Ersthund - vielleicht ein Belgier?
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Hey!
Zwar bin ich der Meinung, dass der ideale Zeitpunkt für einen Hund nicht existiert, aber ich glaube, jetzt zumindest in einer guten Situation zu sein, um mir den Traum vom Hund zu erfüllen.
Diesen Herbst habe ich mit meinem Studium angefangen und erfahre morgen, ob die Gründung meiner WG klappt: 80 qm mit Balkon, Erdgeschoss und am Stadtrand gelegen, Leinemasch und Stadtteilwäldchen in 10 Minuten zu Fuß erreichbar. Einziehen würde zudem eine Kommilitonin mit kleiner, verträglicher Hundedame.
Ich fahr oft und gerne Rad, gehe spazieren (gibt's hier Geocacher?) und wollt mich demnächst mal am Joggen versuchen. Große Hunde mag ich noch 'nen Tick lieber als kleine und ich bin auch nicht böse drum, wenn er von der Optik her zwielichtige Gestalten bei Spaziergängen im Dunklen abschreckt.Verteidigen brauch er mich allerdings nicht, das schaff ich schon selber. Ansonsten plane ich, den Hund zu Besuchen bei Freunden und Familie mitzunehmen, die wilde Partyzeit hab ich schon hinter mir.
Februar / März nächsten Jahres habe ich frei, danach muss ich den Stundenplan neu basteln, aber der Zeitaufwand bleibt gleich. Pro Vorlesung / Seminar wär ich 2 Stunden außer Haus, im Augenblick hab ich halt ein bis zwei Veranstaltungen pro Tag von Montag bis Donnerstag. Und ein laaanges Wochenende.
Ab dem 3. Semester muss ich dann so planen, dass ich mittags nach Hause kann.Finanziell hab ich Hundesteuer, Haftpflicht und OP-Versicherung eingeplant, weiß nur noch nicht, wieviel man monatlich für den TA beiseite legen sollte und wie teuer das Futter kommt. Anschaffung ist klar und halt die Erstausgaben für die Ausstattung.
Meine Hundeerfahrung bisher beläuft sich bisher nur darauf, die ersten 6 Jahre oft von ihnen umgeben gewesen zu sein (Afghanen und Rauhaardackel passen sehr gut auf einen auf, besonders, wenn man 'ne Keksdose dabei hat!) und in einer früheren WG hab ich mich unter der Woche um den Münsterländer-Mix eines Mitbewohners gekümmert.
Die wichtigste Frage ist halt, ob ich bei den Vorraussetzungen einem Belgischen Schäferhund gerecht werden könnte. Bin gerne bereit, mich schlau zu lesen, damit er auch genug Kopfarbeit kriegt. Es gibt auch andere Hunderassen, die ich super finde, aber in die Groenendael und Tervueren hab ich mich ein wenig verguckt. :fondof: Und wie es der Zufall so will, gibt es einen Züchter in Niedersachsen, der Anfang Dezember einen Wurf erwartet, das würde zeitlich auch passen.
Also ... über Meinungen, Fragen, Ratschläge würde ich mich arg freuen. Von der hundeerfahrenen Dame im Bekanntenkreis hör ich immer nur, ich solle es mir gut überlegen, finanziell und zeitlich.
Und sorry für den Roman.Lieben Gruß, Meg
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Ach, vielleicht auch noch hilfreich: Meine Eltern raten mir zwar immer von der Tierhaltung ab, aber der Hund des Mitbewohners war gern gesehener Besuch. Mein Großvater hat weit vor meiner Zeit Deutsche Schäferhunde gezüchtet und wäre somit mein 'Offline-Ratgeber' und mein Bruder würde mich wohl in Notsituationen auch unterstützen bzw. als Fahrer zum TA fungieren. Also bin ich nicht so ganz auf mich allein gestellt, auch durch die Mitbewohnerin nicht.
Das war's nun aber erstmal!
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Zitat
Von der hundeerfahrenen Dame im Bekanntenkreis hör ich immer nur, ich solle es mir gut überlegen, finanziell und zeitlich.
Hey Meg,
das kann ich nur unterschreiben - meinen Ersthund habe ich in einer ganz ähnlichen Situation zu mir geholt, vor wenigen Monaten. Abby kam als noch-Welpe zu mir, ich habe gerade ein Semester in dem ich nur an meiner Bachelorarbeit schreibe und kaum überhaupt zur Uni muss.
Deiner Hundeerfahrenen Bekannten kann ich allerdings nur zustimmen: Überlege es dir gut, denn man muss es wollen.Ich für meinen Teil, ich wollte und will immer noch - das Hundekind ist eigentlich überall dabei (bei Theaterproben, zu "Vereins"treffen, bei Familienbesuchen, bei Veranstaltungen liegt sie unter dem Verkaufstisch und auch zum einkaufen kommt sie mit (Lebensmittel ausgenommen ;-)). Ich war nie ein Partymensch, das fehlt mir also nicht. Kann mir vorstellen, dass das für andere schwer wäre - aber du sagst ja, dass es dir ähnlich geht.
Anfangs habe ich sie nicht länger als 20 Minuten allein gelassen - hier ist die Frage ob deine Mitbewohnerin in Momenten in denen du länger weg bist, den Hund dann bei sich behalten kann. Das Alleinbleiben muss sich wirklich langsam aufbauen. Wir sind inzwischen bei ein paar Stunden angelangt, aber das klappt auch nicht zu jedes Tageszeit, und vor allem geht das nicht bei jedem Hund so easy. Ist ein bisschen Glück dabei.Tierarzt kann teuer werden - da sollte man schon von Anfang an ein gewisses Polster haben, oder sicher sein dass man Familie hat die aushelfen kann.
Beim Futter kommt es darauf an, was man gibt. Als Student füttere ich günstig (aber trotzdem nicht "billig", sprich: das Futter ist gut bezahlbar für mich, aber von der Qualität her alles andere als Schrott) und will später in Richtung Hausmannskost, wenn die Kleine ausgewachsen ist. Dann wird es nochmal bezahlbarer.
Was noch..? Am Anfang ist es vielleicht nicht verkehrt, besonders als Ersthundehalter, sich mal über eine "Hundeschule" gedanken zu machen, und darüber was man später mit dem Hund so machen will. Nur nebenher laufen und mal die Oma besuchen ist für die wenigsten Hunde erfüllend, irgendeinen Sport oder besser eine Arbeit sollte man schon bereit sein anzufangen. Wie sieht es da bei dir aus? Das, was man am Ende dann betreibt, hängt vom Mensch-Hund-Team, von Charakter, Rasse und Sportlichkeit ab. Je nach Wahl kann auch das nochmal Vereinskosten mit sich bringen.Worauf ich aber vor allem und fernab der Finanzen hinaus will: Es krempelt dein Leben um.
Ich komme aus einer Familie ohne Hunde und kannte sie nur aus dem Bekanntenkreis - viel Hundeerfahrung war und ist auch noch nicht vorhanden. Ich wusste, dass der Hund als Single und in einer Singlewohnung in einer Stadt ohne Familie vor Ort zwei Hände voll Arbeit werden würden (die Wahrheit ist: manchmal hüpft man auch gleichzeitig auf einem Bein, mit den zwei vollen Händen), was ich ein bisschen unterschätzt habe ist, wie sehr man als Hundehalter, der auf sich allein gestellt ist, auch mit dem Hund verwächst. Bei mir passt es, meine Hobbies und Engagements betreibe ich schon so lang, dass die Menschen mit denen ich da arbeite den Hund gern in Kauf nehmen und ich sie dann eben überall hin mit nehmen kann. Und ich habe mit meinem Hundekind auch Glück gehabt, sie ist von Anfang an sehr einfach in solchen Dingen - aber ich glaube schon, dass Leute manchmal schmunzeln weil mir plötzlich ein pelziger siamesischer Zwilling aus der Hüfte gewachsen ist.Wenn man das will, ist es wunderschön - es ist nur sicher nicht für jedem Menschen etwas, aus dem selbstbestimmten Studentenleben eine Art Dreibenlauf zu machen.
Aber auch wenn ich hier vornehmlich von Veränderungen und Widrigkeiten spreche, ich bereue es absolut nicht.Alles Gute
PS: Was die Belgier angeht kann ich nicht weiterhelfen, aber da gibt es hier einige engagierte Personen die mehr wissen und sagen können. Von mir jetzt also erstmal die "Studentenperspektive auf die Ersthundehaltung".
Achja, und Geocoacher haben hier sogar ihr eigenes Unterforum, glaube ich. -
Belgier sind Hunde die sich sehr stark an einen binden, deswegen wäre es wichtig zu wissen, zumindest ungefähr wie das Leben nach dem Studium aussehen wird. Rechne ich damit, dass der Hund dann zum Hundesitter muss und nicht mit zur Arbeit kann, oder sehr lange alleine wäre, dann würde ich keinen Belgier holen. Die sind einfach am glücklichsten wenn sie dabei sein können.
Dann noch eine Frage wie du den Hund auslasten, aber gleichzeitig nicht überlasten möchtest?
Belgier gehen in Konfliktsituationen gerne mal nach vorne, meinst du du kannst das händeln?Ich würde sie auch nicht als Schönwiesenhund bezeichnen, weil sie mit anderen Hunden teils sehr deutlich sind und nicht der typische Labbi der sich mit allen versteht.
Begleiten können Tervs und Grönis meist recht gut, aber du musst damit rechnen einen unsicheren Vertreter zu bekommen, die bei den langhaarigen Varietäten leider recht häufig sind und dann kann es halt sein, dass dein Hund starke Ängste entwickelt, wenn du dem nicht rechtzeitig entgegen wirkst. Als Hundeanfänger stelle ichs mir schwierig vor damit richtig umzugehen.
Gut finde ich aber, dass du schon nach einem Züchter geguckt hast. Fahre doch einfach mal zu ihm und quetsch ihn aus. Der wird dir bestimmt weiterhelfen können
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Einen Groenendael könnt ich mir da schon vorstellen.
Einen Mali nicht. Der braucht definitiv eine konkretere Arbeit. -
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Den "typischen" Zottelbelgier sehe ich nicht, eher einen aus souveräner wesensfester Linie.
Welchen Typ "Dein" Züchter hat, musste halt gucken. Die meisten, die ich kenne, sind eher vom Typ Mimose (Tervueren und Groeni).
Ich könnte mir noch den DSH aus HZ vorstellen oder einen Eurasier.
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Danke für die vielen Antworten!
Ich arbeite mich mal der Reihe nach durch.
Salmiak, was du von deinem Alltag mit Hund schreibst, entspricht auch meinen Vorstellungen. Ich such, salopp gesagt, keinen Grund zum Spazieren gehen, sondern einen Weggefährten für möglichst alle Wege. Mein finanzielles Polster wird wohl durch die Anschaffung erstmal aufgebraucht, aber ich hab gut € 1.000 im Monat zur Verfügung, so dass ich auch bei Unvorhergesehenem in den ersten Wochen nicht völlig mittellos dastehe.
Hundeschule hatte ich völlig vergessen! Aber es gibt vor Ort mehrere und eine Freundin ist mit 'ihrer' ganz zufrieden, da könnt ich mal mitgehen die nächsten Wochen. Das spätere Training für den Hund hängt ja auch davon ab, was für einer es nun wird, aber ich bin da offen für alles. Sei es Agility oder Fährtentraining (nennt man das so?).Ich find es auch ermutigend, wenn du davon schreibst, das Leben mit Hund einbeinig hüpfend zu managen und es trotzdem wunderschön findest. Sicherlich ist es nicht immer einfach und viele, als selbstverständlich hingenommene Dinge, werden komplizierter, aber ich möchte nun schon seit Jahren ein Hundekind zu mir nehmen ... ist also keine Eintagsflause, die mir da durch das Gehirn geistert.
AnjaNeleTeam, ich werde Lehrerin. Mit zur Schule nehmen wird wohl in den meisten Fällen nicht gehen, aber ich wär ja vor allem vormittags weg. Bis dahin dauert es noch 5 Jahre, da kann man noch hundgerechte Planung walten lassen.
Von Unsicherheit hab ich bei der Rasse noch nix gelesen, hab das 'sensibel' immer positiv aufgefasst ... Klar, wenn sie zu Ängsten neigen, ist das nicht eben anfängergeeignet. Will ja auch keinen Hund durch mein Unerfahrenheit 'versauen'.Vielleicht dann lieber in 15 Jahren nochmal auf die Rasse zurückkommen, ich werde in meinem Leben sicher nicht nur einem Hund ein Zuhause geben wollen.
Falco, Deutsche Schäferhunde find ich auch super! Hatte nur Bedenken wegen HD / ED und bin auch so auf die Belgier gekommen, weil die Erkrankung bei denen viel seltener sein soll. Eurasier hatte ich gar nicht auf dem Schirm, schön plüschig sehen sie ja aus.
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Unsicherheit oder Ängstlichkeit ist natürlich auch nicht gerne gesehen, aber bei den langhaarigen wurde zu sehr auf Aussehen gezüchtet und zu wenig auf Wesensfestigkeit.
Im blödsten Fall hast du dann einen Hund der ängstlich ist und dann nach vorne geht und bei so nem großen schwarzen oder braunen Hund kann das schon Probleme geben. Das muss natürlich nicht sein.
Andererseits sind wesensfeste Hunde schon ganz schöne Kaliber bei denen man sich durchsetzen können muss.
Als Beispiel mal ein mir bekannter Gröni. Er klaut gern von anderen Hundehaltern die Leckerliebeutel. Hab den mal weggeschubst von meinem (!) Beutel und was macht er, schnappt nach mir und versuchts gleich nochmal. Frech ist er auch der Besitzerin gegenüber aber ich muss sagen, schlecht erzogen ist er grundsätzlich nicht.
Wiegesagt, informier dich gut, am besten direkt beim Züchter. Lern ein paar Belgier kennen und rede mit den Besitzern. Und wenn du dann immer noch einen willst, schau dir die Zuchtlinien an um einen möglichst gefestigten Hund zu bekommen.Beim deutschen Schäfer ist es das gleiche. Um einen Hund zu finden, der möglichst erbrankheitsfrei ist schau dir die Zuchten an, worauf besonders Wert gelegt wird und wie die Elterntiere aussehen.
Ehrlichgesagt würde ich dir aber eher eine andere Rasse ans Herz legen, da ich den Belgier für nicht anfängergeeignet halte.
Vielleicht wär der deutsche Pinscher was für dich, oder ein Großpudel? -
Ein Terv ist meiner Meinung nach durchaus anfängergeeignet, wenn sich der Anfänger gut informiert und sich engagiert fortbildet. Warum sollte man mit einem Anfängerhund anfangen, der einen nicht interessiert.
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So,
nun habe ich mir die ganze Sache noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Einen Hund, der eventuell zu Unsicherheit neigt, traue ich mir tatsächlich nicht zu, dafür aber einen, der auch mal seinen eigenen Kopf hat. Also hab ich beim EurasierZucht-Verein angefragt und bin an eine Züchterin verwiesen worden, die Ende November mit Welpen rechnet. Morgen ruf ich an und hoffe mal, dass ich einen guten Eindruck hinterlasse. -
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