Unterernährter Hund, Fütterung?

  • Wir werden in Kürze einen Hund aus einem ungarischen TH in Pflege übernehmen. Der Kleine verweigert seit einiger Zeit das Futter und wirkt auf den Fotos sehr dünn, die Rippen treten deutlich hervor.

    Bzgl. des Futters bekam ich den Tipp, zunächst hochwertiges Tofu zu verwenden. Ich kenne mich in dem Bereich nicht so gut aus, das Futterhaus meinen Vertrauens riet mir zu Platinum, 5 kleine mahlzeiten täglich. Natürlich werde ich mich auch von meinem Tierarzt und der Orga beratend unterstützen lassen, aber vielleicht habt ihr auch noch Ideen, wie man den kleinen Mann aufpäppeln kann!

  • Zitat

    Der Kleine verweigert seit einiger Zeit das Futter


    Ich glaube nicht, dass Hunde in ungarischen Tierheimen einfach das Futter verweigern, weils nicht schmeckt.
    Entweder er bekommt definitiv nicht genug, oder er ist schlicht und einfach krank, angefangen von Zahnproblemen bis...???

    Also, falls er auf die lange Reise nach D darf, müßte er doch vorher geimpft worden sein, also in der Hand eines Tierarztes gewesen sein, der normalerweise vorher einen Gesundheitscheck machen müßte...

    Ansonsten hier sofort ab zum Tierarzt, durchchecken lassen.

  • Ich denke auch das es weniger eine Verweigerung ist, weil er nicht fressen will, sondern weil er nicht kann.

    Sei es weil er von Mithunden nicht gelassen wird, er gesundheitliche Probleme hat, oder weil er sich psychisch aufgegeben hat. Wenn ich daran denke wie die Zähne meiner damlas nicht ganz 2 jährigen Hündin aussahen, weil die da (in der Pflegestelle/Auffangstation)nun wirklich nur das zu fressen bekamen, was gerade da war.... puh. Nicht von schlechten Eltern.

    Ein Gang zum hiesigen Tierarzt wäre ratsam, sobald er ein wenig angekommen ist. Bin mal gespannt auf den kleinen Mann.

  • Als unserer Doggenbub Harley - auch aus Ungarn - kam, hat er bloss 29 kg gewogen und war in einem recht desolatem Allgemeinzustand.
    Ich hatte damals eine ähnliche Frage gestellt:
    https://www.dogforum.de/tipps-zum-aufp…ht-t117637.html
    Vielleicht hilft Dir das Lesen dort schon einmal weiter.

    Ganz konform gehe ich nicht mit der Ansage "hochwertiges TroFu" zu füttern, ich wäre eher für eine Schonkost, selbstgekocht z. B., da ich die dumpfe Befürchtung hätte, dass ein Hund mit solcher Vorgeschichte mit der Verstoffwechselung eines so hochwertigen Futters möglicherweise Probleme bekommt, die meisten Hunde aus dem Auslands-TS sind eher eine Reste-Fütterung mit einem hohen KH-Anteil (Brot, Nudeln, etc) gewohnt, so dass bei unseren "guten" Futtersorten oft auch Aktzeptanz-Probleme auftreten, weil sie es einfach nicht kennen.

    Wir haben damals mehrere kleine Mahlzeiten gefüttert, anfangs besagte Schonkost (gekochtes Huhn, Reis, Möhren und andere milde Gemüse) und relativ bald - weil eine Ausschluss-Diät bei Allergie fällig wurde - auf Frisch-Fütterung umgestellt. Der Bub hat, nachdem wir auch die Giardien in den Griff bekommen haben, kontinuierlich zugenommen.

    Eine Kotprobe würde ich Dir auch ans Herz legen - Giardien müssen nicht zwangsläufig mit Durchfall einhergehen und sind dort weit verbreitet. Auch andere Krankheitsursachen sollten natürlich ausgeschlossen werden, wobei TH in Ungarn nicht gleich TH ist und normal bis sensible Hunde dort schon argen Stress haben können.

    LG, Chris

  • ich hab bis jetzt alle hunde mit eingeweichtem trofu, mehrere kleine portionen am tag, gefüttert. und keiner hat davon probleme gehabt. ich hab entweder josera oder wolfsblut gefüttert.
    nur vom kaltgepresstem futter sollte man die finger lassen, dass ist wirklich zuviel für den magen-darm-trakt und führt zu problemen.

    das ein solcher hund nicht fressen will, ist nicht normal und kann gesundheitliche oder psychische gründe haben, genauso wie das er z.b nix abbekommt, weil ihn die anderen hunde nicht lassen oder alles wegfressen.

    ich würd die ersten 1-2 wochen schauen wie er das futter verträgt und wie er ansetzt, sollte das nicht reichen kannst du ja zusätzlich rinderfett füttern.

    Zitat

    die meisten Hunde aus dem Auslands-TS sind eher eine Reste-Fütterung mit einem hohen KH-Anteil (Brot, Nudeln, etc) gewohnt, so dass bei unseren "guten" Futtersorten oft auch Aktzeptanz-Probleme auftreten, weil sie es einfach nicht kennen.

    solche hunde sind so ausgehungert, dass sie alles fressen und meist sehr froh sind keine solche pampe mehr zu futtern zu bekommen. gerade bei solcher fütterung kann durchfall usw. auftreten, als beim trofu. ist aber meine erfahrung mit mehreren hunden aus dem osten.

  • ich kann Chris da nur beipflichten

    kein Fertigfutter, sondern Schonkost ... alles durchgegahrt
    Fleisch + Gemüse, wenn vertragen wird, gerne Kolenhydrate dazu und nebenbei halt zum Tierarzt
    wenn Hund gesund, Kot gut etc., kann man immer noch hochwertiges Trockenfutter (ich würde zu extrudiertem raten und dieses einweichen) füttern ...

  • Danke für eure Hinweise! Die Gründe für die Gewichtsabnahme sind mir nicht bekannt, dass aber ein TA-Check ansteht ist klar und wird umgehend gemacht.

    Vom Gefühl her würde ich einem mangelernährten Hund auch eher mit Selbstgekochtem füttern. Chris, den von dir empfohlenen Thread werde ich mir anschauen. Natürlich bin ich sehr gespannt auf den Kleinen, aber auch unsicher, wie ich das Futterproblem in den Griff bekomme... wenn es denn eins gibt! Vielleicht erübrigt sich das hier, wenn er zur Ruhe kommt und einen geregelten Tagesablauf hat. Es ist nur erschreckend, einen so unternährten Hund zu sehen und ich hoffe, unsere Hilfe kommt nicht zu spät!

    Ich werde euch weiter auf dem Laufenden halten. Eigentlich war geplant, dass er mit dem nächsten Transport Ende Nov. reisen kann, aber möglicherweise, wenn alles gut geht, kann er nächste Woche privat in einem PK mitgenommen werden.

  • füttere ihn auf jedenfall in den ersten tagen allein und in ruhe.
    kann ja auch z.b sein das ers net gewohnt ist futter aus irgendwelchen gegenständen zu essen.

    und wie gesagt die paar hunde, einschliesslich meiner dicken, hatten mit eingeweichtem trofu keine probleme. das einzige was kam das sie die ersten wochen bischen mehr gepupst haben und der output strenger gerochen hat.

    der jetzige hat auch mit josera keine probleme, die zwei tage df die er hatte kamen vom kaltgepressten futter.

  • Zu dünne Hunde werden sprichwörtlich "genudelt", also Huhn mit Gemüse und Nudeln und jede andere Variante.
    Hier kamen schon ähnliche Vorschläge, vielleicht kann man das kombinieren, allerdings würde ich nebenher ein hochwertiges TF nehmen, mit hohen Protein-und Fettgehalt, ähnlich Energy -TF, dafür eignet sich Platinum nicht, muss schon alles passen.

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