wie wird ein schreckhafter Hund gelassener?

  • Hi,


    meine besten Freunde haben einen Hund, 2 Jahre aus dem TH.


    Er ist sowas von schreckhaft...


    Am Samstag viel eine fast leere Plastikflasche auf unserem Couchtisch um, das hat man kaum gehört.
    Er lag bei mir im Arm aufm Sofa und is hochgeschreckt wie nochmal was über mich auf den Boden...
    bei 27kg kein spaß :hust:


    er hat Angst vor Fliegen, da rennt er wie panisch im Haus rum und versteckt sich vor der Fliege..
    er hat Angst vor Kartons (wenn man sie in der Hand hat, wenn sie über den Boden rutschen...)
    er hat Angst vor Besen, er geht wenn der Besen in der Nähe seiner Wasserschüssel steht in der Arbeit wohl nicht mal trinken).


    Er hat panische Angst vor Gewitter.


    er reagiert einfach bei 1000 Kleinigkeiten total schreckhaft und meine Freunde wissen nicht wie man ihm das nehmen kann. Und es is einfach ned schön für ihn da dauernd aufzuschrecken...
    er is generell oft bei uns und da schreckt er jedes mal hoch wenn wir z.b. aufstehen, das is daheim wohl auch so...


    Sunny is da einfach völlig relaxt, die intressiert ne umfallende Wasserflasche mal so gar ned... :???:


    Habt ihr Tipps??

  • das ist sehr nett danke :D
    ich wüsste eben auch nicht wo man ansetzt :???:
    es is in dem sinne auch kein "problem", er steigert sich da jetzt keine 10 minuten rein, aber es nervt uns und is für ihn bestimmt nicht schön...

  • Ich glaube, das kommt einfach mit der Zeit.
    Das sind ja so alltägliche Dinge, die man immer wieder mal erlebt. Wenn er ängstlich/ panisch/... reagiert, nicht mit langem Gerede beruhigen (das würde er als "Ja, machst du gut so" ansehen und weiter machen) sondern eher ignorieren und das Gefühl geben, dass alles okay ist. Vielleicht auch mit einfachen Worten wie "Alles ist gut". Und einfach weiter machen wie zuvor...
    Eigentlich müsste sich das dann legen.


    Aber es gibt doch auch noch "Zeigen und benennen". Würde das nicht auch in so einem Fall gehen? :???:

  • Hmm evt. helfen Bachblüten oder sowas in der Richtung? :???:
    Es ist ja zu befürchten, dass das immer schlimmer wird und er vor immer mehr Sachen immer mehr Angst haben wird.
    Wie lange haben sie den Hund denn schon? Weiß man, wo er her ist?
    Wie reagieren deine Bekannten denn immer?


    Ich weiß ja nicht, wie lange er schon im neuen Zuhause ist, aber vielleicht vergeht es auch von selber wieder. Meine Ratte hatte in der ersten Zeit auch so eine Panik. Bei jedem nur etwas lauteren Geräusch ist sie wie von der Tarantel gestochen in das Schlafhaus gerannt und hat sich mindestens 10 Minuten darin versteckt. Da konnte man sie rufen und mit Futter locken wie man wollte. Kam nicht raus. Mit der Zeit war ihr das dann aber alles egal und sie war genauso eine coole Socke wie die 2. Ratte.

  • Wie lange haben sie ihn? Hat er sich schon eingewöhnt im neuen Umfeld?
    Und wo kommt er her, wie wurde er vorher gehalten?


    Ich würde ja sagen, die Gelassenheit gegenüber so Alltagsgegenständen (karton, besen, tüten, plastikflaschen) sollte mit der Zeit von alleine kommen.


    Schön clickern fällt mir da noch als Möglichkeit ein.
    Jeder ruhige Blick zum z.B. Karton wird belohnt, dann nach ein paar Wiederholungen den Karton mal ein winziges Stück bewegen - Hund bleibt ruhig - Click und Belohnung. Und das immer weiter ausbauen.
    Nur lieber schon nach ein paar Erfolgserlebnissen aufhören und am nächsten Tag weiter machen.
    Dafür muss der Hund natürlich vorher auf den Clicker konditioniert werden.
    Und es macht auch nur Sinn, wenn man das mit dem Hund irgendwann ein wenig generalisiert (also auch draußen clicker dabei haben), damit man Geräusche oder Dinge, bei denen er fremdelt, gleich positiv besetzen kann.

  • Er ist seit einem Jahr bei Ihnen, davor war er bis er ca. 8 Monate alt war bei seinem Herrchen, dieser gab ihn dann ins TH - mit der Aussage er müsse ins Krankenhaus und gab ihn eigentlich eben in Pflege dort ab. Er kam nie wieder...


    im TH lebte er draussen, direkt neben einer Bahnlinie mit einem anderen Hund im Zwinger. Er zerbiss wohl dort seine Körbchen und hat sich sehr an dem anderen Hund orientiert was bellen etc angeht...


    Körbchen zerbeissen tat er im neuen zuhause nie, einzig einige fernbedienungen mussten dran glauben beim allein bleiben üben, was mittlerweile geht, er kriegt was zu kauen und dann klappt es gut..


    hm, also clickern denke ich hier fast schon sehr schwer, klar man kann gewisse dinge üben aber es sind ja wirklich völlig normale dinge und eigentlich alles(!) erschreckt ihn. man braucht nur ne gabel auf nen teller fallen lassen....



    er is tagsüber bei herrchen mit im geschäft, dort is eben auch ne poststelle mit im laden und da sind eben täglich viele pakete... wenn herrchen mit den paketen um die ecke kommt ward hund nicht mehr gesehen oder eben macht sich klein im korb...


    nicht noch ansprechen und betüddeln is klar, macht frauchen dann aber meistens doch.


    beispiel hund vertritt sich auf der stufe und kommt ins straucheln, es passiert aber NICHTS. er fängt sich, is halt n paar stufen etwas wirr gelaufen aber das wars. von frauchen kommt sofort ein "ja is ok, nix passiert, is schon gut, keine angst...."
    oder am weihnachtsmarkt (echt klein, vielleicht 15 stände und recht wenig leute), kommt uns ein nikolaus entgegen. er legt die ohren an, schwanz runter. herrchen lacht nur drüber und tätschelt den kopf alla "du depp, is doch nur der nikolaus", frauchen: "is schon gut, brauchst doch keine angst haben" (lacht aber auch darüber...)
    das selbe bei gewitter. wir hatten hier sehr heftige gewitter dieses jahr. die beiden sind aus dem schlafzimmer ausgezogen und haben nächte lang auf der couch geschlafen, weil da der regen nicht so aufs vordach trommelt :roll: ich meinte dazu nur ob sie das die nächsten 10 jahre wollen?? sie haben es auch mit rescue tropfen probiert, half nix. thundershirt hab ich vorgeschlagen, wurde nicht umgesetzt... auch da nimmt sie ihn viel in den arm und beruhigt ihn. er sucht (ihrer meinung nach) in solchen situationen ihren schutz, geht nicht zum herrchen sondenr eben zu ihr und sie "beruhigt" ihn dann..
    auch die sache mit der fliege, da war erst ruhe als herrchen sie "erlegt" hatte. frauchen hat hund zugeredet das die fliege ned schlimm is...


    ich hab ihr schon oft gesagt das das grad falsch is, aber sie glaubt er braucht das zur beruhigung...


    es is aber nicht so das sie das in JEDER situation tut, sie lacht auch viel drüber bzw. macht nichts, also zumindest wenn ich dabei bin, was sie macht wenn sie allein sind weiss ich nicht...
    also ich glaube nicht das sie "nur" der verstärker ist und er sich da durch sie hochschaukelt, denn den ganzen tag über is er bei herrchen und sie ja nicht da, z.b. bei den paketen und bei uns is er samstag auch immer ohne die beiden...

  • Meine Idee mit dem schön clickern war auch eher, dass der Hund ein paar Erfolgserlebnisse hat und mehr Selbstvertrauen gewinnt.
    Ist jetzt auch mehr ein persönlicher Erfahrungswert mit meiner Hündin, mit der es auf die Art gut funktioniert hat.
    Aber da der Klick an sich auch ein relativ lautes und erstmal fremdes Geräusch ist... .
    Bringt ja nun nichts, wenn der Hund nach dem ersten Klick für die nächsten drei Tage nicht mehr gesehen ward quasi. Klingt ja wirklich schlimm.


    Zitat

    im TH lebte er draussen, direkt neben einer Bahnlinie mit einem anderen Hund im Zwinger. Er zerbiss wohl dort seine Körbchen und hat sich sehr an dem anderen Hund orientiert was bellen etc angeht...

    Ist denn bekannt wie der Hund bei seinem ehemaligen Herrchen gelebt hat?
    Vielleicht wurde er als Welpe/Junghund gar nicht in der Wohnung gehalten, ist das möglich?
    Anders kann ich mir eine derartige Entfremdung gegenüber so normalen Dingen fast nicht erklären.


    Hat sich in dem Jahr jetzt etwas an seiner Schreckhaftigkeit verbessert?
    Oder ist es vielleicht sogar schlimmer geworden?
    Bei so extremer Schreckhaftigkeit fällt mir noch eine Schilddrüsenunterfunktion ein.
    Würde ich zur Sicherheit mal im Blutbild bestimmen lassen.


    Es klingt ja so, als hätte der Hund mehr Bindung zum Frauchen.
    Ist ja schon mal super, dass der Hund sich anscheinend an ihr orientiert, indem er dann zu ihr kommt.
    Klingt aber so, als bräuchte sie vielleicht mal eine Stunde beim Hundetrainer, der ihr im Umgang mit Hund ein paar professionelle Tipps geben kann. Aus der Ferne Tipps geben ist eh immer schwierig.

  • Ich füttere Suki derzeit einen Vitamin B Komplex zu. Kann allerdings noch nichts zur Wirksamkeit sagen.


    Sie ist aber auch nicht so schreckhaft wie der hier beschriebene Hund. Aber irgendwie doch ähnlich.

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