Unser Hund hat Angst vor mir.

  • Hallo,


    ich brauche dringend einen Rat wegen unseren Hund.
    Wir haben einen Rüden aus Moldawien bei uns aufgenommen.
    Er ist ca. 2 Jahre alt und 48 cm groß und heißt Samy. Der Hund läuft meiner Frau
    Überall hin nach und ist nicht von ihr zu trennen, meine 4 Jährigen Tochter ist ihm zwar nicht ganz
    geheuer aber er kommt mit ihr ganz gut klar. Er hat aber leider Angst vor Männern.


    Nun zu meinem Problem (ich bin ein Mann) :
    Egal was ich Probiere, Samy haut sofort ab wenn ich mich nähere. Er bekommt regelrecht Panik und will nur noch Flüchten. Ich habe Versucht ihn zu füttern oder ihn Leckerchen zu geben, damit er mich akzeptiert. Dies ging aber nach hinten los. Ich glaube Samy verhungert lieber, bevor er von mit etwas annimmt. Außerdem sitze ich ständig am Boden ohne ihn zu Beachten aber selbst hier kommt er keinen cm näher und haut ab sobald ich aufstehe. Ich nehme beim Gassi immer die Leine und gehe auch mit ihm allein raus (soweit ich ihn aus dem Haus raus bringe) .
    Dies bewirkt aber auch keine Verbesserung.

    Was kann ich noch tun ???
    - Sollte ich ihn eine Zeit lang total Ignorieren und abwarten ob es besser wird ?
    - Brauchen wir Professionelle Hilfe ?


    Viele Grüße,
    Stephan

  • Seit wann ist er denn da?


    Zitat

    Der Hund läuft meiner Frau
    Überall hin nach und ist nicht von ihr zu trennen


    Das Problem finde ich viel dringlicher. Wie findet der Hund die dringend notwendig Ruhe, um all das Neue zu verarbeiten, wenn er nicht schläft?

  • Erst einmal, wie lange habt ihr Samy schon?


    Dann würde ich dir den Rat geben, dass du den Hund wirklich komplett ignorierst. Was du machen kannst ist, dass du, während du an ihm vorbei gehst oder er sich nur ein Fitzelchen dir nähert, ein Leckerlie fallen lässt. Auch wenn er sich nicht sofort darauf stützt, lass das Leckerlie liegen, er wird es sich vermutlich irgendwann holen.
    Grundsätzlich würde ich Samy null bedrängen. Werde ansehen, noch ansprechen, wenn möglich auch so wenig wie möglich auf ihn zugehen. Trotzdem, verhalte dich normal, damit Samy nicht das Gefühl kriegt, irgendwas stimmt nicht. Denn Hunde merken schnell, wenn irgendwas nicht stimmt - auch wenn sie unterschiedlich darauf reagieren.

  • Hi erstmal =)
    Andere können dir bestimmt besser helfen, aber ich habe mal eine Reportage im Fernsehen gesehen, da hatte der Hund Angst vor Menschen im Allgemeinen.
    Die haben sich auch auf den Boden gesetzt, mit Futter in der Hand und haben den Hund nicht beachtet, nur immer Futterbrocken geschmissen... der Hund durfte also erstmal selber entscheiden wie dicht er kommen möchte... und dann kann man das ja ausbauen, das man das Futter immer dichter an sich selbst schmeißt, aber den Hund immer noch ignoriert... Aber wie gesagt das hab ich nur im Fernsehen aufgeschnappt... Vielleicht hilfts ja ;)
    Lieben Gruß

  • Je mehr du ihm nachläufst und dich ihm "anbiederst", umso mehr wird er die Flucht suchen.


    Mein Weg wäre tatsächlich das "Nicht beachten" des Hundes. Registriere, dass er da ist, aber das war es dann auch. Lass IHN kommen. Wenn er merkt, dass du ihn nicht mehr "bedrängst" (aus Ermangelung an einem anderen Wort), wird er irgendwann kommen und Kontakt aufnehmen. Und wenn es soweit ist, nicht groß darauf eingehen, schnuppern lassen und ihn die Nähe suchen lassen.


    Das du ihn fütterst ist schon ganz gut. Napf füllen, ihm hinstellen und nicht weiter beachten. Leckerlies fallen von dir ab und zu und völlig diffus runter, ohne das du ihm die hinhälst.


    Allerdings muss man auch sagen, dass es sein kann, dass er dir niemals so ganz vertrauen könnte. Je nachdem was er erlebt hat, könnte die Angst zu tief verwurzelt sein. Und damit müsst ihr dann auch umgehen können.


  • :gut:

  • Guten Morgen,


    Danke für eure Tipps.
    Samy wohnt jetzt ca. 4 Wochen bei uns.
    Solang meine Frau im selben Raum wie er ist und ich nicht zu nahe komme,legt sich Samy hin
    und ruht sich auch etwas aus. Ich habe ihm im 1. Stock ein Körbchen gestellt, da schläft er Nachts
    drin und geht auch rein sobald meine Frau nicht da ist. Hier lasse ich ihn natürlich komplett in Ruhe.
    Leckerchen hinwerfen habe ich gestern Abend versucht. Er kommt zwar nicht näher, frisst es aber
    sobald ich weiter laufe. Ich Ignoriere ihn jetzt einfach mal und hoffe das er irgendwann näher kommt
    und die Angst etwas verliert. Sollte ich dann auch die Leine beim Gassi nicht mehr nehmen ?


    Meine Frau Arbeitet ab Mitte Januar 2,5 Tage pro Woche (gegenschicht zu mir) und da muss ich mit
    ihm Gassi gehen. Hoffentlich verschlechtert sich dann das ganze nicht noch weiter.


    Viele Grüße,
    Stephan

  • Vier Wochen sind eine sehr kurze Zeit.


    Ich denke, dass sich mit der Zeit auch das Nachlaufen bei Deiner Frau bessert,
    und dass der Hund sich generell entspannt.


    Das Ignorieren finde ich schon richtig. Auch Deine Frau sollte ihn nicht übermässig
    mit Aufmerksamkeit überschütten, das gibt ihm Sicherheit.


    Ich erkläre den Leuten das immer mit einem Beispiel:
    Stell Dir mal vor, Du müsstest von heute auf morgen
    in einer Gorillafamilie leben, und die würden ständig
    versuchen, Kontakt zu Dir herzustellen.
    Das würde einen enormen Erwartungsdruck aufbauen,
    und Vertrauen hättest Du zu Anfang ja auch keins.
    Da kann schon ein Blick des Silberrückens in Deine Richtung
    Angst bei Dir auslösen.


    Wenn Du aber Zeit und Raum hättest, erstmal rauszufinden,
    wie die ticken, und was die so für Routinen haben, dann würdest
    Du wohl in relativ kurzer Zeit von Dir aus den vorsichtigen Kontakt
    zum Silberrücken suchen.


    LG
    Chrissi

  • Hallo Stephan,


    vier Wochen ist wirklich eine kurze Zeit. Lass ihm noch mehr, um sich an alles zu gewöhnen.
    Dass du die Leckerlies fallen lässt, ist schon sehr gut. Irgendwann wird er die Verknüpfung haben, dass sie von dir kommen.
    Evtl würde ich es auch erst einmal für die nächsten zwei Monate so machen, dass Leckerlies und Fressen wenn möglich nur von dir kommen.
    Wie genau meinst du das mit der Leine? Willst du wissen, ob du mit ihm ohne Leine rausgehen sollst?
    Das würde ich gerade bei einem Angsthund nicht machen, da er im Falle der Fälle vermutlich eher abhauen, statt Schutz bei dir suchen wird.
    An die Leine sollte er so oder so.
    Ich würde dir sowas http://www.google.de/imgres?um…0&ved=1t:429,r:2,s:0,i:94 empfehlen, was dauerhaft am Hund dran ist. Dort kannst du, wenn du mit ihm raus musst, einfach danach greifen und nicht direkt so nah am Halsband oder Geschirr. Daran kannst du dann auch die Leine machen.

  • Zitat


    Solang meine Frau im selben Raum wie er ist und ich nicht zu nahe komme,legt sich Samy hin
    und ruht sich auch etwas aus.


    Ihr solltet üben, dass es Auszeiten gibt, in denen man nicht auf irgendwen aufpassen muss. Ich würde für eine Höhle, einen ruhigen Raum, eine Ruhezone sorgen, wo der Hund im Tagesablauf immer zur selben Zeit zur Ruhe "geparkt" wird. Das müsst Ihr allerdings üben!


    Ein Hund, der unter Schlafmangel leidet, lernt deutlich schlechter, kann schlechter mit Umweltstress umgehen und bekommt irgendwann sogar körperliche Symptome - sprich: Er wird krank.


    Viele Grüße
    Corinna

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