Charakterstark? Stur? Impulsiv??

  • Wie der Titel schon sagt- es fällt nicht ganz leicht unser großes Thema (ich nenne es bewusst nicht Problem) zu benennen.
    Meine 10 Monate junge Retrieverin ist so ziemlich der das eigensinnigste Exemplar Hund, das mir je begegnet ist. Sie lernt überdurchschnittlich schnell, beherrscht viele Kommandos, hat aber auch sehr konkrete Vorstellungen von dem, was sie will/ nicht will.
    Sie ist gut und vielseitig ausgelastet, das schonmal vorab.
    Im Alltag gibt es grundsätzlich kaum Probleme, ich frage mich allerdings, wie ich in einen sehr impulsiv (bei größter Aufregung/Vorfreude auch gern etwas rüpelig) reagierenden Hund mehr Ruhe bekomme, damit sie in für sie aufregenden Situationen (Fressen: vorher auf und ab Hüpfen vor Begeisterung, bis sie das Kommando Platz bekommt :rollsmile: ) einfach schneller runterkommt.
    Sie ist eher der sehr agile Typ Golden Retriever, schlank, sportlich, muskulös und sehr wach, allerdings nicht überdreht.


    Kennt ihr sowas?

  • Man kann doch hervorragend mit Aktion/ Reaktion arbeiten , springt sie, frierst du ein, ist sie ruhig, fährst du fort( Futterzubereiten oder zum Futterplatz gehen) , ein sooo aufgeweckter Hund hat sofort raus, welches Verhalten zum Erfolg führt, Kommandos braucht es dabei nicht unbedingt, nur richtiges Timing

  • Ich versteh das Problem nicht :?:


    Du nimmst Futter als Beispiel...sie huepft wie wild rum bis du ihr sagst sie soll platzen. Wenn der Hund kein Gehorsamsproblem auf nem hohen Erregungslevel zeigt dann gib ihr doch einfach das Kommando und alles is schick?


    Ich habe ja nun zwei Hunde, was mit sich bringt dass sie sich gegenseitig aufgeilen. Ich achte drauf, dass ich in allen solchen Situationen selber unglaublich ruhig und selbstsicher bin. D.h. ich pushe nicht auch wenn das super witzig aussieht.
    Ich gebe das Kommando einmal, meine Hunde warten sowohl bei Futter als auch Beute auf eine Freigabe. Bis dahin muessen beide sich im Griff haben.
    Die Freude an sich kann und will ich nicht nehmen, wuesste aber auch nicht wie. Dass meine Huendin aber sowohl futter- als auch ballgeil ist kommt mir gelegen und wird halt ueber Gehorsam und Selbstbeherrschung in eine kontrollierbare Bahn gelenkt.


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  • na, so aussergewöhnlich ist deine Beschreibung deines Golden Retrievers nun auch wieder nicht. Mach dich auf drei anstrengende erste Jahre gefasst.


    Konsequent ruhiger Umgang bringt schon mal viel. Hin und wieder eine Brausetablette für deine Nerven regelt den Rest :D


    Zappelt sie wie verrückt in der Küche rum, schick sie raus und schliess die Tür. Oder wenn sie das schafft lass die Tür offen, aber sie draussen im Platz.


    Achte gut auf Ruhe, und das konsequent, damit der Hund nicht hochdreht wie verrückt. Auch draussen. Push den Hund nicht hoch, das schaffen die schon ganz alleine :)
    Action umleiten in Arbeit. Überdrehtes Verhalten draussen umleiten in Bewegung mit anschliessender Unterordnung zum runterfahren und dann Ruhe.

  • Ach was meiner Huendin sehr geholfen hat war uebrigens Nasenarbeit. Da bringt einem Schnelligkeit und Ruepel sein nichts wenn man so ueberdreht is dass man nicht den Hauch einer Ahnung hat wo das Verdteck is ;)

  • Zitat

    Man kann doch hervorragend mit Aktion/ Reaktion arbeiten , springt sie, frierst du ein, ist sie ruhig, fährst du fort( Futterzubereiten oder zum Futterplatz gehen) , ein sooo aufgeweckter Hund hat sofort raus, welches Verhalten zum Erfolg führt, Kommandos braucht es dabei nicht unbedingt, nur richtiges Timing



    Genau das ist mir auch in den Kopf gekommen als ich den Eingangspost gelesen hab.
    Kommandos bauen ja auch immer schnell eine Erwartungshaltung auf und sie wird dadurch noch mehr gepusht.

  • Danke für die vielen schnellen und hilfreichen Antworten!


    Vielleicht habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt- sie hört aufs Kommando, steht aber dabei ziemlich unter Strom. Heißt: Wenn ich das Futter zubereite und sie wartend liegt, ist sie maximal konzentriert und angespannt, auch wenn ich betont ruhig bleibe.
    Grundsätzlich lässt sie sich ordentlich kontrollieren, oft hat man bei ihr aber auch den Eindruck, sie wartet voller Spannung im Sinne von "und jetzt???Was machen wir jetzt?????".
    Unsere ältere Retrieverin ist und war auch als Welpe das genaue Gegenteil, daher fällt mir das so derartig auf.
    Couchpotato Schmusehund vs. kleines Arbeitstier.
    Finde ich persönlich echt spannend und kommt mir entgegen, da ich sehr aktiv bin- aber dieses Aushalten von Anspannung ohne so "angeknipst" zu sein, würde ich ihr gern noch etwas erleichtern.
    Die Idee mit der Nasenarbeit klingt super! Suchspiele findet sie ohnehin toll, da werde ich mich schleunigst informieren.

  • Wie verhältst Du dich in dieser Situation? Es kann sein dass man diese selbst verursacht in dem man den Hund unbewusst aufregt.


    Z.B: "Hast Du hunger hmm, ja du hast ein riiiiiiiiieeeeeeseeeen hunger gelle?" oder "GAAAAAAAAAAAAAAAAASIIIIIIIIIIIIIII WIR GEHEN GAAAAAAAAAAAAAAASIIIIIIIIII!!!"


    Extreme vieleicht aber viele leute merken nicht das die diese situationen selbst verursachen.


    Halte deine emotionen unter Kontrolle und forder einen spezifischen ritual vor dem essen. Ich z.B sag meinen er soll auf sein Shaf teppich hin und dort bleiben bis ich das fressnapf "freigebe". Andere machen es mit Augenkontakt und andere wiederum fordern einen bleib vor dem napf.


    Das ritual ist egal, aber es erzeugt einen wesentlichen entspannten umgang.


    Auf die andere seite kann es sein dass er nie zu Ruhe kommt weil er überlastet ist.


    Meinen hinweis: Achte auf deinen umgang zu erst. Der Hund wird dich folgen.

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