Schwere/fortgeschrittene Demenz

  • Hallo,


    ich überlege gerade, ob ich eine sehr alte und an schwerer/fortgeschrittener Demenz leidende Hündin aufnehme, so dass sie den vermutlich letzten Winter ihres Lebens nicht im kalten Tierheimzwinger verbringen muss.


    Die Hündin kennt nichts außer dem Tierheimzwinger, denn dort verbrachte sie ihr gesamtes Leben.


    Mittlerweile lebt sie wohl meist in ihrer eigenen Welt, hat aber noch "lichte" Momente.


    Wie kann sich eine schwere Demenz äußern?
    Was sollte ich bedenken und beachten?


    Ich würde gerne Tipps von Hundehaltern haben, die bereits mit einem dementen Hund zusammenleben oder -lebten. Denn mit leichter Demenz habe ich Erfahrung weiß aber nicht, wie sich das steigern kann.


    Die Entscheidung, ob der Wechsel für die Hündin überhaupt sinnvoll ist, würde erst nach einem Gespräch mit den Betreuuern und dem Tierarzt vor Ort getroffen.


    Die örtlichen Gegebenheiten bei uns wären aus meiner Sicht ok: Ruhiger Haushalt mit verträglichen Hunden. Haus mit jederzeit freiem Zugang zum Garten.


    Viele Grüße


    zamikimo

  • Hat sie denn im TH auch Freilauf mit anderen Hunden?


    Ebenerdiges Zuhause mit freien Gartenzugang finde ich schonmal sehr gut.Ruhiger Haushalt ebenso.


    Mein erster Hund litt auch unter diesen Aussetzern im Alter,er schnappte dann auch mal,wenn er in "seiner" Welt war und plötzlich wieder da,einfach weil er sich erschrak.

  • Ich kann dir leider nichts zum Thema Demenz sagen, aber Respekt für deine Entscheidung der Hündin einen schönen letzten Winter zu bereiten :ua_respect:


    Finde das ganz toll :gut:

  • Es heißt, sie sei mit Rüden und Hündinnen verträglich. Unsere Hunde haben eine sehr ruhige Art, wuseln weder im Haus herum, noch bedrängen sie sich gegenseitig oder andere Hunde. Das dürfte also klappen.


    Dass ein alter Hund heftig schnappt, das ist etwas, das wir und auch unsere Hunde kennen.


    Naja, noch ist es nicht entschieden, denn solch eine Entscheidung darf man nicht einfach so treffen. Es muss schon durchdacht und vor allem auch zum Wohl des Hundes sein. Trotzdem Danke, Sarah.

  • Zitat

    Wie sieht es denn aus,wenn sie sich dann nochmal aufrafft und der Winter rum ist und sie gut in Schuß,geht sie dann wieder ins TH?


    Natürlich nicht!
    Das wäre das erhoffte Wunder!


    Bei uns lebt bereits eine Hündin, die vor einem Jahr quasi zum Sterben zu uns kam. Die ist zum Glück noch immer munter und erfreut sich ihres Lebens. Du siehst, wir "retten" nicht, ohne das Hirn einzuschalten =) .

  • Das wäre ja dann noch toller,wenn sie noch nen tollen Frühling hätte.


    Hat sie irgendwelche Krankheiten,die noch dazu kommen würden?



    Ich würde mit den TH Leuten sprechen und wenn die das OK geben,dann würde ich sie nehmen.Deine Hunde kennst du eh am besten und kannst das alles abschätzen und ich denke ja,die wird sich nochmal arg berappeln.

  • Nein, andere Krankheiten sind nicht bekannt. Sie ist einfach alt. Eine Hündin, 60 cm groß, 17 Jahre alt, miserables Leben bisher. Aber ich würde ihr gerne noch eine schöne Zeit, vielleicht gar ein schönes Jahr, gönnen.


    Ein paar mal drüber schlafen und dann werden wir mit den Leuten im Tierheim und dem Arzt sprechen.

  • Moin,


    ich weiß natürlich nicht, ob man das vergleichen kann - aber bei Demenzerkrankungen ist es ja so, dass das Kurzzeitgedächtnis verschwindet und die Patienten, quasi in der Vergangenheit leben. Viele Betroffene erkennen ihr zu Hause nicht mehr und wollen immer nur an irgendeinen Ort ihrer Jugend zurück.... notfalls mit weg laufen und allem was dazu gehört.


    Wenn das bei Hunden ähnlich sein sollte, könnte es sein, das sie einen Wohnortwechsel gar nicht so gut verträgt und das dieser quasi, einen Schub auslösen kann, d.h. die Demenz verstärkt sich. Das kann auch durch akuten Stress passieren - was ein Wohnort- und Bezugspersonenwechsel auslösen kann.


    Und, ebenso wie Menschen aggressiv werden, wenn sie unsicher, ängstlich oder unter Druck sind, (bei Demenzkranken) können dies Hunde natürlich auch tun, nicht nur schnappen kennt man, sondern auch angehen.... so etwas will gut überlegt sein.


    Ansonsten, einfach ausprobieren und wenn man merkt, das es dem Tier nicht gut tut oder damit gut geht, zurück geben - den Stresspegel niedrig halten, auch wenn das bedeutet, sie eventuell dort zu lassen wo sie ist.


    LG Sundri

  • Zitat

    Wenn das bei Hunden ähnlich sein sollte, könnte es sein, das sie einen Wohnortwechsel gar nicht so gut verträgt und das dieser quasi, einen Schub auslösen kann, d.h. die Demenz verstärkt sich. Das kann auch durch akuten Stress passieren - was ein Wohnort- und Bezugspersonenwechsel auslösen kann.


    Danke, Sundri, das ist ein sehr wichtiger Punkt. Wie gesagt, ich will ihr Bestes. Wenn das heißt, Ihr ein schönes Lebensende im Tierheim zu bieten, dann wird sie eben das kriegen.

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