Dürfen wir Tiere essen?
- Falbala
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Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, aber möchte trotzdem etwas zum Thema schreiben...
Schon als Grundschulkind habe ich mich vor Fleisch geekelt.
Ich bekam beim Mittagessen immer gesagt, dass ich das Gemüse liegen lassen kann..das Fleisch nicht.
Solange das noch auf meinem Teller lag, durfte ich nicht aufstehen.
Ich habe es teilweise in die Servierte gespuckt und es die Toilette herunter gespült.
Ich kann mich auch noch gut erinnern, als wir in der dritten Klasse einen Ausflug ins "Naturmuseum" unternahmen und selber Butter herstellen sollten.
Es wurde mir in diesem Zusammenhang das erste mal das Wort "Lab" erklärt.
Während sich die anderen Kinder auf ihre frisch selbstgemachte Butter freuten, saß ich geschockt auf einem Stuhl und wollte weder Butter selbst herstellen noch probieren...auch mein mitgenommenes Lunchpaket mit den eingepackten Butterbroten rührte ich nicht an.
Ich verzichtete so gut es ging auf Fleisch...aber mit 13/14 dachte ich noch einmal mehr über das ganze Thema nach.
In der Bahn unterhielt ich mich mit Klassenkameraden über Fleisch und die Kühe die dafür geschlachtet werden mussten...ich sponn weiter und meinte, dass man im Grunde genommen auch auf Milch verzichten müsste , weil Kühe nur Milch geben, wenn sie Kälber "produzieren" die wiederum gemästet und zum großen Teil geschlachtet werden.
Eine Erwachsene Person hinter uns hörte unsere Diskussion belächelte mich und sagte bloß "so ein Quatsch (;"Was ich damit sagen will...ich glaube das viele Menschen auf viele tierische Produkte verzichten würden, wenn sie das ganze System etwas mehr hinterfragen würden und nicht aus Bequemlichkeit von Anfang an motzen "Der Verzicht von Fleisch bringt doch eh nichts"
Vieles ist einfach Gewöhnungssache...und da der Mensch ein Gewohnheitstier ist fällt es ihm meist schwer sich auf neues einzustellen...Ich finde es vor allem traurig und bedenkenswert, dass Fleisch und tierische Produkte fast täglich konsumiert werden.
Man schätzt diese Dinge nicht mehr.
Man möchte alles zum günstigsten Preis bekommen und freut sich über Sonderangebote...was das aber für das Tier heißt ist meist egal oder wird verdrängt.Und unter solchen irreführenden Produktnamen wie "Bauernglück" oder ähnlich..wird dann auch noch suggeriert das dieses Tier einem schönem idyllischen Bauernhofleben entsammt.
Was gäbe es für einen Aufschrei wenn es in Deutschland plötzlich Hunde und Katzen in der Tiefkühltheke zu kaufen gäbe.
Schweine sind genauso soziale Tiere wie Hunde.
Sie sind intelligent und neugierig.
Sie gehören nicht zusammengepfercht in Ställe um in wenigen Monaten zu dem billigen Stück Fleisch heran zu wachsen, dass die meisten Bürger im Discounter kaufen.
Ebenso wenig wie Kühe,Federvieh usw.Ich finde jeder sollte so gut es geht auf Fleisch verzichten.
Es mag sein, dass wir Omnivoren sind, aber Zeiten ändern sich.
Die "Haltungsbedingungen" sind nicht mehr wie zu der Zeit als einmal im Monat geschlachtet wurde und Fleisch eine Rarität war.
Wer sich darauf ausruht ein Omnivor zu sein und das als Rechtfertigung sieht Tierleid zu unterstützen...ist in meinen Augen genauso wie jemand der meint Pelz wäre okay, weil man es ja früher auch getragen hat.Vielleicht sollte sich manch einer die Doku "Earthlings" anschauen..ich denke da vergeht einem der "Genuss" von Fleisch und Co.
Ganz besonders ärgerlich wenn nicht schon fast lächerlich finde ich es wenn man erzählt man verzichte auf Fleisch oder auf tierische Produkte..dann kommt sofort dieses "als ob das etwas bringt,hier und da ist auch Ausbeutung und auf das und das verzichtest du ja auch nicht.... und Pflanzen könnten ja auch Gefühle haben(habe ich wirklich schon zu hören bekommen...)".
Es ist zumindest ein Anfang...und wenn sich immer mehr Leute anschließen wird sich das mit der Zeit auch auswirken..und ich fange lieber klein an..als gar nicht.
So hat zum Beispiel auch ein großer Schokoladenhersteller von dem Wandel mitbekommen und plant deshalb eine "vegane" Schokolade.
Es sind die kleinen Dinge...aber mit der Zeit können sie zu etwas großem heranwachsen...Zu der letzten Frage ob das Rind nicht genauso für den Hund stirbt..
In erster Linie stirbt es für den Menschen.
Abfall der nicht für den menschlichen Verzehr geeignet ist wird unter anderem mit Getreide usw. gemischt und dann teuer verkauft. -
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Streifenpanda, sehr schön geschrieben
Ich finde, jeder sollte sich die Tiere selber schlachten die er essen möchte.
Warum regen sich alle auf, dass in anderen Kulturen die Hunde gegessen werden ? Schweine sind genauso intelligent, werden auch geschlachtet und kommen auf den Tisch. -
Zitat
Streifenpanda, sehr schön geschrieben
Ich finde, jeder sollte sich die Tiere selber schlachten die er essen möchte.
Hm und dann sitz ich hier auf meinem fast vollstaendigen aber leider toten Rind und schmeiss es weg ooooder aber- ich betreib Handel damit :o:o:o
Was sich uebrigens genau in dieselbe Richtung vewegen wuerde wo wir heute sind. -
in Massentierhaltung, qualvollen, ewig Langen Transportwegen und der Einstellung "Nutz"tiere sind zum Essen da?
Erklär mir das bitte? -
Zitat
in Massentierhaltung, qualvollen, ewig Langen Transportwegen und der Einstellung "Nutz"tiere sind zum Essen da?
Erklär mir das bitte?Naja Massentierhaltung gabs ja nicht schon immer.
Das Ganze fing irgendwann mal genau so an- einer schlachtet, viele kaufen- wollen aber mehr. Also werden zwei Rinder geschlachtet, oder drei oder hundert.Gesendet von meinem GT-S5830 mit Tapatalk 2
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Hm und dann sitz ich hier auf meinem fast vollstaendigen aber leider toten Rind und schmeiss es weg ooooder aber- ich betreib Handel damit :o:o:o
Was sich uebrigens genau in dieselbe Richtung vewegen wuerde wo wir heute sind.Na, ich denke schon, dass Du weißt was ich damit sagen möchte
(Du wirst zur Not ja Dein geschlachtetes Rind in der Tiefkühltruhe aufbewahren können
)
Ich glaube, es wird einfach übersehen, dass jedes Tier, egel wie sein Leben verlaufen ist, am Ende für unseren Luxus getöt wird. Meiner Meinung nach haben wir nicht das Recht dazu willkürlich über Leben und Tod zu entscheiden.
In unserer Region gibt es noch viele Kleinbauern mit "glücklichen" Kühen. Die Kälbchen stehen noch mit ihren Müttern auf der Weide, bis sie getrennt werden. Vor Kurzem gab es einen kleinen mutigen Bullen der unseren Hund zum Spielen aufforderte (unserem kleinen Angshasen war das allerdings nicht ganz geheur). Es war total schön, dem kleinen Bullen zuzuschauen - und ich soll den jetzt essen ? Warum soll er auf den Teller mein Hund aber darf weiterleben ? Ich sehe keinen Unterschied.
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Vegetarier sind bessere Menschen, weil sie die Tiere nicht ausbeuten? Und was ist mit all den anderen Lebensmitteln, die wir nur deswegen so günstig einkaufen, weil wir Menschen damit ausbeuten?
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Ich finde die Masse an Fleisch und die Selbstverständlichkeit, mit der wir jeden Tag diese Massen in uns reinschaufeln, sehr bedenklich. Früher war es ja wirklich so, man hatte (zumindest auf dem Land) sein Schwein, dass mann selbst großzog und dass dann geschlachtet für ein Jahr reichen musste. Da wurde auch soviel wie möglich verarbeitet und nicht nur zwei, drei Teile. Das ist das, was ich schlimm finde. Durch die ganzen Supermärkte und Discounter müssen wir alles zu jeder Zeit verfügbar haben.
Die Produktionsbedingungen von Gemüse und Obst in Spanien z. B. finde ich übrigens genauso schlimm wie Massentierhaltung. Ist immer noch so, auch wenn die Menschen z. T. eine Arbeitserlaubnis haben, einen aktuellen Bericht habe ich leider nicht gefunden: http://www.youtube.com/watch?v=BnOdkLULDcQIch persönlich würde am Liebsten Selbstversorger sein, so unabhängig wie möglich.
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Auch mal mitsenf...
Ich lebe seit meiner frühen Kindheit vegitarisch. Ich verurteile niemanden der Fleisch ist aber...
jeder sollte sich Gedanken machen wo tierische Produkte herkommen,wie die Tiere leben mussten/müssen damit ich mich davon ernähren kann.Ich mag diese Geiz ist geil Mentalität nicht. Was spricht dagegen sich 1x die Woche ein ordentliches Stück Fleisch von einem anständigen Metzger zu holen (dafür natürlich etwas mehr hinblättert als beim Schnaldi z.B), nur am WE Aufschnitt zu essen und 1x die Woche Fisch essen.
Es ist so beliebig und normal geworden Fleisch und tierische Produkte mehrmals täglich zu sich zu nehmen.
Hand aufs Herz:
Die Aussage wir können jeden Tag Fleisch und tierische Produkte essen weil wir es uns leisten können stimmt nur weil die meisten in Diskountern einkaufen gehen wo 500g Aufschnit knapp nen Euro kostet.Die wenigsten könnten sich täglich Fleisch,Wurst,Aufschnitt,Käse,Milch etc. leisten wenn sie das Fleisch/Käse aus einer Metzgerei kaufen würden,wo der Metzger die Tiere beim Namen kannte und die Tiere wirklich Artgerecht gehalten wurden.
Ich bezahle hier für einen Liter Milch (Vorzugsmilch) 1,19 Euro. Wir brauchen aber nur max. 3 Liter in der Woche.Finanziell hinhauen würde das nicht wenn wir mehr als eine Palette Milch die Woche trinken würden.
In Maßen nicht in Massen.
Es ist nichts mehr besonderes etwas täglich zu konsumieren und soviel sollte ein Tierleben schon wert sein. -
Mir sind oft ausschliessende Argumente von beiden Seiten zu wenig differenziert und extrem und damit nicht machbar. Ich glaube nicht, dass wir auf Fleisch verzichten sollten, auch wenn ich es durchaus akzeptiere, wenn das jemand für sich entscheidet.
Für mich ist nicht der Ansatz, darauf zu verzichten (das geht eh nicht), sondern es geht für mich darum, Verantwortung zu übernehmen und den entsetzlichen Aufzucht-Schlacht-Verwertungs-Transport--Weg aufzudecken, so dass riesige Konzerne nicht mehr schalten und walten können, wie sie wollen, weil das öffentliche Auge darauf schaut. Würde das nicht alles so geheim ablaufen, könnten auch nicht so viele Grausamkeiten stattfinden.
Dass auch, wenn wir wenig Fleisch essen, wir einfach zu viele sind (und immer mehr werden, siehe China z.B.), aber trotzdem eine humane Weise der Fleischproduktion funktionieren kann, belegt dieses Beispiel einer authistischen Frau, Temple Grandin, die durch ihre spezielle Fähigkeit, sich in das Gefühlsleben der Tiere hineinversetzen zu können, die Rinderzucht in USA revolutioniert hat:
ZitatWährend einer Autofahrt mit ihrer Tante hatte sie zufällig eine entscheidende Beobachtung am Straßenrand gemacht: Rinder in einer Pressmaschine, damit diese geimpft werden konnten.
„Ich war völlig fasziniert von dem Anblick der in diese Maschine gepferchten Tiere. Man sollte meinen, daß die Rinder panisch reagieren, wenn sie so in die Zange genommen werden, doch das Gegenteil ist der Fall. Sie werden plötzlich ganz ruhig. Das ist gar nicht so unlogisch, wenn man bedenkt, daß starker Druck äußerst beruhigend wirkt. Aus demselben Grund empfinden wir auch Massagen als angenehm. Der Fang- und Behandlungsstand gibt den Rindern höchstwahrscheinlich das Gefühl, das sonst nur Neugeborene haben, wenn man sie wickelt. Oder Taucher unter Wasser. Sie mögen das. Noch während ich die Rinder betrachtete, wurde mir klar, daß ich auch sowas brauchte. Als ich im Herbst auf das Internat zurückkehrte, half mir ein Lehrer, für mich einen „Behandlungsstand“ zu bauen. Ich kaufte mir einen Kompressor und benutzte Sperrholzplatten für die V-Struktur. Die so entstandene squeeze machine funktionierte tadellos. Wenn ich in meine squeeze machine ging, beruhigte ich mich sofort. Ich benutze sie heute noch. Dank ihr und der Pferde überlebte ich die Pubertät.“
– Temple Grandin, Catherine Johnson: Ich sehe die Welt wie ein frohes Tier., Ullstein, München 2005, S. 13.[1]
Temple Grandin (2010)
Da Grandin in ihrer Kindheit körperliche Nähe kaum ertragen konnte, kombinierte sie diese Erfahrung mit den von ihr entwickelten Viehhaltungsmethoden und baute zunächst für sich selbst eine spezielle, bettähnliche „Berührungsmaschine“ mit seitlichen, gepolsterten Platten, deren Anpressdruck die zu therapierende Person mittels einer Steuerung durch mehrere Antriebe hinter den Platten selbst bestimmen kann. Diese Maschine half ihr zunächst selbst, Berührungsängste zu vermindern und wird heute auch bei anderen Autisten zu diesem Zweck eingesetzt.[2]
Temple Grandin gilt gleichermaßen als Expertin auf dem Gebiet der Verhaltensbiologie der Nutztiere wie auf dem Gebiet des Autismus. Das Denken in Bildern und die größere sensorische Empfindsamkeit unterscheidet für sie Autisten von Nicht-Autisten. Die für Viehzüchter, Viehschlachtereien und Viehhalter oft überraschenden panischen Reaktionen von Tieren fasst sie als Hinweis darauf, dass auch Tiere eine vergleichbar ausgeprägte sensorische Disposition haben und möglicherweise in Bildern denken. Diese Schlussfolgerungen setzt sie u.a. durch den Bau von Viehhaltungs- und -transportanlagen um. Ihre Anlagen veränderten das Verhalten der Tiere derart positiv, dass gefährliche Situationen und Unfälle mit Menschen und Tieren deutlich zurückgingen.[3]
http://de.wikipedia.org/wiki/Temple_Grandin
Sie hat ausserdem einen Plan für Wege der Rinder zum Schlachthof, die in einer besonderen Weise geführt werden, entdeckt und aufgezeichnet, in denen die Rinder sich wohlfühlen können und nicht ängstlich sind - auch dies aufgrund ihrer Fähigkeit, sich in diese hineinversetzen zu können. Dabei kommt es auf eine bestimmte Richtung, runde Wege, auf Stufen ins Wasser zum Reinigen etc. an.
Es gibt einen Film über sie - sehr sehenswert
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