Autoaggressives Verhalten/ Stressreaktionen durchbrechen
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Hallo, ich habe momentan ein Problem mit meiner fünfjährigen Mischlingshündin Dana.
Ich habe Dana mit einem Jahr über den Auslandstierschutz bekommen. Sie war am Anfang ziemlich ängstlich und hatte sich scheinbar schon aufgegeben. Inzwischen ist sie richtig gut drauf, wobei sie in neuen Situationen immer noch unsicher ist.
Nun kamen wohl einige Stressfaktoren zusammen und sie scheint das nicht richtig zu verkraften. Vor etwa einem Monat bemerkte ich das erste Mal, dass sie eine kleine, aber blutende Wunde, am linken Bein kurz unterhalb des Übergangs zur Brust hat. Ich dachte mir nicht viel dabei und cremte die Stelle mit Bepanthen ein. In den letzten Wochen beobachtete ich immer wieder, dass sie an der Stelle rumknabbert und leckt bis es blutet. Meist sah ich es auch erst als das Fell darum schon ziemlich rot angefärbt war. Ich habe die Stelle immer wieder eingecremt und Dana beim Knabbern unterbrochen, wenn sie wieder damit anfing.
Nun kurz zu den Stressfaktoren:
1. Dana hat zu mir und meinem Freund eine sehr starke Bindung. Mein Freund und ich führten bis Ende August eine Fernbeziehung, was für sie stressig zu sein schien und sie freute sich immer abartig, wenn sie ihn sah (er bleibt dabei völlig gelassen und ignoriert sie um das Ganze nicht noch mehr zu fördern – das hat aber bisher keinen positiven Effekt gehabt). Nun wohnt mein Freund seit September übergangsweise bei mir, zieht aber nächste Woche in seine eigene Wohnung in meine Nähe. Wenn Dana und ich abends vor meinem Freund zuhause sind, sitzt sie stundenlang vor der Tür und wartet bis er kommt. Wenn mein Freund vor uns zuhause ist, bemerkt sie schon unten sein Auto und dreht total am Rad OBWOHL das jetzt ja schon 2 Monate jeden Tag so ist. Nun habe ich Angst, dass der Auszug von meinem Freund sie aus der Bahn wirft. Wie können wir sie dazu bringen nicht mehr so extrem zu reagieren.2. Dana geht mit mir eigentlich 3 x pro Woche auf die Arbeit, momentan muss sie wegen Punkt 3 aber jeden Tag mit, was sie sicherlich zusätzlich stresst. Auf der Arbeit hat sie einen festen Rückzugsort in meinem Büro mit Körbchen. Wenn sie dort ist, darf sie außer mir niemand anfassen, nerven oder sonst was. Das nutzt sie auch fleißig. Trotzdem verkraftet sie die Tage im Büro nicht optimal. In ganz langen Arbeitswochen kann es schon mal sein, dass sie anfängt zwischendurch mal zu spucken (eher selten, aber für mich auch ein Stresszeichen). Trotzdem geht sie immer gerne dorthin, begrüßt alle freudig, aber es scheint sie anzustrengen.
3. Normalerweise geht Dana seit über drei Jahren etwa 2 x pro Woche zu einer befreundeten Familie. Nun hat sich diese Familie aber einen Aussie-Welpen geholt mit dem Dana gar nicht zu Rande kommt. Er hängt ununterbrochen an ihrem Maul und will sie abschlecken, springt auf sie drauf, usw. Sie wirkt völlig überfordet und rennt einfach immer weg. Erst wenn sie keine Kraft mehr hat, fängt sie an zu knurren, bellen, etc. (was ich sehr bestärke), aber was den Welpen immer nur für ein paar Sekunden auf Distanz hält. Er scheint sie absolut nicht zu akzeptieren. Habe auch schon mit einer Hundetrainerin, die bei uns den Welpenkurs macht, darüber gesprochen, aber sie weiß auch keinen Rat.
Nachdem wir einige gemeinsame Spaziergänge gemacht haben, dachte ich, ich könnte sie trotzdem mal dort lassen und die Leute werden schon aufpassen, dass sie sich zurückziehen kann. Nun habe ich aber erfahren, dass die Tochter die beiden Hunde beim Spaziergang wie Schlittenhunde zusammengebunden hat, usw. Die Quittung: Mein Hund hatte am nächsten Tag eine eitrige Bindehautentzündung. Sah aus, als würde ihr das Auge rausfallen. Sie war bisher eigentlich immer gesund und ich denke, der ganze Stress dort hat sie einfach fertig gemacht. Nun habe ich beschlossen sie erst mal nicht mehr dorthin zu bringen. Sie mag die Familie sehr, vermisst sie vielleicht auch, aber ich denke, sie auf die Arbeit mitzunehmen ist immer noch die bessere Alternative bis der Welpe mal eine Grunderziehung genossen hat.Nun war ich ja wegen der Bindehautentzündung beim Tierarzt und zeigte ihr auch die Wunde am Bein, die dazu gesagt nicht wirklich groß ist, aber böse aussieht, wenn sie aufgeknabbert wird. Die Tierärztin meinte, dort wäre vermutlich wirklich eine Wunde gewesen und nun hätte sie sich angewöhnt die Stelle immer wieder aufzubeißen. Ich solle Bepanthen drauf schmieren, was ich ja schon die ganze Zeit tue, aber sie hört nicht damit auf. Sie knabbert in unterschiedlichen Situationen, aber gehäuft auf der Arbeit, vor allem, wenn ich mich nicht mit ihr beschäftigte, weil ich in etwas anderes vertieft bin. Manchmal denke ich, sie macht das um Aufmerksamkeit zu bekommen?! Gestern knabberte sie dann zuhause, als wir zu dritt ein Spiel spielten und sie eben auch nicht beachteten.
Kennt ihr so ein Verhalten? Wie durchbreche ich es?
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Hi
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Ich denke, die Bindehautentzündung hat sie eher, weil der Zwerg sie unglücklich gehapst hat. Wenn er ständig schnappend um ihren Kopf springt, "zielt" er ja noch nicht genau. Meine Hündin hatte letztes Jahr nach dem Spiel mit einem Aussiewelpen auch ein fettes, rotes Matschauge von einem spitzen Zähnchen - daß da sonst nichts beschädigt ist, hat der TA ja sicher abgeklärt?
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Ich würde nicht so viel Creme auf die Wunde schmieren.
Einen Tupfer rauf, damit die Wunde nicht nässt, und Verbandkleber rum. Dann kommt der Hund auch nicht mehr so schnell ran.
Hast du mal die Schilddrüsenwerte checken lassen?
Vielleicht helfen ihr Körperbandagen.
Vielleicht hilft dir der Fred:
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Unsere Vermutung war auch erst, dass sie eine Verletzung im Auge hat. Die Tä hat dann i-was ins Auge getan und meinte, wenn da eine Verletzung sei, müsse sich das blau (?) verfärben, was es aber nicht tat.
Was sollte das mit der Schilddrüse zu tun haben?
Habe ich noch nie checken lassen. Sie war bisher auch immer fit...
Das mit dem Verband ist eine gute Idee. Hoffentlich beißt sie sich dann nicht woanders auf.
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Das klingt schon arg nach "Stress" - auch eine Suppression des Immunsystems mit der Neigung zu Infektionen kann eine Folge von dauerhaftem, nicht kompensiertem Stress sein.
Ich hab hier mal drei Links für Dich zum "Warmlesen", lass Dich durch den Begriff "Hyperaktivität" nicht stören, dort findet man sehr viel zum Umgang mit einem Stress-Hund, vielleicht hilft Dir das schon weng weiter.
http://intern.atn-ag.ch/content/view/25/75/
http://intern.atn-ag.ch/content/view/91/75/
http://intern.atn-ag.ch/content/view/135/75/Du nimmst die aufgetretenen Probleme bereits sehr ernst, das ist schon mal gut und wichtig. Ggf. kann Dir ein TA für Verhaltenskunde grad anfangs noch gezielt dabei helfen, ein individuell zugeschnittenes Therapie-Programm für Deinen Hund zusammenzustellen, hier ist eine nach PLZ geordnete Therapeuten-Liste:
http://www.gtvmt.de/10/verhalt…aerzte-in-ihrer-naehe.htmNeben dem Versuch, den Alltag nach Möglichkeit so umzugestalten, dass die stressigen Momente für den Hund zunächst reduziert werden (auf Anhieb fiele mir im Büro ggf. eine Box statt Körbchen ein, viele Hunde profitieren von der Höhlen-Funkton) würde ich in Absprache - z. B. mit einem der verlinkten Verhaltens-TÄ oder dem Haus-TÄ - auch BB oder "Helferlein" wie das DAP/Adaptil-Halsband in Erwägung ziehen. Ebenfalls müssen solche Hunde erst lernen, sich auch wieder entspannen zu können - unter dem Stichwort "ankonditioniertes Entspannungssignal" solltest Du im Forum in der Suchfunktion fündig werden.
LG, Chris
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Ich will bezüglich der kleinen Wunde nochmal das Stichwort Granne in den Raum werfen - es würde von der Zeit her noch passen, und sollte die Granne noch im Hund sein, kann das auch zu anhaltender Knabberei führen. Wie sieht die Wunde denn aus? Hast Du vielleicht ein Foto (evtl. sogar mit Lineal daneben zwecks Größenvergleich)?
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Zitat
Was sollte das mit der Schilddrüse zu tun haben?
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