Schwere/fortgeschrittene Demenz

  • EliBaBa kann ich mich anschließen, bei unserer Kleine war es ähnlich. Keinerlei Aggressivität, aber nächtliches wandern. Unsere Kleine ist 18 Jahre alt geworden, mit ca. 14 Jahren ging es mit der Demenz los. Ich hatte damals Angst, dass es sehr schnell schlimmer wird, aber dann hat es sich zum Glück doch langsam entwickelt, erst zum Schluss ging es dann wirklich schnell bergab. Bis dahin hatte sie aber immer noch helle, fröhliche Momente - völlig "gaga" aber noch voller Lebensfreude, da war es mir dann auch egal, ob sie uns noch kennt, sieht, hört... Sie ist dann nachmittags fröhliche Runden rund ums Sofa geflitzt, dass wir dachten, sie bricht sich das Genick und nimmt uns damit die schwierige Entscheidung, wann wir sie gehen lassen sollen, ab...;-) Die Nächte waren dann genau das Gegenteil, da ging sie auf Wanderschaft und wir musste immer bei ihr sein, weil sie sich gelegentlich in eine Ecke verrannt hat. Autofahren war auch nicht mehr möglich, sobald sie festgehalten wurde bzw. stillsitzen musste, ist sie in Panik ausgebrochen. Wir haben dann zum Glück auch eine Tierärztin gefunden, die ins Haus gekommen ist, so dass wir ihr diese Fahrten ersparen konnten. Aber solange die Lebensfreude noch da war, haben wir uns gerne im Wechsel die Nächte um die Ohren geschlagen. Als sie dann jedoch auch tagsüber nur noch im Kreis gelaufen ist und die ganze Freude weg war, haben wir sie gehen lassen...
    Ich finde es sehr mutig und toll von Dir, dass Du dem alten Hundemädchen noch einen schönen Lebensabend machen möchtest! Überleg es Dir gut, und wenn Du Dich dafür entscheidest, wünsche ich Dir viel Geduld und noch viele schöne Momente, die Dir die ganzen Mühen vergelten! Und wer weiß, vielleicht geht es ja auch noch einige Zeit gut, so wie bei uns?!

  • Danke für Eure Erfahrungen beim Zusammenleben mit alten/dementen Hunden und Eure lieben Wünsche.


    @ EliBaBa : Manche der Medis kenne ich bereits, die anderen werde ich mal gxxgeln. Wie gesagt, das nächtliche Laufen ist mir bekannt. Einen geregelten Tagesablauf gibt es bei uns sowieso und Veränderungen, soweit ich das absehen kann, in den nächsten Monaten keine.


    @ bittersweets: Die Gefahr, dass ein alter und dementer Hund aggressiv wird, hat man ja leider immer. Bei einem unserer alten Hunde war das so, nicht extrem, aber eben Schnappen. Und zum Glück nur gegen uns, nicht gegen den zweiten Hund. Gestern erhielt ich die Info, dass die Hündin eben keine Kuschelhündin ist, sondern schnappt, wenn sie sich in einer Phase befindet, wo man nicht zu ihr durchdringen kann und man sie anfassen möchte. Aber sie geht auch dann nicht gegen die anderen Hunde, mit denen sie jetzt zusammenlebt. Das lässt mich hoffen, doch im schlimmsten Fall könnten wir sie natürlich separieren.


    @ Maxi94: Eines, was Du so liebevoll schilderst, kenne ich bereits von der Hundeomi, die derzeit bei uns lebt. Festhalten geht gar nicht. Da erwacht der Löwe in ihr :D , was unseren an sich sehr ruhigen und gelassenen Tierarzt schon dazu brachte, mal „energisch“ mit ihr zu reden. Sie guckte ihn dann aus ihren Kulleraugen an so nach dem Motto: Brauchst nicht schimpfen, ich bin taub, ich hör Dich eh nicht :p . Unser Tierarzt kommt in solch einem Fall auch schon mal ins Haus, doch ggf. haben wir hier bei uns in der Straße eine andere Tierarztpraxis


    Das mag so klingen, als stünde bereits fest, dass die Hundeoma zu uns kommt. Dem ist aber nicht so. Mein Mann zumindest hätte grundsätzlich nichts dagegen, dennoch werde ich mich am Wochenende erst noch ausführlich mit einer Freundin unterhalten, die auch mit alten und dementen Hunden zusammenlebte. Anfang nächster Woche werden wir dann entscheiden, ob wir sie zu uns holen oder nicht.

  • Ich denke nicht, dass du ihr mit einem Wechsel des Lebensraumes einen Gefallen tätest. Das ist schon für nicht demente Hunde Stress. Sie wird sich nicht zurecht finden, weniger als in ihrer Umgebung, sie wird Angst haben. Aber du würdest sie ja wahrscheinlich eh nicht einfach dort abholen, oder? Also hole sie doch für einen Nachmittag, ein paar Mal, dann, wenn es gut läuft, kannst du die Besuchszeit verlängern oder eben doch einen endgültigen Umzug veranlassen.

  • Hallo Zamikimo,


    ich habe den thread eben erst entdeckt und wollte auch mal fragen, wie bei Euch der Stand der Dinge ist?
    Unser Oldie ist nämlich auch schon recht dement, fast blind und taub kommt noch dazu und ich muß sagen, es ist nicht einfach mit ihm und dabei sind wir ja in die Situation mit reingewachsen.


    Also solltet ihr Euch dafür entscheiden, hast Du wirklich meinen allergrößten Respekt!


    Vielleicht ist es inzw. auch zu spät, aber trotzdem wollte ich noch eine kleine Erfahrung von uns loswerden:
    Dusty schnappt auch immer mal wieder, aber niemals nach unserer 2. Hündin Ronja, wie Du auch von der Hundedame berichtest. Ronja selbst ist sehr sehr lieb und geduldig und hat einfach akztepiert, daß Dusty "halt nicht mehr so kann", aber ein Problem gibt es trotzdem: ab und zu hat Dusty seinen "Testbildblick" drauf, d.h. man sieht ihm wirklich an, daß er gerade in einer anderen Welt ist. Dabei stiert er einfach so vor sich hin ins Leere halt und daß ist der Moment, indem sich Ronja wohl manchmal von ihm bedroht fühlt, obwohl sie Dusty schon lange kennt. Das ist der Zeitpunkt, wo sie auch mal gg. ihn meckert. Nun wird für Deine Hunde dieses Verhalten /Anstieren dann etwas ganz Neues sein - wie werden sie darauf reagieren?


    Ich wünsche Euch von Herzen alle Gute
    glg Andrea

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