da verzweifelt er höchstens..


    (im übrigen war oben von cherubina gemeint, das ihr hund von sich aus, aus eigener Einsicht heraus, am haus geblieben ist und nicht mehr weglief.. der hatte ein AUfgabe und damit wußte er seinen wahren Sinn: Schafe hüten mit Frauchen!)

    Onkel soll mal n Jahr nicht mehr mit dem hund gehen und wenn er zu besuch kommt, den hund mal mehr übersehen..
    DANN weiß der Hund auch wieder, wohin und zu wem er gehört.

  • Zitat

    Cherubina: Du hast den Hund also eine Zeit lang an die Kette gelegt und er hat von selbst irgendwann kapiert, dass abhauen nicht drin ist?


    Er war schon 7 als ich auf den Hof kam. Er wurde mir als Wegläufer vorgestellt und ich sollte ihn nie unbeaufsichtigt frei laufen lassen, also habe ich ihn am Anfang immer an die Kette gelegt. Er hatte auf dem Hof keine enge Bezugsperson. Zwar gab es immer wechselnde Personen, die auch mit ihm gearbeitet haben, aber bei denen ist er dennoch weggelaufen. Das Schafe Hüten war auch vorher seine Aufgabe, daran lag es definitiv nicht!


    Ich war zwar konsequent mit ihm in der Arbeit und auch im Alltag (bei mir hatte Betteln keinen Sinn, er hat mal fürs Rammeln am Bein einen Anschiss kassiert etc.) aber ich glaube wichtiger war, dass er immer ein bisschen Ansprache hatte. Was genau ich anders gemacht habe als meine Vorgänger weiß ich auch nicht und beim Weglaufen erwischt habe ich ihn auch nie (nur einmal wieder eingesammelt). Irgendwann habe ich einfach vergessen ihn anzuketten und er ist eine Stunde an der Tür stehen geblieben. Danach habe ich bei kurzen Erledigungen im Haus die Kette weggelassen und irgendwann war es das normalste von der Welt, dass er vor der Tür auf mich gewartet hat. Ich habe ihn später übernommen und das ist immer so geblieben.


    Ich glaube ihr solltet schon eine Möglichkeit schaffen den Hund unterzubringen, wenn eben keiner ein AUge auf ihn hat. Sei es ein Zwinger oder eine Laufkette. Ansonsten müsste dein Vater wohl einfach deutlich mehr Zeit mit dem Hund verbringen und auch mal was Spannendes anbieten (spannender als ab und zu ein Stöckchen).


    Die Theorie mit dem Zusammenhalten des Menschenrudels halte ich für sehr unwahrscheinlich.

  • Cherubina: weiß ja nicht, wie gut du dich mit Jagdhunden auskennst, die für die arbeit auf entfernung zu ihren menschen gezüchet wurden damals, die auf weite entfernungen immer noch wissen, was ihr ziel ist, ohne das ziel zu sehen... die verhaltensketten von so komplexer Natur entwickeln können, dass man nur staunen kann...


    die frage wäre, ob der labbi vorwiegend zum onkel läuft und von ihm zurückgebacht wird, oder ob er vorwiegend einfach so durch die Gegend wandert...

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