@Zorro07 Ich wünsche euch auch schöne Weihnachtstage! Und freut mich sehr, dass es Zorro wieder besser geht!
Und da ich doch wirklich heute schon alle Weihnachtsgeschenke habe, mir das Wetter zu eklig für den Weihnachtsmarkt ist und im Fernsehen auch nichts brauchbares kommt, fange ich einfach mal mit einem kleinen Wanderbericht von diesem September an
Coco und ich sind zusammen mit einer Facebook-Bekanntschaft den Alta Via del Lario (AVL) über die Berggipfel westlich des Comer Sees gewandert. Diese Mehrtagestour stand schon seit ein paar Jahren auf meiner Wunschliste, da ich die Gegend jedes Pfingsten auf Tagestouren erkunde. Ich war mir allerdings nicht sicher, ob ich sie schwierigkeitstechnisch und vor allem mit Hund schaffe. Im Internet findet man leider auch nur wenige Erfahrungsberichte.
Dieses Jahr wollte ich es aber zumindest mal versuchen und nachdem ich mir wochenlang den Kopf zerbrochen habe, wie ich vom Endpunkt wieder an den Startpunkt komme, hat mich auf einmal knapp eine Woche vor Beginn meiner Reise ein Wanderfreund angeschrieben, dem ich von meinem Vorhaben erzählt hatte und gefragt, ob er sich anschließen darf.
Also trafen wir uns eines Abends auf einem Campingplatz am Comer See und verbrachten den nächsten Vormittag erstmal damit, ein Auto an den Endpunkt zu stellen und mit dem anderen an den Startpunkt auf gut 1200 m zu fahren. Dank vieler kleiner, steiler Straßen konnten wir also erst mittags die erste Etappe starten.
Los ging es vom kleinen Bergdorf San Bartolomeo erstmal auf gut gekennzeichneten Wegen mit noch einigen Mitwanderern über ein paar Alpen:
Erste Ausblicke auf den Lago di Como
Immer weiter auf den ersten Grat zu
Auf dem Grat angekommen machen wir erstmal eine verspätete Mittagspause auf 1900m
Ab jetzt wird es steiniger und der Weg verschwindet. Jetzt heißt es sich an den rot-weißen Markierungen zu orientieren
Ankunft am ersten Gipfel: Der Sasso Bianco auf etwa 2400 m
Ich weiß nicht, ob das wirklich das Gipfelkreuz ist, vielleicht sind wir auch am Gipfel vorbeigelaufen
Und weiter ging es, teils durch etwas Nebel (das typische Wetter für diese Gegend). Hier sollte Mensch und Hund auf jeden Fall trittsicher und nicht schwindelanfällig sein.
Aber die Landschaft ist einfach atemberaubend
Bis auf diese Schäfchen haben wir nach der ersten Stunde niemanden mehr getroffen
Der Weg verlangt uns doch einiges ab und wir kommen sehr viel langsamer voran als angenommen.
Da es nachmittags dann zu regnen anfing und es über viele grobe Geröllfelder bergauf ging, sank unsere Laune immer mehr.
Dann mussten wir auch noch eine Kletterstelle mit den Hunden überwinden...bei Regen natürlich auch kein wirklicher Spaß...und wir hatten ja auch Gepäck für mindestens 4 Tage auf dem Rücken samt Zelt/Schlafsack usw.
Aber wenn sich der Nebel lichtet, weiß man wieder warum man sich "sowas" antut.
Und so erreichten wir noch im Hellen, aber ziemlich durchgefroren unser Tagesziel, das Biwak U Petazzi auf 2350 m. Als das Biwak in Sicht kam, hofften wir beide nur noch, dass wir die einzigen Gäste sein würden und kein Problem mit den Hunden bekommen würden. Denn auf eine Nacht im Zelt hatten wir keine Lust mehr.
Zum Glück waren und blieben wir die Einzigen und so konnten wir das kleine Biwak (für 6-8 Leute gedacht) alleine mit den beiden Hunden beziehen. Heizung gab es natürlich keine und so kochten wir uns erstmal was warmes und packten uns dann schon relativ früh dick in unsere Schlafsäcke und ein paar der vorhandenen Decken ein. Kalt war die Nacht (zumindest für mich) trotzdem.
Die Aussicht vom Biwak:
Und so schaut das Ganze drinnen aus (das Foto ist allerdings von Juni, da war ich schon mal alleine mit Coco da, aber über einen anderen Aufstieg)
Hier wäre noch der komoot-Link:
https://www.komoot.de/tour/45314927?ref=wtd
Insgesamt haben wir an diesem Tag nur knapp 10 km geschafft mit knapp 1500 Hm. Die offizielle Etappe wäre noch um einiges weiter gewesen. Eigentlich ist der gesamte AVL in drei Etappen aufgeteilt, wir haben 5 Tage gebraucht.